„die Schönheit im Auge zu behalten, die immer da ist“ Helga Cornelia Pfeifer, Künstlerin _ Graz 18.11.2025

Liebe Helga, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Tagesablauf im Moment beinhaltet, den Garten winterfertig zu machen und die vielen Vögel zu füttern, die zu meiner großen Freude immer die Futterhäuschen dort aufsuchen. Grundlegend zu meinem Leben gehört es zu meditieren und Taiji zu tanzen. Zeiten, in denen ich schreibe, wechseln mit jenen, in denen ich male, je nachdem, wohin es mich innerlich zieht. Größere und kleinere Wanderungen in der Natur, Gespräche und stille Zeiten sind für mich ebenso wichtige Aspekte meines wechselnden Tagesablaufes wie an Online-Kursen teilzunehmen, vor Ort Taiji zu unterrichten oder einfach einmal nichts zu tun. Gelegentlich nehme ich an Lesungen und Ausstellungen teil und im Moment freue ich mich natürlich ganz besonders, dass mein neues Buch über eine mutige und unkonventionelle Prinzessin noch rechtzeitig vor Weihnachten erscheinen wird.

Helga Cornelia Pfeifer, Künstlerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich finde es schwer, das allgemein für uns alle zu sagen. Wahrscheinlich gibt es unterschiedliche Dinge, die für einzelne Menschen im Moment besonders wichtig sind. Für mich persönlich ist es wichtig, den Fokus zu halten, d.h. die Schönheit im Auge zu behalten, die immer da ist, und dem Leben in all seinen Formen mit Liebe zu begegnen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Es wäre schön, wenn wir zunehmend begreifen, dass es nicht wirklich eine Trennung gibt und dass alles miteinander verbunden und verwoben ist. Kunst vermag es, neue Lebensbilder aufzuzeigen, Visionen zu entwerfen, in neue Bereiche vorzudringen und diese, wenn man so sagen will,  zu manifestieren. In diesem schöpferischen Akt des co-kreierenden Gestaltens möglicher neuer Zukunftsräume durch die Kunst und überhaupt insgesamt sehe ich zurzeit eine gesellschaftlich und persönlich bedeutsame Ausrichtung.

Was liest Du derzeit?

Ich lese grundsätzlich immer mehrere Bücher gleichzeitig. Im Moment sind das zum Beispiel Annette Kaisers Buch „Was uns Menschen möglich ist“ und „Rainer Maria Rilke oder Das offene Leben“ von Sandra Richter.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Das Motto aus meinem Buch „Hoffnungsschimmer. Geschichten aus dem Freudenland: „Es ist die Imagination, die die Kraft hat, das Antlitz der Welt zu verändern.“

Helga Cornelia Pfeifer, Künstlerin

Vielen Dank für das Interview, liebe Helga, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunst-, Literaturprojekte und persönlich alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen: Helga Cornelia Pfeifer, Künstlerin

Zur Person/über mich: Helga Cornelia Pfeifer, Künstlerin und Reisende aus Be-Ruf-ung

Lehramtsstudium für Englisch und Deutsch sowie Übersetzer Studium für Englisch an der Universität Graz. Danach ein Jahr als Lektorin für Englisch an der Universität von East Anglia, Norwich. Es folgten Tätigkeiten als Professorin an der Modellschule Graz, als Lehrbeauftragte für Begabungsförderung und Sprach- und Leseförderung an der Universität Graz und als Leiterin von internationalen Workshops zum Thema Kreativität und Begabungsförderung im Rahmen von Kongressen des World Council for Gifted and Talented Children, zum Beispiel in Vancouver, Dubai und Singapur.

Verschiedene Ausbildungen, beispielsweise in Gestaltpädagogik, Neurolinguistischem Programmieren, Mal- und Kunsttherapie, Dramapädagogik und Begabungsförderung. Seit einer Taiji Ausbildung Leitung von Taiji Kursen in freier Praxis.

