„Gehen“ Kerstin Fischer, Schriftstellerin _ Give Peace A Chance _ Bremen 27.11.2022

GIVE PEACE A CHANCE


Gehen

 In

Vorsichtiger

Empathie


 Permanent

 Entwickeln

An

Cremefarbenen

Engeln


An


Chimärenfernen

Hängen

Anderswo

Niemand

Creation

Enfant

Kerstin Fischer   14.11.2022

Kerstin Fischer, Schriftstellerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Kerstin Fischer, Schriftstellerin

https://kerstinfischer-poesie.com/

Foto_Christine Schwarze

Walter Pobaschnig _ 14.11.2022.

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„die grundlegenden Werte dürfen nicht verloren gehen!“ Tania Rupel Tera, Schriftstellerin und Künstlerin _ München 27.11.2022

Liebe Tania, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Lieber Walter, zuerst möchte ich mich bei Dir bedanken. Dein Blog ist eine tolle Idee, es versammelt so viele verschiedene Stimmen und Blicke auf unsere Gegenwart, es bereichert uns.

Zurück zu mir: Unter der Woche stehe ich um 6:30 Uhr auf, bereite schnell das Frühstück vor und ein paar Sachen für den Tag. Oft habe ich noch Traumfetzen vor meinem inneren Auge und wenn noch Zeit ist (und sie spannend sind) notiere ich mir was, dann radle ich zur Arbeit. Nicht selten denke ich mir – könnte ich ein wenig früher los fahren, dann wäre der Weg ein Genuss, besonders bei schönem Wetter. Denn er führt durch zwei Parks und das ist ein Geschenk. Im Winter natürlich sieht es ein wenig anders aus:). Dennoch liebe ich diese Freiheit und bin sehr dankbar dafür. Wir sind fast 90% mit den Räder unterwegs und das tut gut. Der Umwelt ebenso.

Nach einer Arbeit kommt die nächste. Jeder Tag ist ein Balancieren zwischen Kunst und ganz normalen, lästigen bürokratischen Aufgaben am PC, Alltagserledigungen, Einkaufen, Haushalt, Kochen und so weiter – was traditionell jede/r  kennt. Durch den Tag mache ich mir immer wieder Notizen, versuche die Gedanken über das neue künstlerische Projekt, das ich zur Zeit habe, zu ordnen, nicht zu verlieren. Und doch, verliere ich so viel. Ich schreibe langsam, male eher schnell und eigentlich habe ich keine bestimmte Zeit dafür. Es gab z. B. eine großzügige, schöne Phase, in der ich fast nur nachts malen konnte …

So oder so kommt unser Abendbrot ständig ungesund spät zu uns, danach sind die süßen Träume an der Reihe. Nicht selten bei mir eher das lange Warten. Wenn sich mein TraumGrafSchlaf wieder mal als unzuverlässig erweist, dann lese ich oder höre klassische Musik. So sind einige Stunden doch noch gerettet.

Tania Rupel Tera _Schriftstellerin und Künstlerin  

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Nicht leicht für alle zu sprechen, dennoch mein Gefühl: Jetzt dürfen wir auf keinen Fall die Führung der Angst überlassen. Sicher, die Lage ist sehr kompliziert, alles ist miteinander verflochten. Beim Nachrichten schauen empfinde ich manchmal eher Scham, mir noch  Sorgen zu machen. Ja, es ist nicht leicht, trotzdem denke ich mir – etwas zu sparen und zu verzichten ist nicht unmöglich. Ich versuche, nicht zu vergessen, wofür ich dankbar bin. So viele angeblich selbstverständliche Sachen – hat jemand irgendwo überhaupt nicht mehr oder sogar nie hatte. Angesichts solcher unfassbaren Tapferkeit – wie diese der Menschen in der Ukraine, der Protestierenden in Iran, Russland und überall, wo das verboten ist und so hart bestraft wird, ist es mir peinlich, einzig an mich zu denken.

