„Pier Paolo Pasolini“ Eine Biographie. Nico Naldini. Wagenbach Verlag.

Es ist ein Künstlerleben, das sich konsequent und willensstark seinen Weg sucht und bahnt und diesen bis zum gewaltsamen Ende weitergeht. Ein Künstlerleben, das den Blick immer ganz nach Innen in die Tiefen menschlichen Seelenlebens in Licht und Schatten legt und dabei nie das Außen, die gesellschaftlichen Bedingungen, Verfasstheiten und Möglichkeiten der Veränderung sieht und einfordert. Ein Künstlerleben, das aber auch tief verwurzelt und geprägt von Geschichte und Herkunft ist und sich damit zeitlebens auseinandersetzt. Ein Künstlerleben, das sich in Film, Poesie und Text mit Zeit und Welt auseinandersetzt und damit bis heute wichtiger Impulsgeber ist.

Ein Künstlerleben von Pier Paolo Pasolini, Regisseur, Poet, Publizist (*1922 Bologna  +ermordet 1975 Rom).

Es ist ein großes Unterfangen ein Leben über eine Künstlerbiographie zu beschreiben, die so vielseitig, schillernd wie tragisch und komplex ist. Viele sind davor zurückgeschreckt und schrecken davor zurück, weil Person, Werk und Zeit zu umfangreich erscheinen. Und es stimmt, es braucht Ruhe, Überlegung und Kenntnis, um den Lebens- und Kunstlinien dieser so außergewöhnlichen Persönlichkeit nachzugehen…

Nico Naldini, italienischer Schriftsteller und Kulturjournalist, stellte sich dieser Aufgabe und ihm gelingt eine fulminante wegweisende Künstlerbiographie, die sehr genau den biographischen Ausgangspunkt und dessen weiterführende Linien im Kontext der künstlerischen Schwerpunkte wie gesellschaftlichen Entwicklungen in den Blick zu fassen vermag.

Es ist eine Biographie, die in ihrer Aufmerksamkeit und Bildhaftigkeit des Erzählens an Filme Pasolinis selbst erinnert und so Leserin und Leser ein Erlebnis in Spannung, Überraschung, Freude und Tragik bietet.

„Eine Biographie wie ein Film Pasolinis – aufmerksam, direkt, spannend, hintergründig.“

Walter Pobaschnig 8_22

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„Weiterhin zwischen Ideal und Ambivalenz zu pendeln“ Rolf Hermann, Autor _ Biel-Bienne/CHE 31.8.2022

Lieber Rolf, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Jeder Tag sieht ein wenig anders aus. Heute ist Mittwoch. Da bin ich für die Kinder verantwortlich. Also wecke ich sie, tische das Frühstück auf, schicke sie los. Dann schreibe ich eine Weile. Und dann kommen die Kinder wieder nachhause. Mittagessen. Und am Nachmittag gehen wir gemeinsam ins Stadttheater Biel, wo ich – zusammen mit der Regisseurin Isabelle Freymond –ein Stück mit Kindern und Jugendlichen entwickle. Ich hab das respektvolle und achtsame Gewusel, das im Proberaum herrscht, sehr gern. Dann Nachtessen zu viert, mit meiner Frau und den Kindern. Dann etwas vorlesen, Rücken kraulen und „Gute Nacht“.

Rolf Hermann, Autor und Performer

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Weiterhin zwischen Ideal und Ambivalenz zu pendeln und das auszuhalten und sich hin und wieder doch sehr und mehr zu strecken.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Ich erhoffe mir ja immer ein bisschen, dass die Literatur, ja die Kunst überhaupt, es uns ermöglicht, die vielfältige und vergängliche Schönheit, die uns umgibt, vertieft wahrzunehmen und – daraus folgend – den Dingen etwas Sorge zu tragen.

Was liest Du derzeit?

Ich lese drei Bücher:

Katja Brunner: Geister sind auch nur Menschen, erschienen im Verlag Der gesundene Menschenversand.

Adelheid Duvanel: Fern von hier, erschienen im Limmat Verlag.

William Wordsworth: Gedicht, noch ohne Titel, für S. T. Coleridge, (The 1805 Poem), erschienen bei Matthes und Seitz.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

In Marie T. Martins Gedichtband „Rückruf“, den ich sehr mag, finden sich diese Zeilen:

… Noch heute

kann dich die Angst überfallen, dass

alle aufeinmal verschwunden sind,

dass du eine Täuschung bist oder ein

seltsamer Traum.

