„Mehr Zusammenarbeit und Solidarität in der Kunst- und Kulturwelt“ Danielle Pamp, Künstlerin _ Wien 30.4.2022

Liebe Danielle, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich habe ein Wohnatelier, so ich kann direkt nach dem Frühstück meinen Arbeitstag anfangen. Zuerst schaue ich meine Gemälde an, langsam, in Ruhe und überlege, was ich will mit dem Bild und welche Farben ich mischen soll. Dann ist für mich die Stimmung zur Arbeit sehr wichtig – Musik, Radio oder Hörbuch, die mit der Stimmung und dem Narrativ des Gemäldes zusammenpassen. Auch der ”input” ist sehr wichtig, so kommen oft meine Kollegen/ Kolleginnen auf Atelierbesuch, und manchmal rufe ich meine Mutter oder Großmutter an (weil beide Künstlerinnen sind)

Danielle Pamp _ Künstlerin, Sängerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Gemeinschaft und Solidarität.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?

Ich glaube, dass es wichtig für uns Künstler*innen in diesen Zeiten ist, mit wichtigen Themen zu arbeiten. Mehr Zusammenarbeit und Solidarität in der Kunst- und Kulturwelt und nicht nur egoistisch denken.

Was liest Du derzeit?

”Segeln mit den Sternen”-Anne Tyler

Synopsis: ”Jeremy Pauling ist ein kauziger, aber liebenswerter Eigenbrötler, der Angst vor den simpelsten Dingen des Alltagslebens hat. Er fürchtet sich davor, die Haustür aufzumachen, Briefe zu öffnen, Elektrogeräte einzuschalten oder das Haus zu verlassen. Ohne es zu wollen, bringt er in seiner rührenden Hilflosigkeit die verschiedenen Frauen seiner Umgebung dazu, sich seiner anzunehmen. Da sind zum Beispiel eine verständnisvolle alte Jungfer, ein flippiges junges Mädchen und vor allem seine mütterliche Untermieterin Mary, die einen extrem ausgeprägten Familiensinn besitzt.”

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

”Alles ist schon gemacht, aber nicht bei mir” (mein Großvater Ewert Pamp, auch Künstler), es ist ein Motto für mich.

Danielle Pamp _ Künstlerin, Sängerin

Vielen Dank für das Interview liebe Danielle, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Schauspiel-, Musikprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Danielle Pamp _ Künstlerin, Sängerin

Fotos_privat

16.11.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Patient“ Herbert J. Wimmer, Schriftsteller _Give Peace A Chance _ Wien 30.4.2022

GIVE PEACE A CHANCE

Patient

Eloquent

Awake

Calm

Envoys are welcome


Herbert J. Wimmer, 25.4.2022

Herbert J. Wimmer, Schriftsteller

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Herbert J. Wimmer, Schriftsteller

http://www.literaturhaus.at/index.php?id=6389&L=0

Foto_privat.

Walter Pobaschnig _ 25.4.2022.

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„Geh nicht hinaus“ Manuela Bibrach, Schriftstellerin – Give Peace A Chance _ Oberlausitz/D 30.4.2022

GIVE PEACE A CHANCE

Geh nicht hinaus
Irgendwo über dir
Verdirbt der Himmel
Endet ein Weg

Pass auf dich auf
Ewig ist nichts meine
Angst ist eine runzlige
Cibebe welk und
Empfindsam

Arglose

Cirren frieren über dem
Horizont wenn am
Abend dunstige
Nebel steigen singt der
Chor der Sirenen
Endlos

Manuela Bibrach, 28.4.2022

Manuela Bibrach, Schriftstellerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Manuela Bibrach, Schriftstellerin

Manuela Bibrach – Freie Autorin – manuela-bibrach-autorins Webseite! (jimdofree.com)

Foto_privat

Walter Pobaschnig _ 28.4.2022.

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„Hoff’ nun“ Elisabeth R. Hager, Schriftstellerin _Give Peace A Chance _ Berlin 29.4.2022

GIVE PEACE A CHANCE

Hoff’ nun

Hab mir Anzuchterde gekauft

Damit ein zarter Frieden keime

In dieser schwarzen Verwesung

Hoff’ nun auf zwei feine grüne Blättchen

Die aus dem schwarzen Loch auftauchen

Wie die Schwanzflosse eines riesigen Wals


Elisabeth R. Hager, 27.4.2022

Elisabeth R. Hager, Schriftstellerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Elisabeth R. Hager, Schriftstellerin

https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_R._Hager

Foto 1_privat; Foto 2_Portrait_Jasmin Schreiber.