Für mich persönlich ist es auch wichtig, den Humor nicht zu verlieren. Sogar wenn ich die Nerven kurz verliere, wenn ich eine blöde Phase habe, dann muss der ironische Blick darauf folgen, mit seiner Schärfe, zugleich zwinkernd und hinterfragend. Die Kunst, Musik und Gedichte helfen mir, die dunklen Abschnitte zu überstehen. Musik kann heilen. Sie erreicht eine Tiefe in uns, aus welcher ein Geist der Besinnung, des Friedens mit uns selbst und die Welt nach oben steigt. Manchmal schafft das auch eine unerwartete Geste der Güte,  sicherlich die Natur auch. In schwierigen Momenten versuche ich mich an Verse zu erinnern, die Hoffnung und Trost spenden. Strophen, wie diese von Christine Lavant sind zur Formel geworden: „Angst, leg dich schlafen, / Hoffnung, zieh dich an, / du musst mit mir gehen … „

Tja, hin und wieder schmunzle ich, bin neidisch auf die Angst. Sie darf so oft schlafen, und ich frage mich: Wieso bleibe ich wach? … Zeilen wie die von Hilde Domin: “Die schwersten Wege / werden alleine gegangen …“ ; Besonders: „ Nicht müde werden …“ … Oder: „Aber solange ich atme / auch was / auf der Hand liegt / muss ich / aus der Hand zu geben / bereit sein …“ von Erich Fried … So ist einfach das Leben. C’est la vie.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Aufbruch, Neubeginn – das alles klingt irgendwie positiv, zurzeit haben wir natürlich ein ganz anderes Gefühl. Seit Februar hat Europa keinen Frieden mehr. Es ist Krieg. So nah, dass wir nichts mehr verdrängen können. Die Klimakrise ist auch riesig. Eins ist sicher – mit „weiter so machen“ wird es nicht mehr gehen, auf dem persönlichen und politischen Niveau.

Die Kunst wird weiter auf ihre Weise die Welt erfassen, und doch neu entstehen lassen, bewegen. Durch ihre besondere Kraft, ihre konzentrierte Schönheit ( die nicht selten sich so hässlich und schmerzhaft anfühlt), durch ihre Weisheit. Früher, als ich noch jung war, fragte ich mich eine Weile – wie viel Waffen werden pro Tag produziert? Und wie viel Kunst und Kreatives entsteht in derselben Zeit auf dem ganzen Planet? Davon zu schweigen, wie viel von der existierenden Kunst wieder und wieder mal irgendwo auf unserer Erde gerade betrachtet, gehört und erlebt wird. Es ist so eine unmögliche Statistik, so ein Gedanke über die Energie und die Möglichkeiten der Kunst und Kunstschaffenden … Mir ist längst die Romantik vergangen, es ist klar: Kein Krieg wird von einem Buch oder einem Ballett aufgehalten. Die Prioritäten in unseren Gesellschaften liegen offensichtlich woanders. Die menschliche Natur ist so, wir beweisen es immer wieder. Wir schaffen, können fast alles und lernen doch nichts dazu. Das ist ein Rätsel, ist absurd, lustig und tragisch gleichzeitig. Trotzdem dürfen die grundlegenden Werte nicht verloren gehen!

Die Kunst ist „eine Metapher für das Unsterbliche“ – hat ein kluger Mann gesagt. Wer war er? Mein Gedächtnis lässt mich jetzt im Stich, egal; er war ein Maler, Musiker … Eine Dichterin dagegen weiß: „ Jeden Tag lernen wir die Kunst des Verlierens“. Ja, das ist auch unsere Kunst, Tag für Tag. Auf jeden Fall habe ich ihren Namen ebenso verloren:).

Was liest Du derzeit?

„Der Sommer vor der Dunkelheit“ von Doris Lessing, plus unzählige Gedichte, kreuz und quer durch die alte-neue WeltPoesie. Zuletzt die Anthologie Versnetze 2022, gerade auch Pablo Neruda und Michael Krüger. Diese Mischung hat sich wie ein Kontrapunkt gefühlt, inspirierend.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Nun bin ich dankbar, mein Gedächtnis schenkt mir doch noch ein vollständiges Zitat! Diese wenigen Worte von Alberto Giacometti sagen so viel: „Man macht nur Fortschritte, wenn man nicht mehr weiter weiß.“ Also hoffen wir …

Vielen Dank für das Interview liebe Tania, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Tania Rupel Tera, Schriftstellerin und Künstlerin 

Foto_privat.

22.10.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Kunst ist da, um mit Stärke, Schönheit, Freiheit, Unverletzlichkeit zu glänzen“ Tatjana Gromaca, Schriftstellerin _ Pula 26.11.2022

