„Demokratische und solidarische Umgangsformen mit Ängsten zu finden“ Eva Schörkhuber, Schriftstellerin_ Wien 28.3.2021

Liebe Eva, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Tagesablauf hat sich durch die Corona-Pandemie nur wenig verändert: Als Schriftstellerin verbringe ich den größten Teil meiner Arbeitszeit ohnehin am Schreibtisch zu Hause – wobei ich großes Glück habe: Mein Arbeitszimmer ist geräumig und hell, ich sehe vom Schreibtisch aus die Wolken und Vögel vorüberziehen.

Was sich wie für alle Kunstschaffenden verändert hat, ist, dass es momentan keine öffentlichen Auftritte gibt: Das hat zwar meinen Terminkalender entspannt, aber es fehlt mir doch sehr, mich bei Veranstaltungen mit Kolleg*innen auszutauschen, mich von Lesungen, Konzerten, Theatervorstellungen und den Begegnungen dabei inspirieren zu lassen.  

Eva Schörkhuber, Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich habe den Eindruck, dass eine Art Schollendenken um sich greift, dass die je eigenen Denk- und Sehterritorien mit Parolen und Glaubenssätzen umzäunt werden. Jeder Sicht- und Perspektivenwechsel wird als eine Art Verrat betrachtet, alle müssen sich für eine Seite entscheiden: Das ist in einer derart komplexen Zeit, in der es gesamtgesellschaftliche, globale Reflexionen darüber bräuchte, wie wir durch radikale Veränderungen unserer Lebens- und Wirtschaftsformen den ökologischen, gesundheitlichen und humanitären Krisen beikommen können, buchstäblich verheerend.

Wenn diese Schollen auftauchen – und sie sind nicht erst mit Covid-19 aufgetaucht, sie sind durch diese Krisensituation noch deutlicher geworden, noch schärfer abgegrenzt – ist das ein Zeichen dafür, dass Angst regiert und dass Angst eingesetzt wird, um Menschen einfacher regieren zu können.

Dabei ist nicht die Angst selbst das Problem, sondern ihre Verdrängung, die sie dann eben auch instrumentalisierbar macht: Wir leben in einer beängstigenden Zeit, selbst im globalen Norden, in den reichsten Ländern der Welt, sind immer mehr Menschen von Armut bedroht. Die Lebens- und Arbeitsverhältnisse verschlechtern sich, wobei die Pandemie und die mit ihr einhergehende Wirtschaftskrise die Situation noch zuspitzt.

Viele der Maßnahmen, die gesetzt werden, zielen auf die Aufrechterhaltung eines Status Quo, der den allermeisten Menschen auf dieser Welt sukzessive den Boden unter den Füßen wegzieht. So zu tun, als wäre nichts, als würde es mit dem Ende der Pandemie so weiter gehen können wie zuvor, schürt die Ängste ebenso wie die teilweise berechnend eingesetzten Schreckensszenarien: Vermittelt und verstärkt wird in beiden Fällen das Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins, das auf mitunter sehr gefährliche Weisen kompensiert wird.

Ich denke in diesem Sinne ist es jetzt besonders wichtig, demokratische und solidarische Umgangsformen mit dieser Angst, mit diesen Ängsten zu finden und uns diesen zu stellen: Nicht vereinzelt auf den Schollen, auf diesen Splitterstücken einer verdrängten Vergangenheit, und gegeneinander, sondern in Anbetracht einer globalen Situation, die es gemeinsam zu verändern gilt.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Ich würde sagen, dass es allen künstlerischen Ausdrucksformen gegeben ist, diese Schollen, von denen ich oben geschrieben habe, zum Schmelzen zu bringen: Mehrdeutigkeit, Widersprüchlichkeit, Bedeutungsverschiebungen sind Mittel gegen territoriale Abschottungen von Denk- und Sehweisen. Jede Art von Kunst, ob Musik, Schauspiel, bildende Kunst, Literatur ist global, ist beeinflusst von ganz unterschiedlichen Strömungen und Bewegungen, die allesamt nicht so einfach einem bestimmten kulturellen oder gar nationalen Fahrwasser zugeordnet werden können.

