Station bei Malina _ „Es geht um Liebe und Gleichgültigkeit, Schuld und Erlösung“ Lydia Steinbacher, Schriftstellerin _ Wien 3.6.2023

Lydia Steinbacher, Schriftstellerin _Wien.
Romanschauplatz „Malina“ Ingeborg Bachmann (1971) 
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)
Lydia Steinbacher, Schriftstellerin _Wien.
Romanschauplatz „Malina“ Ingeborg Bachmann (1971) 
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Liebe Lydia Steinbacher, wir sind hier an literarischen Bezugsorten des Romans „Malina“ (1971) von Ingeborg Bachmann in Wien. Sind Dir die Orte hier vertraut?

Nein, das wäre zu viel gesagt. Mein Bruder lebt nicht allzu weit entfernt, aber in der Ungargasse bin ich selten gewesen.

Welche Bezüge und Zugänge gibt es von Dir zu Ingeborg Bachmann und dem Roman Malina?

Ingeborg Bachmanns Werk, vor allem ihre Lyrik, habe ich während meiner Schulzeit kennengelernt. Ich kann mich erinnern, dass wir Gedichtinterpretationen schreiben sollten. Es machte mir keine Angst, nach der Lektüre das Gefühl zu haben, nicht alles verstanden zu haben. Ich setze mich gern mit Fragen auseinander, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt, aber natürlich macht das auch unzufrieden. Ich mag Geheimnisse und das Geheimnisvolle in Bachmanns Sprache.

Beim Wiederdurchblättern des Buches ist mir außerdem aufgefallen, dass Ivan aus Pécs stammt. Vor ein paar Jahren habe ich dort ein Monat verbracht und die Arbeit an meinem letzten Roman begonnen.   

Welche Eindrücke hast Du von den Schauplätzen in der Ungargasse, die wir besucht haben?

Es war einmalig, mich von dir ins Ungargassenland führen zu lassen, vielen Dank. Das Gefühl am Dach bei Malina brachte mich der Ich-Figur irgendwie näher, ausgesetzt, angreifbar – der Wind war an dem Tag ziemlich stark. Und kurz schien es auch so, als meldeten die Orte sich zurück, der Rauchfang splitterte Teile vom Verputz ab, die Steine im Hof unter Ivans Wohnung wackelten in der vom Regen noch feuchten Erde.

Wie siehst Du den Aufbau und das Konzept des Romans?

Den formalen Aufbau finde ich sehr spannend, die Figurenvorstellung zu Beginn und die Zeitangabe wie im Drama, die Einteilung in die drei Kapitel, davon das zweite eine Aneinanderreihung von Träumen, auch die Miteinbeziehung der verschiedenen Textsorten von ausgedehnten Monologen, Telefongesprächen und Träumen über Briefe bis hin zum Märchen. Auch verweist der Text immer wieder auf sich selbst, Motive werden wiederholt aufgegriffen und variiert. Ich mag diese starke innere Verflechtung.

Insofern ist „Komposition“ sicher ein wichtiges Schlüsselwort, auf struktureller Ebene, aber auch im eigentlichen musikalischen Sinn. Denn bemerkenswert sind ja vor allem die vielen musikalischen Bezüge und Zitate im Text. Sogar Teile von Partituren sind abgedruckt.

Was sind für Dich zentrale Themen und Aussagen des Romans?

Es geht um Liebe und Gleichgültigkeit, überhaupt um starke Kontraste und Extreme und die existenzielle Bedrohung an den Stellen, wo das Pendel am weitesten ausschwingt. Schuld und Erlösung, Leid, aber auch die Möglichkeit des Glücks sind zentrale Themen des Romans. Das Weiterleben nach dem Trauma.

Gezeigt wird auch eine Ausweitung der Dissonanz. Ein immer wiederkehrender musikalischer Verweis ist Arnold Schönbergs „Pierrot lunaire“, ein Schlüsselwerk der atonalen Musik.

Wie ist die Beziehung zwischen Mann und Frau im Roman dargestellt und wie ist dies heute zu sehen?

Das weibliche Ich lebt in einseitigen Abhängigkeitsbeziehungen, sie kann oder will in dieser Hinsicht, also in Bezug auf ihre Gefühle, nichts vorspielen. Natürlich ist ein künstlerisches Werk immer auch ein Zeitdokument und mitunter Spiegel gesellschaftlicher Strukturen, so kann man aus dem Roman eine Kritik an der bürgerlich-patriarchalen Gesellschaft herauslesen. Ihn aber nur in diese Richtung auszulegen, wäre ein bisschen zu einseitig.

Für mich sind im Text auch zwei gleichberechtigte, aber divergierende Wege entworfen, die Welt zu ergründen, einerseits durch radikale Einfühlung, andererseits durch analytische Distanz. 

Wie beurteilst Du die Protagonisten Ivan, Malina, Ich-Person in ihrem literarischen Kontext bzw. dem Kontext der Autorin und ihrer Biographie?

