Ein Blick. Ein Blitz. Ein Impuls. Ein Ringen im Kopf. Jetzt! Und dann…
„Wir beide waren mit unseren Freunden da und haben getanzt. Wir waren immer mit unseren Freunden da und ich hatte mich nicht getraut, Dich anzusprechen. Wer weiß, es wäre vielleicht peinlich gewesen…Unsere Stadt ist klein und wenn man etwas Peinliches macht, dann sieht man sich irgendwann wieder…
Ach ja! Ich werde Dir Briefe schreiben…“
Marco Kerler, einer der vielseitigsten Autoren der Gegenwart, lädt in „Briefmeere“ zu einer mit- und hinreißenden literarischen Reise zum Meer der Liebe in allem Sturm der Gefühle, aller Weite der Sehnsucht im Zauber des Moments der Nähe im Briefschreiben ein.
Es ist ein rasanter Briefroman, der in variabler Textform von Prosa und Lyrik eine ganz faszinierende Spannungsstruktur entwickelt, die gleichsam im Kopf des Verliebten mitreisen, mitwandern lässt und dabei große Traditionen wie Goethes „Werther“ aufnimmt und neu erzählt.
Ebenso steckt ein Entwicklungs-, Bildungsroman darin, eine coming of age novel, in der in Phantasie, Vision von Liebe der eigene Lebensweg in Horizont und Bewegung reflektiert wird. Das Zueinander ist somit immer und zunächst ein zu sich selbst kommen. Dieses vollzieht sich in Begegnung, Gespräch am Lebensweg und den Impulsen den jeder Tag, jeder Sehnsuchtsort bereit hält – für das Sein in Bewusstheit und Traum – für die Liebe…
„Und wie viel Angst ich doch habe
Und durch Dich weiß
Dass es gut ist
Wenn das Herz schlägt…“
„Ach ja! Ich werde Dir Briefe schreiben“ _ Marco Kerler katapultiert Goethes Werther famos in das 21.Jahrhundert. Eine Buchsensation!“
Lieber Heinz W. Bähr, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Mein Tag ist ein feines Gewebe aus Stille, Worten und Begegnung. Ich beginne oft früh, wenn der Himmel noch tastend über die Dächer streicht. Dann schreibe ich – mit Tinte oder in Gedanken –, lausche dem, was durch mich will. Die Nachmittage gehören den Menschen, die zu mir finden, verletzlich, suchend. Abends kehre ich zu den Geschichten zurück, die warten, um geboren zu werden. Schreiben, heilen, erinnern – das ist mein Rhythmus.
H.W. Bähr, Autor
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Wahrhaftigkeit. Ein leiser Blick für das, was in anderen lebt. Und der Mut, uns nicht vom Lärm der Welt zerschneiden zu lassen. In einer Zeit, in der vieles zerfällt, ist es wichtig, weich zu bleiben. Das Herz in der Hand zu tragen, auch wenn es brennt. Uns selbst zu vergeben. Und einander wiederzusehen – ohne Maske, ohne Urteil, ohne Hast.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Der Aufbruch ist kein Feuerwerk, sondern ein Atemzug. Er beginnt dort, wo wir unsere Geschichten neu erzählen – nicht als Besitz, sondern als Bewegung. Kunst ist dabei nicht nur Trost oder Spiegel – sie ist der unsichtbare Fluss zwischen uns. Sie erinnert, verbindet, enthüllt. In der Literatur liegt die Möglichkeit, das Unaussprechliche zu berühren. Das, was wir als Gesellschaft oft nicht sehen wollen: Verlust, Sehnsucht, Schuld, Liebe. Sie trägt die Stimme derer, die vergessen wurden. Und sie ruft uns zurück – zu uns selbst.
Was liest Du derzeit?