Was den Aufbruch und Neubeginn, die notwendigen Veränderungen unserer Lebens- und Wirtschaftsformen anbelangt, denke ich, dass die Stärke von Literatur und Kunst darin besteht, sich gegen jede Art von Abstraktion, von Verallgemeinerung zu wenden. Kunst, auch so genannte abstrakte Kunst, ist immer konkret: Sie bedeutet eine konkrete Auseinandersetzung mit materiellen Gegebenheiten, wobei die Materialien sehr unterschiedlich sein können: Es kann sich um Farbe, um Ton-Frequenzen, um Stahlbeton, aber auch um soziale Zusammenhänge und Emotionen handeln.

Die Zugänge zur Welt, die Kunst eröffnet, führen insofern näher an den jeweiligen Gegenstand heran, als sie ihn komplexer, vielschichtiger machen. Die künstlerische Annäherung zielt nicht auf restlose Klärung, auf Feststellung, sondern darauf, die Verhandlungen, die ich als Künstlerin, als Schriftstellerin mit ‚meinem‘ Gegenstand führe, sichtbar zu machen, auszustellen. 

So würde ich auch einen Aufbruch und Neubeginn sehr gerne sehen: Nicht als abstraktes Manifest, das über die meisten Köpfe hinweg beschlossen und durchgesetzt wird, sondern als permanentes Ausverhandeln auf einer ganz breiten Basis, ohne zentrale Regierung und ohne zentrales Komitee.   

Was liest Du derzeit?

Passend zu dieser Vorstellung von Aufbruch und Neubeginn – Eva Gebers Roman über Louise Michel. 

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Die Qualität des Lichts, in dem wir unser Leben prüfend betrachten, beeinflusst unmittelbar, was wir erleben und welche Veränderungen wir durch unser Leben zu bewirken hoffen.“

Audre Lorde: Dichten ist kein Luxus. 

Vielen Dank für das Interview liebe Eva, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Literaturprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an KünstlerInnen:

Eva Schörkhuber, Schriftstellerin

Foto_privat

26.2.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Die Kunst wird unser empathisches Potential wecken“ Max Glatz, Schauspieler_Wien 27.3.2021

Lieber Max, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ende Februar des Jahres befand ich mich in den Endproben für das Stück „Die Schamlosen“ nach Daniil Charms am Theater Arche, für das (aufgrund der geltenden Beschränkungen) noch kein Premierentermin feststeht. Das ist eine Situation, an die man sich erst gewöhnen muss, aber ich bin natürlich sehr froh, dass ich das Glück hatte, proben zu können (noch dazu mit diesem großartigen Ensemble) und das es eine Struktur gab.

Das Pandemie-Vakuum zu füllen – ohne eine klare Aufgabe zu haben meinen Tag zu strukturieren – ist etwas das mir nur phasenweise gelingt.

Max Glatz, Schauspieler

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich glaube die Pandemie hat uns unter anderem gezeigt wie leicht sich die Gesellschaft in Lager spaltet und wie das Denken, selbst bei liberalsten Menschen, in einem Freund – Feind Schema verhaftet bleibt. Gleichzeitig sieht man auch wie fluide solche Lager sein können.

Das Denken in Feindbildern reproduziert sich im Kleinsten, wenn wir beispielsweise unsere Lebenspartner insgeheim für Kränkungen verantwortlich machen, und im Großen, auf der Ebene von Nationalstaaten und Staatengebilden. Das produziert ungeheuer viel Leid und Zerstörung im Privaten und im Weltgeschehen.

Dieses Denken aufzulösen und zu transzendieren ist eine jahrtausendealte Aufgabe, und wir werden sie nicht in einer Generation lösen. Aber ich glaube gerade in Zeiten in denen viel Verunsicherung und Perspektivlosigkeit herrscht und in denen sich politische Mächte neu zu ordnen scheinen, ist es besonders wichtig solche Denkstrukturen bewusst zu machen und ihnen entgegenzusteuern. Das ist etwas woran jedeR höchstpersönlich arbeiten kann.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Am Anfang der Pandemie gab es ein ungefähres Gefühl von: diese Unterbrechung des gewohnten Weltlaufs birgt eine große Chance für Veränderung. Das zeigt das große Unbehagen an den kollektiven Entwicklungen und am Getriebe von Konsum und Arbeit. Die Einladung zur Besinnung war greifbar.