Vielen Dank für das Interview lieber Rolf, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Rolf Hermann, Autor und Performer

www.rolfhermann.ch

https://m.youtube.com/watch?v=2sj0n2NZ-2s

Rolf Hermann ist derzeit mit zwei Bühnenprogrammen und mit dem Lyrikband „In der Nahaufnahme verwildern wir“ unterwegs. Im November geht es auch nach Indien.

Foto_Dirk Skiba

24.8.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Undine verkörpert die Sehnsucht des Menschen“ Hannelore Schmid, Schauspielerin _ acting „Undine geht“ _ Wien 31.8.2022

Hannelore Schmid, Schauspielerin _Wien _
acting „Undine geht“, Ingeborg Bachmann_Erzählung_

In “Undine geht” wird ein Wesen, ein Glaube, eine Liebe so gut beschrieben, dass es schwer fällt dazu noch etwas zu sagen. Besser als mit Ingeborg Bachmanns Worten, kann man es nicht sagen.

„Ihr Menschen! Ihr Ungeheuer!“

Undine verkörpert die Sehnsucht der Menschen nach etwas, das sie als ursprünglich begreifen, das losgelöst ist von Zweckmäßigkeit und rationalem Verständnis – gleichzeitig die Angst davor und die daraus resultierende Abwertung und Ablehnung. Was sich nicht nutzen lässt, wird ausgelöscht.

„Immer, wenn ich durch die Lichtung kam und die Zweige sich öffneten, wenn die Ruten mir das Wasser von den Armen schlugen, die Blätter mir die Tropfen von den Haaren leckten, traf ich auf einen, der Hans hieß. Ja, diese Logik habe ich gelernt, dass einer Hans heißen muss, dass ihr alle so heißt, einer wie der andere, aber doch nur einer.“

Die romantische Liebe kann verloren gehen, aber in Gestalt eines anderen wieder auftauchen. Für Undine sind alle Menschen eins. Sie nimmt keinen aus und jeder kennt ihren Ruf.

„Tauchen, ruhen, sich ohne Aufwand von Kraft bewegen – und eines Tages sich besinnen, wieder auftauchen, durch eine Lichtung gehen, ihn sehen und „Hans“ sagen.“

Die Menschen fliehen in ihre Welt der Berechenbarkeit und Undine muss zurück an den Ort, an dem es keinen Halt gibt, bis wieder einer wagt, sie zu rufen.

„Guten Abend.“

„Guten Abend.“

„Wie weit ist es zu dir?“

„Weit ist es, weit.“

„Und weit ist es zu mir.“

Ein sehr ehrlicher Anfang wie ich finde.

„Einen Fehler immer wiederholen, den einen machen, mit dem man ausgezeichnet ist.“

Das kann man nur einfach so stehen lassen.

„Denn ich habe die feine Politik verstanden, eure Ideen, eure Gesinnungen, Meinungen, die habe ich sehr wohl verstanden und noch etwas mehr. Eben darum verstand ich euch nicht. Ich habe die Konferenzen so vollkommen verstanden, eure Drohungen, Beweisführungen, Verschanzungen, dass sie nicht mehr zu verstehen waren.“

„Und du hast geredet, mein Geliebter, mit einer verlangsamten Stimme, vollkommen wahr und gerettet, von allem dazwischen frei, hast deinen traurigen Geist hervorgekehrt, den traurigen großen, der wie der Geist aller Männer ist und von der Art, die zu keinem Gebrauch bestimmt ist. Weil ich zu keinem Gebrauch bestimmt bin und ihr euch nicht zu einem Gebrauch bestimmt wusstet, war alles gut zwischen uns. Wir liebten einander. Wir waren vom gleichen Geist.“

„Ich bin nicht gemacht um eure Sorgen zu teilen. Diese Sorgen nicht! Wie könnte ich sie je anerkennen, ohne mein Gesetz zu verraten? Wie könnte ich je an eure Verstrickungen glauben? Wie euch glauben, solange ich euch wirklich glaube, ganz und gar glaube, dass ihr mehr seid als eure schwachen, eitlen Äußerungen, eure schäbigen Handlungen, eure törichten Verdächtigungen.“

„Verräter! Wenn euch nichts mehr half, dann half die Schmähung. Dann wusstet ihr plötzlich, was euch an mir verdächtig war, Wasser und Schleier und was sich nicht festlegen lässt. Dann war ich plötzlich eine Gefahr, die ihr noch rechtzeitig erkanntet und verwünscht war ich und bereut war alles im Handumdrehen.“

Wir Menschen, die wir Hans heißen, versuchen unseren kindlichen Glauben, unsere Gefühle, unsere tiefsten Sehnsüchte und inneres Wissen, zu ersetzten durch Rationalität. Die Suche nach absoluten Wahrheiten hat ein absurdes Ausmaß angenommen. Darin stehen wir den Alchimisten, Gottesmänner und Universalgelehrten der Vergangenheit um nichts nach.

