Prag. Eine Stadt voller Geschichten und Geheimnissen. Im Glanz und Schatten der Burg und der Karlsbrücke zwischen Fluss und Stadt, Kaiser und Königen lassen sich die uralten Fragen nach Leben und Tod, heute und morgen ganz neu stellen und in die Tiefe der Welt und deren Macht und Ohnmacht blicken…
Dr. Katherine Solomon ist auf den Spuren des menschlichen Geistes und dessen letzten Geheimnissen. In den Gassen, Plätzen Prags findet sie Fragen und Antworten. Alles scheint jetzt möglich. Welt und Geheimnis liegen offen wie nie…
Doch mitten im Schlüssel des Geheimnisses aller Geheimnisse liegt auch Gefahr, die sich immer mehr zuspitzt und schließlich alles umringt…
Das ist ein Fal für den Harvard Professor Robert Langdon, der religiöse Ikonologie und Symbolologie unterrichtet und jetzt alle Anstrengungen benötigt um Leben, Geheimnisse und nicht zuletzt die Welt zu retten…
„Ein Thriller, der Leben und Geheimnis in eine unvergleichliche Rätselrallye zu verpacken und zu packen weiß.“
„The Secret of Secrets“ Dan Brown. Thriller. Bastei-Lübbe Verlag.
Übersetzt von _ Dietmar Schmidt und Rainer Schumacher
Liebe Anela, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Jeder Tag sieht anders aus, dennoch liebe ich kleine Rituale, die sich nie ändern: Kaffee trinken, das Gesicht mit kaltem Wasser waschen, das Bett machen, im Zimmer zur Musik tanzen, einmal am Tag. Abends schreibe ich Tagebuch. Momentan mache ich eine Weiterbildung in Theaterpädagogik als zweites Standbein und arbeite gleichzeitig an meiner Facharbeit. Diese beschäftigt sich mit unsicheren und sicheren Orten/Räumen sowie der Frage nach „Freiheit“ und Ritualen in der heutigen Zeit. Ich lese viel zu diesen Themen oder schaue Filme, die dazu passen. Zwischendurch lenke ich mich gerne ab, zum Beispiel indem ich in alten Fotoalben blättere oder ab und zu in der Online-Welt stöbere. Außerdem lerne ich Französisch-Vokabeln und suche den alltäglichen Kontakt zu meiner Familie, um zu erfahren, wie es ihnen geht, sowohl in Albanien als auch in Deutschland.
Anela Luzi, Schauspielerin, Tänzerin
Immer wieder halte ich inne, schaue aus dem Fenster und lasse meine Gedanken schweifen. Das entspannt mich, weil ich das Gefühl habe, sie nicht zensieren zu müssen. Dabei schreibe ich Ideen für die Zukunft auf und verfolge kleine Gedankenpfeile, die mich inspirieren. –
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Sich gegenseitig Mut machen. Zuhören und manchmal auch feste Überzeugungen beiseitelegen oder auflösen, um Neues Denken zuzulassen. Flexibilität. Ich glaube, es verändert sich ständig etwas, sowohl persönlich als auch im Außen. Es ist wichtig, uns daran zu erinnern, dass wir Potenzial und Leidenschaft in uns tragen. Ich glaube fest daran, dass die Kraft und das Potenzial eines Einzelnen in seinem oder ihrem Umfeld unglaublich viel bewirken kann. Angstfreie Räume zu schaffen für unkonventionelle Gedanken und Gefühle, die nach Ausdruck schreien. Und daran zu glauben. Mir wurde einmal gesagt: „Wenn du nicht weißt, an was du glauben sollst, dann versuche, an dich selbst zu glauben.“ So können wir uns trotz der Veränderungen im Außen sicher fühlen.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Ich denke, es könnte wesentlich sein, keine Angst vor einem immer wiederkehrenden Neubeginn zu haben, sowohl gesellschaftlich als auch persönlich. Ich habe oft Träume in der Nacht, in denen mir alles entrissen wird, was mir vertraut ist, familiär ist und mir eigentlich Schutz bietet. Ich wache morgens auf, suche sofort Halt und will nichts loslassen, mir sicher sein, dass noch alles da ist. Ich glaube, diese Angst, alles zu verlieren, was wir schon einmal hatten oder gerade haben, ist vielen vertraut. Wichtig ist jedoch, diesen Unsicherheiten Raum zu geben, sie da sein zu lassen, und vielleicht auch Neugier zu entwickeln.
