Undine geht _“Liebe, Wut, Schmerz, Enttäuschung, Entsetzen“ Julia Gradl, Musikerin _ Wien 28.10..2023

Undine geht _
Julia Gradl, Sängerin, Musikerin, Model  _ Wien _
Thematisch-szenisches Fotoshooting _ „Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _ 
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ 
Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)
Undine geht _
Julia Gradl, Sängerin, Musikerin, Model  _ Wien _
Thematisch-szenisches Fotoshooting _ „Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _ 
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ 
Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Undine geht _

Julia Gradl, Sängerin, Musikerin, Model    _ Wien _

Thematisch-szenisches Fotoshooting _ „Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _ 

50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ 

Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst.

Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.

Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person beizutragen.

Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.

Liebe  Julia Gradl, wie liest Du den Text „Undine geht“ von Ingeborg Bachmann? Welche Grundaussagen gibt es da für Dich?

Diese Aussagekraft in gerade mal 11 Seiten gepackt, fasziniert mich. Es ist eine sehr persönliche wie politische Erzählung, die starke Emotionen bündelt: Wut, Schmerz, Leid, Enttäuschung, Entsetzen, aber auch Liebe und Verliebt-Sein. Hauptthema ist das Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau.

Wie siehst Du „Undine“?

Undine ist aus mythologischer Sicht ein Wassergeist. Eine Wassernixe, die auf das Patriarchat trifft und dort traumatische Erfahrungen macht. Sie lässt sich auf Männer ein. Lässt sich verführen. Sagt wieder und wieder Ja. Aber dem will sie ein Ende setzten, ein für alle Mal. Sie erkennt die Strukturen und größeren gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge und hat ein klares Gespür für Ungerechtigkeiten. Das Wasser ist ihre natürliche Urkraft, von der die männlich dominierte „Überwasserwelt“ aber nichts wissen und verstehen will…

„Undine geht“ wurde vor gut 60 Jahren veröffentlicht. Was hat sich seit damals im Rollenbild von Frau und Mann verändert und was sollte sich noch ändern?

Frauen dürfen wählen, verhüten, arbeiten, erben, sich scheiden lassen,… Dennoch zählen nach wie vor Care-Arbeit, Arbeit im Service oder Administration zu typischen Frauenjobs. Auch das Gender Pay Gap sowie Altersarmut sind große Themen….

Ich denke, wir sollten heute sehr achtsam sein, welche Geschichten wir (unseren Kindern) erzählen. Mit welchen Geschichten transportieren wir welche Botschaften? Welche Vorstellungen von Liebe, romantischen Beziehungen, Arbeit, Geld,… verbergen sich bspw. hinter Walt Disney Produktionen? Wir dürfen lernen, Gehalt mit einer Selbstverständlichkeit zu verhandeln. Wir dürfen der Selbstliebe einen größeren Platz einräumen. Wir dürfen und sollen diskutieren. Uns trauen, Stellung zu nehmen! Wir sollen gemischtgeschlechtliche Teams fördern und uns an unseren Kompetenzen und Qualitäten orientieren. Wir müssen uns mit unseren Privilegien auseinandersetzen!

Der Monolog geht mit der patriarchalen Gesellschaftswelt schonungslos ins Gericht. Wie siehst Du die Situation patriarchaler Macht heute?

Strukturelle Ungleichheiten finden sich heute nach wie vor viele, in politischer als auch privater Ebene. In der obigen Antwort gehe ich etwas darauf ein, was man als Einzelperson versuchen kann zu tun, um dieses starre Gewebe zu durchlüften…

Der Text drückt auch viel Trauer über das Scheitern der Liebe und eines Miteinander der Geschlechter im persönlichen wie gesellschaftlichen Leben aus. Welche Auswege siehst Du da?

Das ist eine große Frage. Vielleicht sind tiefe, aufrichtige emotionale Bindungen ein Teil der Antwort. Da ist es wichtig zu fragen, was eine emotionale Bindung als solche überhaupt ausmacht? Für einen selbst, aber auch für jemand anderen. Nicht nur romantische Beziehungen sollten hier beleuchtet werden. Auch Freundschaften könnte man diesbezüglich mehr Bedeutung schenken. Das würde das binäre Liebesmodell schwächen… Liebe wird oft als etwas „Komplementäres“ „verkauft“, doch beginnt Liebe und Lieben bei einem selbst… Das fällt oft schwer, weil dieser Kern verletzt wurde oder unter einem Trauma leidet. Heilung kann auf die verschiedensten Weisen stattfinden…. Mindsetarbeit, Körperarbeit, Meditation,…

Was bedeutet Dir Natur?

Natur ist Kraftquelle, Mitte, Ursprung, Zuhause.

Was bedeutet Dir das Element Wasser?

Ich bin am See aufgewachsen, Wasser gehört irgendwie zu meiner Identität. Es ist Reinigung auf ganzheitlicher Ebene. Wasser ist Fließen-lassen….

