„Wenn ein Kartenhaus zusammenbricht, wird es anders wiederaufgebaut“ Alexander Peer, Schriftsteller_Wien 14.7.2020

Lieber Alexander, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Der grobe Tagesablauf hat sich durch Corona nicht wesentlich verändert. Es sind ein paar Auftragsarbeiten weggefallen, dadurch habe ich mehr Zeit und Aufmerksamkeit für das Stöbern in älteren Materialien. Es sammelt sich ja bei jedem viel an – ob das Fotos, Filme oder eben Texte oder mehr Fragmente sind – da gehe ich einiges durch, was mich auch froh macht. Selbst wenn es nicht drängend so sein sollte, dass jedes Fragment mehr als ein Fragment sein muss, manchmal reicht ja genau das, dass sich ein Satz oder eine Beschreibung, eine Argumentation ergibt. Ich hoffe immer wieder darauf, dass genau diese Notizen woanders hinführen, nicht zur Verzettelung, aber zu den wesentlicheren Texten (zumindest für mich selbst ‚wesentlicher‘).

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Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich habe einen Essay mit dem Titel „Die Eule der Minerva“ geschrieben, in dem es u.a. um die Erkenntnisse geht, die genau in der Dämmerung möglich sind. Der Flug dieses Symboltiers der Göttin der Weisheit erfolgt, wenn die Sicht nicht klar ist. Wenn ein Kartenhaus zusammenbricht, wird es anders wiederaufgebaut. Mit anderen, ebenso fragilen Baumaterialien vermutlich. Bei Antonio Gramsci findet sich dieser Gedanke zum Übergang, dass „das Alte stirbt, das Neue jedoch noch nicht zur Welt kommen kann.“ Daraus kann man ableiten, die Beurteilung dessen, was stattfindet – die permanent eingefordert wird – hindert auch daran, einigermaßen vorurteilsfrei das Beobachten zu wahren. Was auf der sehr individuellen Ebene deutlich wird, ist die Botschaft, kümmere dich um deine persönlichen Angelegenheiten – eine Botschaft, die jede Krise mitteilt, umso stärker, wenn die Krise eine kollektive ist. Auf der sozialen Ebene stellen sich viele Fragen jetzt ebenfalls deutlicher – es wäre eine gute Chance, den ökologisch-sozialen Wandel zu forcieren. Ganz praktisch gedacht: Wenn es beispielsweise eine Sanierungsmilliarde gibt, dann ist die etwas eingeschlafene Sanierungsbereitschaft gefestigt und Wohnräume werden behaglicher und zukunftstauglicher. Viele ähnliche Beispiele lassen sich leicht finden zu Verkehr, Arbeit usw. Auf europäischer Ebene ist eine einheitlichere Gesundheits-, Sozial- und Fiskalpolitik wünschenswert – leichter gelänge dieser Wandel bestimmt dann, wenn die EU-Politiker sich mehr von ihren nationalen Parteien emanzipieren würden.

Ich möchte das Interview nutzen, um genau auf diese soeben publizierte, sehr anregende Anthologie mit dem Essay „Die Eule der Minerva“ zu verweisen: NOTFALL: COVID-19 im Löcker Verlag http://penclub.at/blog/2020/05/19/notfall-covid-19/

 