Mir gefällt der Gedanke der Prozessteilnahme im Theater oder in der Kunst, der Mit-Autorenschaft: Zuschauer:innen und Schauspieler:innen oder Performer:innen existieren nicht getrennt voneinander, sondern interagieren, nehmen teil. Gleichzeitig mag ich es, dass es Orte sind, an denen wir einfach nur betrachten. Ich kann mir vorstellen, dass diese Orte zunehmender partizipativ gestaltet werden, performativ und offen in den Räumen, damit Begegnung entsteht. Gerade in Zeiten der Entwicklung künstlicher Intelligenz werden wir wahrscheinlich besonders hungrig danach sein, menschlich aktiv zu werden. Wenn nicht, sollten Kunst und Theater weiterhin Orte sein, die uns dazu pushen, unsere eigenen Stimmen zu erheben, Meinungen zu äußern und mutig zu sein.
Was liest Du derzeit?
„Frei- Erwachsenwerden am Ende der Geschichte“ von einer albanischen Politikwissenschaftlerin und Philosophin – Lea Ypi
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Die Dinge waren so, wie sie waren, und dann waren sie anders. Ich war die Person, die ich war, und dann wurde ich eine andere. Die Freiheit wird nicht nur dann geopfert, wenn andere uns vorschreiben, was wir sagen, wohin wir gehen und wie wir uns verhalten sollen. Eine Gesellschaft, die von sich behauptet, jedes ihrer Mitglieder:innen könne sein/ihr Potenzial entfalten, die es aber nicht schafft, jene Struktur zu ändern, die einen Teil dieser Mitglieder:innen vom Erfolg fern halten, ist ebenfalls repressiv. Und doch verlieren wir trotz aller Zwänge, nie unsere : innere Freiheit.“ – Lea Ypi
Vielen Dank für das Interview, liebe Anela, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theater-, Tanz-, Kunstprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:Anela Luzi, Schauspielerin, Tänzerin
Zur Person/über mich:Anela Luzi wurde 1996 in Kaiserslautern geboren, wuchs in Karlsruhe auf und lebt heute in Berlin, pendelnd zwischen Karlsruhe, Berlin und der Schweiz. Ihre Eltern arbeiteten nach dem Ende des albanischen Kommunismus hinter den Kulissen am Badischen Staatstheater Karlsruhe, wo Anela früh mit der Welt hinter der Bühne in Berührung kam.
Nach dem Abitur begann sie ein Studium der Kultur- und Literaturwissenschaften in Dresden, brach es jedoch ab und kehrte ins Theater zurück, zunächst als Requisiteurin und nebenbei als Staplerfahrerin bei Daimler. Auf Empfehlung eines Familienfreundes begann sie ihre Schauspielausbildung an der Athanor Akademie in Passau, wo sie auch ihre Leidenschaft für Tanz entdeckte und u. a. Beim Sibiu International Theatre Festival in Rumänien performte.
Es folgten Engagements am Staatstheater Karlsruhe (u. a. Operette als Tänzerin) und bei den Händelfestspielen als Kostümassistentin, erste Filmrollen, Bandprojekte und eine Mitwirkung im Bewegungschor des Stücks Exil inszeniert von Luk Perceval am Berliner Ensemble. In der freien Szene arbeitete sie experimentell und poetisch, u. a. in Projekten wie „To Tell a Story is an Act of Love“ und „Der Verhinderung der Distanz“ von Paula Lynn Breuer, wo sie erstmals gemeinsam mit ihrer Mutter in Zürich auf der Bühne stand .
Im vergangenen Jahr arbeitete sie zunehmend international – erstmals in einer uruguayischen Filmproduktion und im Projekt „Venn Bodies“ von One Tschoe an der UdK/HZT (Berlin), das den Körper im Kontext kultureller Erinnerung und kollektiver Archive untersuchte. In den Kurzfilmen „Gaze“ von Arina Popa und„In Venus“ von Edith Buttingsrud Pedersen, die international auf Festivals gezeigt wurden, beschäftigte sie sich künstlerisch mit dem weiblich gelesenen Körper im Prozess des Erwachsenwerdens und den damit verbundenen Gefühlen von Verletzlichkeit und Scham.