Wie lebst Du den Kreislauf der Jahreszeiten?

Dieses Jahr habe ich den Herbst erstmals mit einer Kakao-Zeremonie in einem Frauenkreis begrüßt. Gedanken zur Ernte, zur Fülle im Leben, zur Reichhaltigkeit wurden präsent. Aber vor allem: Was darf ich Loslassen?! Jede Jahreszeit ist ein Geschenk und lässt das Werden und Vergehen…das Zyklische mit in das momenthafte Dasein nehmen… Jetzt für den Winter stelle ich mir ähnliche Fragen. Wie halte ich mich warm? Wie nähre ich das Innen, wenn das Außen / die Bäume kahl sind? Meditation und viel Wasser werden weiterhin Bestandteil von jedem Tag bleiben… und mal sehen, was dann im Frühjahr passiert J

Wie kann der moderne Mensch in Harmonie zur und mit der Welt leben?

Modern heißt für mich im Grunde „zurück zum Ursprung“, zur Einfachheit, zur Stille und zum Innehalten. Täglich Metta Meditation praktizieren! Mit weniger Auskommen lernen.

Was braucht Liebe immer, um zu wachsen, blühen?

Liebe braucht ein Gegenüber und Vertrauen, Liebe kann nur wachsen, wenn sie geteilt wird. Nach innen zu sich selbst als auch nach außen.

Was lässt Liebe untergehen?

Hass, Gewalt, Missgunst

Wie war Dein Weg zur Musik?

Musik wurde früh gefördert, da gings durch Höhen und Tiefen. Heute kann ich vor allem vom Singen und mit eigenen Liedern experimentieren nicht genug kriegen. Da bleibe ich dran, ohne viele Fragen zu stellen. Das ist irgendwie beruhigend.

Welche aktuellen Projektpläne hast Du?

Kardamom.T ist nach wie vor Haupt- und Herzensprojekt. Noch dieses Jahr kommt das erste Musikvideo raus. Auch für 2024 stehen schon Veröffentlichungen in den Startlöchern.

Kardamom.T _ Julia Gradl, Jasmin Meiri _ Wien

Welches Zitat aus „Undine geht“ möchtest Du uns mitgeben?

„Ich liebe das Wasser, seine dichte Durchsichtigkeit, das Grün im Wasser und die sprachlosen Geschöpfe, mein Haar unter ihnen, in ihm, dem gerechten Wasser, dem gleichgültigen Spiegel, der Spiegel, der es mir verbietet, euch anders zu sehen. (….) Tauche, ruhen sich ohne Aufwand von Kraft bewegen – und eines Tages sich besinnen, wieder auftauchen, durch eine Lichtung gehen, ihn sehen und „Hans“ sagen. „

„Ich konnte eintreten mit dem Blick, der auffordert: Denk! Sei! Sprich es aus! (…) Ich habe gesagt: Ich verstehe dich nicht, verstehe nicht, kann nicht verstehen! (…) Ich habe sehr wohl verstanden und noch etwas eben. Eben darum verstand ich nicht.“

Darf ich Dich zum Abschluss zu einem Akrostichon zu „Undine geht“ bitten?

U Ungeheuer

N Name

D Durchsicht

I Ihr

N Niemehr

E Einsamkeit

G Gefallen

E Entgleisen

H Heimat

T Tiefgang

Undine geht _
Julia Gradl, Sängerin, Musikerin, Model  _ Wien _
Thematisch-szenisches Fotoshooting _ „Undine geht“ Ingeborg Bachmann (1961) _ 
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ 
Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Undine geht_Erzählung/Monolog Ingeborg Bachmann_Wien_1961

im Interview und szenischem Fotoportrait_acting Undine

Julia Gradl, Sängerin, Musikerin, Model  _ Wien 

2023 _ 50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Interview und alle Fotos _ Walter Pobaschnig

Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst.

Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.

Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person beizutragen.

Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.

Walter Pobaschnig, 10_23

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„ab auf die Wiesen und in die Wälder. Durchatmen. Gedichte lesen“ Magdalena Kratzer, Schriftstellerin _ Nürnberg 28.10.2023

Liebe Magdalena Kratzer, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Aufstehen, in die Schulbibliothek fahren, die ich leite, die wunderbaren neuen Jugendbücher bewundern und sie ins Ausleihsystem einpflegen, Schüler*innen beim Lesen, Basteln und Chillen in der gemütlichen Leseecke beaufsichtigen, ihnen tolle Bücher nahebringen und ausleihen, die Mittagsaktivität „Leseclub“ durchführen.

Danach ab ins Café und in der warmen Atmosphäre des Kaffeehauses an Romanen und Gedichten schreiben.