Liebe Tatjana Gromača, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Moj uobičajeni radni dan počinje obiteljskim i kućanskim obavezama, slušanjem radijskih emisija, glazbe.. Često ujutro vježbam, šetam psa, nakon čega se okrećem poslu. Odlazim u svoj „atelje“, kako zovem sobu u kojoj pišem, i radim. Uvijek ima više započetih stvari, pa ovisno o danu, o raspoloženju, osjećaju koji u meni prevladava, odlučujem na kojem ću tekstu raditi. Već i sat i pol, dva sata u mom „ateljeu“ bude mi dovoljno za jedan dan. Gledam da održavam kontinuitet. To je što se tiče kreativnog rada. Ako je u pitanju intelektualni rad, čitanje, istraživanje, pisanje bilježaka ili već rad na konkretnom eseju, ogledu, kritici, to traži više vremena i uzme mi gotovo cijelo vrijeme do povratka kćeri iz škole i supruga sa posla. Na večer, kada završim sa svim obavezama, često čitam. Vikendi su rezervirani za obitelj, ali kako smo u obitelji svi kreativci, suprug je također pisac, kćer puno i rado crta, tako se katkada i vikendom volimo na sat, dva povući i zaokupiti svatko sa svojim interesom.

Mein gewöhnlicher Arbeitstag beginnt mit Familien- und Haushaltspflichten, dem Hören von Radiosendungen, Musik… Ich mache morgens oft Sport, gehe mit dem Hund spazieren und wende mich danach der Arbeit zu. Ich gehe in mein „Atelier“, wie ich den Raum nenne, in dem ich schreibe und arbeite. Es gibt immer mehr Dinge zu beginnen, also entscheide ich je nach Tag, Stimmung, Gefühl, das in mir vorherrscht, an welchem ​​Text ich arbeite. Schon anderthalb, zwei Stunden in meinem „Atelier“ reichen mir für einen Tag. Ich versuche, Kontinuität zu wahren. Darum geht es bei der kreativen Arbeit. Wenn es sich um intellektuelle Arbeit handelt, Lesen, Recherchieren, Notizen schreiben oder Arbeit an einem konkreten Aufsatz, einer Kritik. Das nimmt fast meine gesamte Zeit in Anspruch, bis meine Tochter von der Schule und mein Mann von der Arbeit zurückkommen.

Abends, wenn ich alle meiner Pflichten erledigt habe, lese ich oft. Wochenenden sind der Familie vorbehalten, aber da wir alle kreativ in der Familie sind, der Mann auch Schriftsteller ist, die Tochter gerne und viel zeichnet, ziehen wir uns am Wochenende auch mal gerne für ein, zwei Stunden zurück und beschäftigen uns mit unseren eigenen Interessen.

Tatjana Gromača, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig? 

Uvijek je posebno važno za svakoga biti zdrav, koliko je to moguće,brinuti za održanje ravnoteže u svome životu, biti što više u suglasju, ravnoteži sa zbiljskom prirodom vlastitoga bića. Težiti harmoniji, sam sa sobom, i kroz odnose sa drugima. Osluškivati sebe, poznavati sebe, biti budan nad sobom, nad svojim mislima, riječima, akcijama. Nastojati sagledavati dublje motivacije. Ne strahovati pred otvaranjem bolnih pitanja, jer iza susreta sa boli stoji mogućnost iscjeljenja. Biti odvažan, usuditi se misliti, i biti uvijek blizu pitanja vlastitog srca, jer tu su pohranjene najvažnije stvari svakog života. Biti vrijedan, pokušavati u svemu dati najbolje od sebe. Gledati da ostvarujemo vlastitu svrhu.

Es ist für jeden immer besonders wichtig, möglichst gesund zu sein, sich um die Balance in seinem Leben zu kümmern, möglichst im Einklang, im Gleichgewicht mit der wahren Natur des eigenen Wesens zu sein. Streben Sie nach Harmonie mit sich selbst und durch Beziehungen zu anderen. Höre auf dich selbst, erkenne dich selbst, sei dir deiner selbst bewusst, deiner Gedanken, Worte, Taten. Versuchen Sie, tiefere Motivationen zu sehen. Scheuen Sie sich nicht, schmerzhafte Fragen zu stellen, denn hinter der Begegnung mit dem Schmerz liegt die Möglichkeit der Heilung. Mutig zu sein, zu denken und immer nah an den Fragen des eigenen Herzens zu sein, denn dort sind die wichtigsten Dinge eines jeden Lebens gespeichert. Fleißig zu sein, zu versuchen, in allem sein Bestes zu geben. Zu sehen, dass wir unseren eigenen Zweck erreichen.

Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu? 

Umjetnost je tu da svijetli, snagom, ljepotom, slobodom, neprikosnovenosti, vrsnoćom svoje izvedbe, svoga stila i svoje misli.

Kunst ist da, um mit Stärke, Schönheit, Freiheit, Unverletzlichkeit, der Exzellenz ihrer Leistung, ihres Stils und ihres Denkens zu glänzen.

Was liest Du derzeit?

