V erbundenheit schaffen, die uns gegenseitig stärkt und
E rmutigt
P ositiv in die Zukunft zu sehen. Das bedeutet auch
E ine
A ndere Perspektive einzunehmen, das
C haos in Anderen zu
E rkennen.
A nnehmen und loslassen. Nicht immer
C holerisch alles ändern wollend.
H ier wo ich bin Menschen
A bholen und ihnen
N äher zeigen, eine Welt wo es
C hancen gibt für Alle.
E rinnern wir uns an die Liebe.
Matea Novak, 23.11.2023
Matea Novak, Schauspielerin
Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:
Matea Novak, Schauspielerin
Zur Person _ Matea Novak, Schauspielerin _ Wien
Geboren und aufgewachsen in Wels, OÖ. Meine Eltern stammen beide aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Meine schauspielerische Laufbahn begann im Theater Dschungel in Wien. Während der Jahre malte ich Bilder, spinnte die Decks als DJ und entwickelte mich in viele Richtungen weiter. Dazu gehört auch meine Ausbildung als Kinder- und Jugendbetreuerin.
Im Sommer 2024 mache ich die staatliche Bühnenreifeprüfung.
Liebe Julia Handle, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Nach einem kleinen Frühstück um 08.00 Uhr beginnt mein Arbeitstag. Neben meiner Arbeit im Haushalt bereite ich mich auf die Proben oder die Aufführungen vor: Text lernen/wiederholen, Rollen erarbeiten/festigen, Abläufe und Anschlüsse im Kopf durchspielen, und und und
Julia Handle, Schauspielerin
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Bildung ist ein entscheidender Faktor für persönliches Wachstum und beruflichen Erfolg. Wir sollten uns darauf konzentrieren, unser Wissen zu erweitern und kontinuierlich eine Weiterbildung anzustreben. Gebildete Menschen sind eher in der Lage, den Glauben an die Wissenschaft zu stärken und somit die wissenschaftlichen Erkenntnisse, insbesondere im Hinblick auf Umweltbewusstsein und Gesundheitspolitik, zu unterstützen. Ebenso können Bildung und Wissen in Bezug auf Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Frieden in heutigen Zeiten als eine Brücke dienen, die uns miteinander verbindet.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Bei einem Neubeginn kann das Theater und die Kunst im Allgemeinen eine bedeutende Rolle spielen. Die gemeinsamen Interessen von Theaterbesuchern oder Kunstinteressierten schaffen eine Gemeinschaft, die durch geteilte kreative und emotionale Erlebnisse, neue Gedanken, Gefühle, Inspirationen, Hoffnungen, kritische Fragen und die Erfahrung von Empathie gestärkt wird. Dennoch können all diese gemeinsamen Erfahrungen individuelle Reaktionen hervorrufen, die den Neubeginn mitgestalten und Möglichkeiten für Veränderung und persönliches Wachstum bieten.
Was liest Du derzeit?
„Alte Sorten“ – Roman von Ewald Arenz
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Wer nicht weiß, was Zeit ist, versteht kein Bild, und dieses auch nicht.
„Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny
Julia Handle, Schauspielerin
Vielen Dank für das Interview, liebe Julia, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspielprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Julia Handle, Schauspielerin
Zur Person _ Julia Handle,in Tirol geboren. Seit ihrem 7. Lebensjahr fester Bestandteil des Ensemble Tirol („On the soap“, „Alltagsgeschichten“, „Hossa“, „Zimtsternhagelvoll“, „Bye,bye, Bambi“ u.a.), mit neun Jahren als kleiner Philipp im Musical „Teddy-einmusikalischer Traum“ anlässlich der Hundertjahrfeier der Firma Steiff in Gingen, Regie Uli Brée.