Magdalena Kratzer, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Immer wichtig: Erden, ab auf die Wiesen und in die Wälder, seinen inneren Brunnen mit schönen Bildern und Naturerfahrungen füllen. Durchatmen. Gedichte lesen. Kaffee trinken. Die Nase von der Herbstsonne kitzeln lassen. Gut zu sich sein und dadurch zu anderen. Freundlichkeit. Ein warmes Lächeln. Den Flug der Libellen beobachten. In Sonnenblumenfeldern baden.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst zu?

Kunst entführt in andere Welten, rüttelt auf, versöhnt, gibt Denkimpulse, setzt Dinge und Sichtweisen in neue Zusammenhänge,  schafft Identifikation mit Figuren (zB. Romanfiguren) und dadurch Empathie. Alles was Empathie und Freundlichkeit fördert, ist sehr wichtig heutzutage. Außerdem hat Kunst die Kraft Visionen zu schaffen. Eine Vision von einer besseren Welt zum Beispiel. Sehr wichtig: Harmonische Gegenbilder zu den Grauen der Realität malen – aus der bunten Farbpalette des Lebens.  Immer und Jetzt.

Was lesen Sie derzeit?

„Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ von Nina George

 Welches Zitat, welche Textstelle möchten Sie uns mitgeben?

„In uns selbst liegen die Sterne des Glücks“ von Heinrich Heine

Magdalena Kratzer, Schriftstellerin

Vielen Dank für das Interview, liebe Magdalena, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Magdalena Kratzer, Schriftstellerin

Zur Person _

Magdalena Kratzer, 1982 geboren in Landshut, hat soziale Arbeit in Nürnberg, Theater- und Medienwissenschaften und Germanistik in Erlangen studiert. Danach folgte das Studium der Dokumentarfilmregie in Berlin.  Seit 2016 wohnt und arbeitet sie in Nürnberg. Sie leitet die Schulbibliothek eines Nürnberger Gymnasiums und liebt es, als Bibliothekarin und Literaturvermittlerin in Schüler*innen die Begeisterung für Bücher zu entfachen.  In den letzten Jahren hat sie an diversen Schreibwerkstätten und Lesungen mit anderen Autor*innen teilgenommen.

Derzeit arbeitet sie an vier verschiedenen Romanprojekten. Im Rahmen ihres Projektes „Lyrik to go“ tippt sie auf Kulturfestivals persönliche Gedichte für Fremde auf ihrer Schreibmaschine.

Fotos_privat

Walter Pobaschnig _ 10.10.2023

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„Kunst, in welcher Form auch immer, zu machen“ Titus Meyer, Schriftsteller _ Berlin 27.10.2023

Lieber Titus Meyer, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Meine Tage beginnen mal früh, mal spät, es gibt momentan sehr wenig Konstanz, da ich versuche, Familie, Brotjob, Schreiben und andere Projekte unter einen Hut zu bekommen.

Titus Meyer, Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Kunst, in welcher Form auch immer, zu machen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Frieden ist immer wesentlich. Auch selbst im Klitzekleinen (im menschlichen Miteinander, aber auch anderen Lebewesen gegenüber). Kunst ist das größte Privileg unserer Spezies und das potenziell Friedensstiftendste, was wir haben.

Was liest Du derzeit?

Ich lese meist sehr viel auf einmal. Von Artikeln abgesehen, mittlerweile aber wenig von A nach B, wie man das Lesen in der Schule beigebracht bekommen hat und es die meisten Leute ausschließlich zu tun pflegen: Heuristisch von links nach rechts, von oben nach unten drüber hinweg zu fliegen um es zu erfassen, zu verstehen (also zu beherrschen). Ich möchte Zeichen aber emanzipiert sehen.
Daher lese ich gern alles, was mir zu experimenteller Poesie in die Hände kommt. Vor allem Anagramme und Palindrome. Zur Zeit gerne die Werke aus dem herausragenden Kleinstverlag englischsprachiger Poesie: Penteract Press.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Wir verdünnen fortwährend unser Verstehen, damit es reichen soll, statt zu schreien nach der Wand einer gemeinsamen Not, hinter der das Unbegreifliche Zeit hat, sich zu sammeln und anzuspannen.  – Aus: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, R.M. Rilke

Titus Meyer, Schriftsteller

Vielen Dank für das Interview, lieber Titus, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Musik-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Titus Meyer, Schriftsteller

Zur Person _ Titus Meyer, *1986 in Berlin. Lebt als Autor ebendort. Zuletzt erschienen:
Äonen o. Ä., etcetera press berlin, 2023. Beschäftigt sich in seiner Arbeit fortwährend und intensiv mit Anagrammen, Palindromen und zahlreichen anderen, mitunter selbst entwickelten, buchstabenzentrierten Verfahren. Bisweilen auch als Komponist experimenteller Musik tätig.