Bavila sam se ovih dana proučavanjem djela španjolskog pisca i filozofa, mislioca, Miguela de Unamuna. Od njegove proze, za koju uviđam da je izvršila utjecaj na otvaranje modernijih mogućnosti pisanja proze u španjolskoj književnosti, na početku 20. stoljeća, puno me se je više dojmilo njegovo glasovito filozofsko djelo „O tragičnom osjećanju života“. Uvidjela sam kroz to širu važnost i utjecaj ovoga filozofa na oblikovanje zapodnoevropske samosvojne i slobodoumne, emancipirane liberalne misli, koja se opire uplivima ideologija. Čitala sam nedavno i kratak roman Marguerite Yourcenar, „Oproštajni udarac“, veoma lirsku, rafiniranu prozu o ljubavi, strasti, prelijepo napisanu i punu mudrog, dostojanstvenog poznavanja čovjeka.

Trenutno čitam dnevničke proze najvećeg majstora hrvatske literature, Miroslava Krleže. Riječ je o vrhunskoj literaturi koju mnogi čitaju i kao povijesni i politički dokument, a Krleža impresionira, osim raskošnim talentom, jednako takvom i erudicijom. Svako toliko uzmem u ruke knjigu razgovora, dijaloga koje su svojevremeno vodili Marguerite Duras i Jean – Luc Godard. Volim ovu neobičnu knjigu jer je vrlo oslobađajuća, lucidna, zbog samosvjesnosti protagonista tih razgovora, neuvjetovanosti okvirima i standardima, i jer Duras i Godard vode razgovor na jednoj rijetko podudarnoj razini dvoje umjetnika i intelektualaca koji se susreću u doba svojih životnih zrelosti, sa puninama svojih individualnih iskustava i što je još važnije, umjetničkih ostvarenosti.

In diesen Tagen studiere ich die Werke des spanischen Schriftstellers, Philosophen und Denkers Miguel de Unamun. Von seiner Prosa, die meines Erachtens einen Einfluss auf die Eröffnung modernerer Möglichkeiten des Prosaschreibens in der spanischen Literatur hatte, zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dadurch sehe ich die umfassendere Bedeutung und den Einfluss dieses Philosophen auf die Bildung des westeuropäischen unabhängigen und freigeistigen, emanzipierten liberalen Denkens, das sich dem Einfluss von Ideologien widersetzt. Neulich habe ich einen Kurzroman von Marguerite Yourcenar gelesen, „The Farewell Blow“, eine sehr lyrische, raffinierte Prosa über Liebe, Leidenschaft, schön geschrieben und voller weiser, würdevoller Menschenkenntnis.

Ich lese gerade die Tagebuchprosa des größten Meisters der kroatischen Literatur, Miroslav Krleža. Es ist ein großartiges Stück Literatur, das viele Menschen sowohl als historisches als auch als politisches Dokument lesen, und Krleža beeindruckt nicht nur durch sein großartiges Talent, sondern auch durch seine Gelehrsamkeit. Hin und wieder greife ich zu einem Buch mit Gesprächen, Dialogen, die Marguerite Duras und Jean-Luc Godard einst geführt haben. Ich liebe dieses ungewöhnliche Buch, weil es sehr befreiend und klarsichtig ist, wegen der Selbsterkenntnis der Protagonisten dieser Gespräche und nicht wegen der Rahmenbedingungen und Maßstäbe, und auch weil Duras und Godard ein Gespräch auf einem selten erreichten Niveau zwischen zwei Künstlern und Intellektuelle führen, die sich in der Zeit ihrer Reife begegnen, mit der Fülle ihrer individuellen Erfahrungen und, was noch wichtiger ist, ihrer künstlerischen Leistungen.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Ne čitajte kao što čitaju djeca, da se zabavite, niti kao što čitaju ambiciozni ljudi, da nešto naučite. Ne, čitajte da biste živjeli.“, Gustave Flaubert, iz jednog pisma, pisanog 1857. godine.

„Lesen Sie nicht, wie Kinder lesen, um sich zu unterhalten, und wie ehrgeizige Menschen lesen, um etwas zu lernen. Nein, lesen Sie, um zu leben“, Gustave Flaubert, aus einem Brief von 1857.

Vielen Dank für das Interview liebe Tatjana, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Tatjana Gromača, Schriftstellerin 

Foto_Radenko Vadanjel

Romanneuerscheinung _ Tatjana Gromača, Die Göttlichen Kindchen _Aus dem Kroatischen von Will Firth_STROUX edition 11_2022

Auf sehr poetische Weise erzählt Tatjana Gromača vom Zerbrechen ihrer Mutter in der Zeit der Wirtschaftskrise, des wütenden Nationalismus und des Krieges in Kroatien in 90er Jahren. Sie verknüpft die Diagnose des Zustands ihrer Mutter bzw. ihrer Eltern mit einer bisweilen drastischen und ironisch-witzigen Beschreibung der durch den Bürgerkrieg zerstörten „kranken“ Gesellschaft.

