Station bei Malina _ „Lest Bachmann und empört euch!“ Rosemarie Schmitt, Schriftstellerin _ Wittlich/D 31.12.2023

Station bei Malina_
Rosemarie Schmitt, Schriftstellerin_Wienacting Malina _
Romanschauplatz „Malina“ Ingeborg Bachmann (1971) Wien  
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst.

Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.

Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person beizutragen.

Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.

Liebe Rosemarie Schmitt, wir sind hier an literarischen Bezugsorten des Romans „Malina“ (1971) von Ingeborg Bachmann in Wien. Sind Dir die Orte hier vertraut?

Diese Orte sind mir sogar sehr vertraut. Zu erklären vermag ich das nicht, denn ich war niemals zuvor hier.

Rosemarie Schmitt und Walter Pobaschnig

Welche Bezüge und Zugänge gibt es von Dir zu Ingeborg Bachmann und dem Roman Malina?

Ist es nicht arrogant und anmaßend, mein Sein in Bezug auf das zu Bachmann und Malina zu stellen? Nun, ich versuche es dennoch. Ich beschäftige mich mit Ingeborg Bachmann und ihrem Roman schon einige Jahre. Immer wieder. Und mit jedem Wieder bedarf es eines neuen Zuganges, denn ich finde mich nie an selber Stelle wieder.

Welche Eindrücke hast Du von den Schauplätzen in der Ungargasse, die wir besucht haben?

Spirituell? Esoterisch ICH? Ganz und gar nicht! Und dann war ich in der Ungargasse 6 … und begegnete Malina.

Wie siehst Du den Aufbau und das Konzept des Romans?

Mich spricht beides sehr an. Mich beeindruckt die klare Struktur, hinter der sich irrsinnig viele Verwirrungen verstecken. Verwirrungen den Leser, als auch die Autorin betreffend.

Wenn Du auf das Sprachkonzept von Malina ansprichst, das sehe ich als ebenso verwirrend wie das Konzept. Diesen Roman kann man nicht einfach nur so lesen. Ingeborg Bachmann bedient sich einer metaphysischen Sprache deren Ästhetik mich fasziniert.

Was sind für Dich zentrale Themen und Aussagen des Romans?

Zentrale Themen sind für mich die geschlechtliche Rollenverteilung, die vernichtende Wirkung eines Krieges, die Bewältigung von Ängsten, die Suche nach verbindlicher Liebe, nach Vertrauen und Zuverlässigkeit.

Wie ist die Beziehung zwischen Mann und Frau im Roman dargestellt und wie ist dies heute zu sehen?

Bachmann gibt den Männern in ihrem Roman sehr viel Macht. Zu viel. Manches hat sich diesbezüglich geändert. Und das ist gut so. Indes glaube ich, dass Frauen andere Wege finden müssen, um in dieser Welt gehört und respektiert zu werden. Gendersternchen sind bloß Sternchen. Lustige, kindliche Sternchen. Nichts weiter.

Wie beurteilst Du die Protagonisten Ivan, Malina, Ich-Person in Ihrem literarischen Kontext bzw. dem Kontext der Autorin und Ihrer Biographie?

In jedem dieser Protagonisten steckt mehr als nur eine Person. Ich, als Schriftstellerin, bewundere Ingeborg Bachmann für die beeindruckende Tiefe und Dichte mit denen sie ihre Charaktere ausstattet. Jeder ist viel mehr als nur eine Person. Die stärkste und zugleich schwächste Figur dieses Romans ist für mich die Frau, also die Ich-Person.

Ich weiß, es ist nicht wirklich eine umfassende Antwort auf diese Frage. Ehrlich gesagt, würde ich gerne wochenlang über diese Frage nachdenken und ein Buch darüber schreiben.

Wie siehst Du das literarische Konzept des dreistufigen Aufbaus des Romans?

Nun, ich wünsche, ich hätte es erdacht.

Welches Frauen- und Männerbild spricht Ingeborg Bachmann in Malina an und wie aktuell ist dies heute?

Es ist das Bild des machtvollen Mannes und der gebrochenen Frau. Ein Bild, das mich zutiefst erschreckt, berührt, mir Angst macht. Und dass es mir Angst macht, ängstigt mich am meisten. Diese Angst ist aktuell, ist heute.

Welchen Einfluss hatte und hat der Roman auf die Entwicklung von Literatur, Kunst und Emanzipation und Gesellschaft?

Malina hat direkt nach seinem Erscheinen eine Welle der Empörung ausgelöst. Man sprach von einem unzeitgemäßen, radikalen und eigensinnigen Roman. Das ist ein gutes Zeichen für Einflussnahme! Malina ist nicht in aller, doch in vieler Munde. Malina gehört jedoch in jeden Kopf!

Ich empfehle: Lest Bachmann und empört euch! Empört euch, dass zu Vieles sich nicht änderte, seit Malina

Wie siehst Du das Ende des Romans?

Für Bachmann war es folgerichtig und logisch das einzig richtige Ende. Ein anderes Ende hätte all ihre Aussagen des Romans in Frage gestellt. Es war Mord – was sonst!

Gab es in Deinen Literatur-, Kunstprojekten Berührungspunkte zu Ingeborg Bachmann?