Mit 33 Jahren vermehrt Hinwendung zu Malen, Schreiben und Fotografieren. Fachdidaktische Publikationen im Bereich Kreativität und Begabungsförderung in verschiedenen Journalen und mittlerweile fünf Buchveröffentlichungen in der edition keiper: Neben zwei Kinderbüchern „Timotheus und seine Katzen. Einmal Singapur und zurück“ sowie „Erdbeermädchen im Glück“ (über einen Link in 14 unterschiedlichen Sprachen les- und hörbar) der von der Künstlerin selbst illustrierte Erzählband „Hoffnungsschimmer. Geschichten aus dem Freudenland“. Die beiden poetisch-meditativen Text/Bildsammlungen „Leaving War Behind. Poesie der Erinnerung“ (fotografische Repräsentationen von Philipp Raffael Pfeifer) und „Botschaften. Poesie aus dem innersten Inneren“ (mit Fotos von der Künstlerin) zeigen, wie eng in der Gestaltungswelt der Künstlerin Bild und Text miteinander verwoben sind.

Fotos: privat

Walter Pobaschnig 13/11/25

https://literaturoutdoors.com

„Glasklar“ Helga Cornelia Pfeifer, Künstlerin _ Give Peace A Chance _ Graz 18.11.2025

GIVE PEACE A CHANCE

Glasklar

Ins

Vertrauen

Eintauchen


Playfully

Ageless and

Cheerful

Erdhaftes


Aufbrechen


Codieren

Himmelsgleich

Ankommend

Namen-lose

Co-kreation in

Einheit



Helga Cornelia Pfeifer, 13.11.2025

Helga Cornelia PfeiferKünstlerin

GIVE PEACE A CHANCE

Helga Cornelia PfeiferKünstlerin

Zur Person/über mich: Helga Cornelia PfeiferKünstlerin und Reisende aus Be-Ruf-ung

Lehramtsstudium für Englisch und Deutsch sowie Übersetzer Studium für Englisch an der Universität Graz. Danach ein Jahr als Lektorin für Englisch an der Universität von East Anglia, Norwich. Es folgten Tätigkeiten als Professorin an der Modellschule Graz, als Lehrbeauftragte für Begabungsförderung und Sprach- und Leseförderung an der Universität Graz und als Leiterin von internationalen Workshops zum Thema Kreativität und Begabungsförderung im Rahmen von Kongressen des World Council for Gifted and Talented Children, zum Beispiel in Vancouver, Dubai und Singapur.

Verschiedene Ausbildungen, beispielsweise in Gestaltpädagogik, Neurolinguistischem Programmieren, Mal- und Kunsttherapie, Dramapädagogik und Begabungsförderung. Seit einer Taiji Ausbildung Leitung von Taiji Kursen in freier Praxis.

Mit 33 Jahren vermehrt Hinwendung zu Malen, Schreiben und Fotografieren. Fachdidaktische Publikationen im Bereich Kreativität und Begabungsförderung in verschiedenen Journalen und mittlerweile fünf Buchveröffentlichungen in der edition keiper: Neben zwei Kinderbüchern „Timotheus und seine Katzen. Einmal Singapur und zurück“ sowie „Erdbeermädchen im Glück“ (über einen Link in 14 unterschiedlichen Sprachen les- und hörbar) der von der Künstlerin selbst illustrierte Erzählband „Hoffnungsschimmer. Geschichten aus dem Freudenland“. Die beiden poetisch-meditativen Text/Bildsammlungen „Leaving War Behind. Poesie der Erinnerung“ (fotografische Repräsentationen von Philipp Raffael Pfeifer) und „Botschaften. Poesie aus dem innersten Inneren“ (mit Fotos von der Künstlerin) zeigen, wie eng in der Gestaltungswelt der Künstlerin Bild und Text miteinander verwoben sind.

Fotos: Portrait_privat; Motiv _ Walter Pobaschnig.

Walter Pobaschnig 13/11/25

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Salman Rushdie_Die elfte Stunde_Erzählungen. Penguin Verlag.

Wenn sich Salman Rushdie, einer der genialsten Gegenwartsschriftsteller, zu Wort meldet, ist es immer ein ganz besonderes Ereignis. In Interview oder in seinem unverwechselbaren Romanen und Erzählungen, die in phantastischer Erzählkraft seit Jahrzehnten begeistern.

Der neue Erzählband „Die elfte Stunde“ vereint fünf Meistwerke, die topographisch zwischen Indien und Amerika angesiedelt, Menschen, Erfahrungen, Begegnungen in faszinierender Sprachvirtuosität und Spannung in genialen Erzählreisen erleben lassen.