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Die fünfte Gewalt im Staat, die Kunst, kann sich jetzt profilieren. Denn in einer Epoche der Verwirrung braucht es Fantasie, Verdichtung und geistige Wendigkeit. Jede Kunstdisziplin fördert diese Qualitäten, so sehr sich die formalen und inhaltlichen Mittel auch unterscheiden mögen. Die Literatur nährt den Mut sich das anzusehen, was man nicht ansehen oder benennen will. Sie hilft das grundsätzliche ‚Unbehagen in der Kultur‘ besser zu meistern und ist der geistige Schutzraum in neoliberalen und autoritären Zeiten (beide Adjektive sind mit Vorsicht zu genießen, da sie inflationär verwendet werden – es erstaunt jedoch schon, dass gerade in Zeiten der Irritation wie 2008 und jetzt durch die Pandemie oft auch von sehr marktgläubigen Interpreten der starke Staat gefordert wird). Auf der Ebene der Weitsicht hilft jede Schulung der Sprachmächtigkeit, wenn ich etwa Pandemie und Pandeismus gegenüberstelle. So allgegenwärtig wie Corona war weltweit im letzten Jahrzehnt kaum ein Thema – bestenfalls vielleicht eine Fußball-WM (selbst da gibt es noch die völlig Uninteressierten, die sich allerdings auch abgrenzen müssen und somit marginal das Thema streifen), und mit erstaunlicher medialer Präsenz die „Fridays for future“-Aktionen zum Klimawandel (wäre das mit den ersten Berichten des „club of Rome“ in den 70er Jahren passiert, wer weiß, wo wir da schon wären!). Die Literatur ist nicht unbedingt sozial in einem Sinn Dostojewskijs, dass ich nach der Lektüre ein sozialer agierender Mensch bin, aber sie ist sozial, weil sie die eigenen Fragen mit den allgemeinen Fragen verbindet und das ist für jede massive Veränderung zentral. Die Besonderheit der Pandemie ist es, dass jeder Mensch gefordert ist, eine Position dazu zu entwickeln – im Sinne einer Demokratisierung und Stärkung der Zivilgesellschaft erscheint mir das förderlich.

 

Was liest Du derzeit?

Ich lese in den letzten Wochen viel, auch deshalb, weil etwa Schreibseminare ausgefallen sind, die ich „normalerweise“ im Sommer halte. Das ist ein ziemlich weites und buntes Feld: Lettre international, öst. Gegenwartslit. (immer auch KollegInnen und Kollegen – manchmal auch eine Art Nachholen wie zuletzt Menasses „Die Hauptstadt“ oder auch Unbekannteres wie Dieter Sperls „Random Walker“, Lazars „Leben verboten!“ und dazwischen viele Gedichte, dann wieder Fachbücher zur Neurologie oder auch Essays – aus arbeitstechnischen Gründen, etwa wieder Abhandlungen zur Bedeutung der Geschichte sowie regional zu Südafrika und Namibia, diese Länder spielen für eine Erzählung eine Rolle, die gerade im Entstehen ist – das alles Lektüren der letzten Woche)

 

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Ich habe hier nichts verloren, deshalb muss ich suchen.

(aus meiner wachsenden Aphorismen-Sammlung; ich weiß, wer heute noch Aphorismen verfasst, kann leicht als eitel oder elitär betrachtet werden, doch die Zugkraft eines prägnant formulierten Gedankens ist in Zeiten der Über-Information und Textflut wichtiger denn je, zudem: mit dem Paradoxon lassen sich viele Denkräume öffnen)

 

Vielen Dank für das Interview lieber Alexander,  viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Schreibprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

 

5 Fragen an KünstlerInnen:

Alexander Peer Schriftsteller

https://www.peerfact.at/werke/der-klang-der-stummen-verhaeltnisse/

 

Foto: Michael Winkelmann

6.7.2020_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Geheime Quellen“ Donna Leon. Roman. Diogenes Verlag.

„Geheime Quellen“ Donna Leon. Roman. Diogenes Verlag

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Ein heißer Sommertag im Juli. Das glühende Weiß der Sonne und jenes des Pflasters, darauf die Schritte der beiden Commissarii Claudia Griffoni und Guido Brunetti zum Ponte dei Lustraferi führen. Als sie bei der Brücke angekommen sind, bleiben sie plötzlich stehen, gebannt vom Blick auf das Reinigungsschiff, das eine schwarze Masse an Schlamm aus dem Kanal hervorhebt. Ein großer kostenintensiver und technischer Aufwand, der hier von der Stadt betrieben wird. Und das Dunkle, Schwere aus der Tiefe ist auch eine Symbolik, die beide an das Leben und dessen Abgründe erinnert. Ist nicht ihr Beruf ähnlich diesem Bagger, der im Schlamm wühlt, hebt und ans Licht bringt? Still gehen sie weiter…

Als sie im Polizeibüro angekommen sind, läutet das Telefon. Eine Ärztin aus dem Hospiz de Ospedale Fatebenefratelli berichtet von einer Patientin, die im Sterben liegt und nicht einen Priester sondern die Polizei sprechen will. Griffoni macht sich auf den Weg. Vorbei an dem Baggerschiff, dass die schwarze feuchte Masse aus der Tiefe gerade verlädt. Lange blickt Griffoni hin. Ist es im Leben und am Ende des Lebens nicht auch so? Das Schwarze kommt hervor und das letzte (Lebens)Licht ringt damit?