Ich bin der Meinung, dass es diese Berührungspunkte wirklich gibt. Ich fühle manche Parallelen.

Lass es mich in einer Metapher beschreiben:

Die Ritze in der Hauswand der Ungargasse 6, in der die Ich-Erzählerin aus Malina verschwindet, um zu sterben, – also ich war dort und sah. Sah, die Sonne und das Licht hinter dieser Ritze. Ich verschwände auch darin, nicht jedoch um zu sterben, sondern um zu leben.

Du hast wie Ingeborg Bachmann vor als Schriftstellerin nach Wien zu ziehen. Was bedeutet Dir Wien und welche Inspirationen erwartest Du?

Ich bin ja nun nicht mehr die Jüngste und habe demzufolge bereits viele Städte gesehen. Doch keine andere Stadt erlebte und erlebe ich wie Wien. Es fühlt sich gut und richtig an. Nirgendwo packt mich die Schreiblust stärker als in Wien. Wenn das für eine Schreibende kein Grund ist, nach Wien zu ziehen!

Was sind Deine derzeitigen Projektpläne?

Ich arbeite an meinem zweiten Anekdoten-Band, in dem es um die oft kuriosen Leben von Komponisten geht. Wie in meinem ersten Band „Ruhet sanft, gefälligst!“, in dem ich mir die schreibende Zunft vorknöpfte, lebe ich dort meine Wortverspieltheit und meinen Humor aus.

Ich freue mich auf meine Tätigkeit als Dozentin für Kreatives Schreiben, in der ich hoffentlich viele Jugendliche für das Schreiben begeistern kann.

Der Gedanke, mit meinem in Arbeit befindlichen Romanprojekt am Bachmann-Wettbewerb 2024 teilzunehmen, lässt mich dieser Tage nicht los…

Hättest Du mit Ingeborg Bachmann gerne einen Tag in Wien verbracht und wenn ja, wie würde dieser aussehen?

Einen? Nur einen Tag? Ich hätte gerne viele Tage und Nächte mit ihr verbracht. Rauchend, redend, zuhörend, schweigend, lachend, weinend, trinkend, schimpfend, fragend, beobachtend, schreibend, lesend, philosophierend, gewinnend… Und du fragst nach EINEM Tag?!

Darf ich Dich abschließend zu einem Malina Akrostichon bitten?

Mal

Angenommen

Liebe

Ist

Niemals

Alles …

Station bei Malina_
Rosemarie Schmitt, Schriftstellerin_Wienacting Malina _
Romanschauplatz „Malina“ Ingeborg Bachmann (1971) Wien  
50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)
Rosemarie Schmitt, Ralf Schmitt (rechts), Walter Pobaschnig

Station bei Malina_Roman Ingeborg Bachmann_Wien_1971

Rosemarie Schmitt, Schriftstellerin _ acting Malina

2023 _ 50.Todesjahr_Ingeborg Bachmann_ Schriftstellerin (25.Juni 1926 Klagenfurt – 17.Oktober 1973 Rom)

Interview und alle Fotos_Romanschauplatz _ Malina_Wien _ Walter Pobaschnig

Walter Pobaschnig

https://literaturoutdoors.com 12/23

„Ohne meine Arbeit als Künstlerin wäre ich nicht ich selbst“ Tatjana Hardikov, bildende Künstlerin _ Wien 31.12.2023

Tatjana Hardikov _Schrift mit Scherben während der Ausstellung „Dream on/ Other Island“ in der Bräuhausgasse/Wien 2023

Liebe Tatjana Hardikov, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Tagesablauf ist sehr dicht und oft fremdbestimmt. Morgens um 5h30 werde ich von meinem Hund wachgeküsst und ab dann geht es ziemlich durchgetaktet weiter: Kind, Haushalt, Job… Die Zeit für meine künstlerischen Projekten muss ich mir bewusst freihalten und andere Dinge dafür liegen lassen. Ich habe gelernt sehr fokussiert und organisiert zu arbeiten. 

Tatjana Hardikov, bildende Künstlerin
Ansicht aus dem Alltag im Wohnatelier

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich denke, dass Achtsamkeit wichtig ist. Damit meine ich, dass wir unser Bewusstsein darauf schärfen, wer wir sind, was wir tun, was wir brauchen und was nicht, unabhängig davon, wie verschieden wir alle sind. Wichtig ist es, so zu handeln wie wir selbst gerne behandelt werden möchten. Darüber spreche ich oft mit meinem heranwachsenden Sohn und den Kindern, mit denen ich beruflich arbeite. Ein bisschen weniger Selbstbezogenheit und dafür den Blick für das große Ganze im Auge zu behalten, wie groß auch immer das große Ganze für den Einzelnen sein mag, würde uns allen guttun.

      Tatjana Hardikov _ „All mine“ Leinwand 2023

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?

Die Kunst hat in allen Phasen unserer Entwicklung eine wesentliche Rolle gespielt. Aus den größten Krisen und gesellschaftlichen Herausforderungen sind immer neue Kunstrichtungen entstanden. Daran sieht man wie wichtig uns Menschen der Ausdruck von Innen nach Außen ist. Er ist essenziell und lebensnotwendig, ganz besonders wenn der Leidensdruck groß ist. Persönlich empfinde ich es nicht anders. Ohne meine künstlerische Arbeit wäre ich nicht ich selbst.