Momentan absolviert sie eine Weiterbildung in Theaterpädagogik, um Räume für angstfreien Austausch und Entschleunigung- auch in Schulkontexten zu schaffen. Sie plant einen Übergangsaufenthalt in Paris, um freiberuflich weiterzuarbeiten und in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen Räume zu eröffnen, in denen sie ihre Forschung zu Körper, Bewegung in Form von Workshops weiterführt.
Aktueller Film mit Anela Luzi: „Die Taufe“ R: Jan Oke Jens _ Der Spielfilm wird im November im ZDF und auf 3Sat gezeigt.
Katzen und Literatur. Literatur und Katzen. Eine wunderbare Kombination von Ruhe, Stille, Freude.
Der legendäre literarische Katzenkalender führt Woche für Woche mit großartigen Katzenfotos und darauf bezogenen literarischen Zitat durch das Jahr und wird so zu einem inspirierenden Wegbegleiter.
„Ein Jahr mit Buch&Miau als wöchentliches Kalenderblatt – ein Genuss!“
Der literarische Katzenkalender 2026. Julia Bachstein. Schöffling Verlag.
Liebe Mizgîn, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Wenn ich ehrlich bin – mein Tagesablauf hat sich nicht verändert. Warum auch? Es hat sich ja für uns, hier im warmen Zentrum Europas – für uns, die noch verdienen, die noch arbeiten, die noch Geld bekommen am Ende des Monats – hat sich nichts verändert. Wir gehören immer noch zu denen, die funktionieren dürfen. Verdienstfähig, wie man so schön sagt. Aber für all jene, die vom Jobcenter leben – unterschiedlichste Menschengruppen – müssen nun jeden Monat bangen, ob sie die Miete noch schaffen, ob die Wohnung bleibt. Für diese Menschen hat und kann sich sehr schnell viel, ja alles verändern.
Ich stehe also auf, ´trinke meinen Kaffee, lese Nachrichten über Krisen, die immer woanders stattfinden – und manchmal, wenn ich ehrlich bin, auch hier, direkt nebenan, aber unsichtbar.
Dann gehe ich wieder ans Arbeiten, als wäre das alles nur Material und nicht real. Das ist ja das eigentlich Erschreckende: Dass man weitermacht, obwohl alles brennt. Die Katastrophe ist ja längst da, nur die Normalität hat sich besser organisiert.
Jetzt gerade schreie ich laut aus: WACH DOCH ENDLICH AUF! DAS IST DOCH KEIN TAGESABLAUF, DAS IST BETÄUBUNG!
Und ja – vielleicht ist das mein Tagesablauf: ein gutgeöltes System der Betäubung.
Mizgîn Bîlmen, Regisseurin
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Was jetzt wichtig ist, ist das, was uns noch weh tut. Alles andere ist schon verkauft.
Was jetzt wichtig ist?
Dass wir uns erinnern, wer wir waren, bevor man uns erklärte, wer wir zu sein haben.
Wichtig ist, dass Sprache nicht verstummt, auch wenn sie keine Nation hat. Dass Frauen, die Grenzen tragen, sie nicht mehr stillschweigend auf dem Rücken tragen.
Wichtig ist, nicht mehr nur zu überleben, sondern die Form des Überlebens verändern.
Wichtig ist, die Lüge des Friedens zu erkennen, der auf der Angst der Anderen gebaut ist.
Wichtig ist, die Zukunft nicht den Algorithmen zu überlassen, die Krieg neutralisieren, bis keiner mehr merkt, dass er stattfindet.
Wichtig ist, Widerspruch.
Wichtig ist, dass wir einander nicht vergessen, auch wenn die Welt schneller spricht, als wir denken können.
Und dass wir, wenn das Wort „Mensch“ wieder hohl klingt, neu anfangen zu sprechen – auf gebrochenem Atem.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/ Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Ich stehe vor einem Aufbruch.