„Wohl euch! Ihr werdet viel geliebt, und es wird euch viel verziehen. Doch vergesst nicht, dass ihr mich gerufen habt in die Welt, dass euch geträumt hat von mir, der anderen, dem anderen, von eurem Geist und nicht von eurer Gestalt, der Unbekannten, die auf euren Hochzeiten den Klageruf anstimmt, auf nassen Füßen kommt und von deren Kuss ihr zu sterben fürchtet, so wie ihr zu sterben wünscht und nie mehr sterbt: ordnungslos, hingerissen von höchster Vernunft.“

Unser Wunsch, unsere Angst und das Wissem um beider Unerfüllbarkeit.. Sind es nicht diese Momente, die uns fehlen, wenn wir für alles eine Lösung haben?

„Gut war trotzdem euer Reden, euer Umherirren, euer Eifer und euer Verzicht auf die ganze Wahrheit, damit die halbe gesagt wird, …

„Gegen Eigentum habt ihr gestritten und für Eigentum, für die Gewaltlosigkeit und für Waffen …“

An Aktualität kaum zu übertreffen.

„Ach, so gut spielen konnte niemand, ihr Ungeheuer! Alle Spiele habt ihr erfunden, Zahlenspiele und Wortspiele, Traumspiele und Liebesspiele.“

„Nie hat jemand so von sich gesprochen. Beinahe wahr. Beinahe mörderisch wahr. Übers Wasser gebeugt, beinah aufgegeben. Die Welt ist schon finster, und ich kann die Muschelkette nicht anlegen. Keine Lichtung wird sein. Du anders als die anderen. Ich bin unter Wasser. Bin unter Wasser.“

Am Ende findet Undine die Liebe, für die sie steht, und scheitert an ihr wie die Menschen.

„Beinahe verstummt, beinahe noch den Ruf hörend.

Komm. Nur einmal. Komm.“

Hannelore Schmid, Schauspielerin _Wien _
acting „Undine geht“, Ingeborg Bachmann_Erzählung_

Station bei Ingeborg Bachmann_

Hannelore Schmid, Schauspielerin _Wien _
acting „Undine geht“

Performance/Kostüm/Location_Hannelore Schmid

Regie und alle Fotos_ Walter Pobaschnig

Undine geht _Erzählung _ Ingeborg Bachmann _1961

Walter Pobaschnig 8_22

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„Geisterhaft treten Erinnerungen aus der Dunkelheit“ Walter Kratner, Künstler und Kurator _ Give Peace A Chance _ Graz 30.8.2022

GIVE PEACE A CHANCE

Geisterhaft treten Erinnerungen aus der Dunkelheit
Im Verlust des Zeitgefühls
Verheerend verschob gestern abgeblasenes Giftgas die erstarrten Fronten
Eine Kamera presst gegenwärtig das Objektiv auf bewegungslos Zerfleischtes


Panzerdurchschlagende Submunition
Ein Maskenbrecher wurde als Buntschießen bezeichnet
Anzündkanäle flirren in den Kammern für die Handgranaten
Charkiw auf sakralen Bildern aus Überresten von Streumunition
Endlich ein Tod ohne Bewusstsein
Arm oder das Bein, zerstörtes Gewebe, Muskeln, Nerven, Blutgefäße, Brustkorb,
Bauchraum


Clustermunition zu Schmetterlingsminen verwurzelt in den Fluchtrouten aus
Mariupol
Herbst 1915: graubraune Gasmaske, gefertigt aus gasdichtem Ziegenleder mit
Aktivkohle gefüllten Filter verschraubt
Aus 5730 Stahlflaschen bliesen 180 Tonnen flüssiges Chlor durch die Front von
Ypern
Nahezu ein Krieg der Zeitlosigkeit
Chernihiv, Dnipropetrovsk, Donetsk hebeln die Zeit aus den Fugen
Eine unbegreifliche Linearität bildet sich im Zyklus des Dasein.

Walter Kratner, 21.08 2022

Walter Kratner, Künstler und Kurator

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Walter Kratner, Künstler und Kurator

Foto_David Kranzlbinder

Walter Pobaschnig _ 19.8.2022.