Tatjana Gromača erhielt für ihren Roman den „Vladimir Nazor Preis für Literatur“ und den „Jutarnji Preis als Roman des Jahres 2013“ in Kroatien.

https://stroux-edition.de/#aktuell

22.11.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Gewalt im Nacken“ Josef Golderer, Schriftsteller _ Give Peace A Chance _ Köln 26.11.2022

GIVE PEACE A CHANCE


Gewalt im Nacken

In Tastkörpern Deiner Haut

Verfängt sich ihr Gift

Elendig lang auch nach deren Tod

Plötzlich jedoch, zuweilen – wenn

Ein mildes Morgenlicht Dir Tatkraft verheißt,

Abendstille dich weich werden lässt,

Caféduft den Rattengestank des Kriegs übertönt,

Ein Zauber sich über Deine Höllenwelt sanft legt,

All diese Momente unendlicher Wirklichkeit

Chiffren einer neuen Sprache, die

Heilung und Lösung verspricht, ein Fingerzeig nur,

Andere Wege zu gehen.

Nichts wirkt dann mehr unmöglich im

Crescendo steigenden Lebens

Einige mögen es wohl Frieden oder auch Liebe nennen


Josef Golderer, 12.11.2022

Josef Golderer, Schriftsteller

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Josef Golderer, Schriftsteller

Foto_privat


Walter Pobaschnig _ 12.11.2022.

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„sich täglich eine Portion Humor, Spaß und Gelassenheit zu gönnen!“ Tatiana Petkova, Clownin _ Wien 25.11.2022

Liebe Tatiana, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Sehr durchwachsen, denn ich mache oft mehrere Sachen parallel. So wechseln sich bei mir Aufgaben, die im Rahmen meiner Tätigkeit als online Deutsch- und Sprachlehrerin anfallen mit Aufgaben aus dem Bereich Clownerie und gelegentlich auch Onlinemarketing.

Einige Fixpunkte gibt es schon. Als Wahlwienerin fröne ich der Kaffeehauskultur und so kann ich es mir nicht nehmen lassen, den Tag mit einer Melange und einem Croissant in einem meiner Lieblingskaffees zu beginnen. Je nach Motivation dann entscheide ich, ob ich gleich mit der Arbeit anfange (Mails, Soziale Medien, Termine klären) oder ob ich zum Beispiel erstmal eine Lektion Griechisch am Handy absolviere oder ein Buch lese. Plaudern mit Freundinnen ist natürlich auch immer angesagt.

Die Faustregel ist: Am Vormittag unterrichten und Arbeiten am PC erledigen, damit ich die Nachmittage für meine zwei Kinder und die Familie frei haben kann. Die Abende und Nächte sind ebenso durchwachsen, je nachdem, wie viel ich am Tag geschafft habe. Also, langweilig ist mir selten.

Tatiana Petkova, Clownin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ganz allgemein gesprochen halte ich es für wichtig, dass wir uns alle um mehr soziale Gerechtigkeit bemühen in Kombination mit einem verantwortungsvollen Konsumverhalten und Navigieren in diesem unseren System.

Auf der persönlichen Ebene, jetzt und immer, ist es besonders wichtig, sich täglich eine Portion Humor, Spaß und Gelassenheit zu gönnen! Das hat enorm viele positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Gesellschaft.

Es gibt wahrlich ausreichend Gründe, sich aufzuregen, traurig zu sein, empört, verzweifelt oder schlicht deprimiert. Es gibt allerdings genauso viele Gründe, sich des Lebens und vor allem der kleinen Schönheiten des Alltags zu erfreuen. Wenn man sich das immer wieder bewusst macht, fällt es auch leichter, einen positiven Blick auf das Leben zu haben. Denn das ist wirklich wichtig!

Zugegebenermaßen ist es leichter gesagt als getan. Nicht immer gelingt es einem, gelassen und großmütig zu sein, aber als Grundeinstellung möchte ich es jedem empfehlen.

Gleichsam ist es – mir zumindest – wichtig, möglichst viel Freude zu verbreiten und Menschen zu helfen, mit dem, was ich gut kann. Sei es Passanten auf der Straße zu erheitern oder kostenlose Deutschstunden zu geben, bis hin zur Arbeit mit Geflüchteten.