Aber das Gelände ist vermint mit Erinnerung.
Jede Generation glaubt, sie sei die erste, die aufbricht. Dabei tritt sie nur in die Fußspuren derer, die verschwunden sind, ohne angekommen zu sein.
Ich trage die Geschichten meiner Mütter in der Stimme, und die Nachrichten der Welt in den Augen.
Die Welt ändert die Kostüme, nicht die Gewalt.
Wer neu anfängt, muss zuerst wissen, woher das Vergessen kommt.
Ich spreche langsam, damit der Schmerz denken kann.
Ich spreche jetzt, bevor sie mir das Mikrofon nehmen!
Ich spreche.
Ich stolpere.
Ich lebe zwischen Zitat und Schrei.
Der Neubeginn wird kein Fest sein.
Er wird ein Riss sin, durch den wir endlich atmen.
Das Theater – nicht mehr Bühne, sondern OP-Saal der Gegenwart
Die Kunst – nicht mehr Schmuck, sondern Sauerstoff, wenn der Rest der Welt die Luft an sich reißt.
Kunst wird die Muttersprache des Zweifels sein.
Ohne sie – kein Aufbruch, nur ein Umzug ins nächste Schweigen.
Vielleicht beginnt alles erst, wenn die, die keine Heimat haben, anfangen, die Bühne als Territorium zu besetzen.
Was liest Du derzeit?
Ich lese im Moment… hm, ich bewege mich lesend, eher taumelnd, zwischen Wagner und Novalis – also irgendwo zwischen Romantik und Faschismus. Das ist Teil meiner Recherchearbeit für das Theater in Zwickau. Ich versuche zu verstehen, wie diese deutsche Romantik, dieses große, sehnsüchtige, schöne Gift, sich so einfach in den nationalen Wahn eingeschrieben hat.
Wie aus der blauen Blume irgendwann der braune Sumpf wurde.
Die Figur Schuhmann wird dabei der rote Faden meines ganzen Unterfangens sein: seine künstlerische Schaffensperiode, sein musikalisches Denken, seine Beziehung zu Clara und seine Krankheit.
Er ist der Fixpunkt, an dem sich Sehnsucht, Genie, Wahnsinn und gesellschaftliche Strukturen treffen. Ich lese also nicht nur Texte, ich lese Abgründe. Ich lese, was passiert, wenn Sehnsucht und Macht sich verbünden und Verantwortung mit Macht verwechselt wird.
Ich lese Wagner und plötzlich merke ich: der Satz atmet noch in uns. Ich lese Novalis und zwischen Zeilen beginnt etwas zu marschieren.
Ich blicke also auf die unerlöste Vergangenheit Deutschlands und schreie dabei immer wieder lauthals auf, lache und blute dabei. Ich erkenne diese unerlöste Sehnsucht im Heute und versuche dabei einfach nicht wegzusehen.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Vielleicht ist das alles,
was jetzt wesentlich ist:
Nicht aufzuhören, zu fühlen,
während man denkt.
Und nicht aufzuhören, zu denken,
während man brennt
Vielen Dank für das Interview, liebe Mizgîn, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theaterprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:Mizgîn Bîlmen, Regisseurin
Zur Person/über mich:Mizgîn Bîlmen wurde 1983 in Duisburg geboren und wuchs dort auf. Nach einem einjährigen Aufenthalt am Berliner Maxim Gorki Theater und einem weiteren Jahr am Schauspiel Frankfurt, wo sie drei Inszenierungen realisierte, kehrte sie in ihre Heimatstadt zurück und lebt bis heute dort.
2016 realisierte sie ihre erste Oper, eine deutsche Erstaufführung mit dem Titel Charlotte Salomon, die sich intensiv mit dem Werk und der gleichnamigen jüdischen Künstlerin auseinandersetzte. In der Sprechrolle wurde die fabelhafte Jana Schulz besetzt. Die Inszenierung war ein voller Erfolg und war regelmäßig ausverkauft, was ihr den renommierten Götz-Friedrich-Preis einbrachte. Seitdem arbeitet sie als Regisseurin landauf landab im deutschsprachigem Raum, immer auf der Suche nach den verborgenen Verbindungen zwischen Musik, Literatur, Bewegung und gesellschaftlicher Realität. Ihre Arbeit erforscht die Spannungen zwischen ästhetischem Genie und menschlicher Zerbrechlichkeit. Zwischen Macht und Verantwortung. Inspiriert von Figuren, die emotional, intellektuell und politisch zugleich sind – kraftvoll manchmal verstörend, immer nachdrücklich.