Veröffentlicht neue Texte regelmäßig auf Instagram.
https://www.instagram.com/titus.meyer86/

Fotos _ privat

Walter Pobaschnig _ 16.10.2023

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„Ein Recht anzuerkennen, Frieden mitzugestalten“ Ana Bilic, Autorin und Filmregisseurin _ Give Peace A Chance _Wien 26.10.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Give peace a chance – heißt

In jeder Sprache, nicht nur auf Englisch,

Vielen exzellenten und hervorragenden Frauen

Ein Recht anzuerkennen, Frieden mitzugestalten.


Pittoresk ist ja die Tatsache, dass die Frauen

Etwas Großes zum Frieden beitragen wollen

Aber ausgeschlossen aus allen Friedensprozessen, keine

Chance bekamen,

Einen Sitzplatz unter den Großen zu bekommen. 


Alle Ehre jedem Mann, aber die Strategie „Sieg-Niederlage“ brachte keine


Chance dem Frieden niemals, seit Anbeginn der Menschheit.

Haben wir dann noch die Möglichkeit, die „Win-Win“ Strategie

Allein unter die Lupe zu stellen, zu der viele Frauen

Nach wie vorstehen und ins Leben täglich rufen:

Chance zum Frieden und somit der Frieden für alle ist

Eine Philosophie, die allen das Leben bedeutet.


Ana Bilic, 25.10.2023

Ana Bilic, Autorin und Filmregisseurin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Ana Bilic, Autorin und Filmregisseurin

Zur Person  _ Ana Bilic (1962, Zagreb) lebt in Wien als Autorin/Filmregisseurin. Sie ist auch tätig als Theaterautorin und -regisseurin sowie als Linguistin.

Mehr Informationen über sie und ihr Werk auf der Webseite https://www.ana-bilic.at

Foto_Danilo Wimmer

Walter Pobaschnig _ 25.10.2023

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„Punk und Glitter“ Interview „Bühnenbeschimpfung“ _Premiere Schauspielhaus Wien _ Scharmien Zandi, Musikerin, Komponistin _Wien 26.10.2023

Scharmien Zandi,
Musikerin, Komponistin, Schauspielerin _ Wien

Liebe Scharmien Zandi, Du bist in den Proben zur Premiere von „Bühnenbeschimpfung“ (Sivan Ben Yishai, übersetzt von Maren Kames) im Schauspielhaus Wien 3.11.2023. Wie kam es zu Deinem Engagement und wie gestaltet sich der Probenprozess?

Tobias Herzberg (Anm: künstlerische Leitung neu im Schauspielhaus Wien, gemeinsam mit Marie Bues, Mazlum Nergiz und Martina Grohmann) hat mich bei einem Symposium im Wiener Rathaus eingeladen, die Live Musik zur Erstaufführung von „Bühnenbeschimpfung“, die auch Saisoneröffnung der Spielzeit wie der Start für die neue künstlerische Leitung wie des Ensembles am Schauspielhaus Wien ist, zu gestalten.

Ich sagte sofort zu! Es ist wahnsinnig schön, wenn sich Theater und Musik verbinden, ein ganz spannendes Projekt und auch herausfordernder wie inspirierender Probenprozess, da es ja anders als im Musiktheater hier um ein besonders Zusammenspiel, um ein Akzentuieren mit Regie, Dramaturgie, Ensemble geht. Ich spiele und produziere die Sounds wie erarbeite auch mit dem Ensemble Musikszenen.

„Bühnenbeschimpfung“ ist eine Liebeserklärung an das Theater und seiner gesellschaftlichen Impulsgebung und Kraft! Die neue vierköpfige Intendanz präsentiert und positioniert sich hier im shared ownership Gedanken, im Anspruch von flachen Hierarchien, die ja auch eine Form der Dekonstruktion und kritischen Reflexion sind. Auch ich lebe und strebe diese Philosophie des Theaters an.

Es geht im Stück um Macht und Ohnmacht, die unterschiedlichen Ebenen, die Bausteine der Architektur des Menschseins. Die Dramaturgie verbindet Humor wie Ernsthaftigkeit, ohne Moralkeule. Es ist Glamour, Glitter und Punk.

Es geht um das Aufzeigen, um Strukturen des Theaters selbst, um Kunst als Existenzform und Formen von „Ausbeutung“, die es leider auch gibt – „Du spielst ja gerne für eine Pizza und ein Bier“. Ich verstehe mich nicht als Künstlerin, die sich das Ohr abschneidet, sondern als Künstlerin in Idee, Anspruch und Anerkennung.

Ich freue mich sehr ein Teil dieser Produktion zu sein! Eine große Ehre in Theaterkomposition, Performancekunst, an den Schnittstellen von darstellender Kunst und Musik, mitwirken zu dürfen. Und es bleibt das Element Live (lacht).

Wie erlebst Du im Probenprozess das Zusammenspiel mit Regie, Dramaturgie, Ensemble?

Ich bin da in der spannenden Rolle, Ideen der Regie aufnehmen zu dürfen und in ein klangliches Motiv zu setzen, wie selbst Ideen einzubringen. Die beste Idee gewinnt (lacht).