Nach der Matura 2013-2016 Schauspielschule Krauss. Seither als freischaffendeSchauspielerin tätig, u.a. Ateliertheater („Bienensterben“ und „Norway today“,Regie: Ursula Leitner), Off -Theater („Schöne neue Welt“, Regie: Tobias Schilling),
Gloria Theater („Ein Fall für Miss Marple“, Regie: Gerald Pichowetz, „Ober, zahlen!“, Regie: Leo Bauer, „Schöne Bescherung“, Regie: Marcus Ganser, „Pension Schöller“, Regie: Gerald Pichowetz),
Theater SPIELRAUM („Jugend ohne Gott“ Regie:Nicole Metzger, „Transit“ Regie:Nicole Metzger),
Theater Westliches Weinviertel („Pension Schöller“ Regie: Ursula Leitner, „Die Falle“ Regie: Nikolaus Stich, „Mord im Orientexpress“ Regie: Nikolaus Stich), Theater im Erlebniskeller Retz ( „Die Wunderland-Affäre Was Alice vertuschte…“, „Sherlock Holmes-Das zweite Gesicht“ Regie beides: Ursula Leitner und Nikolaus Stich),
Lieber Oscar Jockel, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Dirigiermodus: jeder Tag eine neue Wundertüte des Lebens
Komponiermodus: sehr ritualisiert – 6h aufstehen, 2 Stunden draußen im Wald sein, Duschen und Kaffee, Arbeiten 9-13h, Mittagessen, Wanderung /in der Natur sein / Lesen, 17.30h Abendessen, Arbeiten 18-23h
Oscar Jockel, Dirigent und Komponist
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Ein kühler Kopf und ein warmes Herz.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Musik, der Kunst an sich zu?
Ich kann nur für mich sprechen und nicht für die Gesellschaft. Kunst und Musik hat so viele verschiedene Rollen und Funktionen, wie es Künstler*innen gibt. Es gibt Kunst, die politisch oder unterhaltend oder horizonterweiternd oder erzählend oder bildend oder berauschend und vieles mehr ist. Wichtig ist, dass man sich im Klaren über sich selber und über den Kontext ist, in dem man Kunst macht. Als Dirigent erfülle ich die verschiedensten Funktionen, was mir große Freude bereitet. Als Komponist will ich hingegen nichts anderes als mit Musik und Klang einfach nur Musik und Klang zu machen. Ich will keine Message in meinen Kompositionen transportieren. Durch diesen Entzug und durch die Fokussierung auf die Sache an sich, erschaffe ich viel mehr Erfahrungsräume, wo man im Fremden sich selber begegnet.
Was liest Du derzeit?
Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur, von Andrea Wulf
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Grace (Kae Tempest)
And when I stopped looking for me
I was able to find you
Right there where everything is, transcendent
I can feel myself opening up, getting closer
Oscar Jockel, Dirigent und Komponist
Vielen Dank für das Interview, lieber Oscar, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Musikprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Oscar Jockel, Dirigent und Komponist
Zur Person _ Oscar Jockel, Dirigent und Komponist
Oscar Jockel ist Dirigierassistent bei den Berliner Philharmonikern für Kirill Petrenko und ist für zwei Jahre Dirigierstipendiat der Karajan-Akademie, nachdem er im Dirigierwettbewerb in der Philharmonie Berlin im Oktober 2021 um das »Siemens Conductors Scholarship« als ein Gewinner hervorging. Neben der Assistenz des Chefdirigenten in Konzert und Oper umfasst das Aufgabenfeld auch die Leitung eigener Konzertprojekte zusammen mit den Akademist*innen der Berliner Philharmoniker.
Ebenfalls 2021 errang Oscar Jockel in der Philharmonie de Paris eine Stelle als Dirigierassistent beim Ensemble intercontemporain und dessen Leiter Matthias Pintscher.
In der Saison 2023/24 folgt er Einladungen zu der PKF – Prague Philharmonia, dem Tonkünstler[1]Orchester Wien, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem Wiener Concert-Verein und leitet die Uraufführungen eigener Kompositionen mit der Karajan-Akademie und der Sinfonietta Leipzig.