Was liest Du derzeit?

Maxims Idee“ von meiner Mutter Nevenka Hardikov und „Neuland“ von George Monbiot

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Ich zitiere Arnold Schwarzenegger „be useful“

Vielen Dank für das Interview, liebe Tatjana, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler:innen:

Tatjana Hardikov, bildende Künstlerin

Zur Person _  https://www.tatjanahardikov.com/cv/

Fotos_ Tatjana Hardikov

Walter Pobaschnig _ 19.12.2023

https://literaturoutdoors.com

„Ohne Hoffnung macht die Angst sich breit“ Ekkehard Walter, Schriftsteller, Musiker _ Jestetten am Hochrhein/D 30.12.2023

Lieber Ekkehard Walter, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Tagesablauf hat sich seit dem 1.6.23 enorm verändert, da ich nun pensioniert bin. Zuvor war ich fast 46 Jahre beim deutschen ZOLL. Doch als Autor und Opa zweier Enkel wird es mir auch jetzt nicht langweilig.

Ekkehard Walter, Schriftsteller
_ singer-songwriter

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Wichtig ist nun, dass wir es neu lernen, uns auf die wirklich wichtigen Ziele zu konzentrieren.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Ohne Literatur und ohne Kunst wird es still in dieser Welt.

Was liest Du derzeit?

Außer der täglichen Bibellese, die mir wichtig ist, lese ich bevorzugt viel Lyrik meiner zahlreichen Freunde.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Mein Zitat: Ohne Hoffnung macht die Angst sich breit!

Vielen Dank für das Interview, lieber Ekkehard, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Musikprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler:innen:

Ekkehard Walter, Schriftsteller_ singer-songwriter

Zur Person _ Mein Name ist Ekkehard Walter und ich wurde am 17. Mai 1960 in Singen am Hohentwiel geboren. Ich bin verheiratet, habe zwei  erwachsene Söhne und zwei Enkelsöhne. Seit 1979 lebe ich nun in Jestetten am Hochrhein.

Ich bin Verlagsautor des Gill-Verlags von Heinrich Heikamp und schreibe Lyrik, Kinderbücher und Songtexte.

Veröffentlichungen _ Ekkehard Walter _ Gill Verlag

Musik_

https://www.gill-verlag.de/

Foto _ privat

Walter Pobaschnig _ 27.11.2023

https://literaturoutdoors.com

„In meiner freien Zeit schreibe ich meine Texte, lese oder gehe in die Natur“ Claudia Freund, Schriftstellerin _ Lambrecht/D 29.12.2023

Liebe Claudia Freund, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus ?

Mein Tagesablauf ist von meiner Arbeit in der Sparkasse und von meiner Familie bestimmt. In meiner freien Zeit schreibe ich meine Texte, lese oder gehe in die Natur.

Claudia Freund, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Frieden und der Erhalt unserer Natur. Einen Planeten B gibt es nicht.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Die Literatur war schon oft Vorreiter im Denken. Sie, wie auch andere Kunstformen, können die Menschen aufrütteln und sensibel machen. Sie trägt auch Verantwortung, denn sie kann in alle Richtungen beeinflussen.

Wesentlich für einen Aufbruch/Neubeginn wird das Verhalten von jedem Einzelnen sein und die Einsicht bei jedem von uns, dass sich etwas ändern muss.

Was liest Du derzeit?

“In den Wäldern der Biber” von Franziska Fischer

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

“Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert.”

Hermann Hesse

Vielen Dank für das Interview, liebe Claudia, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler:innen:

Claudia Freund, Schriftstellerin

Zur Person _Claudia Freund, Autorin, geb, 1969 in Bad Dürkheim in der Pfalz und auch dort aufgewachsen. Nach dem Abitur begann sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Sparkasse, bei der sie auch immer noch beschäftigt ist. Mit ihrer Familie lebt sie heute in Lambrecht. Ihre Gedanken hält sie seit einigen Jahren in ihrer Lyrik fest.

Veröffentlichungen:

„Kraut und Rüben“ Edition Maya

„Stell dir vor, es wäre Frieden“ cbt-Verlag

Foto _ privat

Walter Pobaschnig _ 19.12.2023

https://literaturoutdoors.com

„Wir dürfen nicht aufhören, uns für Frieden, Demokratie und Mitmenschlichkeit einzusetzen“ Nora Hille, Autorin _ D 28.12.2023

Liebe Nora Hille, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Als „Eule“ stehe ich um 9.30 h auf. Da ich wegen meiner bipolaren Erkrankung verrentet bin, gestalten sich die Vormittage sehr unterschiedlich. Manchmal stehen Arztbesuche, Therapie, Reha-Sport oder Haushalt auf dem Programm, an anderen Tagen nutze ich ein Zeitfenster von etwa zwei Stunden zum Schreiben.

Um die Mittagszeit trudeln meine Tochter (10) und mein Sohn (15) nach der Schule zuhause ein und wir verbringen Zeit miteinander. Abends kocht meistens mein Mann für uns alle und wir genießen das gemeinsame Essen mit lebhafter Kommunikation.

