Liebe Aiko, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Sehr ungeregelt, aber sehr viel Homeofficearbeit, im Lockdown mindestens 2 Online-Meetings in der Woche, jetzt gibt es gemischte, aber auch ganz analoge Treffen.
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Dass wir Ruhe und Besonnenheit walten lassen und uns nicht verrückt machen lassen.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst zu?
Es wäre schön, wenn die Chance zu einem Aufbruch und Neubeginn wahrgenommen werden würde und nicht die Politik die Wirtschaft möglichst schnell wieder versuchen würde hochzufahren. Gerade jetzt sollte an echter Gleichstellung aller Menschen, eine gerechte Verteilung der Ressourcen und an nachhaltiger Energieerzeugung gearbeitet werden. Kunst sollte einen viel höheren Stellenwert beigemessen werden und zusammen mit der Bildung und der Wissenschaft als Säulen der Gesellschaft verankert werden.
Was liest Du derzeit?
„Die Stadt mit der roten Pelerine“ von Asli Erdogan
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Auf der ganzen Welt regiert die Seuche der Oberflächlichkeit, aber in dieser Stadt wurde sie zur Religion erhoben.“ ( Seite 34 – gemeint ist die Stadt Rio de Janeiro)
Vielen Dank für das Interview liebe Aiko, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen vielfältigen Kunstprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an KünstlerInnen:
Aiko Kazuko Kurosaki, Tänzerin, Choreografin, Performance Künstlerin
Foto: Andrea Peller
5.7.2020_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.