Jetzt die Krawatte für Tom. Wieder geht es um eine Bewerbung. Das Leben hat für den jungen Studenten eine Wendung genommen. Der Tod des Vaters, seine Schulden, stellt die Welt auf den Kopf…
Und jetzt antwortet er auf die Announce zur Nachlassordnung in der Tageszeitung. Bindet die Krawatte und macht sich auf den Weg…
Zu Dr.Stotz, ehemaliger Politiker, Geschäftsmann, der jetzt an das Ende seines Lebens sieht. Doch nicht nur an das Ende…
Auch zurück. An Tage der Liebe. Die große Liebe. „Melody“….
„Melody lächelte geheimnisvoll und hob fragend ein wenig die Schultern. Auch etwas: das ich nie vergessen werde: dieses Lächeln und die leicht angehobenen Schultern. Ich habe immer wieder versucht, es zu malen, doch es ist mir nie gelungen…“
Und jetzt beginnt für Dr.Stotz und Tom eine gemeinsame Reise zu Wegen, Geheimnissen, Wundern und Verhängnissen der Liebe…
Martin Suter, international erfolgreicher Autor, legt mit „Melody“ einem Roman vor, der wiederum all die Qualitäten eines „Suter Roman“ beeindruckend zu einem mitreißenden Leseerlebnis formt. Höchste Erzählkunst in Sprachkunst, Raffinesse, Abgründigkeit und Humor. Das beginnt mit dem ersten Satz und lässt das Buch auf der letzten Seite mehrmals (erfolglos) weiterblättern, um noch weiter in diesem Sog von Spannung verbleiben zu können…
Es ist sicherlich einer der literarischen Höhepunkte des Jahres und ein Lesegeschenk ganz besonderer Qualität!
„Ein Roman über Liebe, Leben und Verhängnis, der begeistert und mitreißt!“
„Melody“ Martin Suter. Roman. Diogenes Verlag.
Hardcover Leinen, 336 Seiten, erschienen am 22. März 2023
Lieber Jörg, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Seit meinem Fahrradunfall letzten August bin in täglich ein paar Stunden beschäftigt mit Übungen, mein Handgelenk wieder hinzubekommen. Dazu bis jetzt zweimal die Woche zur Ergo- und Physiotherapie. Es hat schon auch was, an sich körperlich zu arbeiten, sich Gutes zu tun. Dann, fast nebenbei, arbeite ich am neuen Buch, die größte Aufgabe ist dabei einen guten Titel zu finden, es erscheint im Mai, also hop hop. Dann gibt es noch weitere, kleinere Projekte, an denen ich dran bin, das Wichtigste ist wie ich finde, Freunde zu treffen. Sonst noch klassisch 2x am Tag kochen und essen, nachts schlafen.
Jörg Zemmler,Schriftsteller & Musiker
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Wenn ich das wüsste, wäre ich ein Trainer oder ein Guru. Ich bin aber beides nicht. Mir hilft Musik hören.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Auf einen Aufbruch und Neubeginn warte ich sehnsüchtig und auch schon lange. Kunst und Literatur können viele Sachen, finde ich. Von Trösten über Aufrütteln, Alternativen zeigen, Mut machen zum Beispiel. Außerdem schätze ich die Stille sehr, bei Ausstellungen beispielsweise, aber auch vor einem Konzert oder einer Lesung. Ich denke, wir brauchen alle mehr Stille. U. a.
Was liest Du derzeit?
Marlene Streeruwitz, Nachwelt. Ein Roman.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Ich habe nachgesehen – das letzte, das ich mir angestrichen habe im Buch ist auf Seite 75. „Weil es eine solche Verschwendung war, in dieser grauenhaften Welt eine Liebe zu haben und keine Zeit dann.“ Wunderbar und wunderbar viel auf einen Punkt gebracht.