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„Freud, Adler, Frankl“ Die Wiener Welt der Seelenforschung. Hannes Leidinger, Christian Rapp, Birgit Mosser-Schuöcker. Residenz Verlag

1900. Die Welt ist im Wandel an der Schwelle eines neuen Jahrhunderts. Traum und Wirklichkeit eines Lebens in Frieden drohen schon einander zu verschlingen und werden es wenige Jahre danach grausamst tun und Welt und Zeit nachhaltig verändern und prägen…

1900. In Wien erscheint in „Die Traumdeutung“ des Wiener Arztes und Neurologen, Sigmund Freud, welche die Entwicklung, Bedingungen und Auswirkungen psychischer Prozesse im Werden menschlicher Persönlichkeit beleuchten und damit ganz neue Wege im Selbstbild des Menschen, individuell wie in Gesellschaft und Kultur, öffnen…

Die Wiener Ärzte und Psychoanalytiker Alfred Adler und Viktor E.Frankl entwickeln die Lehren S.Freuds in ganz eigenen Akzenten und bittersten persönlichen Erfahrungen und Leidens weiter und begründen einflussreiche Richtungen psychoanalytischen Denkens, die bis heute ganz bedeutsame Wege zu Mensch und Kultur impulsgebend prägen…

Das 20.Jahrrhundert, ein Jahrhundert, das in seiner Geistesgeschichte ganz wesentlich vom Wiener psychoanalytischem Denken geprägt ist und bei dem es bis heute immer neue Entdeckungen gibt. Eine Welt, eine Seele im Dunkeln und die Möglichkeiten des Verstehens, des Aufbruchs  – dies nimmt in ganz bestimmter Orts-, Lebens-, und Gesellschaftstopographie seinen Aufwand…

Die renommierten Kulturwissenschaftler:innen Hannes Leidinger, Christian Rapp, Birgit Mosser-Schuöcker legen mit „Freud/Adler/Jung“ eine fundierte wie gut lesbare Lebens-, Werk-, und Zeitgeschichte der bahnbrechenden Wiener Psychoanalytischen Schule vor und bieten dabei auch spannende Hintergründe und neueste Forschungsergebnisse. Ebenso ist der umfangreiche Bildteil sehr bemerkenswert, der private Fotos zeigt.

„Ein sehr gelungenes, spannendes Werk zu den Anfängen und Entwicklungen der Wiener Psychoanalyse in Tragik und Triumph“

Walter Pobaschnig 8/22

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„Literarische Qualität und Vielstimmigkeit zu fördern als Beitrag zur Demokratie“ Nikola Huppertz, Schriftstellerin _ Hannover 30.8.2022

Liebe Nikola, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Von Tag zu Tag etwas unterschiedlich, wie eigentlich immer. Diesen August habe ich mir von Veranstaltungen weitgehend freigehalten und verbringe ihn schreibend in meiner Wohnung in Hannover. Das bedeutet, dass ich morgens versuche, meine Konzentration erst einmal auf mein aktuelles Romanprojekt zu lenken. Keine Nachrichten lesen, keine sozialen Medien aufrufen, nach Möglichkeit noch keine E-Mails beantworten, sondern gleich ins literarische Denken kommen. Gerne unterhalte ich mich beim Frühstück mit meinem Freund, der ebenfalls Schriftsteller ist, ich höre Musik oder lese ein bisschen. Dann setze ich mich an den Schreibtisch und schreibe eine oder zwei Szenen.

Erst danach lasse ich mehr Welt in meinen Kopf. Lese Zeitungsartikel, verschaffe mir Einblick in die wichtigsten tagespolitischen Ereignisse, schaue mich – möglichst kurz und mit innerer Distanz – in den Sozialen Medien um. Auch die Dinge, die aus meinem privaten Umfeld auf mich einströmen und mich fordern, finden dann die nötige Aufmerksamkeit: Familienangelegenheiten, die Nachrichten und Anrufe aus dem Freundeskreis. All das will eingeordnet und sortiert werden, insbesondere die vielen Negativmeldungen, mit denen wir in dieser Krisenzeit umgehen müssen, und die hohen emotionalen Ausschläge, mit denen auf sie reagiert wird. Die Ereignisse gründlich zu reflektieren, ist mir sehr viel wichtiger, als jeder einzelnen Meldung hinterher zu hecheln. Daher gehören ausführliche Gespräche zur Tagesordnung, gerne bei Spaziergängen mit meinem Freund, aber natürlich auch das (literarische) Lesen. Und dann gibt ja noch die ganz banalen Dinge, die aber auch erwähnt werden müssen, weil sie nicht unwesentliche Anteile des Tages in Anspruch nehmen: E-Mails und andere Büroarbeiten, Haushalt, Sport.