„Der geniale Erzähler Salman Rushdie beschenkt mit einem weiteren Meisterwerk!“

Salman Rushdie_Die elfte Stunde, Erzählungen. Penguin Verlag.

Hardcover, mit Schutzumschlag, 288 Seiten, 13,5×21,5cm

Originaltitel: Eleventh Hour

Übersetzung: Aus dem Englischen von Bernhard Robben

ISBN: 978-3-328-60468-6

Auflage/Ausgabe: Deutsche Erstausgabe

Verlag: Penguin

26 EUR

Walter Pobaschnig  11_25

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„Neugier und Mut“ Lukas Palamar, Autor _ Gifhorn/D 14.11.2025

Lieber Lukas, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich stehe auf. Ich wasche mich. Ich trinke Kaffee. Ich versuche zu vergessen, ein Alien zu sein.

Lukas Palamar, Autor

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Neugier und Mut.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Die Literatur nimmt oft Sachen vorweg, die später eine tragende Rolle in der Gesellschaft spielen. Beim Lesen ist also Vorsicht geboten. Es könnte sich um die Zukunft handeln.

Was liest Du derzeit?

Wenn ich den Fernseher einschalte, dann nur noch, um im Videotext zu lesen. Ansonsten viel Samuel Beckett in letzter Zeit.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Um mich ist viel Dunkel. Aber ich bin kein heller Punkt.

Vielen Dank für das Interview, lieber Lukas, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen: Lukas Palamar, Autor

Zur Person/über mich: Lukas Palamar, Autor _ * 1982 in Polen, seit 1988 in Berlin und Braunschweig, lebe und arbeite ich mittlerweile im Landkreis Gifhorn.

Foto: privat

Walter Pobaschnig 13/11/25

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Erinnerung an Barbara Frischmuth _ „den offenen Blick auf das Andere“ Barbara Deißenberger, Schriftstellerin  _ Wien 13.11.2025

Erinnerung anBarbara Frischmuth, Schriftstellerin  *5.7.1941 Altaussee   +30.3.2025 Altaussee

Interview _ Barbara Deissenberger, Schriftstellerin  _ Wien 

Welche Erinnerungen hast Du an Barbara Frischmuth als Kollegin? Gab es persönliche Begegnungen und wie hast Du diese erlebt?

Ich bin ihr nie persönlich begegnet, aber sie hat mich praktisch seit meiner Jugend mit ihrem vielfältigen Werk begleitet. Als erstes las ich „Die Klosterschule“ und fand darin nur allzu viele Parallelen zu meiner eigenen Klosterschulzeit. Während meiner Studienzeit wiederum ließ ich mich von ihren Romanen „Vergiss Ägypten“ und „Der Sommer, in dem Anna verschwunden war“ auf Reisen und Spurensuchen in orientalische Welten mitnehmen. Später bekam ich ihr saftig-sinnliches Geschichtenbuch „Die Kuh, der Bock, seine Geiss und ihr Liebhaber“ geschenkt, wo sie hinreißend hemmungslos den abtrusen Wendungen unserer Sprache mit ihren Zuordnungen von Tiernamen folgt. Dann entdeckte ich ihre Gartenbücher und erfuhr in Werken wie „Der unwiderstehliche Garten“ irrsinnig viel über Pflanzen, während ich gleichzeitig gierig ihre üppig poetischen Naturbeschreibungen einschlürfte. “Prodesse et delectare“ – Frischmuth verbindet dort auf höchstem Niveau nützliches Wissen mit sinnlich literarischem Genuss. In den letzten Jahren las ich ihren autobiografisch inspirierten Roman „Verschüttete Milch“ und ließ mich von der mit allen Wassern gewaschenen Autorin mitnehmen in die genuin kindlich wirkende Weltsicht einer Heldin, die glaubhaft auch Unglaubliches erlebt.

Barbara Deißenberger _ „Undine geht“ _ Walter Pobaschnig _
9/23 _ folgende

Was macht für Dich das Werk von Barbara Frischmuth aus und wie ist dieses in die österreichische Literaturgeschichte einzuordnen?