Danach verbringe ich den Abend meist zusammen mit meinem Mann. Geht er zu Bett, bleibe ich als „Eule“ in der Regel noch mehrere Stunden wach. Häufig entstehen dann auch Ideen für Texte oder Artikel, die ich als Entwurf in mein Handy diktiere und dabei Sprache- in-Text-Umwandlung nutze. Sehr praktisch.

Nora Hille, Autorin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Liebe und menschliches Miteinander. Wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren, auch wenn uns die Nachrichten über das Weltgeschehen manchmal sosehr ängstigen oder entmutigen. Gerade für unsere Kinder und die kommenden Generationen ist es so wichtig, dass jede*r einzelne von uns versucht, seinen Beitrag – und scheint er uns zunächst noch so klein – für ein gutes gesellschaftliches Miteinander, für eine lebendige Demokratie, für Frieden und Umweltschutz zu leisten. Das kann unserer Hoffnung Nahrung schenken und die Welt ein bisschen besser machen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Wir dürfen nicht aufhören, an Frieden, Demokratie und Mitmenschlichkeit zu glauben und uns für sie einzusetzen. Mir verschlägt das Weltgeschehen zwischendurch immer wieder meine Stimme als Autorin. Umso größer ist meine Bewunderung und mein Respekt für alle Künstler*innen und Literat*innen, die den Finger in die so offensichtlichen Wunden legen, Werke schaffen mit Bezug zum aktuellen Geschehen. Und es gibt so viele weitere Themen, mit denen wir uns engagiert auseinander setzen können.

Bei meinem Schreiben bilden die Themen mentale Gesundheit, Aufklärung über die bipolare Störung und die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen Schwerpunkte. Daneben können, dürfen und müssen Kunst und Literatur aber auch Trost und Hoffnungsgeber sein und auf das Positive in der Welt und unserer Schöpfung verweisen.

Was liest Du derzeit?

Meine Mutter auf der Flucht von Felicia Schöner, Ovis Verlag

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Wir alle müssen das Leben meistern. Aber die einzige Art, es zu meistern, besteht darin, es zu lieben.“

(George Bernanos)

Vielen Dank für das Interview, liebe Nora, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Buchprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler:innen:

Nora Hille, Autorin

Zur Person _  Nora Hille, Jahrgang 1975, verheiratet, zwei Kinder. Studium Geschichte, Literatur- und Medienwissenschaften. 12 Jahre Arbeit im Bereich Kommunikation/PR. Aus gesundheitlichen Gründen verrentet. Im August 2023 ist ihr Mutmachbuch „Wenn Licht die Finsternis besiegt. Mit bipolarer Erkrankung Leben, Familie und Partnerschaft positiv gestalten.” bei Palomaa Publishing erschienen.

Als Betroffene und Erfahrungsexpertin schreibt Nora Hille Artikel zu den Themen mentale Gesundheit und psychische Erkrankungen. Außerdem verfasst sie literarische Essays, Gedichte (sehr gerne Haikus) und Kurzprosa. Beim Online-Magazin femalExperts.com erscheint regelmäßig ihre Mental Health-Kolumne und sie ist Redakteurin der eXperimenta – dem Magazin für Literatur, Kunst und Gesellschaft. Ihre Kolumne „Noras Nachtgedanken“ veröffentlicht sie beim Online-Magazin viaMag – Das Magazin für eine neue Trauerkultur.  Anti-Stigma-Arbeit liegt Nora Hille am Herzen: Sie engagiert sich als Mutmacherin bei Mutmachleute e.V. und setzt sich mit ihren Anti-Stigma-Texten gegen die Stigmatisierung (Ausgrenzung) psychisch kranker Menschen in unserer Gesellschaft für mehr Miteinander, Toleranz und Gleichberechtigung ein. Nora Hille ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS). 

www.norahille.de

Auf Instagram zu finden unter: @norahille_autorin

Aktuelles Buch_

Nora Hille, Autorin und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V., hat ein ermutigendes erzählendes Sachbuch über ihren Umgang mit der bipolaren Erkrankung geschrieben. In vielen kurzweiligen, berührenden und schonungslos offenen wie auch ermutigenden Episoden berichtet die Autorin über ihren persönlichen Weg. Dabei liegt der Fokus nicht allein auf der Betroffenen, sondern es wird die Situation der gesamten Familie sowie die der Herkunftsfamilie berücksichtigt. Abgesicherte Fakten zur Bipolaren Störung, erprobte Strategien im Umgang mit der Erkrankung und positive Impulse für Betroffene runden das Buch ab. Mit einem Vorwort von Tina Meffert (Mutmachleute e.V.) und einem Nachwort von Hubert Schöttes (Facharzt für Psychiatrie und Leitung Bipolarambulanz der KEM | Evang. Kliniken Essen-Mitte gGmbH).