Nikola Huppertz, Schriftstellerin      

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Wir haben mit sehr unterschiedlichen Herausforderungen umzugehen, ökologischen und gesellschaftlichen – und mit einer sie jeweils begleitenden Flut von Nachrichten und Meinungen, mit Zerwürfnissen und Lagerbildungen. Manche Ereignisse erfordern promptes Reagieren, bei anderen stehen wir da und wissen nichts zu tun, weil sie außerhalb unseres gewohnten Handlungsspielraums stattfinden.

Was meiner Meinung nach in jedem Fall vonnöten ist, ist eine Balance von persönlicher Reflexion und sozialer Teilnahme. Weder durch kopflosen Aktionismus noch durch Rückzug in ein hyggeliges Privates lassen sich Krisen bewältigen. Es erfordert eine gründliche Auseinandersetzung, um zu unterscheiden, welche Themen unseren vollen Einsatz verlangen und welche eher Nebenschauplätze sind. Auseinandersetzung heißt für mich, Tatsachen und Argumente gründlich anzuschauen und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen. Komplexe Sachverhalte lassen sich nicht in Sekundenschnelle bewerten.

Mir erscheint es als elementar für ein friedvolles und freiheitliches Zusammenleben, demokratische Prozesse und Kompetenzen zu sichern, sei es durch Bildung und die Schulung kritischen Denkens, sei es durch differenzierte Diskurse.

Da ich überwiegend für Kinder und Jugendliche schreibe und sehr viele Veranstaltungen in Schulen durchführe, finde ich meinen persönlichen Ansatzpunkt im Gespräch mit jungen Menschen. Und ich glaube, auf andere Weise kann jeder Mensch bei dem, was er beherrscht und alltäglich tut, über den eigenen Tellerrand hinausschauen und sich fragen, in welcher Form er soziale Verantwortung übernehmen könnte.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Literatur und Kunst treten einen Schritt zur Seite. Sie spiegeln gesellschaftliche Prozesse, ohne am Tagesgeschehen festzukleben oder unmittelbare Handlungsimplikationen liefern zu müssen.

Um konkrete Probleme zu lösen, benötigen wir Menschen, die sich per se mit Problemlösungen beschäftigen: Wissenschaftler*innen, Politiker*innen, Personen, die sich sozial und ökologisch engagieren. Die Literatur wird ihrer Rolle nach wie vor am besten gerecht, wenn sie sich auf sich selbst besinnt: auf das Wort mit seiner ganzen Kraft und Schönheit, auf die Übernahme von Perspektiven, die Entwicklung von Ideen und Ausdrucksmöglichkeiten. Sie trägt zur Kritik bei und zur Imagination von alternativen Szenarien. Und sie führt uns immer wieder zu der Frage, was es eigentlich bedeutet, ein Mensch zu sein – auch und gerade in einer krisengeschüttelten Welt.

Was mich mit Sorge erfüllt, ist das Auseinanderklaffen der eigentlichen Rolle von Literatur und den Anforderungen des Buchmarktes. Es wäre auch ein Beitrag zur Sicherung der Demokratie, Literatur nicht allein den Marktgesetzen zu unterwerfen und zunehmend auf leichte Konsumierbarkeit zu setzen, sondern literarische Qualität und Vielstimmigkeit zu fördern.

Was liest Du derzeit?

Virginia Woolf: Die Wellen (eine alte Insel Leipzig-Ausgabe in der Übersetzung von Herberth und Marlys Herlitschka)

Jenny Odell: Nichts tun – Die Kunst, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen (C.H. Beck, übersetzt von Annabel Zettel)

Marieke Lucas Rijneveld: Kalbskummer/ Phantomstute (Suhrkamp, wunderbar übersetzt von Ruth Löbner)

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Ich habe kürzlich wieder einmal in „So lebe ich jetzt“ von Meg Rosoff geschaut (Carlsen, übersetzt von Brigitte Jakobeit). In dem Jugendbuch aus den Nullerjahren geht es um die – anfangs magersüchtige – Daisy, die unfreiwillig aus den USA zu Verwandten nach England reist, wo dann ein (fiktiver) Krieg ausbricht und für Gewalt und Chaos sorgt. Die Familie wird auseinandergerissen, die Jugendlichen müssen für sich selbst sorgen. Daisy übernimmt Verantwortung für die jüngere Piper und schlägt sich mit ihr in den Kriegswirren durch, immer in Gedanken an ihren ungewöhnlichen Cousin Edmond. Gegen Ende des Romans heißt es:

Überall gab es Heckenschützen und kleine Rebellengruppen, chaotische Banden von versteckten Kämpfern, und meistens konnte man die Guten und die Bösen gar nicht auseinander halten und sie selber konnten es auch nicht. Busse flogen in die Luft und manchmal auch ein Bürogebäude oder ein Postamt oder eine Schule, man fand Bomben in Einkaufszentren und Paketen, und aus einem völlig unerklärlichen Grund gab es manchmal eine Feuerpause, bis dann irgendjemand auf eine Landmine trat und alles von vorne losging. Man hätte tausend Leute auf sieben Kontinenten fragen können, worum es eigentlich ging, und hätte nicht zweimal die gleiche Antwort bekommen; niemand wusste es genau (…).

Trotzdem ging das Leben weiter.

Und noch später:

Ich habe keine Ahnung, wie beschädigt Edmond ist, ich weiß nur, dass er Ruhe braucht und geliebt werden muss. Und das kann ich ihm beides geben.

Nun bin ich also hier bei ihm und bei Piper und Isaac und Jonathan, bei den Kühen und Pferden und Schafen und Hunden, beim Garten und bei der vielen harten Arbeit, die dazugehört, um einen Bauernhof zu führen und in einem vom Krieg verdorbenen und entstellten Land zu überleben. Ich kenne mich mit solchen Zuständen aus, nur finden sie jetzt nicht mehr in mir statt. (…)

Ich wünsche allen, die in dieser Zeit beschädigt werden, die Ruhe und Liebe, die sie dringend benötigen. Und zumindest einen Waffenstillstand im Krieg gegen sich selbst.

Vielen Dank für das Interview liebe Nikola, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Nikola Huppertz, Schriftstellerin     

https://nikola-huppertz.de/ 

Foto_Bert Strebe

29.8.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Ehrlichgesagt“ Alexander Rudolfi, Schriftsteller _ Give Peace A Chance _ Hannover 29.8.2022

GIVE PEACE A CHANCE

Gerade habe

Ich es schon fast wieder

Vergessen

Ehrlichgesagt

Panzer und Traktoren

Einige Militärlastwägen die Leichen

Abtransportieren

Coronakrise

Eingedämmt

Aber

Chemische Gifte schwelen in den

Häuserruinen meiner

Aufmerksamkeit und ich gebe dem

Nächsten Weltuntergang eine

Chance Frieden zu schaffen

Ehrlichgesagt


Alexander Rudolfi, 19.8.2022

Alexander Rudolfi, Schriftsteller

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Alexander Rudolfi, Schriftsteller

Foto_privat

Walter Pobaschnig _ 19.8.2022.

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„Die Karikatur kann Sachverhalte gut und klar darstellen und unterhalten“ Bernd Ertl, Karikaturist _ Wien 29.8.2022

Lieber Bernd, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Wie immer- ab 8 ins Studio, meistens bis mindestens 18.00 – im Sommer aber gern auch kleine Radtour vorher, damit alles in Gang kommt.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Weiterzuleben – das zu tun, was man am besten kann. Nur so kann man
etwas bewegen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Karikatur, der Kunst an sich zu?

Speziell die Karikatur kann Sachverhalte gut und klar darstellen- was aber zugegeben auch immer schwieriger wird, da man ja oft keinen Durchblick mehr hat, was tatsächlich läuft. Aber Karikatur kann auch unterhalten und gute Laune machen, was mir fast noch relevanter vorkommt.

Bernd Ertl, Karikaturist & Illustrator

Was liest Du derzeit?

Umbert Ecos „Der Friedhof in Prag“ – ein geradezu unheimlich aktuelles Buch

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Muss mich wiederholen: Weiterzuleben – das zu tun, was man am besten
kann. Nur so kann man etwas bewegen. Sich nicht lähmen lassen. Das eigene
Umfeld positiv verändern.

Vielen Dank für das Interview lieber Bernd, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Bernd Ertl, Karikaturist & Illustrator

https://www.ausgezeichnet.com/

Fotos__Bernd Ertl

30.5.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Maria malt“ Kirstin Breitenfellner. Picus Verlag

Da ist das Leben. Das Sehen und das Hören. Die Großmutter. Noch weit das Eigene. Die Sprache. Für Riedi.

