gib der erde tau und tropfen in weiten welten sind wir verwirrt oder halten ein versprechen für verhängnis
pfirsichworte sagst du ehrliche früchte einer haut abgegolten changierende blüten einer vergesslichkeit
aber wer vermag schon verse zu wagen
chimären wechseln ihr kleid hellblau zu dunkelrot zu schwarz aber sie sind müde müder noch als der mensch am abend come on, sagst du, schweige nicht erzähle
diana jahr, 2.3.2023
Diana Jahr, Schriftstellerin
Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:
Diana Jahr, Schriftstellerin
Zur Person_mein Name ist Diana Jahr, ich wurde 1970 in Dortmund geboren, und lebe inzwischen im Westerwald. Ich schreibe hauptsächlich Lyrik und Kurzprosa, und blogge seit zehn Jahren, in literarischer Manier: https://versspruenge.wordpress.com/ Bisher habe ich schon etliche Texte sowohl in literarischen Zeitschriften (zB Wortschau, Dichtungsring) als auch in Anthologien veröffentlicht. Im Jahr 2019 gewann ich zu meiner Freude den ersten Preis beim Kempener Literaturwettbewerb in der Kategorie Songtexte/ Lyrik.
Mein erster eigener Gedichtband und nachts wandern die fledermäuse aus erschien im gleichen Jahr (2019) beim Schillo-Verlag, München; dort dann auch im letzten Jahr (2022) ein volvo voller orangen, lyrische skizzen.
Eigentlich ist kein Tag wie der andere. Ich leite eine kleine Hochschuleinrichtung für kreative Berufsfelder – Kunst, Design, Literatur – und unterrichte auch selbst Sprache, Kommunikation, Literatur; da kommen auch Budget- und Personalfragen genauso wie Entwicklungsanforderungen von Studiengängen.
Eine Konstante ist:, dass ich täglich versuche, mir Freiräume zu nehmen für mein eigenes Schreiben, für die Recherche an Projekten, über die ich schreibe. Und sei es frühmorgens oder bis spät in die Nacht.
Uli Rothfuss, Schriftsteller, Professor für Kulturwissenschaft
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Wichtig ist, in einer Zeit der Krisen, auch der Verunsicherung, die Hoffnung, den Glauben an das Gute nicht zu verlieren. Und das zu leben durch persönliche Bescheidenheit, durch Zugehen auf andere, durch das ständige Bereitsein, zu helfen; aber auch indem man sich umfassend informiert.
Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Wichtig ist, die eigene Orientierung nicht zu verlieren, sich an den durch das Leben erworbenen Werten auszurichten; ich persönlich, aber auch die Kunst allgemein, Theater und Literatur im Besonderen. Kunst soll dokumentieren, soll immer wieder alternative Lösungen bieten, soll immer wieder Möglichkeiten austarieren, wie Leben weiterhin möglich ist.
Was liest Du derzeit?
Seit vielen Jahren habe ich ein persönliches Konzept: J-eden Morgen ein Gedicht, manchmal mehrmals, lesen. Es prägt sich ein Begriff, eine Zeile, ein, die mich durch den Tag begleitet – zum Nachdenken anregt, zum Abgleichen mit dem Alltag.
Ich lese meist zwei Bücher parallel – zumeist und gerne ein belletristisches, dazu eines mit eher Sachbuchcharakter. Zur Zeit: die Biografie von Thomas Knubben über den zu seiner Zeit berühmten, umstrittenen Arzt Franz Anton Mesmer (Thomas Knubben: Franz Anton Mesmer oder die Erkundung der dunklen Seite des Mondes, Hirzel 2022), und das neue Buch von Peter Neumann über übriggebliebene Utopien (Peter Neumann: Feuerland. Eine Reise ins lange Jahrhundert der Utopien 1883-2020, Siedler 2022).
Außerdem mit viel Vergnügen Essensmagazine und kreative Kochbücher.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Das Schwerste: immer wieder entdecken, was man ohnehin weiß. Elias Canetti.
Vielen Dank für das Interview lieber Uli, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Uli Rothfuss, Schriftsteller, Professor für Kulturwissenschaft
Zur Person: Präsident der Europäischen Autorenvereinigung Die KOGGE und Präsidiumsmitglied und writers-for-peace Beauftragter Deutsches PEN-Zentrum.