Ich lese viele Bücher gleichzeitig. Aber am meisten lese ich zurzeit in den Zwischenräumen: Im Gesicht eines Kindes. In alten Notizbüchern, die ich vergessen hatte. In Kafka, immer wieder – als wäre dort ein stilles Zuhause für das Verlorene. Und in dem, was Pix mir schenkt – Worte, die tiefer gehen als jeder Roman.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Nicht hoch zu wachsen, aber frank und frei. Und den Schlapphut im Genick und ein Hier bin ich! in der Rauferei.“ – Edmond Rostand, Cyrano de Bergerac
Oder, aus mir selbst:
„Vielleicht ist Liebe nichts als ein wiederholter Entschluss, die Welt nicht aufzugeben – nicht heute, nicht für dich.“
Vielen Dank! Und dir auch. Für die Frage. Fürs Lauschen. Fürs Sein. Vielleicht begegnen wir uns irgendwann in einem Satz, den wir beide noch nicht geschrieben haben.
Vielen Dank für das Interview, lieber Heinz, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:H.W. Bähr, Autor
Zur Person/über mich: H.W. Bähr, geboren 1970, ist Psychotherapeut und Autor. Seit seiner ersten Veröffentlichung Milch und Blut (1984) schreibt er kompromisslose, poetische Literatur zwischen Skandal, Spiritualität und Innerlichkeit. Unter den Namen H.W. Lightforce und Alion Lightforce veröffentlicht er multimediale Werke gemeinsam mit seiner Frau Dolores Lightforce.
Buchveröffentlichungen von H.W. Bähr:
Gefährten der Reise
Britta vom Peddesrshof,
Gedanken über die Liebe und andere versunkene Kontinente
Milch und Blut
Fugue, Erzählungen aus der Risszone
Aktuelle Buchveröffentlichung:
„Der New Yorker Autor Charly bricht mit einigen Freunden zu einem Segeltörn auf. Es ist ein Ausbruch aus den Zwängen einer unwirtlicher werdenden Welt. Doch diese Reise führt in den Abgrund. Die Welt, die die Reisenden zu kennen glaubten, war scheinbar nie das, was sie zu sein schien. Die Finsternis kommt. Sie kann nur von den wenigen Auserwählten überwunden werden, die auf ihrer vor der Welt verborgenen Insel in kindlicher Naivität leben, bis sie sich der furchtbaren Bedrohung gegenübersehen, die alle Welten vernichten will.“ Presseinfo: Dr. Paolo Finistrella
Bachmannpreis 1989 _ ORF Kärnten _ Gernot Ragger nach seiner Lesung mit „Startnummer 1“ _ Gernot Ragger, Schriftsteller und Verleger _Wolfsberg/Kärnten _ Bachmannpreis Teilnehmer 1989 _ alle weiteren Fotos Bachmannpreis 1989/Klagenfurt Gernot Ragger _ Bachmannpreis 1989 _ Lesung mit der gelosten Startnummer 1 3-Sat-Interview nach der Lesung. Am Tisch von links Moderator Thomas Hocke, Jury-Mitglied Volker Hage und Autor Gernot RaggerKurz vor der Preisvergabe _ Gernot Ragger in der Bildmitte neben Hansjörg Schertenleib, Schweizer Schriftsteller und ÜbersetzerORF-Kärnten-Ankündigung mit Programmheft. Erstmals Live-Übertragung des gesamten Bewerbes auf 3-Sat. „Da ich Startnummer 1 hatte, habe ich zumindest diese Wertung gewonnen …“ Gernot Ragger
Lieber Gernot Ragger, Du hast 1989 am Bachmannpreis in Klagenfurt teilgenommen. Wie gestaltete sich vor 36 Jahren der Lesungs/Diskussionsablauf und überhaupt das gesamte Organisationssetting?