In der vergangenen Spielzeit gastierte er bei den Osterfestspielen Salzburg in einer Produktion in der Felsenreitschule sowie im Gewandhaus zu Leipzig, der Sächsischen Staatskapelle Dresden bei den Internationalen Schostakowitsch Tagen in Gohrisch, dem Eröffnungskonzert des Internationalen Brucknerfests 2022 in Linz, den Berliner Symphonikern, dem Beethoven Orchester Bonn, dem Münchner Rundfunkorchester und dem Ensemble intercontemporain in Paris.
Für sein bisheriges Schaffen als Komponist und Dirigent erhielt Oscar Jockel den Herbert von Karajan Preis, der ihm im Rahmen der Salzburger Osterfestspiele 2023 überreicht wurde. Zu seinen jüngsten und aktuellen Kompositionsaufträgen zählen u.a. Werke für die Berliner Philharmonie, den Wiener Musikverein, das Gewandhaus zu Leipzig, das Bruckner Orchester Linz, die Camerata Salzburg, das Quatuor Diotima (Brucknerhaus Linz), ein Musiktheaterwerk sowie eine Zusammenarbeit mit Westbam (Salzburger Osterfestspiele und Mendelssohn-Orchesterakademie des Gewandhauses Leipzig). 2020/21 wurde er zum ersten Composer in Residence des Brucknerhauses Linz ernannt.
Als Dirigent und Dirigierassistent, unter anderem von Sir Simon Rattle, Esa-Pekka Salonen, Reinhard Goebel oder Hartmut Haenchen, arbeitete er bereits mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Philharmonia Orchestra in London, dem Klangforum Wien, dem Bruckner Orchester Linz, dem Verbier Festival Chamber Orchestra, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Bundesjugendorchester oder dem Cyprus Symphony Orchestra zusammen.
In der Järvi Conducting Academy 2018 in Estland wurde er von Paavo Järvi sowie seinem Vater, Neeme Järvi, unterrichtet und erhielt 2019 ein Conducting Seminar Fellowship des Tanglewood Music Center mit dem Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons und Stefan Asbury. Nachdem er im
Sommer 2021 als Conducting Fellow der American Conducting Academy beim Aspen Music Festival einen Aspen Conducting Prize gewann, erhielt er eine Wiedereinladung für 2022.
2021 wurde Oscar Jockel als Stipendiat des Deutschen Musikrates in die Förderung des Forum Dirigieren aufgenommen.
Fotos_ 1 Lucas Jockel; 2 Tom Schweers; 3 Oliver Erenyi; 4 Tom Thiele; 5 Wolf Silveri.
Eiseskälte in mir durch unmenschliche Taten und Täter.
Antisemitismus lodert weltweit auf.
Christus und auch Mohammed können das so nicht gewollt haben – Hass, der auf beiden Seiten verletzt und tötet.
Angst und Wut, die wehrlos macht.
Nur will ich den Funken der Hoffnung nicht aufgeben.
Christen, Juden, Muslime – in Frieden miteinander oder nebeneinander lebend.
Eine Fantasie, eine Utopie, doch hoffentlich irgendwann Realität.
,Christen, Juden, Muslime – in Frieden miteinander oder nebeneinander lebend.
Eine Fantasie, eine Utopie, doch hoffentlich irgendwann Realität.‘
Andrea Nitsche, 21.11.2023
Andrea Nitsche, Schauspielerin und Sprecherin
Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:
Andrea Nitsche, Schauspielerin und Sprecherin
Zur Person _ Andrea Nitsche ist seit 2005 auf den Brettern die ihr die Welt bedeuten unterwegs. Kellerbühnen, Stationentheater, Schulen, Gemeindebauhöfe, Bühnen im In-und Ausland – sie spielt wo immer auch das aktuelle Stück sie hinführt.