Die Musik gilt es im Probenprozess gemeinsam abzustimmen. Manchmal trifft es ja ein einfacher Ton – „das ist es!“ – aber bei einem umfangreicheren Track braucht es auch Zeit, während ja die Probe läuft. Ein schönes Miteinander wie eine Herausforderung, in der alle ihr Bestes geben.

Wie siehst Du Deine Rolle im Stück?

Ich spiele mich selbst, was ja nicht so viel Rolle ist (lacht). Ich kann mich sehr gut in die Dramaturgie hineinfügen.

Wie beurteilst Du die künstlerischen Perspektiven von Musik und Theater in Zukunft?

Musik bringt sich als internationale, grenzenüberschreitende wie verbindende Sprache ins Theater ein. Es weitet den Raum, die Perspektive über das doch örtlich gebundene Sprechtheater hinaus.

Ist „Bühnenbeschimpfung“ Deine erste Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Wien?

Ja. In einer Produktion im Landestheater Niederösterreich gab es bereits eine Verbindung von Musik und Theater, wobei ich da auch als Schauspielerin mitwirkte.

Wie zeigt sich für Dich Akzentuierung und Charakteristik der neuen Leitung wie des Ensembles am Schauspielhaus Wien?

Da ist sehr viel Kompetenz, Engagement und auch das Bemühen um Augenhöhe in Haus wie Zusammenarbeit über das Haus hinaus, etwa in unmittelbarer Nachbarschaft als Begegnungsraum.

Was kann Musik heute in unseren herausfordernden Zeiten bewirken?

Für mich ist Live Musik Leben, ein Miteinander-Leben, face-to-face Ideen zu diskutieren, umzusetzen und zu zelebrieren.  

Musik ist ein sehr mächtiges Element, in verschiedenen Richtungen.

Wie war Dein Weg zur Musik?

Es gab da keinen Plan B, sondern nur einen Plan A. Und es galt herauszufinden, wo die Tür ist, durch die es zu gehen gilt (lacht). Und wichtig ist das Durchhaltevermögen und sich mit Menschen mit tollen Energien zusammen zu tun.

Wir sind hier zwischen den Polen der Psychoanalyse (Berggasse, S.Freud Museum) und der Literatur (Strudlhofstiege/Doderer). Wohin sieht sich die „Bühnenbeschimpfung“ hingezogen?

Es ist eine gute Mixtur davon, ein Cocktail von Literatur und Psychoanalyse in der Thematisierung von Macht und Ohnmacht.

Wie kann Theater Gegenwart und Geschichte mitschreiben?

Theater schreibt mit jedem Stück Geschichte mit.

Wie möchtest Du zur „Bühnenbeschimpfung“ einladen?

Wer persönliche Emotionen durchwaschen und die Verbindung zu sich selbst und Gesellschaft (neu) ansetzen will – das wäre eine Möglichkeit, wie tausend andere, kommen Sie! Am 3.November ist die Premiere!

Herzlichen Dank für das Interview liebe Scharmien Zandi und toi, toi, toi für die Premiere!

Scharmien Zandi,
Musikerin, Komponistin, Schauspielerin _ Wien

Interview  mit Scharmien Zandi, Musikerin, Komponistin, Schauspielerin _ Wien

Zur Person_ Scharmien Zandi works as a professional composer and musician for theaters, operas and with various Musician for Live-Shows.

She compose for the Longfu Theater in Beijing, Landestheater Niederösterreich in Austria and for the Inclusion-Ensemble Theater Delfin the piece Niemandsland and Dürrenmatt’s Die Physiker. With MISTHAUFEN – an Austrian ensemble- she compose and played on stage at the Radio Kulturhaus Ö1. She also creates sounddesigns for exhibitions and radioplay.

With her Band CADÜ she released 2019 the debut album STEELSTREET and played more than 30 Shows all over Europe (e.g. Berlin, Budapest, Timisoara, Olten, Graz, Vienna). Her Avangarde-Chanson AMOUR FOU shows her strong artistic skill of singer-songwriting and inspires audiences in China, Europe and the USA. For this show she was awarded for the Austrian Music Theater Award 2020 for „Best Off-Production“

She studied classical vocal (soprano) and is a multinstrumentalist (piano, guitar, synthesizer, transverse flute, kurdish daf).