Es handelt sich um ein autobiographisches Werk, aber nicht um eine Autobiographie. Fakten und Fiktion stehen gleichberechtigt nebeneinander oder liegen übereinander. Wenn man die Worte gegens Licht hält, erkennt man wohl das Durscheinende. Aber davon abgesehen steht ja immer schon die Frage im Raum: Gibt es reine Fiktion und wahre Autobiographie denn überhaupt? In der Sekundärliteratur wird auch gemutmaßt, in Malina habe Bachmann ihre Erfahrungen der Beziehung zu Max Frisch einfließen lassen, aber ich kann das nicht beurteilen, und eigentlich interessiert mich das auch nicht besonders.

Wie siehst Du das literarische Konzept des dreistufigen Aufbaus des Romans?

Ich habe den Eindruck, die Teile drängen schon alle auf das Ende hin, es ist schon dem Anfang eingeschrieben, dieses bedrohliche Gefühl. Da ist der erste Teil „Glücklich mit Ivan“, Ivan als die „konvergierende Welt“, der dem liebenden Ich aber erklärt, dass er niemanden liebe, und für den sie ein „schönes Buch“ schreiben will.

Dann tritt im zweiten Teil der Vater auf, der ihre Traumwelt beherrscht und die Ich-Figur auf verschiedene Weisen misshandelt und tötet. Das Ich erinnert sich an die Verbrechen des Nationalsozialismus, ist stumm, muss wieder um Stimme ringen.  

Doch die Ich-Figur erzählt – und erzählt trotz allem weiter; mehr weil sie muss, nicht weil sie will. Die „divergierende Welt“ Malina wird im Fortlauf des Textes immer dominanter, bis er ganz am Ende ins Telefon spricht: „Ich sage doch, hier war nie jemand dieses Namens“, und tatsächlich wurde der Name des Ich nie erwähnt.

Welches Frauen- und Männerbild spricht Ingeborg Bachmann in Malina an und wie aktuell ist dies heute?

Alle Männer seien krank, hat sie einmal in einem Interview gesagt, wenn ich mich richtig erinnere. Auch im Roman wird Ähnliches erwähnt. Vielleicht könnte man das als den Versuch einer im besten Fall „Heilung bewirkenden“ Übertreibung interpretieren, Heilung im Sinne von Verabschiedung von Ungerechtigkeiten und Hinwendung zu geschlechtlicher Gleichstellung in Taten und in geistigen Konzepten.

Welchen Einfluss hatte und hat der Roman auf die Entwicklung von Literatur, Kunst und Emanzipation und Gesellschaft?

Ich habe mich nicht mit der Rezeptionsgeschichte des Romans auseinandergesetzt und kann keine gute Antwort auf die Frage geben. Aber Eines fällt mir ein: In ihrem Essay „Die wunderliche Musik“ unterscheidet Bachmann an einer Stelle zwischen der „leichten“ und der „schweren Musik“. Letztere komme nicht so schnell aus der Mode, der Klang sei dem Hörer, in dem er gleichzeitig zum Leben erwacht und sofort wieder zu Tode kommt, schuldig, ihn im Innersten zu bereichern. Ich denke, Malinas Roman könnte ein Versuch sein, dieses Phänomen bzw. diesen Anspruch auf ein literarisches Werk umzulegen.

Wie siehst Du das Ende des Romans?

Wesentlich ist das Verstummen des Ich am Ende. Schon von Anfang an erschien dessen Stimme als bedroht. Zuletzt verschwindet es in der Wand, aus der „nie mehr etwas laut werden kann“. Es ist der Übertritt in eine verlorene Zeit.

Die Ich-Figur kann auch nichts hinterlassen, denn für Malina werden ihre Gegenstände sofort nach dem Verschwinden bedeutungslos, weswegen er sie entsorgt. Und doch ist da noch etwas Gewalttätigeres in seinem Verhalten: Er entsorgt die Dinge nicht einfach, er zerreißt die Briefe, er zerbricht die Schallplatte, die „den größten Widerstand“ leistet, ehe er sie entsorgt. Die Ich-Figur will Malina vor ihrem Verschwinden noch beschützen, ihn decken wie sie es auch bei ihrem Vater getan hat. Wenn man den Schluss als Selbstzerstörung interpretiert, dann ist dennoch klar, dass Malina nicht unschuldig, sondern zumindest Mittäter ist.

Gab es in Deinen Literatur-, Kunstprojekten Berührungspunkte zu Ingeborg Bachmann?

Nein, direkte Berührungspunkte gab es noch nicht. Aber wenn ich mich leer – oder schlimmer: ausgehöhlt – fühle, dann nehme ich gern Gedichtbände aus meiner ziemlich bescheidenen Sammlung zur Hand. Und Verse von Bachmann oder auch Celan wirken sehr inspirierend auf mich. 

Du bist wie Ingeborg Bachmann als Schriftstellerin nach Wien gezogen. Was bedeutet Dir Wien und welche Erfahrungen hast Du hier als Künstlerin gemacht?

