„Heilige Nacht“ Die Weihnachtsgeschichte und ihre Bilderwelt. Hrsg.Stefan Roller. Neuerscheinung Hirmer Verlag.
Es ist eine Botschaft, die seit 2000 Jahren weitergesagt, gelesen, gesungen und betrachtet wird. Eine Botschaft, die um die Welt geht und verändert, eine „frohe“ Botschaft, die an vielen Orten und in vielen Formen präsent war und ist. Der Kunst kommt da eine besondere Bedeutung zu. Sie versucht das Ereignis der Weihnachtsgeschichte, die Geburt Christi, in Fülle und Form sichtbar zu machen. Dabei gibt es viele individuelle Zugänge und Perspektiven über Jahrhunderte hinweg. Die Kunst versucht zu sehen und darzustellen. Das Unsagbare und Unaussprechbare. Das still zu Erfahrende.
Eine Ausstellung in der Skulpturensammlung Liebieghaus in Frankfurt/Main widmete sich 2016/2017 der reichen Motivgeschichte und den vielfältigen Bezugsrahmen der künstlerischen Darstellung der Weihnachtsgeschichte. Der kunsthistorische Schwerpunkt liegt dabei auf der Schaffensperiode zwischen dem 5. Und dem 16.Jahrhundert.
Die besondere hier vorliegende Edition des Hirmer Verlages ist eindrucksvoll. Sie eröffnet die Möglichkeit gleichsam im meditativen Blättern der Ausdruckskraft von Objektkunst zu folgen und diese mitzuerleben. Einführende Essays zum christlichen Weihnachtsfestkreis, der künstlerischen Rezeption des Visionsberichtes der Brigitta von Schweden und der Erläuterung der Weihnachtsgeschichte sowie hinführende Erklärungen zur Ausstellungsthematik, in welcher der Prolog der Weihnachtsgeschichte, der Weg nach Bethlehem, Geburt Christi und Anbetung des Kindes, Beschneidung und Namensgebung Jesu, die Heiligen Drei Könige und die Folgen, die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten und ihre Rückkehr sowie Weihnachtskrippen im Mittelpunkt stehen, leiten zum Hauptteil des Ausstellungskatalogs über. Das Literaturverzeichnis, Impressum und Abbildungsverzeichnis runden diese abwechslungsreiche künstlerisch-theologische Epochenreise und Inspiration ab.
„Eine besondere Einladung der Kunst auf die Weihnachtsgeschichte zu blicken, die unerwartete Horizonte und Inspirationen öffnet.“
Walter Pobaschnig, Wien 11_2018