Griffoni sollte Recht behalten. Und jetzt beginnt der Blick in die Tiefe zur dunklen Last des schweren (Mit)Wissens…

 

Bestsellerautorin Donna Leon legt mit „Geheime Quellen“ den neunundzwanzigsten Commissario Brunetti Fall vor und es ist ein sehr gefühlvoller Roman, der Leserin und Leser in das fein Gewobene eines Lebens in Licht und Dunkel sehr poetisch und spannungsgeladen mitnimmt. Die Autorin ist eine Meisterin der Sprache und findet in diesem Roman zu einem weiteren Höhepunkt.

 

„Ein Roman, der Leben, Schuld und Tod spannungsgeladen verbindet“

 

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 „Gewohnheit ist ein Schimpfwort“ Alina Kunitsyna, Künstlerin_Damtschach/Wien 13.7.2020

Liebe Alina, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Von 8 – 15.15 Wäsche, Klopapier, Loundry Bags, „Loves“ malen, dann Kinder von der Schule abholen, einkaufen, Wäsche waschen, dann liebevoll und inspiriert (wenn`s geht) kochen. Dann Wine and Cigarettes (wenn`s geht) und dann schlafen, außer ich bin in Wien oder unterwegs – dann ist alles anders.

 

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Liebe und Selbstreflexion, wie immer.

 

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Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater, der Kunst an sich zu?

Gewohnheit ist ein Schimpfwort.

Die Rolle der Kultur ist immer gleich und vergleichbar mit der Rolle von junger Mutter zu ihrem neugeborenen Kind gesungenes Liedes. Das Kind wird zwar satt an ihre Brust und es wird ausreichen zum überleben, aber das Lied wird aus ihm einen anderen Mensch machen. Das Lied (bw Kultur) für mich ist kein Luxus, weil dieser Mensch zu werden ist eine Notwendigkeit.

 

 

Was liest Du derzeit?

Fahim Amir „Schwein und Zeit“,

„Derek Jarman Brutal Beauty“,

Robert Musil “Mann ohne Eigenschaften“ (als Hörbuch wehrend malen),

Mann ohne Leidenschaften sage ich immer…

 

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Die Idee von Reinheit – ganz gleich ob es sich um körperliche, spirituelle oder politische Reinheit handelt – ist ein schlechter Rausch. Dieser Fusel macht blind, anstatt Visionen hervorzurufen“. Fahim Amir“ Schwein und Zeit. Tiere, Politik, Revolte“, Nautilus Flugschrift, 2018, S. 154

 

Vielen Dank für das Interview liebe Alina, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen vielfältigen Kunstprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

 

5 Fragen an KünstlerInnen:

Alina Kunitsyna, Künstlerin

http://alinakunitsyna.net/

Foto: Manu Lasnik

 

5.7.2020_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Auf die Schwächsten, Benachteiligten, Geflüchteten nicht nur in Sonntagsreden nicht vergessen“ Günter Vallaster, Schriftsteller_Wien 12.7.2020

Lieber Günter, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?