Composer / Musician

Aktuelle Produktion: Bühnenbeschimpfung (Sivan Ben Yishai, Übersetzung Maren Kame, Schauspielhaus Wien, ab 03.11.2023

Live-Musik: Scharmien Zandi

https://www.schauspielhaus.at/veranstaltung/buehnenbeschimpfung

Interview&alle Fotos _ Walter Pobaschnig 10/23

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„Die Literatur steht auf. Tritt auf die Bühne. Spielt. Die Bühne tritt ab.“ Michael Hammerschmid, Lyriker _ Wien 26.10.2023

Lieber Michael Hammerschmid, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Wie ein Umschleichen von Papier. Ein Hinter-dem-Fenster-Sitzen. Vorhang zu oder offen. Das Bett hüten, ein mit dem Fahrrad-Fahren, den Wind spüren, den Tag verlieren oder gewinnen, lesen, den Computer lassen, dann doch Emails-Schreiben, das Schreibheft halten, Listen machen. Ein Teetrinken, etwas für meine Töchter kochen, ein Abgelenktwerden. Eine Klarheit finden. Einen Raum öffnen, aus dem Tag in den Tag schlüpfen, ans Schreiben gehen. Ein Gedicht schreiben. Es in den Computer tippen. Zurück zu anderem. An einem Aufsatz arbeiten. Die Hausübung kontrollieren. Die Küche aufräumen. Ein Gespräch führen. Mich nach etwas sehnen. Im Abend verschwinden. Im Schlaf. In der Nacht.

michael hammerschmid, lyriker
und kurator des internationalen lyrikfestivals „dichterloh“ in wien

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich weiß nicht, wer alle sind. Wer sind alle? Wo sind alle? Es gibt so viele Menschen. Das Einfache ist für jeden Menschen wichtig. Das Wichtige ist nicht einfach, aber einfach. Das Wichtige ist besonders. Jeder Mensch ist besonders. Das Wesentliche nicht aus dem Auge verlieren. Dranbleiben. Die Informationen genau beobachten. Nicht schnell urteilen. Genau bleiben. Nicht zuviel und nicht zu wenig die Medien verfolgen. In Beziehung bleiben. Forschen. Horchen. Fragen. Mehr fragen. Nachdenken. Sich austauschen. Wieder nachdenken. Sich nicht hängen lassen. Sich ausruhen. Offen sein. Den Terror benennen. Den Krieg. Traurig sein. Nicht traurig bleiben. Handeln, leben, denken, hoffen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Ach, die Literatur. Sie mischt sich ständig ein. Unscheinbar meist, schreibt sie mit, legt sie sich quer zum Bestehenden, unterquert die Macht, sticht in sie kleine Wahrheiten, doch die Macht schlägt nach ihr, will sie loswerden. Die Literatur schreibt weiter, die Kunst entsteht. Wehe, sie wird unterdrückt (sie wird unterdrückt, in halbwegs funktionierenden Demokratien eher ignoriert), sie schreibt weiter. Lässt sich nicht angenehm machen. Lässt sich nicht verflachen. Ist zu vielfältig. Begehrt gegen Einfalt auf. Atmet, lebt. Welcher Neubeginn? Es ist soviel Apokalypse im Raum. Krieg. Es ist so viel Tod im Raum. Welcher Aufbruch? Der Aufbruch des einzelnen Wortes, Satzes, der Menschen, die sich wehren und nicht unterkriegen lassen. Persönliches Ungenügen. Persönliches Dennoch. Die Literatur steht auf. Tritt auf die Bühne. Spielt. Die Bühne tritt ab.

Was liest Du derzeit?

Renate Welshs „Johanna“, ein Roman über das Wesentliche, das im Leben eines zur Dirn bei einem Bauern genötigten jungen Mädchen in den faschistischen 1930er Jahren in Österreich präsent bleibt. Roman und Figur lassen sich nicht kaputtmachen. Sie konzentrieren sich und bleiben genau. Sie bleiben genauer als genau. Die Aufgabe der Literatur / im Leben.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Ich saß mit Renate Welsh-Rabady und Ihrem Mann Shiraz Rabady in einem Zugabteil. Der Zug ratterte oder glitt vielmehr durch die sonnengefluteten Felder. Ich erzählte Renate Welsh von einem Aufsatz, den ich über die Frage „Was ist Lyrik?“ gerade geschrieben hatte. Renate Welsh dachte scharf nach. Dann sagte sie: Lyrik ist der Versuch, dem Chaos eine Melodie abzutrotzen. Der Zug strich weiter über das Land. Er schien zu schnell für diese Welt. Er zeichnete, schien mir, eine leise Melodie.

Vielen Dank für das Interview, lieber Michael, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

michael hammerschmid, lyriker und kurator des internationalen lyrikfestivals „dichterloh“ in wien.

Zur Person _michael hammerschmid, lyriker (für kinder und erwachsene), kurator des internationalen lyrikfestivals „dichterloh“ in wien, lebt und arbeitet in wien.

www.michaelhammerschmid.com 

Aktuelles Buch (Oktober 2023, noch nicht erschienen): stopptanzstill! wiener tier figuren gedichte. Picus Verlag

Michael Hammerschmid, stopptanzstill! wiener tier figuren gedichte. Picus Verlag

Einband gebunden

Umfang 96 Seiten

Format 17,5 x 25,0

ISBN 978-3-7117-4035-9

Ersch.Datum Oktober 2023

€18,00

(picus 2023) 

stopptanzstill!