Link zum Klappentext: https://www.palomaapublishing.de/b%C3%BCcher/wenn-licht-die-finsternis-besiegt/

Bibliografische Angaben:

Autorin: Nora Hille

Verlag: Palomaa Publishing

1. Auflage 2023

Softcover/Taschenbuch

ISBN: 978-3-949598-08-1

20,00 €

Erschien am 21. August 2023 

https://www.palomaapublishing.de/b%C3%BCcher/wenn-licht-die-finsternis-besiegt/

Foto_ privat

Walter Pobaschnig _ 18.12.2023

https://literaturoutdoors.com

„Kunst durchbohrt wie ein Eisspieß“ Annika Korbitsch, Künstlerin _ Reichenfels/Ktn/AUT 27.12.2023

Liebe Annika Korbitsch, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Wecker klingelt um 6.00 Uhr. Ich wecke meine zwei Kinder und bereite ihnen ihr Frühstück und Jausenbrote für die Schule zu. Unsere Katzen werden gefüttert. Danach bringe ich meine jüngere Tochter in die Schule.

Wieder zu Hause beginne ich um ca. 8.00 Uhr mit meiner Arbeit. Malen, zeichnen, Computerarbeit…Je nachdem wann die Kinder aus der Schule kommen bereite ich ein Mittagessen zu.

Wenn meine jüngere Tochter den Nachmittag in der Schule verbringt setze ich mich wieder an meine Malerei.

Um 17.00 Uhr hole ich meinen Mann und Tochter aus dem Ort ab.

Danach gemeinsames Abendessen und diverses Abendprogramm.

Um 22.00 Uhr bin ich im Bett.

Bild _ Annika Korbitsch, weitere
Annika Korbitsch, Künstlerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Die Eigenständigkeit und Freiheit eines jeden Einzelnen zu respektieren. Sich nicht von Ideologien, egal welcher Art, mitreißen zu lassen und tief in sich selbst nach Fragen und Antworten zu suchen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?

Kunst in jeder Form hat die Möglichkeit einen verkümmerten, zurückgezogenen und vergessenen Teil in uns wie eine warme Decke zu umhüllen, wie ein Eisspieß zu durchbohren oder wie ein Musikinstrument zum klingen zu bringen. Dadurch kommen wir in die Lage, diesen Teil in uns wieder zu fühlen und auf unserem Weg wieder etwas vollkommener und echter zu werden. Aus einer formlosen, gedankenlosen Masse heraustreten zu können und einen weiteren Schritt auf dem Weg zum inneren Frieden zurück zu legen. 

Jeder Mensch der sich traut das auszuleben was in ihm steckt trägt automatisch etwas zur Gesellschaft und deren Weiterentwicklung bei.

Was liest Du derzeit?

Ich bin Autistin- aber zeige es nicht. Leben mit dem Asperger- Syndrom

Von Liane H. Willey

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen.“

Astrid Lindgren

Vielen Dank für das Interview, liebe Annika, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler:innen:

Annika Korbitsch, Künstlerin

Zur Person _  Annika Korbitsch, Reichenfels,Kärnten, Österreich, geb: 1982 Ausbildung: Gold und Silberschmied, Graveur an der HTL Ferlach

In meiner Ausbildung zum Goldschmied und Graveur an der HTL Ferlach wurde meine Liebe zur Kunst geweckt. Nach meinem erfolgreichen Abschluss legte ich alle Energie in die Verbildlichung meiner Gedanken und meiner Seele. Ich erkenne immer mehr, dass es meine Herausforderung als Künstler ist, meine zwei Seelen im Gleichgewicht zu halten. Die eine Hälfte will eintauchen, mit schwimmen und untergehen. In einem Gefühl der Zugehörigkeit zu einem großen Ganzen. Zum Frieden, zur Liebe und Schönheit, zur Geborgenheit und Fantasie, zur Verrücktheit und Freiheit, zur Hoffnung, Gnade und zur Freude. Die andere Seite will den Schrecken der Realität zeigen. Sie muss es! Das Licht wird nicht geschätzt, wenn man nicht auch die Dunkelheit kennt. Der Friede wird nicht geschätzt ohne die Verzweiflung, ohne den Abgrund und die Hoffnungslosigkeit. Aus diesem Grund muss ich beides malen. Den Krieg und die Verzweiflung in mir, aber auch die Hoffnung auf die Erlösung. Oft mit meinem hilfreichen Freund – der Fantasie

Wenn ich male, relativiert sich mein Verständnis von Zeit. Ich gestalte jedes Detail und jedes

Detail hat eine Geschichte zu erzählen. Hierbei tauche ich ab in eine fremde Welt. Eine Welt, die ich mir selbst erschaffe, in der Zeit keine Bedeutung hat. Oft fällt es mir schwer mich nach getaner Arbeit wieder von meiner Welt zu lösen. Kaum blickt man auf, findet man sich in einer Welt getrieben von Gier, Schnelligkeit und Effizienz. Dieser Realität, die zu unserer einzigen Wahrheit geworden ist, kann man durch Kunst entfliehen. Das langsame Entstehen eines Bildes ist ein Schaffensprozess, in welchem ständig neue Ereignisse auftreten und unerwartete Situationen mich dazu zwingen, meinen Blick auf eine noch tiefere Welt zu richten. Je länger ich male, desto tiefer tauche ich ein in meine Seelenruhe, in meinen inneren Frieden. Ist der Schaffensprozess abgeschlossen, verschwindet nicht alles von dieser Welt. Einen Teil davon habe ich im Bild festgehalten, einen Teil davon trage ich in mir und durch mich hinaus in die reale Welt.