Vielen Dank für das Interview lieber Jörg, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Musik-, Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
Und jetzt schreckt er aus dem Schlaf. Ein Traum, der mit Pfirsichduft und freundlichen Gesichtern beginnt und sich dann plötzlich dreht. In der Bank, in der Detektiv Leopold „Lemming“ Wallisch gerade 14 000EUR beheben will, doch dann stürmen die „Daltons“ herein, maskiert, Banküberfall. Dann schon die Polizei und die greift zu…
Auf den Lemming. Den Unmaskierten. „Unmaskierte Bankkunden werden ausnahmslos zur Anzeige gebracht.“ Und dann wacht er auf…Erinnerungen.
Und jetzt gilt es sich wieder zu finden. Zu verreisen etwa – zu Tante Wilma in Amsterdam. Frau und Sohn tun es. Doch Lemming bleibt hier. Der Beruf muss wieder ins Laufen kommen…
Ein Auftrag ist auch schon da. Ein Mops wird im Büro überreicht und Maria lässt den Lemming damit allein…
Jetzt beginnt sich die Welt zu drehen und in allen Farben zu schimmern…hell und dunkel…geheimnisvoll und abgründig…und mittendrin der Lemming…und ein Mops…
Stefan Slupetzky, Wiener Autor und Musiker, legt mit „Lemmings Blues“ einen weiteren Band der „Lemming“ Reihe vor und begeistert in Sprachakrobatik wie -witz und einer raffinierten story, die ein phantastisches Verwirrspiel entfesselt, das in den Bann zieht und staunen lässt.
„Ein weiterer Lemming-Roman, der in Sprachkunst, Phantasie und Überraschung begeistert.“
„Lemmings Blues“ Stefan Slupetzky. Kriminalroman. Haymon Verlag 2023
Mario Kuttnig, Schauspieler,singer-songwriter, Autor sowie Trainer & Coach, Entertainmentmanager, Moderator
Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:
Mario Kuttnig, Schauspieler,singer-songwriter, Autor sowie Trainer & Coach, Entertainmentmanager, Moderator
Zur Person _
Meine Lebens-Kunst ist es, Dinge zu erschaffen! Jedoch muss unser Leben größer sein als unsere Kunst. Julia Cameron
Deshalb braucht meine persönliche Kunst immer die Möglichkeit zur Neudefinition, um meine Talente ausleben zu können. So habe ich vielseitige Schaffenskreise wie meine Tätigkeit als Entertainmentmanager, Moderator, Singer/Songwriter, Schauspieler, Autor sowie Trainer & Coach und schenke damit allen meinen Talenten Beachtung. Meine Ideen sind grenzenlos. Bei jeder Gelegenheit strukturiert meine Kunstseele neue Kapitel, meine Prioritäten liegen jedoch beim Publikum und der Möglichkeit, mich auf Bühnen präsentieren zu dürfen, welcher eine bereits 30jährige Erfahrung vorauseilt.
Das bin ich, Mario Kuttnig.
Persönliche Daten geboren am 15. März 1969 in Klagenfurt, österreichische Staatsbürgerschaft verheiratet, Führerschein A, B
Schul- und Weiterbildung 1975-1979 – Volksschule in Klagenfurt 1979-1985 – Gymnasium in Klagenfurt 1985-1988 – Berufsschule in Klagenfurt – Großhandelskaufmann 1995-1996 – Universitätslehrgang für Export und intern. Geschäftstätigkeit 1998-1999 – Berufsreifeprüfung – Matura Seit 2005 – NLP Practitioner, Dipl. Burnout Prophylaxe Trainer, Trauerredner Ausbildung zum Lebens- und Sozialberater