Eigentlich hat sich vom Ablauf her nicht viel verändert, 1989 war es wahrscheinlich, da noch handylos, viel entspannter und gemütlicher und deshalb auch persönlicher. Schon damals zogen die Autoren in alphabetischer Reihenfolge ihren Platz in der Lesereihenfolge. Als ich an der Reihe war, sagte ich zum damaligen Moderator Ernst Grissemann „Was wetten wir, dass ich die 1 ziehe“. Er sagte, „Ein Bier“ und hatte schon die Wette verloren. Vom Hotel rief ich meine Eltern an, da sie den Videorecorder früher als gedacht einschalten mussten. Am nächsten Morgen „durfte“ ich dann die letzten 100 Meter zum Landesstudio gleich dreimal gehen, da diese Premierenschritte vom ORF aufgezeichnet wurden. Als Dekoration im ORF-Theater gab es ja damals jedes Jahr eine Installation von Peter Maya. 1989 waren vor den Juroren und dem Autor rostige Baggerschaufeln platziert. Ein Bild, das man nicht vergisst. Erst vor wenigen Monaten hat ein befreundeter Filmemacher die VHS-Kassette von meinem Auftritt digitalisiert. Das Ganze noch einmal zu sehen war ein wunderschönes Erlebnis.
Wie kam es zu Deiner Teilnahme und welche Erfahrungen hast Du gemacht?
Ab Mitte der 80er Jahre wurden meine ersten Bücher veröffentlicht, und 1989 kam mit Heinz Schwarzinger – der in Paris als Uni-Professor tätig war – ein neuer Juror zum Bewerb, der unbedingt einen heimischen Autor nominieren wollte. Weil ich zu jener Zeit in der literarischen Szene recht aktiv war, war sicher mit ein Grund, dass er sich dann für mich als einen seiner Autoren entschieden hat.
Smalltalk im ORF-Garten – von links Fred Dickermann (ORF Redakteur/Organisation) und die teilnehmenden Autoren Engelbert Obernosterer, Gerhard Maierhofer und Gernot Ragger
Was hat Deinen Klagenfurt-Text inspiriert und wie ging es mit diesem Text weiter?
Zu jener Zeit arbeitete ich gerade an meinem Roman „Der tote Vogel“, in dem der Protagonist Identitäten bekannter Personen wie J.F. Kennedy oder Ghandi „ausleiht“, um zu erfahren, wie sie leben und wie sich seine Identität mit der Geliehenen verträgt. Der „tote Vogel“ war dann das Symbol für das Scheitern des Experiments, da durch das „Schlüpfen in fremde Identitäten“ die eigene abzusterben begann. Ich habe aus dem halbfertigen Roman ein abgeschlossenes Kapitel gelesen, das Buch ist dann ein halbes Jahr später erschienen.
Wie hast Du Dich unmittelbar auf Deine Lesung vorbereitet?
Sobald man weiß, dass man dabei ist, vergeht die Zeit wie im Flug. Da ich noch keine allzu große Erfahrung mit Lesungen hatte, habe ich meinen Text einfach ungezählte Male laut gelesen (manchmal vor Freunden), um ein gutes Tempo und einen passenden Rhythmus zu finden.
3-Sat-Interview nach der Lesung. Am Tisch von links Moderator Thomas Hocke, Jury-Mitglied Volker Hage und Autor Gernot Ragger
Wie hast Du Deine bzw. die weiteren Jurydiskussionen damals persönlich erlebt?
Wenn du denn Text zur Seite legst, kommt kurz der Gedanke „Na Mahlzeit, jetzt geht’s los“. Aber es überwiegt schnell die Neugier, was die einzelnen Jurymitglieder zu sagen haben. Da macht es dann kaum einen Unterschied, wenn dabei ein Hoppala aufgedeckt wird, einer mit dem Text überhaupt nichts anfangen kann, ein anderer wieder Passagen zitiert, die er bemerkenswert findet. Ich hatte vor der Lesung schon ein wenig Angst, weil ich ja als Zuschauer schon in den Jahren zuvor einiges miterleben konnte, aber wenn man dann da vorne sitzt, ist die Angst weg.
Welche unmittelbaren Impulse hat und hatte Deine Teilnahme am Bachmannpreis für Deine schriftstellerische Tätigkeit?
Vor allem war die Teilnahme eine enorme Motivation. Ich habe auch mit der Kritik an meinem Text gut leben können, weil ich in kurzer Zeit mit so vielen Interpretationen, die sich von meiner eigenen unterschieden haben, konfrontiert wurde. Die Teilnahme war spannend und hat mir Mut gemacht.