„Kunst ist der Anker, der mich von der Gleichgültigkeit fernhält, von der Blindheit beschützt. Sie ist ein Netz, in dem ich mich getragen und aufgefangen fühle. Sie gibt mir einen Platz in dieser Welt.“

Fotos_ Annika Korbitsch

Walter Pobaschnig _ 18.12.2023

https://literaturoutdoors.com

„Seine Toleranz stärken und im Kleinen friedliche Konfliktlösungen anbieten“ Marianne Schaufler, Schriftstellerin _ Mittelfranken/D 26.12.2023

Liebe Marianne Schaufler, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Der Biorhythmus weckt mich. Kippe, Kaffee und Kippe. Gedankenlaufbahnen entkleistern. Übliche Haushaltstätigkeiten und währenddessen in den Augenblicken, die noch nicht hinter mir abgefallen sind, nach Inspiration suchen.

Um 13 Uhr in etwa Mittagessen und Zeitung dazu lesen. Politikteil. Manchmal Radio nebenher aus der Rubrik Kultur und Kunst.

Gegen 17 Uhr, lesen und/oder schreiben. Laptopzeit schaffen, TipTop.

Marianne Schaufler, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Umstände bleiben selbstredend individuell und jeder hat Prioritäten. In Angesicht von Kriegen nebenan, halte ich zwischenmenschliche Beziehungen mit Mitgefühl und Verständnis zu pflegen, für überaus wichtig. Mehr denn je, sollte man anderen mit Freundlichkeit und Respekt gegenüberstehen. Seine Toleranz stärken und im Kleinen friedliche Konfliktlösungen anbieten. Das Miteinander Reden pflegen mit Ehrlichkeit und Vertrauen. Auf soziale Missstände aufmerksam machen, um Chancengleichheit zu etablieren.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Kunst ist in der Lage das persönliche Wohlbefinden zu steigern. Kunst kann Revolution. Sie kann Aufmerksam-Machen. Sie dient der Inspiration. Sie ist ein Vermittler von Emotionen, Ideen und Perspektiven. Sie muss jetzt zum Zeitgeschehen die richtigen Fragen aufwerfen. Lasst uns gemeinsam unsere Betrachter anregen.

Was liest Du derzeit?

Als Crossleserin, um keine Style zu adaptieren, lese ich gerade

Lose Blätter von Ragnar Helgi Ólafsson,

Die Füchsin von Margaret Atwood,

Das die Erde einen Buckel werfe von Wolfgang Schiffer und

Unser blauer Diamant von Andreas Lukas.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Zitat Hannah Arendt:

„Wenn ich arbeite, bin ich an Wirkung nicht interessiert.“ Frage Gaus: „Und wenn die Arbeit fertig ist?“

„Tja, dann bin ich damit fertig.“ 

Vielen Dank für das Interview, liebe Marianne, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Marianne Schaufler, Schriftstellerin

Zur Person _ Marianne Schaufler, 1976 im Ruhrpott geboren, Fachhochschulreife _ Fachrichtung: Sozial-und Gesundheitswesen, examierte Altenpflegerin zzt. Hausfrau. Lebend in Mittelfranken

Foto_privat

Walter Pobaschnig _ 15.12.2023

https://literaturoutdoors.com

„Und jetzt?“ Sigrid Faltin, Regisseurin _ Give Peace A Chance _ Freiburg/Breisgau D 26.12.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Gestern habe

Ich erst einmal

Versucht zu

Erfahren, was die


Poesievorlesung

Einem im

Akademischen Studium nicht verraten hat.

Cann mir bitte

Einer verraten, was ein


Akrostichon ist?


Computer befragt

Hatte von einem

Akrostichon

Noch nie gehört.

Chance

Ergriffen. Und jetzt?


Sigrid Faltin, 25.12.2023

Sigrid Faltin, Regisseurin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Sigrid Faltin, Regisseurin Schriftsteller

Zur Person Dr. Sigrid Faltin studierte Englisch, Germanistik und Geschichte in Bonn und Freiburg und promovierte über „Die Auswanderung aus der Pfalz nach Nordamerika“ in Neuerer Geschichte. Nach einem journalistischen Volontariat war sie Freiburger Regionalkorrespondentin beim SWF und moderierte im Hörfunk und Fernsehen. Sie arbeitet als Film- und Buchautorin und als Produzentin für Fernsehdokumentationen und Dokumentarfilme. Ihre Filme wurden und werden international prämiert und gezeigt. Sie lebt in Freiburg im Breisgau.

Filmografie (Auswahl):

Anne-Sophie Mutter – Vivace

Kinodokumentarfilm von Sigrid Faltin

91 / 60 / 52 Min. dt./engl.

SWR 2023

Kinoverleih Filmwelt

Weltvertrieb Naxos Audiovisual

Musikfilmfestival Oberaudorf 2023

Toronto International Women Film Festival 2023

Miami Women Film Festival 2023

Golden Prague Festival 2023

Berlin Women Cinema Fest 2023

Chicago Women Film Festival 2023

San Jose Independent Film Festival Dezember 2023

Tokyo International Cinema Award 2023

Ein Hauch von Amerika – Die Doku

Dokumentation zu der 6teiligen gleichnamigen Spielfilmserie

SWR 2021

45 / 30 Min.