Fredrik Jan Hofmann, Schauspieler, Sprecher & Coach
Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:
Fredrik Jan Hofmann, Schauspieler, Sprecher & Coach
Zur Person_Fredrik Jan Hofmann ist seit 2002 Schauspieler. Nach seiner Ausbildung am Max Reinhardt Seminar war er an verschiedenen deutschsprachigen Theater engagiert, und gastierte als Gast am Theatre National du Luxembourg, bei den Ruhrfestpielen Recklinghausen und seit 2015 gehört er zum Ensemble des Schauspielhaus Graz. Vor der Kamera arbeitet er seit gut 10 Jahren. Er wirkte in Kinofilmen, Fernsehfilmen mit. Es stand u.a. für die Serie “Das Boot” vor der Kamera und im letzten Frühsommer war er für die Amazon Serie “Therapy” am Set stehen.
Seit 2008 coacht und unterrichtet er rund um das Thema “Rhetorik & Körpersprache”. Er veranstaltet Workshops in eigener Regie und arbeitete als Dozent u.a. der FH Aachen/Architektur, int. Bühnenwerkstatt Graz, Kunstuniversität Graz sowie zuletzt im Rahmen der Green Actors Lounge. Seine Ausbildung zum Tanztherapeuten(*IGE) wird er im Jänner 2023 abschließen.
voll Passivität. Ach schenk‘ uns die Kraft uns‘re Augen zu öffnen,
ein Sofa (geblümt) vs. Realität
Pandora, reichst du uns
ein Kästchen der Weisheit?
Am Ufer Sirenen,
Chimärenpaket. Ich zeig‘ dir die
endlosen Bilder der Kinder – von Kiew, die
Alten, noch ist’s nicht zu spät.
Charakter, so heißt nicht der Stoff deines Sofas. Tanz‘ mir die
Hoffnung, die Hitze der Glut. Tanz‘ mir die
Augen der Mütter von Bachmut und tanze mir hier das Sirren der
Nacht, tanz‘ mir den Qualm der Ruinen von
Charkiw…
ein Lachen der Kinder – das sollst du mir tanzen, kein‘ Frieden des Friedhofs, das ist nicht genug
Markus Witte, 1.3.2023
Markus Witte, Autor
Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:
Markus Witte, Autor
Zur Person_
Markus Witte, geboren 1975 in Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). Autor und Jurist. Wohnt in Nauen (Brandenburg) und Hannover. Lyrik und Kurzgeschichten, deutsch und englisch. Zuletzt zwei Gedichte in der Lyrik-Anthologie „Der Amelia Earhart Pfannkuchen“ (Moloko Print 2022).
Zudem Fotografie und Fotoausstellungen. Die Grafik von Markus Witte „L VE“ als Teil des Originale-Drucks „More Money“ (42 Künstler, Herausgeberin Jo-Anne Echevarria-Myers, Auflage 100 nummerierte Originale) ist in der Sammlung der Harvard University Fine Arts Library und des Museum of Modern Art in New York (MOMA). „
Liebe Kieda, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Ich bin gerade aufgewacht und fühle mich motiviert, zum Training zu gehen, damit ich mich später hinsetzen und an meinen neuen Musikprojekten arbeiten kann.
Kieda Budini, Sängerin, Schauspielerin, Make up artist
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Es ist wichtig, trotz Höhen und Tiefen den eigenen Weg weiterzugehen.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Musik, der Kunst an sich zu?
Die letzten Jahre haben Angst und Ungewissheit geweckt, die beide zu Isolation und einer Neuordnung unserer sozialen und persönlichen Prioritäten geführt haben, wobei Überleben und Bewahrung an der Spitze standen.
Jetzt, da die dunkle Wolke vorbeigezogen ist, werden wir uns alle wieder darauf konzentrieren, was uns Spaß macht, was uns Frieden bringt, was uns zusammenbringt, was unsere Meinungen und Emotionen wieder zum Vorschein bringt und was unsere Intensität im Leben wieder zum Vorschein bringt. Es gibt nichts, was all dies mehr motiviert als die kreative Welt in all ihren Formen.