Sie ist Mitglied verschiedener Ensembles: Theater Westliches Weinviertel, teatro caprile, Utopia Theater, Theatergruppe Die Mimosen sowie Mitwirkende vieler Lesungen beim Ersten Wiener Lesetheater und seit 2019 bei texte.wien.
Auf Ö3 kann man sie seit 2017 regelmäßig mit ihren selbstgeschriebenen Beiträge in der Sendung ‚Einfach zum Nachdenken‘ hören.
Und auch als Puppenspielerin hat sie bereits Auftritte gehabt.
Lieber Jürgen Seibold, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Ich stehe gegen 7 Uhr morgens auf, sortiere das Nötigste und schreibe dann durch bis gegen 13 Uhr. Nach einer Pause geht’s an die Organisation von Lesungen, es entstehen Plots für neue Geschichten oder Ideen für Theaterstücke, und es wird alles erledigt, was dringend ist, aber nicht so angenehm. Na ja, das ist jedenfalls der Plan – in Wirklichkeit sitze ich oft abends am Schreibtisch und frage mich, warum das alles heute doch wieder nicht so gut geklappt hat.
Jürgen Seibold, Schriftsteller
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Zur Ruhe kommen und kurz nachdenken, bevor man sich über etwas aufregen will. Wenn es ganz arg kommt, hilft es oft, eine Nacht darüber zu schlafen. Und wenn es danach immer noch schlimm wirkt, sollten wir uns überlegen, wie es sich ändern lässt. Und über all dem dürfen wir nicht vergessen, wie schön vieles im Leben ist.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Wir alle sollten auf Herz, Bauch UND Hirn hören und auf unserem Weg nicht den inneren Kompass vergessen. Wir sollten daran denken, dass die Welt nicht untergeht, wenn nicht alle alles kommentiert haben. Uns Autorinnen und Autoren hilft die Literatur, alle möglichen Gedanken, Hoffnungen und Sorgen zu verarbeiten – und den Leserinnen und Lesern hilft sie im besten Fall, ein Thema auch mal aus anderer Perspektive zu betrachten.
Was liest Du derzeit?
Da ich recht fleißig bin im Lesen, wechselt das laufend. Zuletzt haben mir einige Sachbücher sowie Romane von Robert Seethaler, Mariana Leky und Christoph Ransmayr gut gefallen. Ich mag aber auch David Baldacci, Yrsa Sigurdardóttir, Heinrich Steinfest, Margret Atwood, Lukas Hartmann, Anne Perry und viele, viel zu viele andere.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Vor dem Reden nachdenken – und dann vielleicht auch mal schweigen.
Jürgen Seibold, Schriftsteller
Vielen Dank für das Interview, lieber Jürgen, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Jürgen Seibold, Schriftsteller
Zur Person _ Jürgen Seibold, geboren 1960 in Stuttgart, arbeitete als Redakteur und freier Journalist. 1989 veröffentlichte der SPIEGEL-Bestsellerautor seine erste Musikerbiografie. Es folgten weitere Sachbücher, Theaterstücke, Thriller, Komödien und Kriminalromane. Mit seiner Familie lebt Jürgen Seibold im Rems-Murr-Kreis.
Mit-Gründerin des Theaters der Unterdrückten – Wien und der Österreichischen Gesellschaft für Drama- und Theatertherapie (ÖGDTT).