Ich habe mich mit Wien schon in gewisser Weise verwandt gefühlt, bevor ich hierhergezogen bin. Meine Großmutter, mit der ich in meiner Kindheit sehr viel Zeit verbracht habe, ist nämlich am Rennweg aufgewachsen. Einmal sind wir zusammen nach Wien gefahren, und sie wollte ihr Haus wiedersehen. An genau der Stelle klaffte aber ein Loch, in dem ein Bagger wütete. Daran habe ich noch lange denken müssen, ich war wirklich traurig.

Als Künstlerin habe ich fast nur gute Erfahrungen in Wien gemacht, es gibt viele kunstinteressierte Menschen. Und auch, wenn man nicht die Lauteste und Forscheste ist, bekommt man immer wieder Chancen.

Was sind Deine derzeitigen Projektpläne?

Nächstes Jahr soll ein neuer Gedichtband erscheinen und ich arbeite zurzeit an der Fertigstellung des Manuskripts.

Hättest Du mit Ingeborg Bachmann gerne einen Tag in Wien verbracht und wenn ja, wie würde dieser aussehen?

Gerne. Anfangs wäre es wahrscheinlich gar nicht so einfach gewesen, ins Gespräch zu kommen, da ich auch eher schüchtern bin. Aber wir hätten dann vielleicht über das Thema Träume einen Einstieg gefunden und uns langsam zur Wirklichkeit vorgearbeitet. Und wenn nicht, dann wäre es sicher auch schön gewesen, mit Ingeborg Bachmann einfach durch die Straßen zu wandern, vielleicht irgendwo zum Wasser hin, und gemeinsam lange tagzuträumen.

Darf ich Dich abschließend zu einem Malina Akrostichon bitten?

Möchtest du glücklich sein?
Auch das ist eine Frage
Lamentandosi:
Ich kann nur Vergebliches tun
Nur lass das Grammophon noch laufen
Am Ende langsam herausdenken

Lydia Steinbacher, Schriftstellerin _Wien.
Romanschauplatz „Malina“ Ingeborg Bachmann (1971) 
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)
Lydia Steinbacher, Schriftstellerin _Wien.
Romanschauplatz „Malina“ Ingeborg Bachmann (1971) 
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Station bei Malina_

im Interview und szenischem Fotoportrait_

Lydia Steinbacher, Schriftstellerin _Wien.
Romanschauplatz „Malina“ Ingeborg Bachmann (1971
)

Zur Person_ Lydia Steinbacher, geboren 1993, lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich, studierte Deutsche Philologie an der Universität Wien. Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung sowie des Literaturkreises Podium. Sie wuchs in Hollenstein an der Ybbs auf und sammelte schon früh Erfahrungen im Schreiben, u. a. im Rahmen der Schreibakademie Niederösterreich. Steinbacher ist Trägerin zahlreicher nationaler und internationaler Aufenthalts- und Literaturstipendien. 2017 sorgte ihr Lyrikband Im Grunde sind wir sehr verschieden (Limbus Verlag) für großes mediales Interesse, es folgte die Teilnahme am Poesiefestival Treci Trg in Belgrad. Ihre Erzählungen erschienen in zahlreichen Anthologien. Ihr Erzählband Schalenmenschen erschien 2019. Wolgaland (2022) ist ihr erster Roman.

http://www.septime-verlag.at/autoren/steinbacher.html

Lydia Steinbacher „Wolgaland“. Roman. 2022 Septime Verlag.

Lydia Steinbacher „Wolgaland“. Roman. 2022 Septime Verlag.

Gebunden mit Prägung, 240 Seiten

Preis:
24,00 € [D]
24,60 € [A]

ISBN: 978-3-99120-009-3

Auch als E-Book

http://www.septime-verlag.at/Buecher/buch_wolgaland.html

2023 _ 50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Interview und alle Fotos_Romanschauplatz _ Malina_Wien _ Walter Pobaschnig

Walter Pobaschnig, 5_23

https://literaturoutdoors.com

„Gilt uns denn“ Heide Maria Hager, Schauspielerin _ Give Peace A Chance _ Wien 3.6.2023

GIVE PEACE A CHANCE

G-ilt uns denn

I-mmer nur das

V-iel-Raff-Prinzip

E-twas?


P-ocht nicht auch

E-ine

A-ndere Realität im

C-haos unserer

E-xistenz dann und wann


A-n?


C-hronisches

H-aben wollen zerstört so viel guten

A-nfang.

N-ie ist Freude größer als im

C-hor

E-iner seligen Gemeinschaft, die gegenseitig ins Schenken sich verliert.


Heide Maria Hager, 25.5.2023

Heide Maria Hager, Schauspielerin, Sprecherin, Trainerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Heide Maria Hager, Schauspielerin, Sprecherin

Zur Person_Heide Maria Hager, Schauspielausbildung in Wien, Staatliche Prüfung, Engagements u.a. Kammerspiele Hamburg, Kleines Theater Salzburg, Studiobühne Villach, Schauspielhaus Wien, sämtliche freie Bühnen in Wien, internationale Theatertauftritte mit Teatro caprile.