Foto_Barbara Schwarcz

Walter Pobaschnig _ 20.10.2023

https://literaturoutdoors.com

„G is G“ Krasimira Stikar, Künstlerin _Give Peace A Chance _ Wien 25.10.2023

Krasimira Strikar

GIVE PEACE A CHANCE

G is G

I is I

V is V

E is E


P is P

E is E

All the letters form the words together.

C is C

E is E


A is A


C is C

H is H

All the people make up the world together.

N is N

C is C

E is E


Krasimira Stikar, 15.10.2023

Krasimira Strikar

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Krasimira Stikar, Künstlerin

Zur Person  _ Krasimira Stikar, Künstlerin, 1980 geboren in Ruse, Bulgarien, absolvierte das Studium „Animation“ an der Neuen Bulgarischen Universität Sofia und das Diplomstudium „Computer und Medienkunst“ an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Sie lebt und arbeitet in Wien.

Ihre Werke präsentiert sie in Einzel- und Gruppenausstellungen, zB in der Galerie
Straihammer und Seidenschwann.

Gerne gibt sie ihre Kreativität auch an die nächste Generation in von ihr betreuten
Kinderkunstkursen weiter.

Zu den Bildern:

Zu den Bildern im Interview bzw. Werk:

WERTEWANDEL, EGON SCHIELE, Bleistift auf Papier, 20 Zeichnungen, 100 x 70 cm, 2022
WERTEWANDEL, MIRACULOUS MÄDCHEN, Bleistift auf Papier, 20 Zeichnungen, 100 x 70
cm, 2022
WERTEWANDEL, DAS UNGEWISSE, Bleistift auf Papier, 20 Zeichnungen, 100 x 70 cm, 2022

In den grauen Zeichnungen werden zwei menschliche Silhouetten ( Schiele und Disney
Miraculous Ladybug Mädchen ) in dem Brustkorb durch geometrische Linien symbolisch
gebrochen und vereint. Die Musterbewegung erweitert sich in der ungewissen Zukunft. Sie
verkörpert für mich den Wertewandel, der mich vor enorme Herausforderungen stellt – aber
auch neue Chancen eröffnet.

Werke/Fotos_ Krasimira Stikar

15.10.2023 _Walter Pobaschnig

https://literaturoutdoors.com

„Traumata auf gewaltfreie Weise zu überwinden“ Ivan Strelkin, Regisseur _Wien 25.10.2023

Lieber Ivan Strelkin, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Im Moment bin ich in der Endphase der Proben für mein neues Stück „Der verlorene Geburtstag“, also verbringe ich jeden Tag vier Stunden mit meinen Schauspielerinnen, und der Rest des Lebens dreht sich darum. Wenn ich aufwache, versuche ich, so schnell wie möglich die Wohnung zu verlassen, trinke einen großen Brauner bei Anker und bereite mich auf die Probe vor. Wenn die Probe endet, verschicke ich die Einladungen für die Premiere. Dann schlafe ich ein.

Ivan Strelkin, Regisseur, Schauspieler
„Der verlorene Geburtstag“ _ Premiere: 2.11.2023 Pygmalion Theater, Alserstrasse 43, 1090 Wien _ weitere Termine: 3,4. November,

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich weiß nicht, was für uns alle wichtig ist. Ich versuche, sehr vorsichtig mit dem  Pronomen „wir“ zu sein. Nicht, dass ich es nicht zu schätzen wüsste, ein Teil der Gesellschaft (oder der Menschheit) zu sein, aber ich versuche einfach zu vermeiden, für andere Menschen und im Namen anderer Menschen zu sprechen. Ich ziehe es vor zu sagen, was für mich wichtig ist. Für mich ist es sehr wichtig, in der Realität präsent zu sein. Sensibel und einfühlsam zu bleiben. Die Realität in meiner künstlerischen Arbeit zu reflektieren.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Tanz/Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Ich bin ein Pazifist. Für mich ist Gewalt nicht zu rechtfertigen. Das Theater, wie ich es verstehe, ist der Raum, in dem Gewalt unmöglich ist. Kunst im Allgemeinen ist der Bereich, in dem Gewalt nicht vorkommen kann. Das ist für mich die Rolle des Theaters – unterdrückte Emotionen freizusetzen und Traumata auf gewaltfreie Weise zu überwinden.

Produktionen/Auswahl: Ivan Strelkin

Beast in love, 2019
„Hals- und Beinbruch!“, 2013
The Phantom of the Operette, 2017

Was liest Du derzeit?

Ich habe gerade „36 Stunden“ von Horvath gelesen. Ich lebe seit 4 Jahren in Österreich und kenne mich mit klassischer österreichischer Literatur nicht besonders gut aus, deshalb habe ich vor kurzem beschlossen, mich weiterzubilden.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Kleines Zitat aus „Der verlorene Geburtstag“: „Einsamkeit ist wie eine Droge – je einsamer man ist, desto einsamer will man sein“. Kommen Sie, um mein neues Stück zu sehen: 2,3,4. November, Pygmalion Theater, Alserstrasse 43 in Wien!