Walter Pobaschnig _ 27.4.2022.

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„Mit Wortbildern neue und eine Vielfalt an Impulsen schenken“ Regina Lehrkind, Schriftstellerin _ Hagen/D 29.4.2022

Liebe Regina, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich beginne jeden Tag mit tiefen Atemzügen am geöffneten Fenster. Jeder Tag riecht anders und ich bin jedes Mal aufs Neue auf den Duft gespannt. Im Aufwachen des Tages gehe ich mit meinem Hund und genieße die noch leisen Töne. Gestärkt für den Tag beginne ich für meine Auftraggeber zu arbeiten.

Regina Lehrkind, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Sich auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind. Oftmals vergessen wir das kritische Hinterfragen. Immer und immer wieder werden wir derzeit mit Themen konfrontiert, die unsere Ängste wachrütteln. Füreinander da zu sein, sich zu stützen und einander zu stärken. Wage den Perspektivwechsel!

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Mit Worten Bilder kreieren, die meine Zuhörer*innen/Leser*innen mit auf eine Reise nehmen, in neue Welten eintauchen lassen. Das ist mein Wunsch als Autorin. Mit Wortbildern neue und eine Vielfalt an Impulsen schenken, die uns weiter mit offenen Augen durch die Welt gehen lassen. Impulse, die zum Hinterfragen der Dinge führen.

Was liest Du derzeit?

Es sind immer mehrere Bücher gleichzeitig, da ich die Bücher meiner Podcast-Gäste lese, bevor ich sie interviewe. Im Moment fasziniert mit „The Happiness Dictionary“ von Dr. Tim Lomas. Es ist eine Entdeckungsreise durch die Sprachen dieser Welt. Durch ihren Klang und ihre Bedeutung bereichern sie und erweitern das Verständnis über das Glück.
Tim – Die offizielle Avici Biografie von Mans Mosesson

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Ungeschminkte Bilder schenken Klarheit!

Vielen Dank für das Interview, liebe Regina, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Regina Lehrkind, Schriftstellerin

https://reginalehrkind.de/

Foto_Studioline Photography

29.4.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Ganz am Ende der Geschichte noch einmal“ Zoe Jenny, Schriftstellerin _Give Peace A Chance _ Wien 28.4.2022

GIVE PEACE A CHANCE

Ganz am Ende der Geschichte noch einmal

Inwärts wie eine Rückkehr

Von allem was wir wussten, ahnten wir nichts

Ein Irrtum.



Punktgenaues Geschoss mitten in unsere Ahnungslosigkeit

Ewige Rückkehr Geschichte

Alles ein Irrtum, wir wussten nichts.

Chaos ist beständig und immer wahr

Ein trauriger Trost




Alles endet, auch unsere Gedanken, unser Wort.



Chaos hallt wie ein böses lachen

Heute ins morgen

Ahnungslos waren wir, werden wir immer sein

Nichts wird sich ändern

Chaos, auch du wirst enden

Ein jähes zucken der Geschichte, ewiges streben nach Tod


Zoe Jenny, 25.4.2022

Zoe Jenny, Schriftstellerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Zoe Jenny, Schriftstellerin

https://de.wikipedia.org/wiki/Zo%C3%AB_Jenny

Foto_Izaquiel Tome

Walter Pobaschnig _ 25.4.2022.

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„literatur kann impulse geben“ Crauss, Schriftsteller_Siegen/D 28.4.2022

Lieber Crauss, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

es gibt zwei unterschiedliche rhythmen. wenn ich keine anderen termine habe, frühstücke ich um neun bei kaffee, social media und evtl. einer kurzen lektüre. danach beantworte ich mails, räume meinen schreibtisch auf und plane projekte wie lesungen und schreibworkshops. ein- oder zweimal die woche kommt ein praktikant, der mir beim sortieren meiner bibliothek hilft, programme für vorträge zusammenstellt oder lesungsmitschnitte zurechtschneidet.

am frühen nachmittag gibt’s eine kurze schlafpause, danach beginnt die dichterische arbeit. im augenblick schreibe ich einen text zu einem gemeinschaftsprojekt mit einer siegener bildkünstlerin und einem amerikanischen filmausstatter; es geht um die art und weise, wie wir mit unseren körpern geschichten erzählen.

bis zum nachmittag habe ich meist nur eine schnitte brot und einen apfel gegessen und mich ansonsten von ganz unterschiedlicher musik ernährt.

wenn ich unterricht habe – ich mache kreative schuljahresworkshops in verschiedenen lernanstalten und gebe orientierungsunterricht in der sozialen wiedereingliederung – bin ich früher auf den beinen, radle im zwei- oder dreistunden-rhythmus zwischen den verschiedenen brotjobs hin und her und brauche danach umso eher einen kleinen mittagsschlaf zum rebooten.