Erfolgreichste Dokumentation der ARD-Mediathek 2021 (2 Mio. Zuschauer)

RIAS TV-Award 2022

Frank Lloyd Wright – Der Phoenix aus der Asche

SWR in Zusammenarbeit mit ARTE 2020

53 Min.

Silbermedaille New York Festivals 2021 (Kategorie Biografien)

Best Feature Documentary Legendary Doc Film Festival 2021

Kinder! Liebe! Zukunft!

Coproduktion von Behring Film und Klotz Media mit White Pepper Film und dem SWR 2016

93 Min.

auch als Doku-Serie 4 x 45 Min.

Dietmar-Heeg-Medienpreis der Karl-Kübel-Stiftung 2017

Der Dokumentarfilm

Kinder! Liebe! Hoffnung! – Ein dramatisches Jahr mit einer Patchworkfamilie

SWR 2013, 90 Min.

nominiert für den Deutschen Fernsehpreis 2013

Caritas-Medienpreis Baden-Württemberg 2014

Journalistenpreis der Diakonie Baden-Württemberg 2014

Letzte Saison – Wenn es Zeit ist zu sterben, SWR 2011, 90 Min.

Preis der „Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben“ 2011

Europäischer Journalistenpreis der Medizinjournalisten 2011

Richard-von-Weizsäcker-Preis des Unionhilfswerkes 2012

Nestwärme auf Zeit – Das Leben einer Pflegefamilie, SWR 2009, 90 Min.

Medienpreis des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte 2010

La Paloma. Sehnsucht. Weltweit., Eine Coproduktion von White Pepper Film und Seppia Sàrl Strasbourg mit NDR / WDR / ZDF in Zusammenarbeit mit Arte, gefördert von MFG Filmförderung Baden-Württemberg, MEDIA Plus, Région Alsace, Communauté Urbaine de Strasbourg, Deutschland / Frankreich 2008, 93 Min. (deutsche und englische Fassung) 35 mm Dolby Digital,

25 Festivals weltweit

nominiert für den Silverdocs Music Award 2008

nominiert für den Prix Italia 2008

nominiert für den 2008 IDA International Documentary Award

nominiert für den Grand Prix URTI TV-Festival Monte Carlo 2010

Golden Palm Award Winner Mexico Film Festival Kalifornien 2009 (Best Documentaries)

Best Film of Art / Pärnu International Documentary Film Festival

Die Baroness und das Guggenheim – Die Geschichte der Hilla von Rebay

Coproduktion White Pepper Film mit ZDF/arte, AVRO, YLE, MFG Filmförderung Baden-Württemberg und MEDIA Plus 2004, 76 Min., gezeigt auf acht Festivals,

Bronzemedaille New York Festivals 2005 (Kategorie Dokumentarfilm)

nominiert für den baden-württembergischen Dokumentarfilmpreis 2005

nominiert New York Festivals 2005 (Kategorie Fernsehfilm)

Foto_Britt Schilling

Walter Pobaschnig _ 25.12.2023

https://literaturoutdoors.com

„Alle aussteigen und“ Emil Kaschka, Schriftsteller, Regisseur _ Give Peace A Chance _ Wien 25.12.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Gestern hat

Im

Vordersitz

Eines


Panzers

Einer mit C-und-K-Rechtschreib-Schwäche

Angesagt:

Capitäne und die ganze

Einheit!


Alle aussteigen und


Creisförmig

Herum

Anordnen.

Nachher drehen wir die Kanone wie beim Flaschendrehen und

Cüssen

Einander mit Zunge.“



Emil Kaschka, 20.12.2023

Emil Kaschka, Schriftsteller/Regisseur _ 
Emil Kaschka gewann 2023 in Wien die 16. Österreichischen Poetry-Slam Meisterschaften

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Emil Kaschka, Schriftsteller/Regisseur

Zur Person _ Emil Kaschka, geboren 1996 am Land in Tirol. Er studierte Germanistik in Innsbruck, Sevilla und Wien. Nach seinem Romandebüt GRÜNHOLZ (2021) begann er mit einem Drehbuchstudium an der Filmakademie Wien. Letztes Jahr debütiere er mit seinen Theaterstücken SEIT JAKOB (2022) und SCHMELZWASSER (2022).

Für die Entwicklung seines neuen Stückes wurde er mit dem österreichischen Dramatiker:innenstipendium 2023 gefördert. Im selben Jahr drehte er seinen Debüt-Film INS WILDE LAND.

Emil Kaschka gewann 2023 in Wien die 16. Österreichische Poetry-Slam Meisterschaft

Foto_Reza Rasouli

Walter Pobaschnig _ 20.12.2023

https://literaturoutdoors.com

„Wir sind nicht allein auf der Welt“ Eva Paulin, Regisseurin, Künstlerin _ Luxemburg 25.12.2023

Liebe Eva Paulin, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Tagesablauf hat sich durch die aktuelle Weltlage nicht verändert. Ich male und lese, treffe mit Menschen zusammen und versuche täglich etwas dazu zu lernen oder zu begreifen.