Leider sieht es so aus, dass es keine große „Umkehr“ geben wird. Wir haben uns an eine neue Normalität gewöhnt und beschäftigen uns damit die alte Normalität zu kitten und zu überbrücken. Es soll alles so werden wie es einmal war. Gleichzeitig, so scheint mir, nimmt eine – vorher schon starke – instrumentelle Haltung zur Umwelt und den Mitmenschen immer mehr zu. Auch eine gewisse narzisstische Aufgeregtheit. 

Ich denke wenn die Corona-Zeit vorbei ist, werden wir erst einmal begreifen und verarbeiten müssen was da eigentlich mit uns passiert ist. Wir werden Geschichten brauchen, die uns über den Tellerrand von Infektionszahlen, Impfstatistiken und Ausgleichszahlungen blicken lassen. Wir werden Musiken brauchen die uralte Sehnsüchte in uns hochbrausen lassen. Wir werden lernen müssen zu Trauern über die Toten der Intensivstationen, über die abgründige Einsamkeit der Alten in den abgeriegelten Pflegeheimen, über die zerstörten Existenzen. Wir werden den ganz normalen Wahnsinn des Homeschooling-und-Homeoffice Dramas sinnlich und öffentlich zelebrieren müssen. Wir werden die Zerrissenheit unserer utopiehungrigen Herzen tanzen müssen. Wir werden sehen müssen was es mit uns macht, einen fremden Menschen wieder nah an unseren Leib heranzulassen und das auf einer Bühne herauszusprechen. Wir werden lernen müssen über unser kleines beschränktes Pandemie-Selbst herzhaft zu lachen. Und und und.

Für all diese Dinge ist seit jeher die Kunst zuständig. Sei es Instrumentalmusik, abstrakte Malerei, oder politisches Theater. Exzessive Performance, sensibler Arthouse Film, oder moderner Tanz.

Die Kunst wird unser empathisches Potential wecken, keine Richtungen vorgeben, aber die richtigen Fragen stellen, Beispiele liefern, Dinge verdichten und sie in neue sinnliche Zusammenhänge stellen.

Das wünsche ich mir.

Max Glatz_Schauspieler

Was liest Du derzeit?

„Morgen bist du reich“ von Karl Wozek.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Ein Zen-Haiku über das man lange nachdenken kann:

            Zehn Jahre Suche im tiefen Wald.

            Heute großes Gelächter am Flussufer.

            (Soen Roshi)

Vielen Dank für das Interview lieber Max, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Schauspielprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an KünstlerInnen:

Max Glatz, Schauspieler

Fotos_Peter Phillipp

25.2.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Die Welt ist keine schöne, aber wir machen sie zu einer“ David Hoffmann, Schriftsteller_ Wien 27.3.2021

Lieber David, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Wenn es einen vorgegebenen gibt, so besteht er aus aufwachen, schreiben, essen, schreiben, nochmal essen, schlafen, essen, bisschen trinken, spazieren gehen. Oder vielleicht doch eher aufwachen, spazieren gehen, essen, schlafen, aufwachen, schreiben. Zwischendrin fühle ich in meinen Körper, ertaste mental, ob ich bereits erkrankt bin und womöglich bald sterben werde, woraufhin mir klar wird, dass ich Mitte Dreißig bin und mich das Virus voraussichtlich nicht stark mitnehmen wird, weshalb ich sodann um die Gesundheit der Elterngeneration bange.

David Hoffmann, Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Zuerst Solidarität und Zusammenhalt zeigen, niemanden zurücklassen, gesellschaftliche Missstände aufzeigen und davon betroffene Menschen aus Gewaltverhältnissen befreien (oder sie dabei unterstützen sich zu befreien). Dann angesichts der Pandemie und weit verbreiteten Fehlinformationen offen auf jene zuzugehen, die Schwierigkeiten damit haben, sich in der gegenwärtigen Lage verstandesgemäß und emotional zurechtzufinden, und ihnen dabei helfen aus dem gefährlichen Sumpf, der das Internet zum Teil geworden ist, wieder herauszukommen. Schließlich freundlich und wohlwollend sein.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Jetzt noch mehr als sonst ist klar: Die Welt ist keine schöne, aber wir machen sie zu einer. Kunst und Literatur werden sich trotzdem ihren Platz wieder erkämpfen müssen, wenn sie nicht neben Serien und fluffiger Unterhaltung in Häppchenform in der Bedeutungslosigkeit versinken wollen. Am besten gepaart mit gewagter Konfrontation mit den Machthabenden. Mein Aufruf: Schreibt Schmähgedichte, malt Karikaturen, komponiert Protestsongs, postet das, verlinkt dabei Mark Zuckerberg, Jeff Bezos, Elon Musk oder die Leute von YouTube und eine*n Politiker*in bei euch vor Ort, vernachlässigt dabei jedoch bitte nicht die Gefahren der Pandemie, welche uns alle vor nicht geahnte Probleme gestellt haben und noch stellen werden. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass uns das Schlimmste noch bevorsteht, ist nicht gering. Das sage ich als Optimist.