abends geht die kreative arbeit weiter, geht über in unterrichtsvorbereitung für den nächsten tag oder ins serie schauen, freunde treffen und liebe machen …

Crauss_Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

wir müssen froh sein, dass es trotz vieler einschränkungen noch und wieder möglich ist, fremde, freunde und kollegen von angesicht zu angesicht zu treffen. die direkte menschliche begegnung treibt uns an, ein kurzes, ehrliches lächeln kann einen ganzen tag retten.

wir dürfen nicht verlernen, wie man sich in den arm nimmt.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt der Literatur, der Kunst an sich zu?

nach der krise ist vor der krise. wir brauchen mut! mut, dinge auszuprobieren, um die zukunft lebenswert zu gestalten. wenn ich es schaffe, vom auto aufs lastenrad umzusteigen, schafft es mein nachbar vielleicht auch. wenn luxemburg es schafft, den öpnv für die einwohner kostenlos zu halten, schafft es hamburg vielleicht erst recht.

kleine schritte, die man aber gehen muss. die literatur kann kein gesetz verabschieden, aber impulse geben, kann phantasieren und durch übertreibung möglichkeiten aufscheinen lassen, die wir sonst vielleicht übersehen hätten. kunst ist immer eine lupe.

Was liest Du derzeit?

mit grosser bewunderung lese ich Mario Osterlands final image (parasitenpresse), kurze poetische einlassungen zu den letzten photographien berühmter menschen. daneben gedichtbände von Karl Krolow (Unsichtbare Hände, Suhrkamp) und Guy Helminger (Die Tagebücher der Tannen, Edition Rugerup) sowie Glitter, die „Gala der Literaturzeitschriften“

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„die farbe, die die alten griechen dem meer gaben, war GRÜN. blau in das meer zu mischen, ist eine neue erfindung.“ (Abdelkader Benali)

Vielen Dank für das Interview lieber Crauss, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Crauss, Schriftsteller

Foto_(c)-marvellous

26.7.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Gerade noch“ Christine Teichmann, Schriftstellerin _ Give Peace A Chance _ Graz 28.4.2022

GIVE PEACE A CHANCE

Gerade noch

Imagine aus

Vollem Hals und mit

Enthusiasmus gesungen




Putins

Einmarsch lässt den

Atem stocken,

Chaotische Gefühle, Zweifel an den

Eigenen Einstellungen




Aufkommen



China sieht zu

Hört

Aufmerksam, ob da die

Nachbarn

Charakter zeigen

Ei, solange das Gas wichtiger ist…


Christine Teichmann, 25.4.2022

Christine Teichmann, Schriftstellerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Christine Teichmann, Schriftstellerin

Christine Teichmann

Foto_Martin Schneider

Walter Pobaschnig _ 27.4.2022.

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„Gestern ist immer noch“ Brigitta Huemer _Schriftstellerin _ Give Peace A Chance _ Bad Leonfelden/AT 27.4.2022

GIVE PEACE A CHANCE

G estern ist immer noch

i m herzohr

v erklingende tage ins nirgendwo

e twas riss und umschweigt uns alle



p räludien der hoffnung im

e xil – boden

a uf dem man über ferne risse geht

c himären / visionen

e iner besseren welt


a n der atemschwelle


c hinmoku – das wartende schweigen

h albzeit der worte

a nders.leben

n achts – nur der leise

c horal schlafloser kinder / danach –

e ine weile stille


Brigitta Huemer, 22.4.2022

Brigitta Huemer _Schriftstellerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Brigitta Huemer _Schriftstellerin

Foto_Wolfgang Stadler

Walter Pobaschnig _ 22.4.2022.

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„Gelagert“ Jens Schröter, Schriftsteller_Give Peace A Chance _Netphen/D 27.4.2022

GIVE PEACE A CHANCE

Gelagert

In

Verkarsteten

Erdschichten



Projektile

Einkaufszentrumstrümmer

Ausgebranntes

Chemischgiftiges

Endlosknochensplitter



Archäologen



Centennien in der Zukunft entfernt von

Heute

Ausgrabend, Sammelnd, Ordnend

Nicht mehr verstehend

Centennien zurückblickend

Endet das denn nie?


Jens Schröter, 23.4.2022

Jens Schröter, Schriftsteller, Medienwissenschaftler

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Jens Schröter, Schriftsteller, Medienwissenschaftler

Foto_privat.

Walter Pobaschnig _ 23.4.2022.

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