Schließlich ist es für uns alle ganz wichtig, sich nicht so wichtig zu nehmen! Denn wenn man sich zu ernst nimmt, wird man gleich furchtbar humorlos bis hin zu unsympathisch. Wer will das schon?

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Die Rolle der Kunst für die Gesellschaft haben viele schlaue Menschen vor mir vermutlich kompetenter als ich bereits diskutiert. Mir scheint, dass der Mensch ohne Unterhaltung nicht auskommt. Ob diese in Form von Sport(-sendungen) oder Theaterbesuchen stattfindet ist einerlei. Spannend ist, dass vor allem in Krisenzeiten die Menschen vermehrt Unterhaltung konsumieren, sprich Ablenkung brauchen, um harte Realitäten zumindest zeitweise zu entkommen und dadurch vielleicht auch besser zu überstehen. Daher mache ich mir keine Sorgen, dass einem das Publikum ausgehen könnte. Dass durch die Krise, die jetzt auch schon nicht besonders einfachen Bedingungen in der Kulturbranche erschwert werden, ist wohl keine Überraschung. Aber nehmen wir einen Extrembeispiel und denken an Schostakowitschs “Leningrader Sinfonie” (7. Sinfonie in C-Dur, op. 60). Mehr Krise als das geht kaum, dennoch war auch in diesen Zuständen Kunst nicht nur möglich, sondern für manche einfach überlebenswichtig. Wesentlich ist, dass wir es nicht zulassen, dass es wieder so arg wird.

Was liest Du derzeit?

Das ist eine super Frage zum Angeben. Ich lese in der Tat sehr gerne und habe aktuell etwa 17 Bücher neben dem Bett stehen. Die Reichweite erstreckt sich von Thomas Manns “Zauberberg”, über Borches, John le Carré, Richard Schuberts “Lord Byrons letzte Fahrt – die Geschichte des griechischen Unabhängigkeitskrieg“, bis hin zu Dürrenmatt und Boris Akunin. Vieles habe ich übrigens aus den zahlreichen Wiener Bücherschränken.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Als Sprachfurie sage ich immer gerne: Die ganze Kunst der Sprache besteht darin verstanden zu werden. Das soll ein Spruch von Konfuzius sein.

Als Clownmensch halte ich mich an Karl Valentins Gedanke: “Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind.”

Tatiana Petkova, Clownin

Vielen Dank für das Interview liebe Tatiana, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Tatiana Petkova, Clownin

Clown Titania Chaos:

 www.instagram.com/titaniachaos/

German School „Deutsch mit Leichtigkeit“: 

https://linktr.ee/Tatianapetkova.com

Online marketing and copywriting: 

www.super-word.com

Fotos_Tatiana Petkova

22.11.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Grenzen“ Arno Dahmer, Schriftsteller _ Give Peace A Chance _ Mainz 25.11.2022

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Grenzen

Ideologen

Verdun         

Endsieg

Pazifist         

Ernüchterung

Aggression

Czernowitz

Entrüstung

Aufrüstung

Canaille

Hass

Atombluff

Nuklearkrieg

Casus Foederis

Endzeit


Arno Dahmer, 6.11.2022

Arno Dahmer, Schriftsteller

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Arno Dahmer, Schriftsteller

https://arno-dahmer.de/

Foto_privat

Walter Pobaschnig _ 6.11.2022.

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„Gerade greift ein Mädchen die Hand ihrer Mutter“ Nadine Maria Schmidt, Liedermacherin _ Give Peace A Chance _ Leipzig 24.11.2022

GIVE PEACE A CHANCE


Gerade greift ein Mädchen die Hand ihrer Mutter.

Im Hinterhof fällt Schnee auf eine Bank.

Verheiratet war sie mit Papa nie.

Er musste fort. Von heute auf morgen: Ein Schuster.

Papa ist jetzt Soldat“, sagte sie damals.

Er hat den Menschen, der er war, hier gelassen.

Am Abend eines Montags.

Chronologisch ordnen sie die Helden.

Ein Täfelchen am anderen.

Am Ausgang gibt es Blumen.

Chronologisch geordnet.

Haare zusammengebunden, dass sie beim Weinen nicht stören.

Am Abend eines Montags.

Nach einem Leben.

Chronologisch eben.

Ergreift ein Mädchen die Hand ihrer Mutter.


Nadine Maria Schmidt, 8.11.2022

Nadine Maria Schmidt, Liedermacherin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Nadine Maria Schmidt, Liedermacherin

Frontpage

Foto: Susann Prautsch

Walter Pobaschnig _ 8.11.2022.