Übersetzerin von Sanjoy Gangulys „Forumtheater und Demokratie in Indien“, Augusto Boals „Hamlet und der Sohn des Bäckers“ und Tina de Souzas „Orixás auf dem Diwan“. Autorin von „InExActArt – Das autopoietische Theater Augusto Boals“ und „Von Revolution zu Autopoiese“. …
Station bei Hedy Lamarr_ Pia Schiel, Schauspielerin _ Wien _ acting Hedy Lamarr (Hedwig Eva Maria Kiesler; *9.11.1914 Wien * +19.1.2000 in Casselberry/Florida/USA)Schauspielerin, Erfinderin_
Fotos _Kindheit-, Jugendhaus von Hedy Lamarr in Wien/Döbling _
Station bei Hedy Lamarr_ Pia Schiel, Schauspielerin _ Wien _ acting Hedy Lamarr (Hedwig Eva Maria Kiesler; *9.11.1914 Wien * +19.1.2000 in Casselberry/Florida/USA)Schauspielerin, Erfinderin_
Fotos _Kindheit-, Jugendhaus von Hedy Lamarr in Wien/Döbling _
Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Fotografie und Theater/Performance.
Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.
Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person am biographischen bzw. werksgeschichtlichen Bezugsorten beizutragen.
Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.
Liebe Pia Schiel, wir sind hier an biographischen Bezugsorten der Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr in Wien/Döbling. Sind Dir die Orte hier vertraut?
Nein! Ich war tatsächlich noch nie hier.
Welche Eindrücke hast Du vom Haus, Garten in dem Hedy Lamarr aufgewachsen ist?
Mir kommt vor, eine kalte Schwere liegt über dem Grundstück, eine verblichene Erinnerung, die einmal warm gewesen ist.
Welche Bezüge und Zugänge gibt es von Dir zu Hedy Lamarr?
Das erste Mal habe ich den Namen auf den Werbungen des neuen Shoppingcenters auf der Mariahilfer Straße gelesen. Da stand: „Hedy Lamarr zog nach Amerika, um ein Star zu werden.“ Jemand hatte „Star“ durchgestrichen und groß „Physikerin“ daneben geschrieben.
Möchtest Du einen Film Hedy Lamarrs hervorheben?
Ich habe noch keinen gesehen, nur von einem gehört: „Ekstase“. Der scheint den Leuten ja sehr in Erinnerung geblieben zu sein!
Wie siehst Du die Schauspielerin wie die Erfinderin Hedy Lamarr?
Ich sehe sie als starken Menschen, jemand, der sich nicht davon hat abhalten lassen, sie selbst zu sein.
Was hast Du mit Hedy Lamarr gemeinsam?
Eine Wildheit. Mir kommt vor, Hedy Lamarr war keine Frau des Zögerns.
Wie erfinderisch bist Du?
Nicht sehr, wenn es um Materielles geht. Meine Stärke liegt im Erfinden von Geschichten und Personen.
Hast Du auch Filmerfahrungen und ist dies auch ein künstlerischer Schwerpunkt?
Ich habe schon in einigen Filmprojekten mitgespielt! Meine liebste Filmerfahrung war vor vier Jahren, mein erstes Filmprojekt. Wir drehten den ganzen Tag, von 7 bis 10 am Abend, ich war die einzige Darstellerin. Es war wahnsinnig intensiv, und ich war danach unglaublich erfüllt. Mir gefällt die Abgeschlossenheit des Films, dass man an etwas arbeitet und es dann vollendet, etwas in der Hand hat. Im Theater baut man einen Rahmen, den man jede Vorstellung neu erkunden kann, der jedes Mal anders ausgefüllt wird. Film ist definitiv ein Schwerpunkt, doch mein Herz habe ich in den staubigen Theatergängen verloren.
Gab es in Deinen Theaterprojekten bisher Berührungspunkte zu Hedy Lamarr?
Noch nicht! Als ich mich während des Fotoshootings in sie hineinfühlte, spürte ich ein wilde Entschlossenheit in mir, die ich noch sehr wenig erforscht hatte.
Was sind Deine derzeitigen Projektpläne?