Letzte Theaterproduktionen: „tageslichtlinie – Eine Homage an Elfriede Gerstl, „Ins gelobt Land – In Memoriam Marko Feingold“,  „7 Todsünden“,  „Andorra“, „Das rote Fahrrad“, Elfriede Nöstlinger – Szenische Lesung

Letze Filme: „Strawberry Moments“, „Wieviele bist Du?“,  „Janus“,  „Der Erbsenzähler“,  „Vienna“, 2020,  „Tatort – Alles was recht ist“, „Dunkle Wasser – Salzburg Krimi“, „Vikinger“, „Steirerkrimi“, „Fahndung Österreich“

Ausbildung zur Theaterpädagogin, Unterrichtstätigkeit in der Schule des Sprechens, Hörbuchsprecherin für den BSVÖ, Sprecherin für Miri TV und Loftfilm München

Homepage:

www.heidemaria-hager.at

Foto_Christian Dungl

Walter Pobaschnig _ 25.5.2023

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„Die Rolle der Literatur: Beschreiben, nicht urteilen, Lebensrealitäten eröffnen, Zwänge sichtbar machen“ Anna Felnhofer, Schriftstellerin _ Wien 2.6.2023

Liebe Anna Felnhofer, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Jeder Tag ein bisschen anders, aber insgesamt beschleunigter, wie mir scheint, als vor Corona; meist an der Kinderklinik, dazwischen Tagungen, Vorträge, Sport, und immer wieder, sofern es sich einrichten lässt, Lesen und Schreiben.

Anna Felnhofer
Schriftstellerin, Wissenschaftlerin,
Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin


Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Das Gefühl der Bedrohtheit bewältigen, die Distanz überwinden, in ein aufrichtiges Gespräch finden.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Die Rolle der Literatur dabei: Beschreiben, nicht urteilen, Lebensrealitäten eröffnen, jene Zwänge sichtbar machen, die diese Lebensrealitäten bedingen, Nuancen herausarbeiten, vorurteilsfrei sein und zärtlich allen Formen gegenüber, die der Mensch anzunehmen im Stande ist.

Was liest Du derzeit?

Witold Gombrowicz, das Tagebuch, als Vorbereitung auf meine Teilnahme am Bachmann-Wettbewerb, weil Gombrowicz, wie kein anderer, die ebenso zweifelhafte wie zwingende Beziehung zwischen Schriftstellern und ihren Kritikern thematisiert hat.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Zumal es angesichts der Corona-Krise beeindruckend aktuell ist, jenes von Sigmund Freud aus der Massenpsychologie und Ich-Analyse: „eine Religion [muß], auch wenn sie sich die Religion der Liebe heißt, hart und lieblos gegen diejenigen sein, die ihr nicht angehören. […] Wenn eine andere Massenbindung an die Stelle der religiösen tritt, wie es jetzt der sozialistischen zu gelingen scheint, so wird sich dieselbe Intoleranz gegen die Außenstehenden ergeben wie im Zeitalter der Religionskämpfe, und wenn die Differenzen wissenschaftlicher Anschauungen je eine ähnliche Bedeutung für die Massen gewinnen könnten, würde sich dasselbe Resultat auch für diese Motivierung wiederholen.“

Vielen Dank für das Interview liebe Anna, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

Vielen lieben Dank!

5 Fragen an Künstler*innen:

Anna Felnhofer, Schriftstellerin, Wissenschaftlerin,
Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin

Zur Person_Anna Felnhofer, geb. 1984 in Wien, Studium der Psychologie in Wien und Warschau, Promotion 2015. Arbeitet als Wissenschaftlerin und Klinische Psychologin an der MedUni Wien und ist Gründerin und Leiterin eines Virtuellen Realitäts-Labors (PedVR-Lab) (PedVR-Lab [HYPERLINK: https://kinderklinik.meduniwien.ac.at/paediatrische-psychosomatik/pedvr-lab/]) sowie auch Gründerin und Mitherausgeberin der internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift Digital Psychology [HYPERLINK: https://ejournals.facultas.at/index.php/digitalpsychology]. Zu ihrem wissenschaftlichen Werk zählen zahlreiche Publikationen in internationalen Journalen sowie die Herausgabe von vier (Lehr-)Büchern (UTBBELTZ).

Parallel dazu veröffentlicht sie Erzählungen und Kurzprosa in literarischen Zeitschriften. Im Jahr 2018 war sie auf der Shortlist des FM4 Wortlaut Kurzgeschichten-Wettbewerbs und gewann 2020 den Emil-Breisach Literaturpreis der Akademie Graz (2. Platz, Preis der Energie Steiermark AG). Ihr Debütroman „Schnittbild“ (Luftschacht, 2021, [HYPERLINK: https://www.luftschacht.com/produkt/anna-felnhofer-schnittbild/]) erhielt die Buchprämie der Stadt Wien, wurde mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis 2021 ausgezeichnet und für die Shortlist des Österreichischen Buchpreises Debüt 2021 nominiert.

Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2023 liest sie auf Einladung von Brigitte Schwens-Harrant.

Bachmannpreis 2023 _ von 28. Juni bis 2. Juli finden die 47. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt statt.

homepage Anna Felnhofer https://www.annafelnhofer.at/

Aktueller Roman_Anna Felnhofer „Schnittbild„. Roman, 336 Seiten. Luftschacht Verlag 2021.