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„Kunst kann mit dem Möglichkeitsraum anders umgehen als die Politik“ Walter Kratner, Künstler und Kurator _ Graz 24.11.2022

Lieber Walter, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Die Krankheit einer Angehörigen bestimmt seit Wochen meinen Tagesablauf. Wir leben im selben Haushalt. Schon frühmorgens wäscht, versorgt das mobile Pflegepersonal den alten Menschen. Ein zerebraler Infarkt hat den halben Körper und Gehirnregionen lahmgelegt. Der Körper wird gehoben, geputzt, geschoben, umgebettet und löffelweise ernährt.

In einem anderen Raum lese ich die Tageszeitung. Vor einer Woche beherrschte noch die Pandemie die Medien, in der nächsten Woche Ukraine, in der darauffolgenden Woche die Dissertation von irgendeiner Politikerin, die abgeschrieben haben soll. Das kriegen wir durchaus in unserer kurzatmigen Öffentlichkeit hintereinander. Ich gewinne den Eindruck, dass alles, was geschehen kann, auch geschehen wird.

Walter Kratner, Künstler und Kurator


Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

„Träume entlasten in Zeiten des Krieges die Wirklichkeit“, schreibt die ukrainische Künstlerin Kateryna Buchatska über ihre Arbeit. Selbst Albträume seien im Krieg besser zu ertragen, als der morgendliche Blick in den Newsfeed.Krieg bedeutet Not und Elend, Tod und Hunger, Verstümmelung und Vergewaltigung. Ein Krieg betreibt neben der Vernichtungskraft, die er entfesselt, das Geschäft der Angst – auch die Einschüchterung jener, die von ihm nicht direkt betroffen sind. Wer wagt es, aus privilegierter Perspektive sich zu ihm zu äußern? Wer könnte behaupten, zu verstehen, was sich vor unseren Augen ereignet? Inflation. Ich überlege, den Strom für den Boiler zu reduzieren.

Die Fähigkeit, Konflikte auszutragen ist in Österreich nicht besonders ausgeprägt. Über die innenpolitischen Zustände bin ich entsetzt. Elfriede Jelinek schreibt in ihrem Stück zum Lärm unserer Tage: „Alle stehen allen gegenüber und schreien sich an.“ Gleiches gilt für Demokratie und Freiheit, wenn ich sehe, wie Demokratieverständnis und Humanismus korrodiert. Wenn selbst Antifaschismus zu einer peinlichen Pose verkommt. Ich sehe in diesem Bereich die größte Gefahr – und wundere mich fassungslos darüber, dass es die sogenannte „Linke“ bei einem Fokus auf GenderSternchen und Identitätspolitik belässt, während uns ein gewaltbereiter rechter Nationalismus zu überrollen droht. Diese Auseinandersetzung wirkt hierzulande wie ein aus der Zeit gefallener Sonntagsspaziergang.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?

Der Dämon Krieg ist eine Herausforderung, dass wir unser Unterscheidungsvermögen, unsere Phantasie und unsere Urteilsfähigkeit schärfen. „Die Aufgabe der Kunst ist es, die eigene Sprache zu sprechen“, schreibt die ukrainische Künstlerin Vlada Ralko. Sie zeichne, weil sie nicht sprachlos sein wolle und sei der festen Überzeugung, dass nur jemand, der spreche, „sich dem sadistischen Druck des Aggressors widersetzen kann“. Sie löst die Ereignisse aus der Vergesslichkeit der Medien und führt es in das dauerhafte Gedächtnis der Kunst. Solche und andere Transpositionen sind Aufgabe der Moderne in der Kultur. Schon Goya stellt eine irre Abstraktion des Kriegs vor Augen. Die Grafiken von „Desastres de la Guerra“ machen anschaulich, wenn Geschichte nur mehr monströs wirkt.

Die laufenden Debatten über den Krieg signalisieren Ratlosigkeit und Resignation. Die Kunst kann dabei helfen, die Perspektive zu wechseln und neue Möglichkeiten ins Auge zu fassen. Wenn die feindlichen Parteien nur noch im Monolog reden, kann die Kunst mit dem Möglichkeitsraum anders umgehen als die Politik und die Menschen in ihrer Lebenswelt. In den Künsten manifestieren sich neue Blickwinkel, weil sie neben die Realität treten dürfen und vielleicht sogar Notausgänge weisen. „Ist das Teleskop oder die Träne der bessere Verstärker des Auges? Die Kunst würde antworten: die Träne. Die Wissenschaft würde sagen, selbstverständlich das Mikroskop, das Fernrohr und die Brille. Beide Antworten sind wahr. Aber um Emotion mit Einsicht zu verbinden, dazu ist Trauer nötig.“  (Zit.: Alexander Kluge)

Was liest Du derzeit?