Künstlerischer Lebenslauf 2022 – SCHAUSPIEL PARITÄTISCHE PRÜFUNG 2021 – REGIEASSISTENZ & ACTOR – NEUE BÜHNE VILLACH 2020 – ZERTIFIZIERTER TRAUERREDNER 2016 – 2018 ENTERTAINMENTMANAGER UND MODERATOR AIDA CRUISES 2016 – WORKSHOP „MAKE THEM LAUGH“ MIT PETER SHUB IN HAMBURG 2015 – SPRECHTECHNIK – STIMMSCHULUNG BEI ANIA KONARZEWSKI (ORF) 2012 – PHYSICAL COMEDY & IMPRO WS MIT P. SHUB UND J. HUDSON, D 2011 – TV-MODERATION WDR „WUNDERSCHÖN – KÄRNTEN“ 2010 – IMPROWORKSHOP MIT VOLKER QUANDT IN TÜBINGEN 2010 – CLOWNWORKSHOP MIT BARBARA THONHAUSER 2008 – TV-MODERATION WDR „EM-STADTPORTRAIT KLAGENFURT“ 2008 – SOMMERTHEATER „DIE RÜPEL IN SHAKESPEARES KOMÖDIEN“ 2007 – SOMMERTHEATER UNTER DER LEITUNG VON REINHARD WINTER 2007 – REGIESEMINAR MIT REINHARD WINTER 2000 – 2023 VERANSTALTUNGS & MARKETINGAGENTUR 1989 – DRESSMAN – AUSBILDUNG GESELLSCHAFTSSCHULE ORTNER
Rollen 2023 „Jack Black“ – Der Tod auf PR Tour Regie: Prof. Michael Weger 2022 „Große Reden – Großer Frauen“ Rolle: Beatrice Fihn, Regie: Prof. Michael Weger 2022 „Die Reise der Verlorenen“ Rolle: Dr. Spanier, Robert Hoffmann, Autor: Daniel Kehlmann 2021 „Synchronisation in Birkenwald“ Rolle: Philosoph Sokrates, Autor: Viktor E. Frankl 2020 „Gerechtes Geld“ – Satire – SOLO Rolle: RG-Win Autor: Michael Yates Crowley Seit 2019 „Krimi Dinner“ Rolle: Autopilot, Der Pate Autor: J. Zimmer Seit 2015 „Jössas Maria und Gabriel“ – SOLO Weihnachtskabarettkomödie mit Musik Text und Idee: Mario Kuttnig Seit 2013 „Butterbrot“ – SOLO Rolle: Martin, Autor: Gabriel Barylli Bühnenfassung: Mario Kuttnig Seit 2011 „Romeo & Julia“ – SOLO Rolle: 8 Rollen Autor: Uli Boettcher 2010 „i feel Good“ – SOLO Reflexion einer Krise eines Mannes ü40 Idee und Text: Mario Kuttnig 2009 „ka Ahnung“ – SOLO Kommunikationschaos zw. Mann und Frau Idee und Text: Mario Kuttnig 2009 „Miles Gloriosus“ Rolle: Palästrio (Hauptrolle) Autor: Titus M. Plautus Szenische Lesung 2015 „Sag JA zum Wahnsinn“ mit Ania Konarzewski Autor: Konarzewski und Kuttnig 2014 „Der alltägliche Beziehungswahnsinn“ mit Ania Konarzewski Autor: M. Merten und Pierre Frankh TV 2021 Fahndung Österreich Servus TV Rolle: Steuerberater Huber
Regie Assistenz 2023 Katharina Schmölzer fast Land 2022 Christine Wiplinger Marlene Dietrich – Blaue Engel 2022 Michael Weger Große Reden – Großer Frauen 2022 Doris Dexel Morast 2021 Mercedes Echerer Die Reise der Verlorenen Musik/SingerSongWriter 2023 „Ans Licht“ Text und Idee: Mario Kuttnig 2022 „Vergiss mein nicht“ Text und Idee: Mario Kuttnig 2021 „Ich bin wieder ich“ Text und Idee: Mario Kuttnig 2019 „Ganslhautalarm“ Text und Idee: Mario Kuttnig 2017 „Mach mal Urlaub“ Text und Idee: Mario Kuttnig
Buch/Autor ODE an den JAKOBSWEG Gefühlvolles und Humorvolles 2022 Verlag – Buchschmiede ODE an die TRAUER Gefühlvolles und Humorvolles 2021 Verlag – MyMorawa Sonstiges 2007 – 2022 Organisator „Klagenfurter Kleinkunstpreis Herkules“ 2009 – 2015 Vorstand und Organisation Kammerlichtspiele Klagenfurt Seit 2003 Obmann (2014-2017) und Vorstand Theater Service Kärnten 2000 – 2004 Organisation und Durchführung Altstadtzauber Klagenfurt
Es ist eine der spektakulärsten Ausstellungen des internationalen Kunstjahres, die am 31.3. des Jahres in der Berliner Gemäldegalerie eröffnet wird _ Hugo van der Goes _ Zwischen Schmerz und Seligkeit _31.03.2023 bis 16.07.2023 _ Gemäldegalerie | Home (smb.museum)
Hugo van der Goes (um 1440–1482/83) ist als der bedeutendste niederländische Künstler der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts zu bezeichnen, einer Gesellschafts- und Kunstepoche, die von Herausforderungen und Umbrüchen am Vorabend der Reformation geprägt ist.