Eva Paulin,
Bühnen-, Kostümbildnerin, Regisseurin, Künstlerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Viele haben mit den sich häufenden Horror-Nachrichten der Kriege, die uns unentwegt erreichen, eine dünnere Haut bekommen. Ich schließe mich da nicht aus, aber es ist besonders wichtig uns jetzt bewußt mit der Evolution der Menschheit zu beschäftigen. Wir alle haben die Wahl aktiv unsere konstruktiven Gedanken in die Welt zu tragen. Wie wenig wir Menschen aus den historischen Parallelsituationen gelernt haben, ist unglaublich. Für jeden Einzelnen zählt es im Moment besonders in der Kommunikation unser emphatisches, verbindendes und heilendes Potential zu verstärken. Das geht am Besten durch  Austausch unserer Gedanken mit anderen, um auf  Desinformation zu reagieren.

Eva Paulin _ folgende

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?

Ich glaube, dass die Informations- und Reizüberflutung es notwendig machen, sich zu positionieren. Stellung gegen bestimmte destruktive, gleichgültige Haltungen zu beziehen. Eine Form von Solidarität zu schaffen und das Bewusstsein für unseren Lebensraum, die Erde, zu stärken. Die Entwertung des Menschen und der Natur zugunsten des materiellen Profits lässt Gesellschaften untergehen.

Wir sollten nachdenken, umlernen und begreifen, wovon ein Mensch wirklich profitiert. Nämlich der Entwicklung und Verfeinerung der Sinne und der daraus folgenden Stärkung der Intuition, die uns verbindet, im Gegensatz zur so einflussreichen künstlichen Intelligenz, die oft in der Vereinfachung reduzierend wirkt. Die Aufwertung der Gefühle und Emotionen, der Wahrnehmung eines Menschen im Gegensatz zur künstlichen Intelligenz, ist dringlich.

Die Rolle der Kunst ist für mich unverändert. Sie soll berühren und uns motivieren Verantwortung für unser Denken und Handeln zu übernehmen. Wir sind nicht allein auf der Welt und es gibt so viele Menschen, die sich nach positivem Input sehnen, sich lieber konstruktiv verhalten wollen, als nur passiver Spielball einer Situation zu sein. Kunst  hat in Krisen-Zeiten eine große Verantwortung den Teil im Menschen zu nähren aus dem die Impulse zum Miteinander kreieren erwachsen.

Was liest Du derzeit?

Der Dirigent von Sarah Quigley

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Erst die Erzählung eröffnet die Zukunft, indem sie uns hoffen lässt.

Bjung Chul Han

Vielen Dank für das Interview, liebe Eva, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Eva Paulin, Bühnen-, Kostümbildnerin, Regisseurin, Künstlerin

Zur Person _ Eva Paulin
Die Erfindertätigkeit meines Vaters führte uns nicht lange nach meiner Geburt nach Italien. So hatte ich das Glück zweisprachig und zweikulturig aufzuwachsen.

1973- 1983 Romanistik- und Orientalistik-Studium an der Universität Graz, und an derselben Universität Bühnenbild und Kostümkunde.
Freischafende Bühnenbildnerin von 1984 bis 1988 in Deutschland.
1988 Übersiedlung nach Luxemburg.

Seit 1990 auch Regisseurin. Seither über 50 Inszenierungen in Deutsch, Französisch und Luxemburgisch, an Theatern wie dem Théâtre des Capucins, dem TNL, dem Kasemattentheater, dem TOL und dem Théâtre d’Esch sowie einige Koproduktionen mit dem Theaterhaus Stuttgart und dem Trierer Stadttheater.

Meine Kinder sind 1982, 1988 und 1990 geboren. Deshalb hatte ich lange Phasen in denen ich mich ihnen ausschließlich widmete, ohne aber meine künstlerischen Bemühungen, die
der Motor meiner Existenz sind, aus den Augen zu verlieren.

Von 2011 bis 2017 habe ich mich gleitend hin zu einem neuen Berufsweg bewegt. 2016 war das Jahr meiner bisher letzten Inszenierung und ab 2011 wagte ich den Weg in die Malerei,
die von Kind an ein Herzenswunsch war.

2011 Wiederaufnahme meiner malerischen Tätigkeit. Mit Atelieraufenthalt in Kanada (Montréal). Ich hatte bisher 2 Künstler Residenzen (2012 und 2015- Print Museum
Grevnmacher und Walfer Kultur Schapp) in Luxemburg. Außerdem mehrere Solo und Kollektiv Ausstellungen in Barcelona, Berlin, Luxemburg, Montréal und Trier. Seit 2018 bin
ich Mitglied des Comités der Luxemburgischen Künstler Vereinigung ARCasbl.

Mein beruflicher wie auch privater Lebens-Weg führte mich bisher in verschiedene Länder und Kulturen (Österreich, Italien, Deutschland, Portugal, und Québec (Kanada). Ich bin dankbar für die Begegnung mit den Menschen in ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt , die mein Leben durch ihre Offenheit und Freundschaft bereichert haben und mir dadurch unendliche Lernmöglichkeiten boten.

evapaulin.com

Fotos_privat

13.12.2023 _Walter Pobaschnig

https://literaturoutdoors.com