Ich kümmere mich verstärkt um Liegengebliebens und Vernachlässigtes, wofür durch das Herumfunktionieren in den verschiedenen Hire- and Fire-Jobmühlen zuvor keine Zeit blieb: So habe ich das Kochen für mich entdeckt, nicht nur aus Gründen der Geldersparnis, sondern auch, um eine kulinarische Weltreise mit Zutaten vor allem aus der näheren Umgebung zu unternehmen, mit einfachen, von mir individualisierten Speisen wie Kapros csirke (Huhn mit Dill) Yellow Submarine, Borschtsch Tetris oder Kaiserschmarren à la Nestroy, „Der Zerrissene“, die allenfalls ein wenig Zeit brauchen, aber das Wohlbefinden enorm anheben. Restaurants, die neben hervorragender Küche zu einem fairen Preis auch Ambiente bieten, wie das „Corbaci“ oder „Automat Welt“, sehen mich als Gast aber schon wieder. Mit Wohnungsinstandhaltungsarbeiten, das Wort ist fast so lange wie der Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän, der Star unter den Mehrfachkomposita, hatte ich unmittelbar vor dem Lockdown begonnen, gutes Timing erwischt sozusagen. Nicht zuletzt stehe ich mit mehr Menschen via Skype, E-Mail und Social Media in Kontakt, habe Nachhilfe in Deutsch und Englisch gegeben, einen Deutschkurs und einen literarischen Schreibworkshop als Webinare gehalten. Das macht alles nicht reich an Geld, aber an Lebensqualität und stützt die Fokussierung auf die weitere berufliche Tätigkeit. Den Slogan, die Parole „das Land wieder hochfahren“ habe ich beim Wort genommen und richte gerade meine Homepage neu ein. Das Ausgraben und Übertragen von Content aus alten, teilweise verfallenen Webseiten ist auch eine sehr interessante Introspektion: Was nehme ich mit auf die neue Seite, was lasse ich vorerst mal zurück? Da ich immer schon eher ein Stubenhocker war, hat sich an meinen Aktionsradien ansonsten nicht viel geändert, ich ziehe sie lediglich ein wenig vorsichtiger, aber nicht ängstlich. Insgesamt geht es mir also viel besser, der wahre Lockdown, eigentlich Knockdown war vorher.

 

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Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich finde, was allgemein vorher wichtig war oder gewesen wäre, ist es nun auch, es konturiert sich nur noch stärker: Solidarität nicht nur als leere Worthülse sehen, sondern neue Arbeitsmodelle auf der Höhe der Zeit und der Technik und eben auch vor dem Hintergrund besonderer Umstände wie den derzeitigen denken. Das Konsumverhalten grundlegend ändern, damit nicht auch noch die arktische Hitze statt der arktischen Kälte zur sogenannten „neuen Normalität“ wird. Auf die Schwächsten, Benachteiligten, Geflüchteten nicht nur in Sonntagsreden nicht vergessen.

 

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Kunst und Kultur gehören für mich zu den notwendigen Lebensmitteln und sind absolut systemrelevant, da sie die Kreativität und das Denken begründen und fördern. Ohne Buch, Foto, Film, Bild oder Musik wäre das Leben sehr trüb und dumpf, jede Kunstrichtung eröffnet ganz essenzielle Möglichkeiten für konstruktiven Dialog und sinnvolle Tätigkeiten. Gerade in Zeiten, in denen die Umstände nicht mehr alle physischen Freiräume zulassen, sorgen Kunst und Kultur für geistige Freiräume. Ich werde mich auf jeden Fall noch mehr der Literatur widmen.

 

Was liest Du derzeit?


Ich lese schon länger keine Zeitungsartikel mehr mit „könnte“ in der Überschrift oder in den Absätzen versteckt, verfolge auch keine Ticker mit Statistiken über Genesene und Gewesene. Ansonsten viel mehr als sonst und überwiegend Literatur: Zumal ich im Herbst an einem Literaturprojekt zu James Joyce teilnehmen kann, etwa in seinen Werken. Bislang war zeitbedingt nur „Finnegans Wake“ Gegenstand meiner genaueren Lektüre und das ist einige Jahre her. Wobei seine Romankolosse, vor allem „Ulysses“ ja nicht linear von Anfang bis Ende gelesen werden müssen, eine Lesemontage zu einem individuellen Bloomsday ist durchaus möglich. Weiters lese und betrachte ich mit Dankbarkeit die wunderbaren Beiträge aus mehreren Ländern zu Anthologien, die ich herausgeben durfte und darf, nämlich „Schriftlinien. Transmediale Poesie“, die frisch erschienen ist und „räume für notizen | rooms for notes. visuelle, digitale und transmediale poesie“, deren Beiträge gerade laufend eintreffen.