Was liest Du derzeit?

Ein weise Frau hat mir mal gesagt: „David, du brauchst drei Bücher, um glücklich zu sein. Ein Sachbuch und zweimal Prosa.“ Das hat mir sofort eingeleuchtet. Morgens lese ich also Theorie und abends Prosa oder, wenn ich mutig bin, etwas Lyrik. So sind die Bucher, deren Inhalte ich zurzeit verzehre, folgende:

Patti Smith: ‚The Year of The Monkey‘, ein berührendes, somnambules Werk.

Ovid: ‚Amores‘, ich lese meiner Partnerin, mit der ich über Ländergrenzen hinweg eine Fernbeziehung führe — in Zeiten der Pandemie und nationalistischer Abschottung innerhalb der EU eine Herausforderung —, regelmäßig ein Kapitel vor und schicke ihr dieses als Sprachnachricht.

Chomsky: ‚On Anarchism‘, ein Geschenk zu einem Thema, das mich in letzter Zeit vermehrt lockt. Besonders die Frage nach einer gewaltfreien Gesellschaft (Walter Benjamin). Klar, es handelt sich, wie Ursula K. Le Guin ihr Sci-Fi Meisterwerk ‚Freie Geister‘ untertitelte, um ‚eine ambivalente Utopie‘, trotzdem: „träume weiter von Anarchie“ (WIZO).

Für mein derzeitiges Projekt gönne ich mir ein wenig von dem phänomenologischen und lyriktheoretischen Werk Gaston Bachelards. Er hat mich — als einen in der feministischen Technikphilosophie geschulten, der Kritischen Theorie oder zumindest gesellschaftspolitischen Fragen nahen Leser — stark herausgefordert und führt mich täglich an den Rand des Nervenzusammenbruchs (wer schreibt von sich im Majestätsplural?). Ein hervorragendes Erlebnis.

Jeden Abend Gedicht von Friederike Mayröcker aus der Suhrkamp Sammlung 1939-2003.

Am WC liegen darüber hinaus:

Norbert Wiener: ‚Cybernetics‘. Das habe ich mir mal für das Studium gegönnt, verstehe aber mehr als die Hälfte des verständlichen Teiles dieses Buches nicht mehr.

‚The Ethical Slut‘. Es gab Zeiten, in denen ich mal mehr und mal weniger eine Schlampe war. Dabei ethisch zu bleiben, war stets eine Herausforderung, der ich selten gewachsen war. Daher dieser Klassiker der verantwortungsvollen Unzucht (auch ein Geschenk).

Und ein Groschenroman, mit dem ich die anderen Bücher verdecke, falls mal Besuch kommen sollte…

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

In Krisenzeiten können Zen-Buddhistische Zitate ganz hilfreich sein. Eines, das mich seit Jugendtagen begleitet und an das ich gerne denke, ist folgendes:

„Ein Mann, der über eine Ebene reiste, stieß auf einen Tiger. Er floh, den Tiger hinter sich. Als er an einen Abgrund kam, suchte er Halt an der Wurzel eines wilden Weinstocks und schwang sich über die Kante. Der Tiger beschnupperte ihn von oben. Zitternd schaute der Mann hinab, wo weit unten ein anderer Tiger darauf wartete, ihn zu fressen. Nur die Wurzel hielt ihn. Doch zwei Mäuse, eine blaue und eine gelbe, machten sich bereits daran, nach und nach die Weinwurzel durchzubeißen. Da sah der Mann eine saftige Erdbeere neben sich. Während er sich mit der einen Hand an der Wurzel festhielt, pflückte er mit der anderen die Erdbeere und biss hinein. Wie süß sie schmeckte!“