Dass ihr Werk so reichhaltig ist und so vielfältige Genres umfasst – was ihr von Kollegen teilweise, etwa beim Fantastischen und den Gartenbüchern, auch vorgeworfen wurde. Sie hat neben Romanen, Erzählungen, Theaterstücken und Lyrik auch Fantastisches, Märchen, Kinder- und Jugendliteratur sowie eben Sachbücher, die als „Gartengeschichten“ aber kunstvoll zwischen Literatur und Sachbuch balancieren, geschrieben. Das Schöne dabei ist: Ich bin noch lange nicht durch mit Büchern, die ich von ihr lesen will und kann! Auf diese Weise lebt Barbara Frischmuth für mich und viele andere weiter. Man kann sich einfach nicht satt genießen an ihrem wunderbaren Werk und möchte noch und noch davon probieren. Die österreichische Literaturgeschichte wird durch das Schaffen dieser Maestra im höchsten Maß bereichert.

Gibt es ein Lieblingsbuch von Ihr und warum dieses?

Ich glaube, ihre poetisch-sinnlich-informativen-reflexiv-mystischen Erzählungen aus der Welt der Pflanzen haben es mir seit einiger Zeit am meisten angetan.

Welche Inspiration hinterlässt Ihr Schreiben, Ihre Weltsicht, Ihr Künstlerinsein?

Ich bin sicher, was die literarische Darstellung von Natur betrifft, auch durch sie zunehmend stilistisch auf das, was man heute Nature Writing nennt, gekommen. Die Tradition gibt es ja schon lange. Ihre Weltsicht ist für mich durch den offenen Blick auf das Andere und die ausführliche Beschäftigung damit gekennzeichnet – seien es nun orientalische alte und neuere Kulturen oder das Reich der Pflanzen. Dazu nimmt sie sich in ihrem Schreiben oft auch kein Blatt vor den Mund. Da kacken Katzen und furzen Frauen aufs aller Selbstverständlichste. Frischmuth war und bleibt eine Künstlerin, die literarisch alles drauf hat. Das ist ein hohes Ideal – inspirierend auf viele Arten und Weisen.

Gibt es ein Zitat/eine Textstelle von Ihr, die Du uns noch mitgeben möchtest?

Im Sinne ihres so unterschiedlichen Schaffens zwei, die ihre Bandbreite illustrieren mögen:

„Eine kleine Chrysantheme vom Wochenmarkt (…) verausgabt sich von einem Tag auf den anderen noch einmal wie im Rausch. In einer lodernden Farbe, der nur mit Staunen zu begegnen ist. (…) Ein ständiges Abschiednehmen, das als Gefühl in der Bewunderung ertrinkt. Was in Pflanzen wie diesen auf molekularer Ebene wohl passieren muss, um ihr Blatt- und Blütenleben in solchem Überschwang enden zu lassen? Gedanken für den Winter, wenn ich die biologischen Prozesse nachlesen kann. Jetzt schwingt alles, vibriert, zeugt von Üppigkeit und Verschwendung, von einem Sterben im Überfluß, das noch voller Begehren scheint und weiterhin wilde Bienen und Hummeln anlockt. Sex in old age.“

                                                                       aus „Der unwiderstehliche Garten“

 „Die Katze verschwindet hinter einem Vorhang, man kann sie in ihrer Kiste scharren hören. Gleich darauf fährt furzend die Scheiße aus ihrem Leib. – Hören Sie, sie hat schon wieder Durchfall. Zum Glück ist sie noch bis zu ihrer Kiste gekommen. (…)

Während ich (…) wartete, (…) begegnete mein Blick den Blicken der Passanten, landete in Augenwinkeln oder auf Nasenflügeln, glitt über straffe Jungmädchenhaut und über Faltiges oder zwängte sich unter die Ränder von Kopfbedeckungen, immer auf der Suche nach der Bedeutung, die etwas haben konnte oder vermitteln wollten.“

                                                                       aus „Vergiss Ägypten“

Barbara Frischmuth, Schriftstellerin 
*5.7.1941 Altaussee   +30.3.2025 Altaussee

Barbara Frischmuth, Schriftstellerin

geboren 1941 in Altaussee, studierte Türkisch, Ungarisch und Orientalistik und war seitdem freie Schriftstellerin. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin lebte seit 1999 wieder in Altaussee. Zu ihren größten Erfolgen zählen die Romane „Die Klosterschule“ (1968), „Die Mystifikationen der Sophie Silber“ (1976) oder „Kai und die Liebe zu den Modellen“ (1979), aber auch ihre zahlreichen Gartenbücher. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: „Natur und die Versuche, ihr mit Sprache beizukommen“ (2021)„Schaufel, Rechen, Gartenschere“ in der Reihe „Dinge des Lebens“ (2023) und „Die Schönheit der Tag- und Nachtfalter“ (2025).    Der Residenz Verlag trauert um Barbara Frischmuth  31.3.2025