Ob aus Trauer oder Erschöpfung, im Negativen wie im Positiven: Pier Paolo Pasolinis Texte begleiten mein Leben seit meiner Studien- und Lebenszeit in Florenz. Pasolini ist in seinem Denken, Reden und Handeln kaum zu fassen. In seinen Gedichten erzählt Pasolini von den Krisen und beschreibt die existenzielle Leere, die einerseits vom Neokapitalismus und andererseits vom „revolutionären Widerstand“ herrührt. Pasolini prangerte den Mord an der Kultur des Einzelnen durch Moden und Marken an und reagierte auf politische Ereignisse mit literarischen Interventionen und philosophischen Polemiken. Und manchmal schimmert durch seine Verzweiflungsverse bisweilen auch zarte Ironie.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Ich habe meine Kräfte verloren.

Ich weiß nicht mehr, was das ist: Vernunft.

Mein Leben versandet

– das Leben eines gefallenen Engels –

verzweifelt, dass die Welt

nur grausam ist

und meine Seele wütet.“

(Aus: Pier Paolo Pasolini, „La religione del mio tempo“, 1961, Garzanti

Vielen Dank für das Interview lieber Walter, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Walter Kratner, Künstler und Kurator

Foto_David Kranzlbinder

2.9.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Geplünderte Länder“ Steffen Marciniak, Schriftsteller _Give Peace A Chance _ Berlin 23.11.2022

GIVE PEACE A CHANCE

Geplünderte Länder

Geplünderte Länder · Geflüchtete

Im Morast vor den Mächtigen · sehnen sich nach

Verwandlung ihres  Leidensalphabets · in                      

Einen immerwährenden Frieden.

Propheten mit ihren mundlosen Lügen

Erhärten den Glauben an Siege · im Tross von

Ares´ Kohorten · zum letzten Spiel auf

Cellosaiten · bedrohliche Töne für

Einen todverdammten Feind.

Apokalyptische Särge in Menschenblut.

Chöre erschreckter Engel · gekommen zum

Heilen der Wunden ·Trocknen der Wangen ·

Augenlidersenken verbannt Tränen in Seelenstaub ·

Nähe eröffnet den Sanften das Handeln ·

Chancen für das leise Rühren · an

Ein Weltgewölbe aus Liebe.


Steffen Marciniak, 21.11.2022

Steffen Marciniak, Schriftsteller

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Steffen Marciniak, Schriftsteller

Zur Person_Steffen Marciniak,

Schriftsteller, geb. in Stralsund, lebt in Berlin. Bisher erschienen 3 Prosabände der Reihe „Ephebische Novellen“, Aphaia Verlag, zuletzt „PHAETHON oder Der Pfad der Sonne“ (2020), sowie drei Lyrikbände im Anthea Verlag: „ÄolsHarfenKlänge“ (2018) und „ErzEngelGesänge (2019) sowie „Prinzenverstecke“ (2022) im Verlag der 9 Reiche. Herausgeber der „Entführung in die Antike“ im Verlag PalmArtPress, sowie der Lyrik-Edition NEUN.

https://de.wikipedia.org/wiki/Steffen_Marciniak

Foto_Luca Kaiser

Walter Pobaschnig _ 21.11.2022.

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„Konstruktiv zu denken und zu handeln“ Jacqueline Thör, Schriftstellerin _ Recklinghausen/D 23.11.2022

Liebe Jacqueline, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Vormittags Philosophie und Deutsch als Fremdsprache unterrichten, nachmittags lesen und schreiben.

Jacqueline Thör, Schriftstellerin  

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Eine gesunde Balance zwischen der Sorge um andere (und alles, was diese nach sich zieht) und dem Fokus auf das Gute.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Konstruktiv zu denken und zu handeln – Und demnach auch zu schreiben.

Was liest Du derzeit?

Albert Camus – Der Mythos des Sisyphos

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Das Absurde macht zwar alle meine Chancen einer Freiheit zunichte, doch gibt es mir eine Handlungsfreiheit wieder und feiert sie. Dieser Verlust an Hoffnung und Zukunft bedeutet für den Menschen einen Zuwachs an Beweglichkeit.“ (Aus dem Mythos des Sisyphos)

Vielen Dank für das Interview liebe Jacqueline, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Jacqueline Thör, Schriftstellerin  

Foto_privat

8.9.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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