Zum Schluss noch Adornos berühmtes Spiegel-Zitat: „Mir nicht.“

Vielen Dank für das Interview lieber David, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Literaturprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an KünstlerInnen:

David Hoffmann, Schriftsteller

David Hoffmann [Dada Hoffi] wuchs in Österreich und Ungarn auf, veröffentlicht Prosa und Lyrik in Magazinen und Anthologien und übersetzt aus dem Ungarischen. Studium der Philosophie in Wien mit einer Abschlussarbeit zu feministischer Technikphilosophie. Teil der Redaktion von SYN. Magazin für Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Er ist Mitbegründer der Lese- und Performancereihe dichtung//s//ring und zeitweises Mitglied von Philosophy Unbound. Er arbeitet an seinem ersten Gedichtband.

Literaturhaus Wien: Smashed To Pieces – Verena Dürr | David Hoffmann | Jakob Kraner

Foto_privat

25.2.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Frag’ junge Römer – kennt ihr die Sonne noch“ Carina Herbst, Tänzerin_ Station bei Falco_ Palais Auersperg_Wien 26.3.2021

Carina Herbst_Tänzerin, Tanzpädagogin

Junge Römer – kennt ihr die Sonne noch,

sie kennt die Sorgen

Der Lorbeerkranz, ein neuer Tanz

schwingt Rhythmus in die Hüften der Stadt

Man sieht und kennt und sagt sich

was diese Nacht zu sagen hat

Fragt nicht nach neuen alten Werten

seht weißes Licht, seht nur Gefühl

Die Nacht gehört uns bis zum Morgen

wir spielen jedes Spiel

Lass diese Reise niemals enden

das Tun kommt aus dem Sein allein

Allein aus

Dimensionen, die

Illusionen und

Sensationen lohnen…

non é la fine del viaggino, cé sempre un domani e

Ci sono dimensioni, con illusioni e sensazioni

Give me more …

Junge Römer,

kennt ihr die Sonne noch,

im Land wo jeder Traum gelandet ist – man vergisst

Young romans – there is a night before each day

and that price is still to pay

non é la fine del viaggino,

cé sempre un domani e

Carina Herbst_Tänzerin, Tanzpädagogin

Carina Herbst, Tänzerin, Tanzpädagogin_Station bei Falco_Wien.

Palais Auersperg _Wien _ 19.3.2021

Choreographie/Kostüm_Carina Herbst.

Text: „Junge Römer“ _Falco_1984

Alle Fotos_Walter Pobaschnig _3_21.

„Die zeitgenössische Kunst wird sich verändern“ Patrick Li, Künstler_Wien 26.3.2021

Lieber Patrick, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Aufgrund der Auswirkungen der Covid-Pandemie mussten im vergangenen Jahr viele Ausstellungen, Veranstaltungen sowie Reisen abgesagt werden. Ich konzentriere mich daher auf das künstlerische Schaffen. Grundsätzlich pendele ich jeden Tag zwischen dem Zuhause und dem Atelier. Mein Zuhause ist ungefähr 3 Kilometer vom Atelier entfernt. Manchmal, wenn das Wetter gut ist, gehe ich gerne zu Fuß hin, um meinen Körper mehr zu bewegen und gleichzeitig auch frische Luft zu schnappen. Während des Malprozesses werde ich ruhiger und achte mehr darauf, wie das Werk und seine Entwicklung voranschreitet, sodass ich die durch die Einschränkungen des Lockdowns verursachte
negative Atmosphäre oder den Frust vergessen kann. Die häufige Kommunikation mit Freunden und Familie hilft mir auch dabei, ein gesundes Leben und eine positive Arbeitseinstellung aufrechtzuerhalten.

Patrick Li, Künstler

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Wir sollten mehr auf die Freuden und die positiven Aspekte des Lebens achten, damit wir nicht zu einem Magneten werden, der stets negative Energie absorbiert. Wir stellen uns geduldig den Einschränkungen und Schwierigkeiten, die durch die Pandemie verursacht werden. Wir schätzen die Freunde, Verwandten und Lebenspartner um uns herum sowie sie die positive Energie, die es uns bringt. Wir versuchen, unsere Arbeit gut zu machen und behandeln sie als Hobby. Selbst wenn wir nur eine kleine Arbeitsleistung erzielt haben, sollten wir uns eine entsprechende Bestätigung und Belohnung geben. Wenn Sie gerade arbeitslos sind, sollten Sie in dieser Zeit überlegen, etwas Neues zu lernen, da neues Wissen unser eigenes Wertgefühl verbessern kann. Oder Sie können endlich Dinge tun, die
zwar seit mehreren Jahren anstehen, wofür Sie aber nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden haben. Kurz gesagt, wir müssen nach vorne schauen. Diese schwierige Zeit wird vergehen, und alles wird wieder zur Normalität zurückkehren.


Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und
persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt
dabei der Kunst an sich zu?


Die globale Pandemie wird irgendwann vorübergehen, und jeder wird vor einem neuen
Ausgangspunkt stehen. Unser tägliches Leben wird anders sein als vor der Pandemie.
Unser künftiges Leben wird in der Postpandemie existieren, in der es kontinuierliche technologische Fortschritte und die Koexistenz des Covid-Virus geben wird. Daher wird sich auch die zeitgenössische Kunst in der Welt entsprechend verändern. Gleichzeitig sind wir es seit langem gewohnt, die ganze Welt egozentrisch zu betrachten. Wir stehen an einem neuen Ausgangspunkt und beginnen, über neue künstlerische Ausdrucksformen nachzudenken und zu fragen. Kunst hat immer den höchsten mentalen Zustand der Menschheit reflektiert und ist daher unverzichtbar. Ich glaube, dass die Kunst der Postpandemie unser Verständnis und unsere Erkenntnis des Lebens und der Welt auf eine höhere Ebene bringen wird.

Was liest Du derzeit?

„Die Pest“ von Albert Camus. „Journals“ von Keith Haring.


Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Aufstehen, Straßenbahn, Büro, Essen, Arbeit, Essen, Schlafen, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, immer derselbe Rhythmus – das ist sehr lange ein bequemer Weg. Eines Tages aber steht das Warum da, und mit diesem Überdruss, in dem sich Erstaunen mischt, fängt alles an.“
Albert Camus, Sisyphos

Vielen Dank für das Interview lieber Patrick, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Kunstprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an KünstlerInnen:

Patrick Li, Künstler

welcome to my art world – Welcome to Patrick Li’s Artist Webseite!

Alle Fotos_Patrick Li

26.2.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Kunst schafft Räume, in denen das Miteinander wieder möglich ist“ Clara Schulze-Wegener, Schauspielerin, Wien 26.3.2021

Liebe Clara, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich habe das Glück momentan am Theater Freiburg proben zu können. Daher hat sich für mich nicht allzu viel verändert und meistens findet man mich morgens ab 10 auf der Probebühne. Da aber natürlich keine Vorstellungen möglich sind, proben wir meist am Stück bis 18 Uhr.  Abends koche ich, zoome mit engen Freunden und lerne Text oder gucke einen guten Film!

Clara Schulze-Wegener, Schauspielerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

So abgedroschen es auch klingen mag: den Mut nicht zu verlieren!

Je nach dem in welcher Form das ganz individuell möglich ist…vielleicht bedeutet es eine tägliche Routine beizubehalten, sich jeden Tag etwas Gutes zu tun oder sich mal wieder bei Freunden zu melden, die man ewig nicht gehört hat

Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Schauspiel/Theater, der Kunst an sich zu?

Ich würde mir wünschen, dass wir aus dem Umgang mit der Pandemie auch etwas gelernt haben! Seid gut zu euren Mitmenschen, nehmt die Bedürfnisse der Anderen ernst. Nehmt euch selbst nicht zu wichtig. Kunst schafft Räume, in denen das Miteinander wieder möglich ist. Wo wir gemeinsam erleben, erfahren und unbeschwert sein dürfen.  Kunst ist sehr wohl systemrelevant!

Was liest Du derzeit?