Barbara Deißenberger, Schriftstellerin  _ Wien 

Barbara Deißenberger, Schriftstellerin  _ Wien 

Zur Person/über mich:

Weg zur Literatur

1970 in Niederösterreich geboren, ging ich zunächst den schmalen, mir vorgezeichneten Weg an Ausbildung bis hin zu Erwerbstätigkeiten. Jahre später verließ ich ihn, um meinen eigenen Weg zu finden. Ich landete als Au-pair in London und Paris und als Stewardess auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik. Zurück in Österreich trieb es mich über den Zweiten Bildungsweg zur ausführlichen Beschäftigung mit Sprache: dem Studium Vergleichende Literaturwissenschaft und Französisch. Ein Selbsterhalterstipendium ermöglichte mir einige wunderbare Jahre intensiver Auseinandersetzung mit dem, was mich so brennend interessiert.

Nach dem Studium merkte ich schnell, dass es nicht so weiter geht. Auszeichungen in Studienabschnitten lassen sich nicht in spannende Berufstätigkeit ummünzen. Stattdessen hieß Geld verdienen wieder: Abstriche machen und meine Lebenszeit mit Dingen verbringen, die mich größtenteils nicht interessieren. Meine Notlösung hieß: Doktorarbeit. Beschäftige ich mich halt nebenberuflich noch einmal intensiv mit Literatur. Natürlich schrieb ich auch die ganze Zeit über Literatur. Aber davon kann man nicht leben und dafür erhält man keine Kranken- und Pensionsversicherung. Eine nebenberufliche Dissertation schien zumindest als Fluchtpunkt eine berufliche Besserstellung zu haben. Wobei ich unter „besser“ interessanter, meinen Neigungen und Qualifikationen entsprechender, verstand. Da hatte ich mich getäuscht. Ja, es war spannend, sich mit dem gewählten Thema „Romane von Exilschriftstellerinnen“ auseinander zu setzen, aber auch anstrengend, es als wissenschaftliche Arbeit zu guter Letzt neben dem Aufziehen meines Kindes fertig zu schreiben. Ich promovierte also, wurde schwer krank und erst danach vergönnte ich es mir, hauptsächlich Literatur zu schreiben. So entstanden nach den Publikationen in Zeitschriften und Anthologien, in den Stunden, wo mein Kind zur Schule ging, die beiden Romane „Malika“ und „Eine Geschichte in Weiß“. Mein dritter Roman ist auf dem Weg. Es bleibt spannend. (Barbara Deißenberger)

https://barbara-deissenberger.weeblysite.com/vita

Barbara Deißenberger _ aktuelle Bücher und Ausblicke:

https://barbara-deissenberger.weeblysite.com/buchladen

Der neueste Roman Barbara Deißenbergers gehört zum höchst aktuellen Genre Climate Fiction und erscheint voraussichtlich 2027.

Fotos_

Portrait Barbara Frischmuth: Franz Johann Morgenbesser

Fotos_Portrait Barbara Deißrnberger _ Staion bei Undine _ Walter Pobaschnig 10_23

Walter Pobaschnig 6.11.2025

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„Literatur kann zeigen, dass Menschen nicht alleine sind“ Daniel Stögerer, Schriftsteller _ Wien 12.11.2025

Lieber Daniel, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Sehr unterschiedlich, ich arbeite hauptberuflich im Schichtdienst, also auch nachts und an Wochenenden. Freie Tage nutze ich gerne zum Schreiben, da setze ich mich morgens schon mit Kakao und Frühstück vor den Laptop und arbeite bis in den Nachmittag hinein. Wenn dann die Konzentration nachlässt stehen allfällige Erledigungen an.