Anna Felnhofer „Schnittbild„. Roman, 336 Seiten. Luftschacht Verlag 2021.

Hardcover
12,8 * 20,8 cm
ISBN 978-3-903081-86-4
€ 24.00 [D], € 24.00 [A]

2. Auflage erschienen am 30. März 2023
1. Auflage erschienen am 30. März 2021 (Vergriffen)

auch als E-Book erhältlich
ISBN 978-3-903081-87-1

ausgezeichnet mit dem
Franz-Tumler-Literaturpreis 2021

nominiert für:
Österreichischer Buchpreis 2021 Debüt

Anna Felnhofer: Schnittbild

Foto_Nina Rechnitzer

30.5.2023_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Gasping for words…“ Inga Pizane, poet _ Give Peace A Chance _ Riga/Latvia 2.6.2023

GIVE PEACE A CHANCE


Gasping for words…

Is everyone’s

Voice

Equally important?


Pretending it is…

Expecting it is…

A scream before silence

Close your eyes before you see the world turning into a wreck

Emergency calls don’t work when all world has already turned into an emergency room


A small „how do you feel today“


Come for a dinner tonight

How long has your longing for peace been?

A gentle caress

Nothing else

Can help us turn

Existence into Life


Inga Pizane, 19.5.2023

Inga Pizane, poet

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Inga Pizane, poet

Zur Person_Inga Pizane is a Latvian poet who loves flowers, cinema and photography. Author of three poetry books in Latvian „Tu neesi sniegs“ (2016, Jānis Roze), „Siena, ko nosiltināt“ (2019, Jānis Roze) and „Tas pats izmisums, tikai ar puķēm“ (2022, Jānis Roze). Her translated poems „Having Never Met“, 2018 were published by an American publisher A Midsummer Night’s Press, translated into English by Jayde Will. Inga has taken part in many European Poetry Festival events as well as America’s Poetry Festival in New York and other festivals and workshops.

Foto_privat.

Walter Pobaschnig _ 19.5.2023

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„Geheimnisse des Schreis erwecken“ Mercedes Miriam Vargas Iribar und Miriam Mercedes Vargas Iribar, Tänzerinnen _ Give Peace A Chance _Wien 1.6.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Mercedes Miriam Vargas Iribar und Miriam Mercedes Vargas Iribar,
Balletttänzerinnen, Künstlerinnen



Geheimnisse des Schreis erwecken

In uns

Verborgenheit und Lügen

Es ist unendlich laut!


Prächtige Feder

Entjungfert

Allen neuen Heften, die in unseren Händen fallen.

Capriccioso, lauter Schmerz, der

Entkommt und schweigt.


Adonischer Schmerz.


Capriccioso, lauter Schmerz,

Heulender, zerbrochen in Scheiben

Armer.

Niemand hört auf dich,

Capriccioso, lauter Schmerz,

Es ist unendlich laut!

©Mercedes Miriam Vargas Iribar, 21.5.2023

Mercedes Miriam Vargas Iribar und Miriam Mercedes Vargas Iribar,
Balletttänzerinnen, Künstlerinnen

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Mercedes Miriam Vargas Iribar und Miriam Mercedes Vargas Iribar,
Balletttänzerinnen, Künstlerinnen

Zu den Personen_Mercedes Miriam Vargas Iribar und Miriam Mercedes Vargas Iribar, Balletttänzerinnen, Künstlerinnen.

geb. 1971 in Guantánamo/ Kuba. 1984 besuchten sie die Kunstakademie (ENA) in Havanna. Ausbildung als Tänzerinnen und Tanzpädagoginnen. Schwerpunkte: Moderner Tanz, afrokubanische Folklore und Klassisches Ballett. Seit 1996 und 1999 sind sie ständige Mitglieder des Serapions Ensembles im Odeon Theater Wien.

Miriam Mercedes ist zusätzlich Meisterin der chinesischen Kampfkunst Tai Ji Quan und hat in China den 7. Grad des Kung Fu verliehen bekommen.

Mercedes Miriam hat parallel zum Theater, an der Universität Wien studiert. 2012 hat sie das Diplomstudiums in Romanistik/ Literaturwissenschaft und 2017 das Doktoratsstudiums in Romanistik/ Sprachwissenschaft, erfolgreich angeschlossen. Seit 2019 ist sie als Dozentin für Bewegungslehre an der Filmacademy Wien tätig. Des Weiteren arbeitet sie im Bereich Transkription und Übersetzungen für Kinofilme.

Beide wurden 2023 von der Regisseurin Jacqueline Kornmüller und dem Schauspielern und Produzenten Peter Wolf für das Ganymed-Bridge Stationstheater eingeladen mit dem Stück „Wie die Welt schmeckt“.