Die kommende Inszenierung wird in Zwickau realisiert.
I – Ich will keine Friedensengel, ich will Unfälle auf der Bühne.
V – Vergib mir, Publikum, ich hab die Wahrheit vergessen.
E – Endlich sagt jemand: „Ich weiß nicht mehr, was richtig ist!“
P – PACE – der Frieden als Logo, das keiner mehr trägt.
E – Erschreckt euch! Frieden ist keine Wellnessbehandlung.
A – Alle wollen Ruhe, aber keiner will die Stille nach dem Schuss.
C – Christus würde heute gecancelt werden – wegen Überdramatisierung.
E – Ende
A – Alles, was ich will, ist eine ehrliche Katastrophe.
C – Chaos ist mein Gebet.
H – Heilig ist nur das, was stört.
A – Atme, bevor du urteilst.
N – Nichts bleibt, wenn wir nichts riskieren.
C – Clowns sind die letzten Propheten.
E – Ende offen. Bitte weiterleben.
Mizgîn Bîlmen, 21.10.2025
Mizgîn Bîlmen, Regisseurin
GIVE PEACE A CHANCE
Mizgîn Bîlmen, Regisseurin
Zur Person/über mich:Mizgîn Bîlmen wurde 1983 in Duisburg geboren und wuchs dort auf. Nach einem einjährigen Aufenthalt am Berliner Maxim Gorki Theater und einem weiteren Jahr am Schauspiel Frankfurt, wo sie drei Inszenierungen realisierte, kehrte sie in ihre Heimatstadt zurück und lebt bis heute dort.
2016 realisierte sie ihre erste Oper, eine deutsche Erstaufführung mit dem Titel Charlotte Salomon, die sich intensiv mit dem Werk und der gleichnamigen jüdischen Künstlerin auseinandersetzte. In der Sprechrolle wurde die fabelhafte Jana Schulz besetzt. Die Inszenierung war ein voller Erfolg und war regelmäßig ausverkauft, was ihr den renommierten Götz-Friedrich-Preis einbrachte. Seitdem arbeitet sie als Regisseurin landauf landab im deutschsprachigem Raum, immer auf der Suche nach den verborgenen Verbindungen zwischen Musik, Literatur, Bewegung und gesellschaftlicher Realität. Ihre Arbeit erforscht die Spannungen zwischen ästhetischem Genie und menschlicher Zerbrechlichkeit. Zwischen Macht und Verantwortung. Inspiriert von Figuren, die emotional, intellektuell und politisch zugleich sind – kraftvoll manchmal verstörend, immer nachdrücklich.
Die kommende Inszenierung wird in Zwickau realisiert.
Fotos: Portrait_Charlie Casanova; Motiv „Undine geht/Jennifer Pöll“ _ Walter Pobaschnig.
Ein Nachmittag der Generation – Oma, Mama, Enkel. Es geht im Gespräch um die Führerscheinprüfung. Nicht des Enkels, sondern der Oma. Für alle ein spannender Moment. Und die Oma bleibt dran. In Theorie und Praxis. Denn da braucht es in der Probefahrt „Geleitschutz“. Zwei Autos für drei. Und dann beginnt die Challenge zwischen Straße und Graben…
Und die Fahrt des Lebens geht auch abseits der Fahrprüfung weiter. Ebenen, Kurven, Steigungen – das Alter nimmt seinen Lauf und jetzt sitzen alle drin, alle Generationen, im Geleitschutz für die Oma, die immer mehr die Kontrolle am Lenkrad der Sinne in der Gegenwart verliert und sich an Stationen, Prüfungen des Lebens erinnert…
Jetzt machen alle den „Oma-Begleitschein“, in Theorie und Praxis des Lebens, eine Fahrt für alle in die Herausforderungen des Alters in der Familie…
Eva Holzmair, eine der spannendsten literarischen Stimmen der Gegenwart, legt mit „Wolkenschwer“ einen Generationenroman vor, der sich beeindruckend in sprachlicher Raffinesse zwischen Herkunft(Dialekt)sprache und Hochsprache dem Thema Alter und den Herausforderungen der Generationenfamilie in Alltagssituationen, Gesprächen, Begegnungen, Erfahrungen in Witz und Empathie stellt. Hervorzuheben ist die außergewöhnliche Erzählqualität, in der die so versierte Autorin wunderbar von Situation zu Situation zu überraschen weiß und so Leserin und Leser in Neugierde, Aufmerksamkeit und Humor bis zur letzten Seite perfekt mitgehen lässt.