 

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

 

Vielleicht ein Gedicht von Gerhard Ruiss, mit herzlicher Gratulation zum H.C. Artmann-Preis 2020:

 

„das ende der welt

am ende der welt
sitzt jemand
und zählt geld.“

 

Vielen Dank für das Interview lieber Günter, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen vielfältigen Literaturprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

 

5 Fragen an KünstlerInnen:

Günter Vallaster, Schriftsteller

https://guenter-vallaster.net/

Foto: Alain Barbero (Wien, Cafè Bendl)

 

5.7.2020_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Günther Domenig und Ingeborg Bachmann haben viele Gemeinsamkeiten“ _Architektur in Wort und Bild_ Steinhaus_Steindorf _10.7.2020

Architekt DI Günther Domenig (*1934 Klagenfurt +2012 Graz) ist in Kärnten aufgewachsen. Der lebenslange Bezug zu Landschaft und Menschen, Bergen und Seen, fließt auch in das architektonische Konzept des Steinhauses in Steindorf/Kärnten ein. Die Polyeder Form ist dabei eine wesentliche Charakteristik. Die Berge und Wege, Stege des Landes sind gleichsam im Haus gespiegelt. Diese topographischen Erfahrungen, Reflexionen und Manifestationen sind dabei mit persönlichen Erfahrungen im Dialog.

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Mensch und Bauwerk sind hier starker Ausdruck von Kunst und Leben in Bewegung und Ruhe.

 

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Das Haus ist international sehr beachtet und besucht. Viele Urlauber, etwa aus Kalifornien, planen den Besuch des Steinhauses in ihre Zeit in Kärnten/Europa ein.“

 

 

„Die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann und der Architekt des Steinhauses DI Günther Domenig haben viele Gemeinsamkeiten. In ihren Werken ist eine große Aufmerksamkeit, Sensibilität aber auch Direktheit und Kompromisslosigkeit zu erkennen.

 

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Es geht um Erfahrung wie Reflexion von Gegenwart, Herkunft und Lebensumwelt. Die Kärntner Topographie spielt dabei eine besondere Rolle. Das alles fließt in das architektonische wie literarische Werk ein. Bei Bachmann ja explizit im Erzähltops (Drei Wege zum See) wie bei Domenig in der Baustruktur des Steinhauses zu erkennen.

 

Der Weg wie die lebenslange Verbundenheit mit dem Ort, den Orten der Herkunft, mit Blick und Ausblick wird zur Mitte der Kunst. Die Verbindung von Erde und Wasser, die Elemente sind dabei sehr wesentlich. Sie sind der tragende Grund des Lebens.“

 

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„Da ist der Stein nicht tot, der Docht schnellt auf, wenn ihn ein Blick entzündet…“

Mein erstgeborenes Land, Ingeborg Bachmann

 

„Der Steg am Wasser hat die Form einer Hand und weist auf eine Finger-Verletzung Domenigs hin. Schmerz und Schönheit, diese Konstanten eines Lebens, finden in der Architektur hier vom Haus bis zum Wasser ihren Raum und Weg.“

 

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Im Gespräch_

Rechtsanwalt Dr. Wilfried Aichinger,  Vorstand_Domenig Steinhaus

Architekt DI Georg Wald, Vorstand_Domenig Steinhaus

https://architektur-kaernten.at/medien/domenig-steinhaus-spektakulaere-architektur-erleben

 

Im Bild_Maryam Laura Moazedi, Universität Graz, Autorin, Schwerpunkt Diversität.

https://www.moazedi.org/

 

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Vielen Dank an den Vorstand des Steinhauses_Steindorf wie Zsuzsanna Dávid, BSc MSc für die freundliche Organisation und Begleitung vor Ort!

 

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Alle Fotos_Walter Pobaschnig

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„Kunst sollte als Säule der Gesellschaft verankert werden“ Aiko Kazuko Kurosaki_Tänzerin, Choreografin_Wien 11.7.2020

Liebe Aiko, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Sehr ungeregelt, aber sehr viel Homeofficearbeit, im Lockdown mindestens 2 Online-Meetings in der Woche, jetzt gibt es gemischte, aber auch ganz analoge Treffen.

 

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Dass wir Ruhe und Besonnenheit walten lassen und uns nicht verrückt machen lassen.

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Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst zu?

Es wäre schön, wenn die Chance zu einem Aufbruch und Neubeginn wahrgenommen werden würde und nicht die Politik die Wirtschaft möglichst schnell wieder versuchen würde hochzufahren. Gerade jetzt sollte an echter Gleichstellung aller Menschen, eine gerechte Verteilung der Ressourcen und an nachhaltiger Energieerzeugung gearbeitet werden. Kunst sollte einen viel höheren Stellenwert beigemessen werden und zusammen mit der Bildung und der Wissenschaft als Säulen der Gesellschaft verankert werden.