Das Werk Hugo van der Goes, das in Berlin erstmals in seiner beeindruckenden Bandbreite von Gemälden, Zeichnungen, Skizzen als internationale Gesamtausstellung gezeigt wird, ist in seiner Ausdrucks-, Präsenz-, wie Leucht-,/strahlkraft der figuralen Portrait- wie Sujetdarstellung einzigartig. Der Künstler erzeugt in seinen vorwiegend monomentalen Gemälden wie Zeichnungen eine fesselnde narrative Stimmung, die ausgehend vom biblisch-religiösen Duktus gleichsam in psychologische Innenwelten führt, die über die unmittelbare Darstellung weit hinausgehen. Damit wird der Künstler wegweisend zu weiteren Entwicklungen der Kunst in den folgenden Jahrhunderten.
Der Ausstellungskatalog, im renommierten Münchner Hirmer Verlag erschienen, besticht wie gewohnt in seiner sensationellen Qualität der bildlichen wie wissenschaftlichen Darstellung und Zusammenschau. In umfassenden Essays werden kunsthistorische, biographische Voraussetzungen, Details geöffnet und erläutert und geben so spannende Einblicke in Leben und Werk wie deren vielfältige Vernetzungen und Nachwirkungen.
Der Katalogteil lässt gleichsam in Bilddarstellung und Bildbeschreibung die Ausstellung wieder unmittelbar vor Augen führen und wird zum Bucherlebnis, das begeistert.
Ausführliche Informationen finden sich im Anhang mit Bibliografie, Abbildungsverzeichnis.
„Eine Ausstellungssensation des Jahres als bibliophiles Ereignis in Bild und Wort!“
„Zwischen Schmerz und Seligkeit“ Hugo van der Goes. Ausstellungskatalog Gemäldegalerie Berlin. Hg. Erik Eising, Stephan Kemperdick. Hirmer Verlag 2023, 304 Seiten, 250 Abbildungen.
Einen immergleichen Tagesablauf gibt es bei mir zurzeit nicht. Ich befinde mich aber gerade in einer so genannten „produktiven Phase“, zeichne und male täglich wie eine Wahnsinnige und habe unverschämt viel Spaß dabei. Zwischenzeitlich flowt es einfach, man ist voll von Ideen und Leidenschaft und das sollte man dann nutzen so gut es geht.
Laura Schürmannn (folgende) _Just a few seconds before he broke up / 2015/ Kugelschreiber und Marker auf Papier, digital überarbeitet
Zwischendurch werfe ich meinem flehenden Körper was zu fressen hin, jogge um den Block, treffe mich mit Freunden zur Besprechung von Liebe und Leben auf Kaffee oder Wein.
Wasted Berlin / 2015 / Tusche und Aquarell auf Papier, digital überarbeitet
I enjoy being a woman / 2015 / Tusche und Aquarell auf Papier, digital überarbeitet
Dramatic Posing (part2) / 2023/ Kugelschreiber und Graphit auf Papier, digital überarbeitet
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Was für „uns alle“ jetzt besonders wichtig ist, kann ich wirklich nicht sagen. Wir meinen ständig, die Welt sei so immens im Wandel und alles würde jetzt -mal wieder- so ganz anders werden. Ich fühle das überhaupt nicht. Auch unsere Bedürfnisse und Wünsche scheinen mir stets unverändert zu bleiben: Das Streben nach Bedeutung in dieser Welt, Liebe, Anerkennung, Familie. Und genau darum sollten wir uns einfach weiterhin kümmern. Die Dinge in unserem eigenen kleinen Radius voranbringen und im Gleichgewicht halten. Die Welt wäre glaube ich eine sehr viel bessere, wenn jeder mehr bei sich selbst bliebe. An dem, was für uns alle besonders wichtig ist, hat sich in der Vergangenheit nicht viel geändert und wird es glaube ich auch in Zukunft nicht.
Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Ich halte den sogenannten Aufbruch der Gesellschaft, den großen Wandel im Großen und Ganzen wie gesagt für eine Illusion. Übrigens bleibt das „Wesentliche„ für mich auch stets dasselbe, egal wie sehr die Welt sich auch wandeln mag. Tatsächlich bleibt mir bei dem kläglichen Versuch, Tag für Tag meine eigene kleine begrenzte Welt in Ordnung zu halten auch gar keine Zeit mehr, mir den Kopf über weltliche Zusammenhänge zu zerbrechen und ich frage mich auch oft, wie all die anderen das zeitlich hinkriegen, die „am Weltgeschehen Interessierten“. Ich meine, etwas muss da doch auf der Strecke bleiben. Möglicherweise das eigene Leben?
Clubbing Couple/ 2022 / Graphit auf Papier, digital überarbeitet
Auch die Rolle der Kunst wird hoffentlich dieselbe bleiben und das ist übrigens eine sehr schöne Rolle, wie ich finde: Sich in der Kunst eines anderen, einem Satz, der Atmosphäre in einem Bild, einer Melodie gewissermaßen schockartig wiederzuerkennen und zu merken, dass man ja doch gar nicht so verdammt allein ist mit seinen Gedanken, Gefühlen, Empfindungen in dieser großen weiten Welt. Mit einem Mal verschwindet das Gefühl von Einsamkeit. Dafür ist Kunst meiner Meinung nach von jeher da gewesen: Zur Eliminierung jener Einsamkeit, zu der vor allem wir Menschen ja irgendwie verdammt sind.
Katerblau-Club Berlin/ 2015 / Verschiedene Zeichnungen, digital collagiert
Messy Table Scene / 2022 / Kugelschreiber auf Papier, digital überarbeitet
Was liest du zurzeit?
Schändlich, aber wahr: Im Moment tatsächlich nichts. Mir fehlt auch einfach im Moment die Zeit. Der letzte, wirklich gute Autor, den ich gelesen habe war Wolfgang Herrndorf, der der „Tschick“ geschrieben hat. Seit seinem Tod kam leider nichts Vergleichbares mehr nach.
Reading while it´ s snowing outside / 2023 / Digitale Zeichnung
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„We are eternal, all this pain is an illusion“ ist eine immer wiederkehrende Zeile aus dem Songtext von Tools „Parabola“.
Untiteled / 2015 / Tusche und Aquarell auf Papier, digital überarbeitet
Vielen Dank für das Interview liebe Laura, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Laura Schürmann, Malerin, Zeichnerin und Grafikern
Laura Schürmann, Malerin, Zeichnerin und Grafikern
Zur Person_Laura Schürmann, 1985 geboren und aufgewachsen in Witten im Ruhrgebiet, gelernte Gestaltungstechnische Assistentin und Mode-Journalistin, lebt und arbeitet seit 2006 als freie Künstlerin in Berlin. Inspiration für ihre teils düster anmutenden Gemälde, Zeichnungen, Kollagen, Grafiken und Digital Drawings (die sich häufig um die Körperlichkeit des Menschen, seine Sexualität, Aussenseitertum, Hedonismus und Zerstreuung in der Hauptstadt drehen) holt sie sich gerne im Berliner Nachtleben. Neben ihrer freien Kunst entwirft sie auch Plakate und Flyer, unter anderem 2015 für den prominenten Berliner Techno-Club Berghain.
Zur Person_Judith P. Fischer, in Linz geboren. Aufgewachsen in Linz und Niederösterreich. Lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich.
AUSBILDUNG Studium der Bildhauerei an der Universität für angewandte Kunst Wien (Prof. Wander Bertoni) Studium für Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Studium der Kunstgeschichte 1990 Diplom für Gesang 1991 Diplom für Bildhauerei (Mag. art.)