„Ein mitreißend humorvoller Generationenroman über die herausfordernde Zeitreise in das Alter!“
Wolkenschwer, Eva Holzmair. Roman. Literaturedition Niederösterreich.
RomanSeeliger, Pianist, Jurist, Kabarettist und Komponist
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RomanSeeliger, Pianist, Jurist, Kabarettist und Komponist
Zur Person/über mich:RomanSeeliger, Pianist, Jurist, Kabarettist und Komponist, schreibt seit über 10 Jahren Komödien, in denen er alle Figuren spielt und auch am Klavier ohne Double auskommt. Er tritt mit Programmen wie „Seeliger Beethoven“ oder „Veto gegen Keto“ regelmäßig auf österreichischen Bühnen auf. Musikalisch verbindet er dabei Stücke, die ursprünglich nichts mit einander zu tun haben. Hits der Gegenwart und Werke beispielsweise von Bach oder Beethoven verschränkt er zu einem neuen Ganzen. So entstand für das Straussjahr etwa sein Radetzky-Walzer. Näheres auf: www.klavierkabarett.com
Lieber Roman Seeliger, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Ein Teil meiner Zeit ist einem juristischen Job gewidmet, den ich gewählt habe, weil mir das Talent zur Armut fehlt, die mit dem künstlerischen Risiko eines klassischen Pianisten und Kabarettisten mit leicht intellektuellem Touch verbunden sein kann. Da meine besondere Liebe der Musik, dem Theater und der Unterhaltung gilt, bin ich aber auch kreativer Pianist und Klavierkabarettist geworden. Ich schreibe und lerne praktisch täglich neue Programme meiner Klavier-Komödien.
RomanSeeliger, Pianist, Jurist, Kabarettist und Komponist
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Die Lage der Welt ist alles andere als beruhigend, kriegerische Auseinandersetzungen und gesellschaftliche Polarisierungen auf allen Ebenen machen mir Sorgen. Um den Optimismus nicht zu verlieren, ist für mich der Humor der Schalter, an dem wir drehen können. Ich meine damit nicht irgendwelche derben Witze, sondern Pointen, die uns – auch – über eigene Unzulänglichkeiten schmunzeln lassen.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Die COVID-Pandemie hat uns gezeigt, wie sehr die einzelnen Bereiche unseres Lebens verzahnt sind. Die Kunst ist auch ein wirtschaftlicher Faktor, was schon wieder vergessen zu sein scheint. Denn: Die Wirtschaft leidet unter dem Wegfall von kulturellen Veranstaltungen, weil dann Umsätze und mit ihnen Abgaben für den Staat verloren gehen. Damit wird wieder das Geld in den Fördertöpfen für Kunst und Kultur knapp.
Die Kunst kann – mehr denn je – den Finger in die Wunde von Missständen legen und somit Impulse zur Verbesserung liefern. Dabei ist nach meiner persönlichen Einschätzung nicht mit der Brechstange vorzugehen, weil solche radikalen Aktionen in der Regel mehr zu einer Verkrustung bestehender Standpunkte beitragen als zu einer Entspannung. Wir müssen Äste biegen und nicht brechen. Ich bin daher nicht so sehr dafür, allgemein gültige Konzepte zu präsentieren, die es wahrscheinlich gar nicht geben kann, sondern zum Nachdenken anzuregen, damit zumindest Teile des Publikums beginnen, durch einen Perspektivenwechsel Dinge neu zu bewerten. Im Idealfall gelingt es, Menschen mit unterschiedlichen Grundpositionen zusammenzuführen.