Dann an der Hand der Mutter der Weg in die Stadt. Noch weit das Eigene. Sehen und Hören.

Die Kunst. Näher das Eigene. Arnulf.

Und jetzt.

Maria malt. Sieht, hört, spricht. Im Bild wie niemand zuvor…

Eine Reise beginnt…grenzenlos…

Kirstin Breitenfellner, Schriftstellerin, Journalistin,legt mit ihrem Roman „Maria malt“ ein beeindruckendes literarisches roadmovie eines Künstlerinnnenlebens wie einer Epoche und deren Möglichkeiten und Grenzen in Kunst, Menschsein und Gesellschaft vor.

Im Mittelpunkt steht dabei die Lebensgeschichte eine der bedeutendsten österreichischen Künstler:innen der Moderne, Maria Lassnig (*1919 Kappel/Kärnten +2014 Wien).

Kirstin Breitenfellner gelingt eine bemerkenswerte literarisch-biographische Annäherung an Lassnig, deren Werk wie Leben sich grundsätzlich schwer fassen lassen. Hier gelingt mit einem selbstbewussten direkten Erzählkonzept ein sehr packendes Panoptikum von Stationen im Blickwechsel von Leben und Kunst, Kunst und Leben, die eintauchen, teilhaben und in Biographie wie österreichischer Kunstgeschichte an sich mitleben lassen.

Ein Roman, der nicht nur Kunstinteressierte begeistern dürfte, weil er Lebenswege, Lebensbrüche und -aufbrüche sprachlich einzigartig zu öffnen und spannend zu erzählen weiß.

„Ein mitreißender Roman über eine ganz außergewöhnliche Künstlerin der Moderne“

Walter Pobaschnig 6_22 

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„Dann ist der Abend gekommen“ Annette Mathilde Winz, Schriftstellerin _ Niederrhein/D 28.8.2022

Liebe Annette, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Schon lange halte ich das morgendliche Aufstehen für eine der größten Leistungen der Menschheit: dieses Trotzdem. Sich dem Ungewissen, der nächsten fraglichen Minute entgegenstellen. So verbringe ich den Morgen oft mit Staunen. Ich, der langsamste Mensch der Welt, setze dann Schritt für Schritt. Gut ist, wenn daraus ein Mitgehen entsteht.

An den Tagen, an denen ich zum Minijob ins Callcenter fahre, folgt eine strenge Choreografie von Tätigkeiten, damit ich um 8.35 Uhr aufs Rad steigen kann. Mit fremden Menschen telefonieren, ihnen für einen Moment Gehör schenken, erfordert hohe Konzentration. Ich versuche, gut zu ihnen zu sein, freundlich, sie ernst zu nehmen.

Manchmal beginnt ein Tag damit, dass ich die falsche Brille aufsetze. Manchmal vermeide ich die Radionachrichten. Manchmal meine Neugierde, mein Wunsch nach den vertrauten Stimmen der Moderator:innen, die Hoffnung auf kleine erleichternde Neuigkeiten, eine Buchbesprechung, eine Theaterkritik, eine Preisvergabe, eine Schriftstellerin, die aus der Haft entlassen wurde. Zwischen mir und den Nachrichten aus den Höllen dieser Welt versuche ich etwas Luft zu lassen, die Kriegsseiten der Tageszeitung überschlage ich – manchmal. Manchmal gelingt es.

Manchmal gehe ich mit einem Korb voll mit Wäsche in den Keller, sortiere sie, belade die Maschine, stelle das Programm ein. Manchmal räume ich den Keller wieder nicht auf. Ich putze das Bad. Oft suche ich nach Worten, nach Sätzen. Manchmal schaue ich im Garten nach Zinnien, Wicken, Kosmeen, deren Samen ich Ende April gelegt hatte, die kräftig geworden sind, sich nun zum Licht recken und deren Blüten ich erwarte – ein Glück. Manchmal backe ich Kuchen für den Besuch morgen. Manchmal antworte ich auf eine Nachricht wieder nicht. Manchmal lege ich das Buch zur Seite. Manchmal telefoniere ich mit einer Mitarbeiterin der Apotheke, vorige Woche hieß es, das Medikament sei zurzeit nicht lieferbar, heute kann sie mich beruhigen, allerdings sei es mit nur noch kurzem Haltbarkeitsdatum, und ich weine vor Erleichterung.