PREISE|ANERKENNUNGEN|FÖRDERUNGEN (Auswahl) 1997 Trakl- Förderpreis des Landes Salzburg (Ausstellung und Katalog) 1998 Pfann-Ohmann-Preis für interdisziplinäre Kunst im öffentlichen Raum 1998/99 Paris Stipendium des Bundeskanzleramts, Kunstsektion des Bundes/A 2000 Kulturpreis für bildende Kunst (Anerkennung) des Landes Niederösterreich 2018 1. Preis Kunst-am-Bau Wettbewerb Wohnhausanlage Salzburg
WERKE IM ÖFFENTLICHEN RAUM (Auswahl) 1996 skull, Flughafen Wien/Schwechat/NÖ 2004 cascade, Handelsakademie Korneuburg/NÖ 2011 Schöpfung.Gerechtigkeit.Frieden, 3 Glocken für die Pfarre Liechtenberg/OÖ 2013 gate, Stahlskulptur für das Wirtschaftszentrum N/ St. Pölten/NÖ 2015 mutiara, Gedenkraum und Objekt, Pfarre Schönau im Mühlkreis/OÖ 2019 together Wohnhausanlage Glanbogen, Salzburg/S 2022 STEP BY STEP, Kunstschaufenster Nespresso Atelier/Kooperation Künstlerhaus u. Nespresso (temporär) 2022 Ha(SHE)tech, Skulptur für ÖBB INFRA/Praterstern Wien (curated by: zs art)
Aktuelle Ausstellung_Wien
AUSSTELLUNG ÖBV: JUDITH P. FISCHER | RÉFLEXION bis 21. April 2023
MONOGRAFIE:
• JUDITH P. FISCHER LINIE FORM RAUM/LINE SHAPE SPACE
Wer noch auf der Suche nach einem Kunstbuch ist (als Geschenk oder ganz einfach aus Freude am Thema), dem lege ich mein heuer erschienenes Buch ans Herz, das im Buchhandel, ONLINE, im LENTOS KUNSTMUSEUM, in der zsart Galerie Wien und im KÜNSTLERHAUS WIEN erhältlich ist. Die Herausgabe des Buches war eines der Highlights des heurigen Jahres und eine schöne Zusammenarbeit mit der Herausgeberin Theresia Hauenfels, dem Grafiker, dem Verlag De Gruyter, der Universität für Angewandte Kunst Wien sowie allen Autor*innen. Die Publikation ist in der Buchreihe der Universität für angewandte Kunst Wien erschienen: Edition Angewandte! Das Buch wurde unterstützt von ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH.
Leon Bernhofer, Photographer, Videographer and Designer.
Lieber Leon Bernhofer, welche Bezugspunkte gibt es von Dir zu Falco, Sänger, Musiker (* 19. Februar 1957 Wien † 6. Februar 1998 Dominikanische Republik)?
Falco war schon immer ein interessanter Charakter in der österreichischen Musikszene. Jeder hört einmal im Leben die Lieder „Rock Me Amadeus“ oder „Mutter der Mann mit dem Koks ist da“. Aber er wär auch weit über die Musik hinweg eine Persönlichkeit, die man in Österreich kennen muss.
Was macht für Dich den Künstler Falco aus?
Wien. Eleganz. Drogen. 80er Pop. Provokation. Sub- und Hochkultur vermischen.
Gibt es Lieblingssongs?
Rock Me Amadeus sang ich schon mit 10 Jahren beim Karaoke.
Falco hat den U Bahn Knotenpunkt Wien-Karlsplatz als Mitte des Songs „Jeanny“ und „Ganz Wien“ gewählt Welche Eindrücke hast Du von diesem Ort und dessen Umfeld?
Die Wiener Elite trifft auf den Untergrund. Hoch- und Subkultur der Gesellschaft kommen sich hier sehr nahe. Und oft sehen hier die mittel- und hochverdienenden Klassen in ein zukünftiges Spiegelbild (in das sie manchmal durch Drogen, Glücksspiele und andere Süchte rutschen).