Damit diese Chance auch in Zukunft genützt werden kann, muss die Freiheit der Kunst unbedingt verteidigt werden. Sie ist und bleibt neben anderen Grundrechten ein Gradmesser für das Funktionieren demokratischer Systeme.
Was liest Du derzeit?
Wieder einmal das Werk „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ von Karl Popper und Gogols Theaterstück „Der Revisor“, da ich in einer Produktion dieses Klassikers, in dem das Thema der Korruption komödiantisch verarbeitet wird, die Rolle des Stadthauptmanns spiele.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Im Scherz darf man sogar die Wahrheit sagen.“ (Wird Sigmund Freud zugeschrieben)
Vielen Dank für das Interview, lieber Roman, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Musik_Kabarettprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:RomanSeeliger, Pianist, Jurist, Kabarettist und Komponist
Zur Person/über mich:RomanSeeliger, Pianist, Jurist, Kabarettist und Komponist, schreibt seit über 10 Jahren Komödien, in denen er alle Figuren spielt und auch am Klavier ohne Double auskommt. Er tritt mit Programmen wie „Seeliger Beethoven“ oder „Veto gegen Keto“ regelmäßig auf österreichischen Bühnen auf. Musikalisch verbindet er dabei Stücke, die ursprünglich nichts mit einander zu tun haben. Hits der Gegenwart und Werke beispielsweise von Bach oder Beethoven verschränkt er zu einem neuen Ganzen. So entstand für das Straussjahr etwa sein Radetzky-Walzer. Näheres auf: www.klavierkabarett.com
Februar 1917. Russische Revolution. Der Sturz des Zarenreiches. Einer der größten Umbrüche der modernen Gesellschaftsgeschichte.
Wie genau gestalteten sich nun die entscheidenden Tage vor dem Ausbruch der Revolution? Wie waren die Lebensumstände der Zeit vor Ort und wer waren die wesentlichen Akteure im Prozess der Revolution?
Das Buch lässt Situationen, Stationen und Entwicklungen gleichsam in Echtzeit miterleben und das dramatische Panorama der Zeit unmittelbar kennenzulernen.
„Ein Buch als beeindruckende Zeitreise in den Sturz des Zarenreiches in den dramatischen Tagen des Februar 1917“
Die letzte Fahrt des Zaren. Als das alte Russland unterging. Baberowski, Jörg. Beck Verlag.
Hardcover, 380 S., mit 37 Abbildungen und 2 Karten
Zur Person/über mich:Kerstin Hau, geboren 1974, studierte Media-System-Design und Fachjournalismus und schreibt seit 2015 für kleine und große Leute. Sie ist Alumna der Akademie für Kindermedien. Ihre Werke werden in viele Sprachen übersetzt. Persönliche Erfahrungen, wie der Verlust ihres Sohnes, prägen ihre Werke und verleihen ihren Geschichten Authentizität. Berufsbegleitend hat sie eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendliche absolviert.
„Jeder Mensch hat schon einmal geliebt, ist schon einmal geliebt worden und hat Höhenflüge und Tiefpunkte einer Liebesbeziehung durchlebt. In ihrem neuen Buch „Geliebt“ führt uns Kerstin Hau vor Augen, wie vielfältig Liebe im Leben der Menschen ist, welche Tiefe und welche Weite sie haben kann und wie überlebenswichtig es ist, geliebt zu werden und zu lieben.
Angefangen von der ersten Liebe zum noch ungeborenen Kind im Mutterleib, über die Liebe zwischen Kindern und Eltern, bis hin zur Liebe zu Freundinnen und Partnerinnen bleibt keine Facette der Liebe ungenannt.
Ein wunderschön-poetisches Geschenkbuch für jede*n – eine Einladung, das Fest der Liebe immer wieder im Jetzt und Hier zu feiern!“ (Pressetext _ Verlag)
Kerstin Hau, Geliebt. Gütersloher Verlagshaus 36 Seiten. Pappband € 16,00 [D] / € 16,50 [A] / CHF 22,90 ISBN 978-3-579-06290-7 Erscheinungstermin: 01. Oktober 2025