„Gegen den Hass“ von Carolin Emcke

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„[…] Menschenrechte gelten für alle. Nicht nur für diejenigen, die einem ähnlich sind. […] Und so gilt es zuzuhören, wenn diejenigen, die abweichen von der Norm, erzählen, wie es sich im Alltag anfühlt, ausgegrenzt und missachtet zu werden- und sich in diese Erfahrung erst einmal hineinzuversetzen, auch wenn sie einem selbst nie widerfahren sein mag.“

(Emcke 2016, S. 97/98)

Vielen Dank für das Interview liebe Clara, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theater-, Schauspielprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an KünstlerInnen:

Clara Schulze-Wegener, Schauspielerin

Schauspielerin Clara Schulze-Wegener

Foto__Lisa Brand

3.3.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Von Klagenfurt nach Israel“ Der Lebensweg von Erna Zeichner/Esther Schuldmann. Nadja Danglmaier. StudienVerlag

Es ist eine Zeit der Herausforderungen, Veränderungen und Ungewissheiten. Eine Zeit, in der eine Gesellschaft auf dem Prüfstand steht und ihre Werte, ihr Zusammenhalt über Schritte in die Zukunft entscheiden. Es ist eine Zeit, sich der Wurzeln einer Gesellschaft bewusst zu werden, ihrer Geschichte, ihrer Herkunft, ihrer hellen und dunklen Seiten des Lebensbuches in Zeit und Generationen, um darauf weiterzubauen in Demokratie und Optimismus. Der Blick in die dunkleste Zeit unserer Gesellschaftsgeschichte ist dabei ganz bedeutsam. Der Blick auf Lebensgeschichten darin veranschaulicht das Schreckliche, Unbegreifbare und ist Mahnung und Auftrag in Gegenwart und Zukunft.

Mag.a Dr.in Nadja Danglmaier, studierte Pädagogik und Publizistik an der Universität Klagenfurt; Leiterin des _erinnern.at_-Netzwerkes Kärnten; Lehrbeauftragte an der Universität Klagenfurt legt mit „Von Klagenfurt nach Israel“ eine Spurensuche und Dokumention jüdischen Lebens in Kärnten anhand exemplarischer Lebensgeschichten vor, die in ihrer Aufbereitung in Wort und Bild beeindruckend ist. Es ist gleichsam ein visuell-dokumentarischer Rundgang in konkreten Zeit- und Lebensetappen, der in Zeiten einer Pandemie, einen Museumsbesuch sehr nahe kommt und Information und visuelle Dokumentation außergewölhnlich gelungen verbindet.

Der Überblick umfasst dabei Leitlinien jüdischer Geschichte in Kärnten wie die exemplarische Dokumentation einer Familiengeschichte in der Zeit der Shoa wie der persönlichen Folgeschichte und der gesellschaftlichen Aufarbeitung.

„Ein ganz wertvoller Beitrag zur Geschichte wie Demokratie Österreichs in beeindruckender Dokumentation und Edition in Wort und Bild “

Walter Pobaschnig 3_21

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„Die Literatur stellt der Sprachlosigkeit dieser überbordenden Zahlenwelt Worte gegenüber“ Joachim Zelter, Schriftsteller _ Tübingen 25.3.2021

Lieber Joachim, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich stehe früh auf, setze mich an meinen Schreibtisch und schreibe bis die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat. Dann setze ich mich auf mein Rennrad und fahre bis die Sonne wieder untergeht. Insofern hat sich durch den Lockdown in meinem Leben nicht viel verändert. Autor*innen befinden sich bereits qua ihrer Profession in einem permanenten Lockdown.

Joachim Zelter_Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Was für uns alle wichtig ist, das kann ich kaum beantworten, weil ich die Menschen alle ja nicht kenne (eigentlich nur sehr wenige) und wir sehr unterschiedlich sind. Wichtig ist vielleicht eine Perspektive, aus der Ohnmacht, Einsamkeit und finanziellen sowie sozialen Not irgendwann einmal wieder herauszukommen, und sei es nur in der Form, andere Menschen auch einmal wieder berühren zu dürfen.  

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Die Literatur macht die Welt nicht unbedingt besser, ist aber vielleicht ein Beitrag, es in ihr besser auszuhalten oder (noch besser) ihr andere, alternative Welten gegenüberzustellen. Aktuell leben wir ja in einer Welt permanenter Zahlen: Fallzahlen, Infektionszahlen, Inzidenzzahlen … Die Literatur stellt der Sprachlosigkeit dieser überbordenden Zahlenwelt Worte gegenüber, bis Zahlen wieder ein menschliches Gesicht erhalten.

Was liest Du derzeit?