Was liest Du derzeit?
Derzeit lese ich „All you need to know about music business“ von Donald S.Passman und „Tribe of Mentors“ von Timothy Ferriss
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Action may not always bring happiness, but there is no happiness without action„
Benjamin Disraeli
Vielen Dank für das Interview liebe Kieda, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspiel-, Musikprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Kieda Budini, Sängerin, Schauspielerin, Make up artist
Foto_Michaela Krauss -Boneau
12.6.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.
Es gibt viel, das für uns alle besonders wichtig sein sollte. Aber ich denke, uns in Verständnis zu üben ist eines der höchsten Gebote. Es ist bedeutsam, dass wir Verständnis für unsere Mitmenschen zulassen, und zwar im gleichen Maß wie wir Verständnis für unser eigenes Selbst haben sollten. Mit Verständnis werden Vorurteile und Bewertungen verschwinden und der Weg zu Vertrauen und innerer Freiheit wird sich ebnen. Das ist doch einen Versuch wert!
Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Aufbrüche gab es schon immer. Was dabei wesentlich sein wird, ist das die Menschen als Gesamtheit vor eine Probe gestellt werden, um zu sehen, ob wir aus der Vergangenheit gelernt haben, oder nicht. So geschah es bereits vor 1000 Jahren und so wird es immer sein. Das ist Teil der Weltevolution. Das entscheidende ist, dass wir hierbei als Individuum und als Gesellschaft Schritte nach vorn machen und nicht in die Fallen der Vergangenheit treten.
Die Kunst wird dabei – wie zu jedem Zeitpunkt in der Geschichte – als Ausdrucksmittel fungieren. Ein Ventil, das Emotionen, Ansichten, tatsächliche Ereignisse und tiefes Verlangen und Wünsche vereint. Gleichzeitig wird sie ein Spiegel sein, der uns reflektiert und nicht zuletzt ein Zeitzeuge, der das Geschehen festhält. Sei es auf der Bühne, oder in Filmen, in Liedern, Büchern oder Gemälden. Und das ist von unabdingbarer Wichtigkeit für das nächste Mal, wenn wir von „Aufbruch“ sprechen.
Was liest Du derzeit?
„A Christmas Carol“. So wie jeden Dezember.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Mein Lebensmotto: „Genug Momente und du hast ein Leben“.
Vielen Dank für das Interview lieber Marcel, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Schauspiel-, Musikprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
Zur Person_Geboren in Wien 1964, Studium der Musik, Kultur,- und Sozialanthropologie, Schauspiel. Erste Gedichte und Poesie seit dem 13. Lebensjahr; Lesungen. Kurze Texte fuer messing Logbuch – Gruppe für kulturelle Produktpräsentation; Theaterarbeit bei daskunst und Cocon. Songs und Lyrics, Arrangement, Music Production.
Zur Person_Die in Leipzig geborene Sopranistin Ingala Fortagne sucht seit Beginn ihres klassischen Gesangsstudiums an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in Leipzig und an der Hochschule für Musik und Theater „Franz Liszt“ in Weimar die Ausdrucksmöglichkeiten der klassischen Sängerin zu erweitern. Egal welche Stilrichtung, welches Repertoire sie interpretiert, geht es ihr um den Ausdruck, um die Aussage. Ihre Projekte, die auch das herkömmliche Repertoire der Oper-, Oratorienund Kammermusik mit einbeziehen, sind oft schwer einzuordnen.
Sie arbeitet spartenübergreifend, um dem Musiktheater als Gesamtkunstwerk näher zu kommen. Dabei sang sie am ehemaligen Hebbeltheater in Berlin, dem Schauspielhaus Leipzig, Landestheater Eisenach, den Opernfestspielen in Heidenheim sowie am Theater an der Wien, an der Volksbühne und im Dschungel in Wien. Neue Musik und Uraufführungen u.a. von Elmar Lampson, Siegfried Thiele, Tristan Schulze, Wolfgang Florey, Bruno Spoerri führten sie z.B. zum ECLAT Festival, Musik der Jahrhunderte in Stuttgart oder in die Tonhalle MAAG in Zürich. Ihrer künstlerischen Intention am nächsten kam sie in den Produktionen der „Schlüterwerke“ unter der Leitung von Markus Kupferblum in Wien.