 

Was liest Du derzeit?

„Die Stadt mit der roten Pelerine“ von Asli Erdogan

 

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Auf der ganzen Welt regiert die Seuche der Oberflächlichkeit, aber in dieser Stadt wurde sie zur Religion erhoben.“ ( Seite 34 – gemeint ist die Stadt Rio de Janeiro)

 

Vielen Dank für das Interview liebe Aiko, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen vielfältigen Kunstprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!

 

5 Fragen an KünstlerInnen:

Aiko Kazuko Kurosaki, Tänzerin, Choreografin, Performance Künstlerin

Foto: Andrea Peller

 

5.7.2020_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„KünstlerInnen müssen jetzt um Ihre Kunst kämpfen“ Hristina Susak, Komponistin, Performerin_10.7.2020

Liebe Hristina, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Einen bestimmten Tagesablauf habe ich als Komponistin nicht. Es richtet sich alles nach der Präsenz der Inspiration. Es gibt Tage, an denen ich sehr lange am Tisch oder am Computer sitze und komponiere, ohne eine Pause zu machen. Es gibt aber auch Lebens-, Kunstphasen, in denen ich den ganzen Tag absolut nichts Konstruktives mache. Solche Tage sind für mich als Künstlerin ebenfalls sehr wichtig, weil ich mich dann in der Inkubationsphase befinde, wo mein Unterbewusstsein das Material für neue Ideen sammelt, welche dann in der nächsten produktiven Phase realisiert werden.

 

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Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Besonders wichtig sind immer Gesundheit, Familie und enge Freunde, aber auch die Arbeit, die uns erfüllt. Diese Qualitäten haben unter diesen pandemischen Umständen ein besonderes Gewicht bekommen, in denen wir alle nochmals an ihre Wichtigkeit erinnert wurden und werden.

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Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Musik, der Kunst an sich zu?

In solch schwierigen Zeiten gibt die Musik und überhaupt die Kunst den Menschen eine Hoffnung und hat eine heilende Rolle. Man kann sich erinnern, als die Menschen in Italien sowie in den anderen Ländern während der stärksten Welle der Pandemie alle zusammen von ihren Fenstern gesungen und musiziert haben. Die Musik wird immer als eine absolute Kategorie überleben, die nicht von uns abhängig ist, sondern die ein Geschenk ist.  Für jede Gesellschaft ist die Nachhaltigkeit sehr wichtig, und gerade stehen die KünstlerInnen vor den Schwierigkeiten und der Herausforderung, in der sie um ihre Kunst kämpfen müssen.

 

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Was liest Du derzeit?

Gerade lese ich ein psychiatrisches Buch mit dem Titel „Neurose als Herausforderung“ („Neurosis as Challenge“). Es wurde von einem sehr berühmten serbischen Psychiater und Psychotherapeuten des 20. und 21. Jh.s, Vladeta Jerotic geschrieben. Das Buch beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis der Psychotherapie, sowie mit der Anwendung von der psychotherapeutischen Lehre auf das Alltagsleben.

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Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Die Kunst ist fast immer harmlos und wohltätig – sie will nichts anderes sein als Illusion.“ – Sigmund Freud

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Vielen Dank für das Interview liebe Hristina, viel Freude und Erfolg für alle Musik- und Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

 

5 Fragen an KünstlerInnen

Hristina Susak, Komponistin, Musikerin, Performerin

http://hristinasusak.com/

 

 

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„Connaisseur“ Martin Walker.Roman. Diogenes Verlag

 

Eigentlich ein beschaulicher, gemütlicher Morgen wie ihn Bruno, Chef de Police, in der Kleinstadt Saint-Denis in Südfrankreich liebt. Ein morgendlicher Ausritt und danach ins Fauquets Cafè. Der Blick in die Zeitung und dazu Kaffee. Zu seinen Füßen Balzac, sein Besset, in Erwartung seines Anteils am Croissant. So geordnet, berechenbar und genussvoll kann das Leben sein…