Ich habe ein Herzensprojekt, ein Kurzfilm über Schwangerschaftsbeendung, inspiriert an meinen eigenen Erfahrungen. Es ist mir wichtig, dass dieses Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt, und dass Frauen in diesem Zusammenhang nicht immer als Opfer eines schweren Schicksalsschlages dargestellt werden, sondern als selbstständige Menschen, die eine Entscheidung getroffen haben. Und sich dafür nicht schuldig fühlen müssen! Außerdem habe ich im September mein Buch beendet, ein verrückter dystopischer Fantasyroman, an dem ich nun 5 Jahre lang gearbeitet habe. Es nun an die Öffentlichkeit zu bringen ist ein weiteres aktuelles Projekt. Last but not least tut sich auch im Theater einiges. Ich bin mit drei Theatern im Gespräch, allerdings kann ich noch nichts Konkretes sagen, da es noch nicht fix ist.
Was möchtest Du Künstler:innen am Anfang Ihres Weges mitgeben?
Schwere Frage. Vielleicht einen Rat, den mir eine andere Schauspielerin einmal in Berlin gegeben hat: Faulheit gibt es nicht. Es gibt immer einen Grund, wenn man etwas nicht tut oder nicht tun will, und das ist in Ordnung.
Ich war lange Zeit in meinem Vorhaben, Schauspielerin zu sein, sehr gehemmt und verbissen gleichzeitig. Ich habe mich nirgends beworben und hatte trotzdem ständigen Druck. Das ging so weit, dass ich schon daran zweifelte, ob ich überhaupt schauspielern möchte. Ich denke, der Grund für meine Verzweiflung und Untätigkeit war der zwanghafte Druck, den ich mir selbst machte. Als ich mit einer zufällig im Zug getroffenen Schauspielerin darüber redete, fragte sie mich, was ich brauchte, und ich sagte: Ruhe. Ich habe mich etwa ein Monat lang wenig mit Schauspiel beschäftigt, bis mich auch das sehr frustriert hat. Irgendwann habe ich wieder zu dem Kern gefunden, der Leidenschaft, die mich zum Schauspiel gebracht hat. Mit dieser Sicherheit kam die Realisation, dass ich das, und nur das, machen möchte. Seitdem ich das weiß, ist die Leichtigkeit zurück.
Ich denke, es ist wichtig, ein konkretes Ziel zu haben und zu wissen, was man mit seiner Kunst ausdrücken möchte. Der Traum, Schauspielerin zu sein, an diesem wilden Theaterleben voller euphorischen Hochs und pechschwarzen Tiefs teilhaben zu können, ist sehr unkonkret. Mein Ziel ist es, in drei Jahren im Volkstheater zu spielen. Meine Kunst ist meine Melancholie. Aus meiner tiefblauen Seele, aus all dem strebenden Schmerz und der jauchzenden Freude darin, entsteht all meine Inspiration.
Hättest Du mit Hedy Lamarr gerne einen Tag in Wien verbracht und wenn ja, wie würde dieser aussehen?
Ja. Ich denke, wir hätten viel Blödsinn gemeinsam gemacht. Sie scheint mir wie eine sehr verspielte Person.
Darf ich Dich abschließend zu einem Hedy Lamarr Akrostichon bitten?
Hey!
Endlich
Darfst
You
Loslassen
Am
Montag
Arbeiten
Restlos
Rastlos
Station bei Hedy Lamarr_ Pia Schiel, Schauspielerin _ Wien _ acting Hedy Lamarr (Hedwig Eva Maria Kiesler; *9.11.1914 Wien * +19.1.2000 in Casselberry/Florida/USA)Schauspielerin, Erfinderin_
Fotos _Kindheit-, Jugendhaus von Hedy Lamarr in Wien/Döbling _
Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Fotografie und Theater/Performance.
Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.
Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person am biographischen bzw. werksgeschichtlichen Bezugsorten beizutragen.
Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.
Station bei Hedy Lamarr_
im Interview und szenischem Fotoportraitam Wohnhaus von Hedy Lamarr in Wien/Döbling:
Zur Person _ Maria Heinrich wächst in Wien auf und bleibt der Region und ihren Menschen immer eng verbunden.