Fotos_Alexandra Stanic

Walter Pobaschnig _ 21.5.2023

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„Kunst kann eine Stimme der Hoffnung sein“ Sada Sultani, Dichterin und Liedermacherin _ Berlin 1.6.2023

Liebe Sada Sultani, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Tagesablauf ist sehr spannend. Arbeiten in Psychiatrie und überhaupt in der Pflege ist nicht leicht und ich muss noch vieles lernen, da ich relativ neu in diesem Berufsumfeld bin. Aber mein Herz blutet für meinen Beruf und ich liebe mein Team, mit dem ich arbeiten darf und besonders meine Stationsleitung, die immer ein offenes Ohr für mich hat und mir den Rücken freihält. Auch wenn ich täglich Umwege fahren muss wegen eines zu aufdringlichen Fans und der desolaten Verkehrssituation in Berlin – Sada ist geboren um Krankenschwester zu sein. Trotzdem hätte ich gerne ein bisschen mehr Zeit und Raum zum Schreiben. Das würde mir guttun und ich denke, meinem Publikum auch. Nebenbei Fortbildung- und Weiterbildungen, Sport, Lesungen und ab und zu schnacken mit Freund*innen sind mir sehr wichtig. Ich verwöhne gerne meine Freund*innen auch kulinarisch und sie sagen ich sei ihre Reiskönigin Reiskönigin.

Sada Sultani, Dichterin und Liedermacherin,
Aktivistin, gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Authentizität und wahre Freundschaften, ehrliche Beziehungen zwischen Menschen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die meisten Begegnungen oberflächlich sind und man nur eine Option und Gelegenheit ist. Wir sind nicht bereit in die Tiefe zu gehen und sparen mit unseren Gefühlen. Das finde ich sehr schade. Aber trotz allem bin ich eine sehr offene Seele! Ich bin nicht aus Afghanistan hierher gekommen, hab das alles auf mich genommen, um dann in allen Lebenslagen unbefriedigt durch die Welt zu gehen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Ein wirklich modernes Frauen- und Weltbild, nicht nur als Zitat und Gelaber in den Büchern, oder in den Zeitungen. Männer fühlen sich immer noch bedroht, wenn es um Gefühle geht. Wir leben im Jahr 2023 und Frauen verdienen immer noch weniger als Männer. Und zum Thema Krieg: Krieg bedeutet immer tote Menschen: Kinder, Frauen und Männer. Momentan gibt es viele Konflikte überall in der Welt und die sogenannte Erste Welt profitiert davon, dass es der sogenannten Dritten Welt schlechter geht. Wir Künstler*innen sollten mit diesen Thema bewusster umgehen, egal woher man kommt und in welcher Sprache man schreibt. Die Kunst kann eine Stimme der Hoffnung sein.

Was liest Du derzeit?

Die Woche habe ich es endlich geschafft, einen sehr lesenswerten Roman eines guten Freundes Krisha Kops (das ewige Rauschen) zu Ende zu lesen. Die Geschichte und die Art und Weise, wie poetisch und flüssig er schreibt, berührt meine orientalische Seele sehr. Niemand bisher hat eine Geburt so schön beschrieben, wie Krisha Kops in seinem Roman. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

Und der wunderbare Bukowski geht immer und immer und immer wieder… wenn ich von der Welt enttäuscht bin.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?  

„Mein Vaterland ist Ghana, meine Muttersprache ist Deutsch, die Heimat trage ich in den Schuhen“.

May Ayim

Sada Sultani, Dichterin und Liedermacherin,
Aktivistin, gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin

Vielen Dank für das Interview liebe Sada, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Literatur-, Musik-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Sada Sultani, Dichterin und Liedermacherin,
Aktivistin, gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin

Zur Person_Sada Sultani, *1989 in Masar-e-Sharif/Afghanistan und aufgewachsen in Iran, Dichterin und Liedermacherin, Aktivistin, gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Lyrikerin freier postmoderner Lyrik, mit erotischen und politischen Themen, kontroverser und rücksichtsloser Sprache. Autorin von drei Gedichtbänden in persischer und deutscher Sprache. Darstellerin in zwei Dokumentarfilmen, Verfasserin Liedtexten für Ghawgha Taban und Sahar Ariyan, Teilnahme an Poesiefestivals in Afghanistan, Schweden und Deutschland. Lebt seit 2015 in Berlin.

Aktuelle Bucherscheinung_Sada Sultani

Sada Sultani. Gedichte / Poems _ zweisprachig _ Softcover mit Klappen, lieferbar, 200 Seiten. Klak Verlag.

ISBN 978-3-948156-60-2

15,00€

https://www.klakverlag.de/produkt/sada-sultani-gedichte-poems/#tab-author

Foto _ privat

2.5.2023_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Literature is a place where we can keep our lives and stories alive“ Inga Pizane, poet _ Riga/Latvia 31.5.2023

Liebe Inga Pizane, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

What`s your routine at the moment?

I wake up, have a coffee, write a diary by hand, go outside to smell lilacs, work as a social media manager for a bookseller, conduct private lessons in writing and ride a bicycle to the cinema in evenings.

Inga Pizane, poet

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

What`s now particularly important for all of us?

Taking care of own inner peace and light through which we can survive these times and help each other, connection with other people, not losing interest in each other, asking each other how we are doing, appreciate our lives and our chances.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

New start, new beginning. What will be essential and which roles will literature, art play on society?