Daniel Stögerer, Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Zwischendurch immer mal wieder Luft holen und sich auf die vielen schönen Dinge um uns konzentrieren, die wir im Alltagstrott so leicht aus den Augen verlieren.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Mal schauen. Das klingt vielleicht pessimistisch, aber die meisten Aufbrüche und Neubeginne in der Geschichte haben sich lediglich als Neustart derselben alten Leier erwiesen. Der Mensch kann schwer aus seiner Haut und auch die Kunst wird den Lauf der Geschichte nicht ändern. Was die Kunst, die Literatur aber sehr wohl kann, ist sich in harten Zeiten an die Seiten der Menschen stellen und ihnen Trost spenden. Sie kann ihnen zeigen, dass sie mit ihrem Los nicht alleine sind. Darin sehe ich meine Aufgabe als Schriftsteller.

Was liest Du derzeit?

„Die Brüder Karamasow“ von Dostojewskij.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Vielleicht folgendes Zitat von Erich Maria Remarque, das Thema hat leider wieder Aktualität gewonnen:

„Vielleicht ist nur deshalb immer wieder Krieg, weil der eine nie ganz empfinden kann, was der andere leidet.“

Vielen Dank für das Interview, lieber Daniel, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen: Daniel Stögerer, Schriftsteller

Zur Person/über mich: Daniel Stögerer, 1997 geboren, verbrachte seine ersten Lebensjahre in Hochneukirchen in der Buckligen Welt, wo auch sein aktueller Roman „Luzia“ zur Hälfte spielt. Er wuchs im Südburgenland auf und lebt heute in Wien und Festenburg. Sein Brotberuf, die Krankenpflege, ermöglicht ihm tagtäglich den Austausch mit Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft, und seine Texte entstehen oft als Resultat seiner Einblicke in verschiedenste Lebenswelten.

2023 erschien sein Erzählband So ein Mensch in der edition keiper.

Aktueller Erzählband von Daniel Stögerer:

Sophie versucht ihre Schwester aus dem Rosenkrieg der Eltern herauszuhalten. Petra hält nur noch ihr mageres Putzfrauengehalt von der Scheidung ab. Jonathan trennt sich von seiner ersten großen Liebe, während die Alkoholsucht Gustav langsam um seinen Job am Bau bringt. Und dann wäre da noch Aurelia, die nach ihrem Schlaganfall von der Erinnerung an den Krieg eingeholt wird. Stögerer schreibt über Menschen, die sich in schier unerträglichen Situationen befinden, er schreibt über Scheidungskinder, das Zusammenleben von ganz Jung und ganz Alt, über Trunksucht und zu frühe Schwangerschaft. Die unvoreingenommene Art, mit der Daniel Stögerer den Alltag dieser Menschen skizziert, würdigt sie unabhängig von ihren Lastern und Schwächen.  (Presseinfo _ Keiper Verlag)

So ein Mensch. Erzählungen von Daniel Stögerer. Edition Keiper.

Preis: AT € 22,00 / DE € 21,40
Seiten: 144
ISBN13: 978-3-903322-99-8
Erscheinungsdatum: 26. September 2023
Sprache: Deutsch
Format: 20,0 x 12,0 cm; Hardcover

https://www.editionkeiper.at/shop/produkt/so-ein-mensch/?doing_wp_cron=1762425014.9007558822631835937500

Fotos: Portrait_Dietmar Schuh; Cover _ Verlag.

Walter Pobaschnig 6/11/25

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Clemens J. Setz, Das Buch zum Film. Jung und Jung Verlag.

Der Grazer Schriftsteller und Büchnerpreisträger Clemens J. Setz ist eine Ausnahmeerscheinung in der modernen Literatur. Seine Texte öffnen und verbinden Literatur-, Kunst-, Gesellschaftswelten in ganz außerordentlicher Raffinesse, die Leserin und Leser begeisternd darin wandeln, staunen und Mensch und Welt auf und in einzigartiger Weise erfahren lässt. Hier wird Literatur zum einmaligen Ereignis von Sprache, Denken im pochenden Herz gesellschaftlicher Existenz und Sein. Und jedes Buch ist ein weiterer wichtiger Schritt zu Wort und Menschsein in Reflexion, Humor und Überraschung.

Und nun öffnet der so vielseitige, facettenreiche Schriftsteller und Avantgarde Superstar seine Schatzkiste persönlicher Aufzeichnungen, seine Notizen am Weg von Leben und Schreiben. Leserin und Leser blicken nun ganz unmittelbar in Inspiration und Moment, Wort und Augenblick, Sprache und Universum. 