Thomas Kunsts Zandschower Klinken (Suhrkamp: 2021)

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Den Satz von Oscar Wilde: „Wir liegen alle in der Gosse, aber einige von uns betrachten die Sterne.“

Vielen Dank für das Interview lieber Joachim, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Literaturprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an KünstlerInnen:

Joachim Zelter, Schriftsteller

Joachim Zelter | Schriftsteller (joachim-zelter.de)

Foto_Yvonne Berardi

24.2.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Die Kunst bleibt nur dann Kunst, wenn wir es schaffen ihre Freiheit zu bewahren“ Klaus Rohrmoser_Regisseur _ Wien 25.3.2021

Lieber Klaus, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Fixer Bestandteil in meinem momentanen Tagesablauf sind zwei, drei Zeit Inseln in denen ich versuche gar nichts zu tun – ganz zu entspannen, selbst das geschwätzige Denken ein Weilchen herunter zu fahren und dem Moment zu seinem Recht zu verhelfen. Nicht immer einfach, doch wenns gelingt sehr beglückend.

Klaus Rohrmoser_Regisseur, Schauspieler, Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Unsere Lebenskraft bewusst zu spüren und der alltäglichen Wirklichkeit zum Trotz unsere Seelen und Herzen füreinander aufzumachen. Spüren, dass wir alle Menschen sind, geformt aus dem gleichen Stoff. Das halte ich für ein erstrebenswertes Ziel.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Die Kunst bleibt nur dann Kunst, wenn wir es schaffen ihre Freiheit zu bewahren. Diese Freiheit scheint mir im Augenblick mehr und mehr in Gefahr zu geraten. Darum ist die essentielle Aufgabe aller Künstler mit ihren Werken auf die Barrikaden zu steigen –  für eine unabhängige, wilde und provokante Kunst, die nichts mit Systemrelevanz und ähnlichem Quatsch zu tun hat und nie zu tun haben darf.

Was liest Du derzeit?

Im Augenblick lese ich „2666“ von Roberto Bolaño und „Mysterien“ von Knut Hamsun.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

THE EARTH WITHOUT ART IS JUST EH

Vielen Dank für das Interview lieber Klaus, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Schauspiel-, Literaturprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an KünstlerInnen:

Klaus Rohrmoser_Regisseur, Schauspieler, Schriftsteller

Klaus Rohrmoser (klaus-rohrmoser.at)

Foto_privat.

24.2.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Wir bleiben noch“ Daniel Wisser. Roman. Luchterhand Verlag

Victor und Iris in der Küche. Allein. Nicht ganz. Der schwarze Ordner ist auch da. Da ist das andere Leben für Iris drin. Das mit einem Kind. Iris spricht jetzt davon. Die Namensgebung. Xaver oder Caroline. Das steht also fest. Doch für Victor steht die Geschichte fest, seine Geschichte, jene der Familie. Die Erinnerung und die Tradition. Und das wache Denken zu Zeit und Gesellschaft. Das Erbe der Generationen. Der Kinderwunsch von Iris hat da keinen Platz. Der Ordner landet im Papierkorb und Victor packt seine Sporttasche. Stößt Iris zur Seite. Blut fließt auf seiner Flucht…

Dann der Anruf bei Karoline, seiner Cousine. Jetzt steht der Besuch bevor, alleine…

Und immer wieder Gedanken bei Victor an die Vergangenheit, den Urgroßvater und die Heidelbeeren am Markt. Oder doch Walderdbeeren? Und jetzt die Gegenwart. Die Gesellschaft wieder im Wandel. Dazu das private Drama. Unlösbarkeiten. Doch auch der Blick nach Vorne, zum Leben, zum Erleben…wollen…

Daniel Wisser, österreichischer Buchpreisträger 2018, legt mit „Wir bleiben noch“ eine mitreißende facettenreiche wie raffinierte Lebens- und Zeitgeschichte vor, die in ihrem Witz wie Tiefsinn begeistert. Individuelle moderne Biographie in ihren Spannungspolen von Identitätssuche und Generationenerbe wird in sprachlicher Inovation und Rasanz meisterhaft  veranschaulicht. Der Autor packt Mensch, Wert und Zeit am Kragen und schüttelt sie mit dem Riffel der Sprache so gekonnt, dass Blatt und Frucht von Sein und Schein nur so kullern und springen – ein Buchgenuss wie ein Festmenü der Sprache!

„Wissers Sprache, das heißt Sahne und Pfeffer in Wortspiel und Sinn – genial und einzigartig!“

Walter Pobaschnig 3_21

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