Ihre Berufswahl führt sie in die Informatikbranche. Nach Jahren in der Softwareentwicklung arbeitet sie in einem internationalen Konzern als Project-Managerin und Business Consultant. Mit der ersten Führungsposition entdeckt sie ihre Begeisterung für das Management. Es folgen leitende Positionen im Vertrieb, in der Personalabteilung und im Projektgeschäft.
Besondere Faszination übt die Führung von Teams über Landes- und Kulturgrenzen hinweg. Den persönlichen Schwerpunkt legt Maria Heinrich auf das Coaching und die Weiterentwicklung von jungen Talenten. Sie sind die Zukunft unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft.
»Die fesselndsten Geschichten schreibt das Leben.«
Das Lesen und Schreiben von Romanen sind schon lange ein willkommener Ausgleich zur hektischen Arbeitswelt. Berufliche Erfahrungen inspirieren ihre Thriller und lassen realistische Spannung knistern.
Seit mehr als zwei Jahren konzentriert sich Maria Heinrich auf ihre Schreibtätigkeit. Jetzt veröffentlicht sie auch ihre Thriller. Sie führt in die Welt von Intrigen und Verbrechen und fesselt durch die realitätsnahe Beschreibung und durch starke weibliche Hauptcharaktere.
Lieber Heinz Winkler, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Als Ruheständler schlafe ich länger und genieße ausgiebig ein gutes Frühstück. Dann plane ich den Tag. Wenn ich einige Zeit mit der Arbeit an meinen Skulpturen verbracht habe, höre ich Musik (Jazz oder Blues) oder lese.
Heinz Winkler, Künstler
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Ein besonnenes Handeln. Auf allen Ebenen muss ein neues Bewusstsein einziehen. Ruhiges und verantwortungsvolles Miteinander sind besonders wichtig.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Wir werden mit neuen technischen Entwicklungen, wie KI und Robotik, die Arbeitswelt völlig verändern. Wesentlich ist, dass der Mensch die neuen Möglichkeiten bewusst zum Guten einsetzt und nicht ausschließlich zur Gewinnoptimierung. Die Kunst wird nur einen geringen Einfluss auf die vielen Veränderungen haben, da sie selbst sich durch die KI verändert. Holografische Kunst könnte eine Ausdrucksmöglichkeit der Zukunft sein.
Hier setzte sich Heinz Winkler auf künstlerische Weise mit dem Thema Literatur auseinander. Durch Bücher wurde und wird Wissen bis heute an spätere Generationen weitergegeben. Die Skulptur wird in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund aufgestellt. https://www.the-stoneheads.com/?page_id=482
Was liest Du derzeit?
Eric Clapton, Biografie von Peter Kemper. Das Buch zeigt auf, wie aus einem Autodidakten einer der besten Gitarristen der Welt wurde, der als einziger Musiker dreimal in die Rock & Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
So lange man lebt ist alles möglich
Heinz Winkler, Künstler
Vielen Dank für das Interview, lieber Heinz, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Heinz Winkler, Künstler
Zur Person _ Heinz Winklerwurde als drittes von vier Kindern 1958 in eine Bergmannsfamilie hineingeboren. Technisches Interesse veranlasste ihn, sich zum Elektriker auf der Zeche Westfalen in seinem Heimatort Ahlen, ausbilden zu lassen. Später arbeitete er über ein Jahrzehnt als Elektrohauer unter Tage. Anfang der 90er Jahre wechselte er, bedingt durch das Zechensterben, zum Heizkraftwerk der Uni Münster. In diesen Jahren begann er an sich mit Kunst zu beschäftigen. Sein Interesse galt vor allem Skulpturen. Mit viel Fantasie und handwerklichem Geschick begann er mit dem Bau von Plastiken. Nach einigen Nana-Nachbauten, die noch aus Pappmache bestanden, enddeckte er den Werkstoff Beton für sich. Es entstanden einige großformatige, anspruchsvolle Auftragsarbeiten zu Werbezwecken. Die Ausführungen waren eine gute Lehre für den Autodidakten.