Clemens J.Setz unplugged. Eine Sensation und ein Ereignis!“

Clemens J. Setz, Das Buch zum Film. Jung und Jung Verlag.

192 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

ISBN 978-3-99027-428-6

Preis: € 24,– | sFr 33,–

Erscheinungsdatum: 8. Oktober 2025

Walter Pobaschnig 11/25

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„geh, schnell, schnell“ Larissa Schleher, Schriftstellerin _ Give Peace A Chance _ Stuttgart 10.11.2025

GIVE PEACE A CHANCE

geh, schnell, schnell

in mamas augen

verzweiflung, wir haben

einfach nur angst


papa haben sie schon mitgenommen

einen bruder auch

alle schwestern sind noch da

chance ,dass wir überleben,

wer weiß


ausharren


chaos

hilfe, hilfe, so holt doch hilfe

atmen, keine luft mehr, nur atmen

nicht so schnell, es ist nicht genug für alle da

c. weint, ich höre ihre stimme

endlich, sie lebt noch



Larissa Schleher, 9.11.2025

Larissa Schleher, Schriftstellerin

GIVE PEACE A CHANCE

Larissa Schleher, Schriftstellerin

Zur Person/über mich: Larissa Schleher, geb. 1993, lebt und arbeitet als Autorin, Dozentin und Wissenschaftlerin nahe Stuttgart. Als Residenzautorin in Vechta, in Düsseldorf und bei der GEDOK in Lübeck interviewte und fotografierte sie Menschen zu ihrem Leben und Europa. Auszüge daraus sowie weitere literarische Texte erschienen in ihren Büchern „Alltag“ und „Länder, das sind doch nur im Sand gezeichnete Linien“.

Homepage: www.larissaschleher.com

Instagram: larissa_schleher

Fotos: 1 Elia Luca Dylan Schmid; 2 Hartmut Bühler.

Walter Pobaschnig 9/11/25

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„Literatur stiftet an, macht Mut, ruft im Kleinen zur Revolution auf“ Larissa Schleher, Schriftstellerin _ Stuttgart 10.11.2025

Liebe Larissa, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Immer wieder anders – hangelnd zwischen Wissenschaft, Lehre, Literatur und Care-Arbeit. Meist aufstehen, frühstücken, schreiben oder arbeiten, mal zuhause, mal im Büro, mal in der Bibliothek. Zwischendurch essen, aufräumen, Mails beantworten, Zeit vertrödeln, träumen, es wird dunkel, schlafen oder mir wünschen, ich täte es.

Larissa Schleher, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Immer noch dasselbe wie vor 100 Jahren und vermutlich auch in 100 Jahren: Rücksichtnahme und Toleranz für andere Lebewesen und Lebensentwürfe, allen Schutz, Würde und Rechte zugestehen, auch Tieren und der Umwelt, notfalls dafür kämpfen, über den eigenen Horizont hinausschauen, sich selbst hinterfragen in seinen eigenen Vorurteilen und Bequemlichkeiten, immer und immer wieder.

Evoto

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Empathie und Verständnis für andere Perspektiven. Neugier und Offenheit. Vermutlich denken die meisten, einschließlich einem selbst, sie täten das Richtige und moralisch Beste. Trotz aller Offenheit nie zurückweichen hinter den wichtigsten Prinzipien.

Kunst, wie Literatur, fungiert seit jeher als Brücke zwischen den Menschen, eröffnet andere Perspektiven, vertritt Ideale, stiftet an, macht Mut, ruft im Kleinen zur Revolution auf. Nicht ohne Grund werden in Diktaturen oft als eine der ersten Maßnahmen die Bücher verboten. Als Wissenschaftlerin freuen mich natürlich auch ein paar Studien hierzu: Lesen fördert nachweislich sofort und messbar Empathie. Sie öffnet uns Türen zu anderen Lebenswelten, in die wir ohne Fiktion nie eintreten könnten.

Was liest Du derzeit?