Vielen Dank für das Interview, lieber Ivan, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theater-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Ivan Strelkin, Regisseur, Schauspieler

Zur Person _ Ivan Strelkin wurde 1988 in Sankt Petersburg (Russland) geboren. Er studierte Schauspiel und Regie an der Staatlichen Theaterakademie seiner Heimatstadt. 2013 hat er Russland verlassen, um in Estland als Regisseur zu arbeiten. 2016-2019 studierte er Choreographie an der Folkwang Universität in Deutschland und arbeitete als Regisseur und Choreograf in Deutschland, Österreich, Italien, Luxemburg, Polen, Kroatien. Zwischen 2019 und 2021 studierte er an der Anton Bruckner Privatuniversität, MA „Bewegungsforschung“. 2020 gründete er zusammen mit Kasija Vrbanac Strelkin das Kunstkollektiv „Flirty Horse“; 2021-22 unterrichtete an der ABPU und Kunstuni Linz. 2021 zog er mit Kasija und „Flirty Horse“ nach Wien.

Aktuelle Produktion: „Der verlorene Geburtstag“ _

Premiere: 2.11.2023

Pygmalion Theater, Alserstraße 43, 1090 Wien _

weitere Termine: 3,4. November,

Foto_privat

Walter Pobaschnig _ 23.10.2023

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„Szenen keiner Ehe“ Marie Theres Relin, Franz Xaver Kroetz. dtv.

Teneriffa. Es ist eine Rückkehr an den Ort gemeinsamer Liebe, gemeinsamen Lebens. 1987 lernten sie sich kennen. Sie, Tochter berühmter Schauspieleltern und selbst bereits bewunderter Film-, und Fernsehstar. Er, gefeierter Schriftsteller, Schauspieler „Kir Royal“. Ein Traumpaar. 1992 heiraten sie. Drei Kinder. 14 Ehejahre.

Nun, 16 Jahre nach der Trennung, eine gemeinsame Reise unter besonderen Voraussetzungen, die es im Wort festzuhalten gilt. Getrennt. Ein Experiment, das gewagt wie spannend ist, weil es Seelenräume öffnet und betreten lässt. Angst keine beide nicht. Ein Wiedersehen, eine Begegnung, ein Aufschreiben. Zwei Menschen, zwei Seiten, eine Reise…

Es ist ein ganz besonderes Buch-, und Leseereignis, welches die Bühnen-, Kino- und TV-Publikumslieblinge hier vorlegen und damit an einem schonungslos offenen Dialog der Gedanken, Erinnerungen, Gefühle, Gespräche teilhaben lassen. Überraschend, außergewöhnlich, mitreißend – „Szenen keiner Ehe“.

„Szenen keiner Ehe“ Marie Theres Relin, Franz Xaver Kroetz. dtv.

Erscheinungsdatum: 02.10.2023

1. Auflage, 320 Seiten

Format: 12,8 x 21,0 cm

Sprache: Deutsch

EUR 25,00 [DE] – EUR 25,70 [AT]

ISBN: 978-3-423-28374-8

Walter Pobaschnig 10/23

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„nur auf der Suche / nach Frieden“ Volkmar Mühleis, Schriftsteller _ Give Peace A Chance _ Brüssel/B 24.10.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Schon das Gespräch über Pazifismus

endete im Streit

er sah mich verbittert an,

ließ den Wein unangerührt stehen


als gäbe es Konfliktparteien

nur in journalistischen Märchen

im besten Fall

im diplomatischen Dienst

Feinde, sagte er, Gegner


ich nahm einen Schluck Wein

hinter uns krachten die Bomben

im Fernsehen

ein Mädchen trug seinen Rucksack

durch die Trümmerlandschaft

von Charkiw, bis Gaza-Stadt

nur auf der Suche

                          nach Frieden

Volkmar Mühleis 15.10.2023

Volkmar Mühleis, Schriftsteller, Musiker

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Volkmar Mühleis, Schriftsteller, Musiker

Zur Person  _ Volkmar Mühleis, geboren 1972 in Berchtesgaden, lebt in Brüssel und
unterrichtet dort und in Gent an der LUCA School of Arts Philosophie und
Ästhetik. Zu seinen literarischen Veröffentlichungen zählen die
Gedichtbände ‚Das Recht des Schwächeren‘ sowie ‚Fête de la Musique‘, des
Weiteren sind von ihm das ‚Tagebuch eines Windreisenden‘ und mehrere
Novellen erschienen. Er ist Mitglied im PEN Zentrum für deutschsprachige
Autoren im Ausland.

Mehr auf www.volkmarmuehleis.eu

Foto _ Alexander Mühleis

15.10.2023 _Walter Pobaschnig

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