Sein Interesse galt immer auch der Erforschung von Krankheiten wie Alzheimer oder Depression, der Funktion des menschlichen Gehirns oder auch künstlicher Intelligenz. Erst mit über sechzig begann er seine Gedanken umzusetzen und schuf die ersten Betonköpfe, die bis heute sein Hauptanliegen darstellen.
In neuerer Zeit sind zu den Betonköpfen noch Quallen gekommen. Winkler war nach einem Buch der australischen Wissenschaftlerin Lisa-Ann Gershwin so fasziniert von diesen unscheinbaren Tieren, dass er sie als Fantasiewesen in Beton künstlerisch neu erfand. Als Winkler 2019 in den Ruhestand ging, konzentrierte er sich auf die Betonköpfe.
Seit 2018 stehen viele seiner Arbeiten in deutschen Forschungs-instituten. So z.B. 2018 Labyrinth der Sinne – Charité, Institut für Neurologie und Experimentelle Neurologie , Berlin
2019 Thank You Greta – Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Ökologie, Gießen
2019 Keine Erinnerung – RWTH Aachen Universitätsklinikum, Klinik für Neurologie, Aachen
2020 Das schnelle Vergessen – Leibnitz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg
2021 Mattschwarzer Tunnel – Robert Koch-Institut für Psychische Gesundheit, Berlin
2021 Deep Learning – Heinz Nixdorf Museum, Paderborn
2021 The Cultural Memory – Stadt- und Landesbibliothek, Dortmund
2022 Tiefschwarze, unendliche Traurigkeit – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Frankfurt am Main
2022 Die Kaskadierung der Zeit – Medical School Berlin
Es ist das Wort, das Leben, die Liebe in allen Facetten, im hellen Jetzt und dunklem stillen Danach, das die Dichterpaare Ingeborg Bachmann und Paul Celan, Boris Pasternak und Olga Iwinskaja wie Franz Kafka und Milena Jesenska verbindet. In unterschiedlichen Zeit-, Gesellschafts- und Lebensphasen ist der Zauber der Begegnung, das lebensbereichernde, inspirierende Miteinander in all den persönlichen Träumen, Wegen in eine Welt voller Herausforderungen und Unsicherheiten das Verbindende dieser ganz besonderen Paare.
Simone Frieling, Autorin und Künstlerin, gelingt mit Dichterpaare eine wunderbare Reise zu Kunst und Leben in Wort&Bild (Portrait) zu prägenden Persönlichkeiten moderner Literatur und deren Sprach- und Liebenswegen.
Hervorzuheben ist die außergewöhnlich gelungene Verbindung von biographischen, topographischen, zeit-, werk- und lebensgeschichtlichen Bezügen und einer narrativen Aufbereitung, die gleichsam „Mitgehen“ lässt in einer mittreißenden Lebens- und Liebeerzählung.
„Das Wort und Liebe – eine mitreißende Lebensreise zu Ingeborg Bachmann und Paul Celan, Boris Pasternak und Olga Iwinskaja wie Franz Kafka und Milena Jesenska!“
Zur Person _ Simone Frieling, geboren in Wuppertal, lebt nach Stationen in Zürich und München seit 1994 als Malerin und Autorin mit ihrer Familie in Mainz. Sie veröffentlichte Erzählungen, Romane, Essays und Anthologien.
1998 wurde sie mit dem Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz bedacht und erhielt den Martha-Saalfeld-Preis.
Titel:
Dichterpaare
Sophie Scholl. Aufstand des Gewissens
Ich schreibe, also bin ich
Rebellinnen – Hannah Arendt, Rosa Luxemburg und Simone Weil