Wien ist geprägt von Falcos größten beruflichen Erfolgen und privatem Glück wie auch den Schattenseiten beider. Wie siehst Du den Künstler und Menschen Falco?
Ein geheimnisvoller Mensch, der sich in vielen Kreisen bewegte und viel erlebt haben muss. Eine große Karriere als Musiker, die wahrscheinlich viel Druck auf ihn persönlich auswirkte.
Träume, Sehnsucht, Erfolg wie Enttäuschung, Angst finden in Kunst wie Leben Falcos eindringlichen, intensiven Ausdruck. Wie gehst Du mit diesen Lebensthemen künstlerisch und persönlich um?
Alles fließt in meine Arbeit. Gesellschaftliche so wie persönliche Themen werden oft in Projekten von mir behandelt.
Im Falco Song „Junge Römer“, dessen Video 1984 im nahen Palais Auersperg im Rosenkavaliersaal und auf der Feststiege gedreht wurde, geht es um Lebensfreude, Lebenslust. Was bedeutet dies für Dich heute?
In den letzten Jahren hat sich vieles auf der Welt verändert. Doch die Menschheit hinkt den Problemen, die sie selbst geschaffen haben, hinterher. Im Leben ist es mir wichtig Probleme zu lösen, Projekte zu verwirklichen und zu beenden, was zu beenden ist.
Du bist Designer, Videokünstler, Fotograf. Hättest Du Dir ein Projekt mit Falco vorstellen können und wenn ja, welches?
Ich bin immer offen mit anderen kreativen Menschen tätig zu werden. Es wäre eine Ehre gewesen mit Falco zusammenzuarbeiten. Wahrscheinlich hätte ich mich einfach darauf eingelassen, welche Ideen ihm in den Sinn kommen und diese dann mit meiner Art und Weise umgesetzt.
Es ist ein großartiger Style, den Du zum Fotoshooting hier gewählt hast. Was bedeutet Dir Mode, Style?
Der Körper (und auch die Kleidung) ist unsere erste Möglichkeit unsere Seele nach außen zu tragen. Was ich in mir bin, bin zu einem gewissen Teil auch außen. Auffallen, darüber reden, provozieren sind Themen die ich auch durch die Mode erreichen möchte.
Was sind Deine derzeitigen Projektpläne?
Die Straßengalerie weiterentwickeln. Die Kulturszene in Kärnten (und vor allem Klagenfurt) stärken und aus der Ausbeutung befreien. Projekte im Tanz, Theater, Performancebereich und mit anderen Kunst- und Kulturschaffenden zusammenarbeiten. Eigene Projekte wie Ausstellungen, Filme, Ausschreibungen uvm.
Was kannst Du als Künstler von Falco mitnehmen?
Ich beschreibe mich ungern als Künstler, aber seine Musikstücke so wie der Charakter, den er erschaffen hat, haben eine Energie, die mich motiviert.
Darf ich Dich abschließend zu einem Falco-Akrostichon bitten?
Fast
Alles
Lässt
Cultur
Obligatorisch
Vielen Dank, lieber Leon, für Deine Zeit in Wort und Bild bei Falco, viel Freude und Erfolg für alle Projekte!
Zur Person _ My name is Leon Bernhofer, a fit Photographer, Videographer and Designer. I currently live in Klagenfurt, Austria. I went to school in the CHS in Villach, focusing on communication- & mediadesign. Now I do comission work, freelance art & my own projects. I adore to dance and am always open minded for new stuff.
Liebe Veronika, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Tee, Kaffee & E-Mails lesen. Danach überarbeite ich eine Stunde lang den Text, den ich am Vortag geschrieben habe und schreibe etwa drei Stunden am Manuskript weiter. Zwischen 12:00 und 13:00 Uhr bereite ich ein Mittagessen zu und esse. Dann schreibe ich bis 18:00 Uhr, im Winter bis 17:00 Uhr. Am Abend folgt eine Runde laufen oder Radfahren, um den Kopf freizubekommen und mich vom Schreibtisch zu erholen. Das Gefühl festzusitzen, hemmt mich beim Arbeiten, ich brauche die Vorwärtsbewegung, damit die Sätze fließen können. Abends sitze ich dann noch etwa zwei Stunden an meinem Manuskript, überdenke die Struktur, korrigiere, feile an Formulierungen. Später lese ich.