Literature is a place where we can keep our lives and stories alive. It gives us a chance to listen to one another and hopefully hear one another too. To understand and forgive. To move on.


Was liest Du derzeit?

What are you reading currently?

I just finished Die Heimkehr (Pārnākšana) by Bernhard Schlink. Now I am reading a poetry book EYE LEVEL by Jenny Xie and CRUSH by Richard Siken.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Which quote, text will you propose to us?

Nothing is as far as here (Jenny Xie)

Vielen Dank für das Interview liebe Inga, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine/Eure großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

Thank you very much for the interview, all the best for your great literature/art projects and your personal life!

5 Fragen an Künstler*innen:

Inga Pizane, poet

Zur Person_Inga Pizane is a Latvian poet who loves flowers, cinema and photography. Author of three poetry books in Latvian „Tu neesi sniegs“ (2016, Jānis Roze), „Siena, ko nosiltināt“ (2019, Jānis Roze) and „Tas pats izmisums, tikai ar puķēm“ (2022, Jānis Roze). Her translated poems „Having Never Met“, 2018 were published by an American publisher A Midsummer Night’s Press, translated into English by Jayde Will. Inga has taken part in many European Poetry Festival events as well as America’s Poetry Festival in New York and other festivals and workshops.

Foto_privat

19.5.2023_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

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„Am Grund der Geschichte wandern die Steine“ Gisbert Amm, Dichter _ Give Peace A Chance _ Joachimsthal/D 31.5.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Gib dem Frieden eine Chance

Indem du deine Feinde liebst

Vergibst, vergehst, verwest

Ein weiteres vergebliches Fanal im Sediment


Pack den Gegner an der Gurgel

Eh er dich an deiner packt

Aller Dinge Vater ist der Krieg

Choleriker sind die Gesündesten

Es folgt, dass dich vom Sein das Trauma trennt


Am Grund der Geschichte wandern die Steine


Ceterum censeo, dass alle Waffen zerstört werden

Hat das Zeug nicht genug Schaden angerichtet

An dem noch immer die gleichen verdienen

Namen sind alle bekannt

Ceterum censeo, dass alle Waffen zerstört werden

Endgültig


Gisbert Amm, 21.5.2023

Gisbert Amm, Dichter

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Gisbert Amm, Dichter

Zur Person_Gisbert Amm, Dichter, geboren 1965 im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze. Aufgewachsen im Thüringer Wald. 1989-94 Teilnahme an der friedlichen Revolution und Studium der Theaterwissenschaft in Leipzig. Nach dem Studium 1995 Umzug nach Baden-Württemberg. Verschiedene Tätigkeiten. Seit 1998 Softwareentwickler. 2009 Umzug nach Brandenburg. 2016-22 Betreiber des Lyrikhauses Joachimsthal.

Aktuelle Gedichtbände:

Das Fingerzeighaus, Bübül Verlag Berlin 2022;

Gisbert Amm, Semper. Gedichte. fabrik.transit Wien, Juni 2023

Gisbert Amm, Semper. Gedichte

Illustriert von Marlen Melzow

€ 18,00

12,4 x 18,3 cm Hardcover

120 Seiten, Ill sw.

ISBN 978-3-903267-56-5

Erscheint im Juni 2023

https://www.fabriktransit.net/de/buecher/neuheiten/324-gisbert-amm-semper-2023.html

https://tanjalanger.de/werke/das-fingerzeighaus/

Foto_Mechthild Rieffel.

21.5.2023_Walter Pobaschnig

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„Ein begeisternder Theaterabend!“ Morbus Hysteria _ aktionstheater ensemble _ Werk X Wien 30.5.2023

MORBUS HYSTERIA _ aktionstheater ensemble
Darsteller:innen (von links): KIRSTIN SCHWAB,, TAMARA STERN, THOMAS KOLLE, MICHAELA BILGERI,, BENJAMIN VANYEK,

Es beginnt…

Der Raum. Das Leben. Das Betreten. Das Geschenk. Das Staunen. Die Freude…

Das Gehen. Mit der Sprache. Schritt für Schritt. Lebenskreise, das Alltägliche, das Wort in Bewegung, Begegnung…

Das Eigene und das Andere. Und das Andere und das Eigene. Und…

Das Ringen um den Raum. Die Sprache. Das Leben. Das Haben und Sein. Und…

Und der Tanz geht weiter…

Im Raum. Bis es dunkel wird…

Martin Gruber und das Aktionstheater Ensemble begeistern mit ihrer Uraufführung „MORBUS HYSTERIA“ (Wir haben alle recht) im WERK X, Wien. Langanhaltender Applaus belohnt Regie, Dramaturgie, Ensemble, Musik, Bühne/Kostüm für einen fulminanten Abend, der die Kunstform Theater mitreißend unterhaltsam wie spannend tiefsinnig zelebriert.

Das Erzählen von Mensch und Leben in der Gegenwart in allen Gründen und Abgründen wird zu einem Feuerwerk der Tragikomödie im rasenden Tempo von Sprache und Körper, das sensationell wie einmalig ist.