Doch dann der Anruf von Florence. Das Außen dringt jetzt in den Kaffeeduft und dem treuherzigen Blick Balzacs, der sich jetzt müde und verspielt auf den Bauch gerollt hat. Bruno ist beunruhigt, geht es um seine Familie? Doch Florence verneint. Es geht um Claudia, die amerikanische Dissertantin der Universität Yale, die wegen ihrer kunstgeschichtlichen Forschungsschwerpunkte und Interessen nach Frankreich gekommen war. „Gestern Abend kam sie nicht nachhause“, sagt Florence beunruhigt. Bruno stellt einige Fragen. Er scheint zu spüren, das geradec ein Idyll zerreißt. Dieses hier im Cafè und jenes einer jungen Frau mit so vielen Träumen von Schönheit und Zukunft…

Bruno verlässt das Cafè und nimmt die Spur auf. Und schon bald muss er Grausames entdecken. Der Tod zerreißt jetzt die Stille dieses Tages und das scheinbar so unverwundbare Leben um ihn…

 

Im zwölften Bruno-Fall  nimmt der schottische Bestseller Autor Martin Walker wieder alle Zutaten seiner spannungsgeladenen Krimis mit ins Buch, die sein Schreiben so auszeichnet. Es ist ein einmaliger Erzählstil, der Welt und Persönlichkeit sehr fein weben kann und so Leserin und Leser neugierig und gepackt folgen lässt…

 

„Ein Krimierlebnis, dass alle Lese- und Spürsinne begeistert“

 

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„Es ist wichtig, den Menschen die Angst vor Theateraufführungen zu nehmen“ Peta Klotzberg, Schauspielerin_Wien 9.7.2020

Liebe Peta, wie sieht Dein Tagesablauf jetzt aus?

langsam wieder offener nach aussen. bis vor kurzem noch fokussierter, natürlich einsamer, allerdings auch unabgelenkt von organisatorischen, produktionstechnischen angelegenheiten und erledigungen. da bleibt mehr energie für kreatives werken. eine atempause, auch. irgendwo zwischen annäherungen an melodien, texte, langsam auch wieder sport, schwimmen und erste lese- und konzeptproben. umarmungen – das ist mir wichtig und hat mir gefehlt. und immer wieder austausch mit freunden: wie geht es Dir?

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Was ist für uns jetzt besonders wichtig?

zusammenhalt. echter zusammenhalt. endlich die verflachung von hierachien. glaube an die sache, also das theater, die resonanz, an die magie zwischen publikum und darsteller. liebe, hoffnung, freude am tun und freude am dasein. eigentlich wie immer, nur vielleicht mit stärkerem impuls im herzen. erschaffen wollen. aber das ist ja normal. zum glück.

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Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater und der Kunst zu?

als erstes muss ich sagen, dass ich auf diesen neubeginn sehr hoffe und mit neugierde hinschaue. dass wir was tun müssen, wir alle, das ist klar, sonst geht das gerade ein bisschen ein alles was die menschen aufgebaut haben. wobei auch dies nichts neues ist, im grunde. der zusammenbruch und der neuaufbau. geschichtlich betrachtet sind die zeiten des neubaus ja meist die „glücklicheren“. was ich etwas befürchte bzw. mit besorgnis beobachte, dass doch eine menge menschen gar nicht so sehr auf einen neubeginn hinarbeiten sondern lieber ein „reloaded“ angehen möchten. eine rückkehr zu dem, was war. was natürlich illusorisch und nicht zweckmäßig ist. und leider kristallisiert sich ja nicht unbedingt eine wertverschiebung heraus, also ein direkter lernfaktor: „systemrelevante“ berufe wie supermarktangestellte oder pflegekräfte wurden benannt, es wird applaudiert – aber was verändert das, was wird das diesen menschen konkret in den nächsten monaten, jahren bringen? meine befürchtung ist, dass dieses bewusstsein für so wichtige personengruppen, auch lehrer_innen, gleich wieder im alltagstrott untergeht. eine gehaltsrochade wär eigentlich jetzt eine logische konsequenz. aufwertung dieser berufsgruppen, auch finanziell.