Sie arbeitet mit verschiedenen Kammermusikensembles zusammen, u.a. mit der „Camerata Variabile“ in Basel und echo_von_nichts in Leipzig. Mit letzterem Ensemble erscheint 2023 die CD „OBHUT“. 2021 entwickelte sie in einem Künstlerkollektiv in Basel ein digitales Onlinejournal mit vertonten Haikus über die Pandemie.
Lieber Markus, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Kommt immer drauf an was der Vortag so mit sich brachte! Heut war ich morgens spazieren! Im Augarten! Ist gut für das Herzerl und die Seele! Gestern ging das nicht! Das lag wiederum an vorgestern!
Markus Pechmann, Musiker
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Gesund bleiben! Und Ruhe bewahren! Und natürlich immer nett sein mit sich und den Menschen!
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Musik, der Kunst an sich zu?
Aufbruch und Neubeginn gibts es ja immer wieder! Ist ja auch wichtig sich von eingefahrenen Mustern zu trennen und neue Seiten an sich und an anderen zu entdecken!
Musik und Kunst ist für mich ein bisschen der Kitt der Gesellschaft! Da kann es schon mal vorkommen dass Grüne, Rote, Pinke, Türkise und Blaue, oder was es sonst alles noch so an Farben gibt, sich gemeinsam an den Künsten erfreuen und ergötzen!
Was liest Du derzeit?
Viele Noten! Zwischen durch mal einen Hesse! Aber da brauch ich dann etwas länger!
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Früher war sogar die Zukunft besser!
Vielen Dank für das Interview lieber Markus, viel Freude weiterhin für Deine großartigen Musikprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Markus Pechmann, Musiker _Trompeter
Foto_Gabriele Roithner
21.12.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.
Da ist die Erde. Der Himmel. Tag und Nacht. Der Mensch. So weit. So gut.
Oder doch nicht so gut?
Der Fliegerleutnant im I.Weltkrieg Peter Bender hat da andere Ansichten. Der Globus ist nicht in der Hand, sondern die Hand, der Mensch im Globus. Die Welt ist ein Hohlglobus. Und Peter Bender ist mittendrin. Alle sind es Auch die Politik. Und die explodiert. Ohne Rücksicht. Voll Tod und Verderben…
Die Welt verdunkelt sich. Ob Innen oder Außen. Was ist ein Leben noch wert?
Jetzt ist jeder gefordert. Auch Peter Bender. Doch wie wird er jetzt damit umgehen? Mit der Welt am Abgrund. Der persönlichen wie allem was rund, harmonisch schien in, um diese seine und aller Welt auf der gnadenlosen Kegelbahn von Leben und Tod…
Clemens J.Setz, Georg Büchner Preisträger 2021, legt mit seinem neuen Roman ein vielschichtig interessantes Lebensbild zwischen individueller manifester Weltsicht wie fordernder Existenz- und Gesellschaftsveränderung in Solipsismus, Mut, Aktion und Tragik vor, das literarisch überzeugt wie zahlreiche Reflexionsimpulse bietet, die Mensch und Weg über Zeit hinweg kritisch in den Blick nehmen.
Der vielfach ausgezeichnete österreichische Schriftsteller beeindruckt in umfassender Faktenrecherche und deren narrativer Aufbereitung im fortlaufendem biographisch-gesellschaftlichen Kontext. Diese thematische wie formale Konzeption und Komposition ist etwas ganz Besonderes, ein Experiment, dem sich Clemens J.Setz im unerschrocken literarischen Transfer stellt und alles gewinnt. Es ist Abgründigkeit, Hintergründigkeit, Tiefsinnigkeit in Existenz-, Erkenntnis- und Gesellschaftstheorie, die hier einmalig mit Sprache tanzt, vom rhythmisch-eleganten Wiener Walzer bis zum schwindelerregenden Twist und Tango. Ein Genuss und Geschenk!
„Clemens J.Setz – das ist literarischer Twist, Tango und Wiener Walzer vom Feinsten, Abgründigsten, Besten!“
„Monde vor der Landung“ Clemens J.Setz. Roman. Suhrkamp Verlag. 2023