Die Sprache selbst, ganz in großer Tradition österreichischer Literatur, wird zum visuell-akustischem Ensemble-Klangkörper, der alles aus Wort und Kommunikation herausholt, was herauszuholen ist. Diese geniale Sprachvirtuosität im schonungslosen Körperspiel ist eine radikale Mensch-, Sinn-, Gesellschaftsanalyse, die im Hier und Jetzt in allen Befindlichkeiten, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des Alltäglichen in Beziehung, Mit- und Nebeneinander ansetzt und die Frage nach der Zukunft dieser Welt schonungslos auf die Bühne schmettert.

Der famose Spielrhythmus in sehr direkter Kommunikation zum Publikum ist ein Meisterstück der einzigartigen Regie, Dramaturgie, Ensemble, das vom ersten Moment an funktioniert und zündet. Das Publikum ist gleichsam Teil der Bühne und dieser Kunstgriff wird vom hervorragenden Ensemble bis zum furiosen Finale grandios zelebriert. Es sind sensationelle Höhepunkte umfassend anspruchsvoller Theaterkunst, die weit über diesen ganz besonderen Abend hinausreichen.

Ein begeisternder Theaterabend als Geschenk wie Anspruch an das – mein, dein, unser – Leben!

MORBUS HYSTERIA _ aktionstheater ensemble _ Uraufführung WERK X, WIEN 30.05.23

Weitere Spieltermine WERK X Wien: 01.06.23 | 02.06.23 | 03.06.23 |  04.06.23 _ Beginnzeit jeweils 19.30h, Dauer ca. 75 min.

MORBUS HYSTERIA BEIM BREGENZER FRÜHLING IM THEATER KOSMOS, BREGENZ  15.06.23 | 16.06.23 | 17.06.23 | 18.06.23

KONZEPT UND INSZENIERUNG: MARTIN GRUBER

TEXT: MARTIN GRUBER UND AKTIONSTHEATER ENSEMBLE

DRAMATURGIE: MARTIN OJSTER

DARSTELLER:INNEN: MICHAELA BILGERI, KIRSTIN SCHWAB, TAMARA STERN, BENJAMIN VANYEK, THOMAS KOLLE

BÜHNE, KOSTÜM: VALERIE LUTZ

VIDEO: RESA LUT | REGIEASSISTENZ: JOHNY RITTER

LIVE-MUSIK: NADINE ABADO, ANDREAS DAUBÖCK, PETE SIMPSON

MEDIENKONTAKT: GERHARD BREITWIESER https://aktionstheater.at/

Literatur outdoors 31.5.2023

Alle Fotos_Walter Pobaschnig

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„Verschwinden in Lawinen“ Robert Prosser. Roman. Jung und Jung Verlag.

Da ist der Berg. Der Schnee im Frühling. Der Himmel. Das Dorf. Und die Katastrophe – eine Lawine. Zwei junge Menschen verschüttet. Tina und Noah.

Xaver, der am Schilift arbeitet, ist mittendrin in diesem tragischen Geschehen. Tina ist seine Nichte. Die Suche nach ihr ist erfolgreich. Im Krankenhaus wird um ihr Leben gekämpft. Doch Noah wird weiter vermisst…

Es sind die schrecklichen Bilder der Naturgewalt, welcher der Mensch erliegt, die Xaver erschüttern und die ihn auch die Familiengeschichte in allem Dunklen, Fortreißenden erinnern lassen…Der verschwundene Großvater in den Bergen vor Jahren und die Folgen der Familie bis heute…

Es sind lange Tage und Nächte, in denen sich Leben und Tod einst und jetzt verweben, verstricken und verlieren…

Robert Prosser, mehrfach ausgezeichneter Schriftsteller, legt mit seinem dritten Roman „Verschwinden in Lawinen“ eine spannende wie mitreißende Familien-, Zeit- und Gesellschaftsgeschichte vor, die in ihrer packenden lebensweltlichen Anschaulichkeit wie existentiellen Tiefe und Reflexion in den Bann zieht. In Bestens gesetzten, schnell wechselnden literarischen Stilmittel formt sich eine erzählerische Rasanz, die bis zum furiosen Finale nicht loslässt.

Im variantenreichen Perspektivenwechsel, den Begegnungen, Dialogen, Schilderungen und Beschreibungen des sozial-gesellschaftlichen Beziehungsraumes in mächtiger wie übermächtiger Natur, gelingt es meisterhaft Leben in aller Einmaligkeit, Zerbrechlichkeit wie Unergründlichkeit für Leserin und Leser begeisternd zu öffnen und miterleben zu lassen.

„Ein Roman, der Leben, Lebensraum, Lebensweg einmalig spannend wie tiefsinnig zu erzählen weiß.“

Walter Pobaschnig 5/23

„Verschwinden in Lawinen“ Robert Prosser. Roman. Jung und Jung Verlag.

192 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag,

WG: 1112

ISBN: [978-3-99027-273-2]

Preis: € 22,-

erschienen am 23.2.2023

auch als E-Book erhältlich

Verschwinden in Lawinen • Jung und Jung

Walter Pobaschnig 5/23

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