An den Wochenenden schreibe ich nur ein bis zwei Stunden täglich. Dafür mache ich ausgedehnte Radausflüge (zu jeder Jahreszeit, nur bei Glatteis fallen die Touren aus), bei denen mir häufig neue Ideen kommen. Unterwegs bespreche ich die Figuren und den Plot mit meinem Freund, der zum Glück diesbezüglich sehr offen und geduldig ist. Mich im Wandel der Jahreszeiten durch die Natur zu bewegen, macht mich ruhig und gibt mir neue Kraft.
Veronika Bauer, Schriftstellerin
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Resilienz. In einer Zeit der Unsicherheit finde ich es essenziell, sich zu erden. Das klingt esoterisch, ich meine das aber ganz sachlich – im Sinne von auf dem Boden ankommen, den Boden unter den Füßen spüren. Das mag für jeden etwas anderes bedeuten. Für mich gehören dazu: Draußen sein, den Wind und den Regen spüren. Die Buchstaben hinter den Worten sehen, die Worte hinter den Sätzen, alles für einen Augenblick verschwimmen lassen, um es dann wieder zu einem Wunder zusammenzusetzen. Ich sage mir: Meine Füße tragen mich – wenn es sein muss um die ganze Welt. Und der Strom an Worten, der aus mir sprudelt, versiegt nicht. Solange ich lebe, werde ich Geschichten erzählen.
Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
In meinen Augen ist es wesentlich, dass wir uns nicht gegeneinander ausspielen lassen. Während der letzten zwei Jahre hat sich eine große Unzufriedenheit aufgestaut und die Menschen haben begonnen, einander mit Misstrauen zu begegnen. Das muss sich wieder ändern. Kunst und Literatur sind wie Seismografen, die die Erschütterungen, die in der Gesellschaft stattfinden, sichtbar machen. Anhand dieser Aufzeichnungen wird es leichter, darüber zu reden.
Was liest Du derzeit?
László Krasznahorkai „Melancholie des Widerstands“ und Haruki Murakami „Wilde Schafsjagd“.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Als Dreizehnjährige habe ich Rilke geliebt. Bis heute spuken mir seine Gedichte im Kopf herum, vor allem, wenn ich durch die Straßen gehe. Ich mag den Rhythmus seiner Lyrik.
Folgender ist mein Lieblingsvers ist:
du gehst wie lauter lichte Rehe, und ich bin dunkel und bin Wald
(Du kommst und gehst, Das Stunden-Buch, Rainer Maria Rilke, 1899)
Rilke war der Kirche gegenüber sehr skeptisch. Ich bin Atheistin. Trotzdem fasziniert mich sein Stundenbuch, das die Gebete eines Mönchs enthält. Der Dichter sucht darin nach dem Sinn des Lebens und führt einen Dialog mit einer Art pantheistischem Gott. Die Zwiegespräche, die Versenkung, ja das Beten haben für mich viel mit dem Schreiben zu tun, das meinen Tag strukturiert. In dem oben erwähnten Vers spüre ich, wie die Gedanken, die Ideen, ja das Leben durch mich hindurchgehen. Jedes Mal wieder lassen mich diese Worte mit dem Gefühl zurück, dass alles auf seine eigene Weise gut ist, ganz gleich, was passiert.
Vielen Dank für das Interview liebe Veronika, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Veronika Bauer, Schriftstellerin
Zur Person_Veronika Bauer arbeitet als freie Schriftstellerin und lebt in Niederösterreich. Ehemals Grafikerin hat sie sich mehr und mehr dem Texten zugewandt und der Werbung schließlich ganz den Rücken gekehrt. Unter einem Pseudonym schreibt sie heute Krimis und Thriller, unter ihrem Klarnamen Romane – und zu ihrem Vergnügen Gedichte.
Foto_privat.
11.2.2023_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.