und ich bin auch überzeugt, dass kunst absolut relevant ist war und immer sein wird. das aufgedrehte radio mit der musik an, der zehnte klingelton, kabarett sowieso, aber natürlich auch gerade für mit zeitgemäßer, moderner literatur arbeitende ist das erfassen der gegenwart und des prozesses essentiell, soll nicht heißen, dass ich mich auf eine flut von „corona-stücken“ freue. obwohl ich ja scherzhaft den „corona-theater-style“ mit masken und mindestabstand als erfassens- und pseudo-historisch dokumentierbar halte. es ist wichtig, den menschen die angst vor theateraufführungen zu nehmen. also das bewusstsein der menschen für gruppenerlebnisse wieder zu wecken. momentan erlebe ich da eine große scheu und verunsicherung. das wird sich sicher wieder ändern. und ja, das ist doch die aufgabe des theaters: zeitzeuge sein. erfassen, beobachten, und in kreativer form widergeben, festhalten, dazu addieren, meinung und standpunkt zeigen. natürlich ist das systemrelevant. brotbacken auch. es trennt sich auch ein wenig die spreu vom weizen gerade: die künstler, die schaffen müssen, weil es nicht anders geht, aus diesem inneren bedürfnis heraus, und die eher finanziell interessierten. wobei ich das nicht werten möchte in irgendeiner form. es ist einfach beobachtbar. tatsache ist, dass wir alle perspektiven brauchen. das prekariat ist noch größer, wackeliger, und auftritte und zusagen unplanbarer geworden.

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Was liest Du derzeit? 

sonnentage – das neue theaterstück von mona may der argeLeute.com

recherchen zur odyssee und zu ulysses

 

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Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

wir könnten erstarren, verstummem

wir können neue chancen suchen, summen

singen, kreieren, neu bauen was zerfiel

war vielleicht gut so – auf, neues spiel

(letzte strophe von „Gischt“, 05_2020)

 

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Vielen Dank für das Interview liebe Peta, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Theater-, Schauspiel- und Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

 

5 Fragen an KünstlerInnen:

Peta Klotzberg, Schauspielerin, Künstlerin

https://petaklotzberg.jimdofree.com/kontakt/

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„Die Infantin trägt den Scheitel links“ Helena Adler. Roman. Jung und Jung Verlag.

 

Bevor die Stille, die Nacht kommt, wird gegessen. Alle sind jetzt hier versammelt. Die Urgroßeltern. Die Eltern, die Zwillingsschwestern und sie, ihre Schwester. Das Dach ist undicht und daher essen sie den Himmel mit, den schwarzen, in der Suppe. Jeden Abend, jeden Morgen. Es gibt keinen Raum zum Wachsen für alle hier. Hier am Bauernhof. Es geht weiter in Arbeit und Schweigen. Von Generation zu Generation. Ohne Schutz, ohne alles. Tagtäglich.

Als das Gebet gesprochen wird, brüllen die Rinder im Stall. Jetzt geht sie dorthin. Zu Stroh und Kerze. Dann passiert es. Das Feuer. Der dunkle Qualm. Der Ruß. Nichts anderes als das Innere. Das Innerste. Das Gefrorene…

Doch diese vier Wände sind jetzt verbrannt. Diese Episode verbannt. Die nächste wartet bereits. Die engen Mauern bleiben. Überall. In der Wohnung der Großmutter. Im Dorf. Eiskalt…

Ihr Weg geht weiter. Das Tasten, das Stürmen, das Fallen. Leben und Tod. Liebe und Leiden. Hoffnung und Angst. Rudern und schwimmen. Über das Eis. Und noch mehr darunter. Ein Tag wird kommen…

 

Die Salzburger Autorin und Künstlerin Helena Adler, Mitglied der Salzburger AutorInnengruppe SAG und Mitbegründerin der Literatur-Werkstatt LiLoLa (Literatur-Lobby-Land), reißt mit Ihrem neuen Roman „Die Infantin trägt den Scheitel links“ die Axt der Sprache aus großen Traditionen der Literatur. Und wenn sie dann das gefrorene Meer der Welt im Wort betritt, wird die Axt zum selbstbewussten variantenreichen Florett und tanzt über das Eis der Abgründe dieses Lebens als gebe es kein Morgen.

 

Helena Adler ist eine Tänzerin der Sprache. Hintergründig, atemlos, sprachgewaltig.

 

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