Lichtungen von Iris Wolff.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen. – Pippi Langstrumpf

Larissa Schleher, Schriftstellerin

Vielen Dank für das Interview, liebe Larissa, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Kunst-, Wissenschaftsprojekte und persönlich alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen: Larissa Schleher, Schriftstellerin

Zur Person/über mich: Larissa Schleher, geb. 1993, lebt und arbeitet als Autorin, Dozentin und Wissenschaftlerin nahe Stuttgart. Als Residenzautorin in Vechta, in Düsseldorf und bei der GEDOK in Lübeck interviewte und fotografierte sie Menschen zu ihrem Leben und Europa. Auszüge daraus sowie weitere literarische Texte erschienen in ihren Büchern „Alltag“ und „Länder, das sind doch nur im Sand gezeichnete Linien“.

Homepage: www.larissaschleher.com

Instagram: larissa_schleher

Fotos: 1-4 Elia Luca Dylan Schmid; 5 Hartmut Bühler.

Walter Pobaschnig 9/11/25

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„Großzügigkeit“ Vivian Mary Pudelko, Autorin _ Give Peace A Chance _ Wien 9.11.2025

GIVE PEACE A CHANCE

Großzügigkeit

Ist

Viel

Einfachheit


Pflastert

Einzigartigen

Austausch

Charmant

Entsteht


Aufmerksamkeit


Chronischer

Hass

Am

Nebentisch

Charakter

Erhebt sich

 Vivian Mary Pudelko, 7.11.2025

Vivian Mary Pudelko _
Autorin, Musiktherapeutin, Coachin

GIVE PEACE A CHANCE

Vivian Mary Pudelko _ Autorin, Musiktherapeutin, Coachin

Zur Person/über mich: Vivian Mary Pudelko

Autorin, Musiktherapeutin, Coachin

geboren 1975 in Hamburg, lebt seit über 20 Jahren mit irisch-deutschen Wurzeln im geliebten Wien. Die Musiktherapeutin und Yogalehrerin betreibt mit Herz ihr Unternehmen „Für mich da“. Durch Coachings, Zeichnungen und Vorträge rund um Selbstfürsorge und Resilienz bringt sie Wärme und Ruhe in den Alltag vieler Menschen – häufig auch in ihren eigenen und den ihrer drei Kinder. Sie arbeitet als Musiktherapeutin in einem Pflegewohnhaus und ist als Dozentin in der Musiktherapie-Ausbildung in Österreich und in der Schweiz tätig.

Bücher von Vivian Mary Pudelko im Verlag Kremayr & Scheriau:

„Darf ich das? – Wie Selbstfürsorge im Alltag gelingt“ (2022)

Aktuelles Buch (erscheint am 19.November 2025 im Verlag Kremayr & Scheriau) :

Vivian Mary Pudelko _ Kann ich das? – Resilienz und Verletzlichkeit _ Verlag Kremayr & Scheriau (November 2025)

„Resilienz – diese vielgepriesene Widerstandskraft wandert in den letzten Jahren vermehrt durch die Schlagzeilen. Aber müssen wir nun angesichts der zunehmenden Bedrohungen in der Welt und unserer persönlichen Veränderungen und Verluste, die das Leben natürlicherweise begleiten, noch stärker und unangreifbarer werden? Setzen wir uns mit dieser Art von Selbstoptimierung nicht unangemessen unter Druck? Und woraus besteht diese vermeintliche Wunderwaffe wirklich?

Vivian Mary Pudelko zerlegt mit viel Feingefühl das vorherrschende Bild von Resilienz und zeigt, wie wir insbesondere durch krisenhafte Phasen gleich einem Wunder wachsen können. Sie macht deutlich: Wir sind verletzlich und dürfen verletzlich bleiben. Resilienz erfahren wir nämlich genau dann, wenn es schwierig wird. Es geht also nicht darum, von nun an superheld:innengleich durchs Leben zu gleiten. Die wahre Stärke dürfen wir in uns finden – in den dunklen Stunden und in all den offenen Fragen. So können wir uns selbst auf stille Art und Weise wieder nahe rücken. (Presseinfo Verlag Kremayr & Scheriau)

Paperback, 208 Seiten, Format 13,5 x 21,5 _ Klappenbroschur mit Zeichnungen der Autorin

1 Auflage, Kremayr & Scheriau 2025

ISBN: 978-3-218-01487-8

25,00 € inkl. MwSt.   

https://www.kremayr-scheriau.at/bucher-e-books/titel/kann-ich-das/

Fotos: Portrait_Marisa Vranjes; Cover _ Verlag.

Walter Pobaschnig 7/11/25

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