Immer, niemals manchmal, gliedern die Mahlzeiten, drei und eine Tasse schwarzen Tee am späten Nachmittag, den Tag. So gelingt es mir, das Essen nicht zu vergessen, so sichere ich mich. Manchmal planen mein Mann und ich einen Ausflug, er stellt den Proviant zusammen, Brot, Käse, Tee, Kekse. Manchmal verabrede ich mich. Manchmal schaue ich nach den Öffnungszeiten einer Ausstellung, die ich besuchen möchte. Ich schreibe. Ich male. Manchmal finde ich Wörter, die mir etwas öffnen. Das Buch, das ich aus der Hand gelegt hatte, begleitet mich.

Dann ist der Abend gekommen. Es ist warm, die Balkontür steht weit offen. Ich höre den Igel auf seinem Rundgang, er schnauft, es raschelt. Ich mache Notizen. Manchmal, oft, immer, niemals – sind nur ungefähre Kategorien. Das Fragliche beginnt mit den Träumen, bald.

Annette Mathilde Winz, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

wer sind: wir alle / für wen könnte ich sprechen / was wünschst du dir / wohin
wendet sich mein Sehnen / was macht dich leicht / was hast du gesehen /
wohin gehen wir / und von wo aus / wer jagt mich / vor mir / hinter mir / seid
ihr bei Trost / wohin fliegt ihr / wohin flieht ihr / liegt ihr gut / wollt ihr es warm
/ ist euch wohlig / bleibt der Preis stabil / was steht da ins Haus / wollen wir die
Tür öffnen / hinausgehen / um den Block gehen / sich regen bringt / Segen /
mal nachsehen / ein paar Nachrichten verdauen / es geht schon / es wird schon
/ wollt ihr auch die anderen Türen öffnen / sich an die anderen Türen erinnern /
hinter den Mauern / ist da etwas Fauliges / kennst du / drehst du dich um /
kommst du mit / sag, kommst du mit / in die Gärten will ich gehen / graben /
dort nachsehen / mich erinnern / wer sind: wir alle / die aus der Erde / die aus
dem Wasser / die aus dem Feuer / die aus der Luft / die das Feuer legen / oder
die sich in Rauch auflösen / wer ist: wir alle / die / diese / zeigst du mit dem
Finger / weißt du’s? / ich weiß es nicht

Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt der Literatur, der Kunst an sich zu?

Ja – aufbrechen. Aufbruch. In seiner ganzen Doppeldeutigkeit. Das erinnert mich daran, dass ich nicht warten sollte, bis Rucksäcke ausverkauft sind. Ich meine die etwas größeren, größer als ein Tagesrucksack, aber noch so, dass ich ihn zu tragen überhaupt bewältigen könnte. Wesentlich ist aber die Packliste.

Kunst, Literatur usw. sind befreiend, strahlend, berührend, politisch. Grund für Verletzung, Grund, um zu töten. Sie einigen und entzweien. Wegen all dem sind sie so gefürchtet.

Was liest Du derzeit?

Sie dreht sich um – von Angelika Overath
Die Blaue Frau – von Antje Rávik Strubel
auch solche Tage waren immer schon da – von Katrin Pitz

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Mir scheint, ich bin nun umgeben von Zitaten. Einmarsch, Angriff, Annexion, Fliegeralarm, Flucht, Vertreibung, Verschleppung, Zerstörung, Massaker, Flak, Artillerie, Verteidigen, Besiegen, Verlieren, Aufgeben, Leichtes und Schweres Geschütz, Recht, Zivilisten, Opfer, Gefangene …

Ich höre auch die Stimmen: gierig, machtbesessen, angstvoll, getrieben, hoffnungslos, verwirrt, gehorsam, ergeben, mutig, kampfbereit, hungrig …

Vor einiger Zeit hörte ich seit langem wieder das Wort Schrapnell. Ich kenne es aus
Kindertagen und war immer fasziniert davon. Es gibt Wörter, die lautmalerisch exakt
ihre Bedeutung vermitteln. Dieses ist eins davon.

All diese Vokabeln sind Zitate von Zitaten, weitergetragen von Generation zu
Generation. Wie eine Sprache, die eine Weile in mir geschlafen, sich wissend im
Hintergrund gehalten hat. Da bin ich, sagt sie. Und ich brauche nichts neu lernen,
alles ist da, alles ist bekannt.

Vielen Dank für das Interview liebe Annette, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Annette Mathilde Winz, Schriftstellerin

Foto_privat

30.6.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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