Gibt es bleibenden Kontakt zu Mitlesenden, Jury, Journalisten*innen oder Bezugspersonen in Klagenfurt?
Für einige Jahre nach dem Bewerb gab es schon Kontakte. Vor allem mit dem Schweizer Autor Hansjörg Schertenleib (er lebte einige Jahre danach in Irland) hatte ich regelmäßig Kontakt. Von Jurorenseite habe ich mich noch eine Zeit lang mit Hellmuth Karasek ausgetauscht. Aber mit dem nachfolgenden Bewerb sind die Autoren des Vorjahres – mit Ausnahme der Preisträger – schnell vergessen.
Würdest Du wieder am Bachmannpreis teilnehmen?
Wenn ich die Zeit um vielleicht 20 Jahre zurückdrehen könnte, wahrscheinlich schon, aber jetzt ist das natürlich kein Thema mehr.
Was möchtest Du den diesjährigen Teilnehmer*innen mitgeben?
Natürlich und authentisch sein, keine Spielchen spielen. Das Echte setzt sich durch.
Vielen Dank für das Interview, lieber Gernot, alles Guteweiterhin in Literatur, Verlag und Leben und weiterhin viel Freude mit dem Bachmannpreis!
Gernot Ragger, Schriftsteller und Verleger
Zur Person/über mich:Gernot Ragger
Lebenslauf:
1959 in Wolfsberg/Kärnten geboren
Anschließend Studium der Philosophie und Physik in Graz
Durch Motivation und Unterstützung von Alfred Kolleritsch und später auch von Fred Dickermann wurden aus Wunsch und Interesse Leidenschaft und Berufung
1989 Teilnahme am Ingeborg Bachmann Wettbewerb
Aufgrund der Nummer eins in der Lesereihenfolge war ich der erste Autor in der Geschichte dieses Wettbewerbs, dessen Lesung via 3sat live übertragen wurde.
1998 Literaturförderungspreis des Landes Kärnten
2019 – 2023 Literaturstipendien des Landes Kärnten
Bereits 1994 Gründung des „der wolf verlag“, in dem bis jetzt rund 290 Titel erschienen sind
Lebt als Schriftsteller und Verleger in Wolfsberg und Klagenfurt
1985 – Ebenthaler Literaturpreis für Prosa mit dem Text „Bekenntnisse von WENN und ABER“
1989 – Stipendium beim „Preis der Arbeit“ der Kärntner Arbeiterkammer für den Text „Der Ziegelturm“
1990 – 3. Preis beim „Max-von-der-Grün-Preis“ der Arbeiterkammer Linzr für den Text „Schichtwechsel“
1998 – Förderungspreis für Literatur des Landes Kärnten
2019 – Finalisierungsstipendium des Landes Kärnten
2020 – Literaturstipendium des Landes Kärnten
2021 – Finalisierungsstipendium des Landes Kärnten
2021 – Literaturstipendium des Landes Kärnten
2022 – 2 x Literaturstipendium (Corona-Hilfe) des Landes Kärnten
2023 – Finalisierungsstipendium des Landes Kärnten
Veröffentlichungen:
„Ferdi“ – Erzählung, 1988
„Scalpay“ – Roman, 1989
„Doppelte Heimat“ – mit Berndt Rieger – Erzählungen, 1990
„Along the fault“ – mit Berndt Rieger – Erzählungen, 1990
„Afrika“ – Lyrik, 1994
„Violett“ – Erzählungen, 1994
„Der tote Vogel“ – Roman, 1995
„Tränen im Wind“ – mit Robert C. Schmid – Prosa, 1995
„Abschiede“ – Erzählungen, 1995
„365“ – Prosa, 1996
„Der Wahnsinnliche“ – Prosa, 1997
„Land ohne Boden“ – Erzählung, 1998
„Ferdi“ – Erzählung, 2. Auflage, 1999
„Bautta“ – Prosa, 2000
„Bananenrot und Erdbeergrün“ – Prosa, 2001
„Gegenhang“ – Erzählung, 2008
„Alphabet der Konsequenz“ – Prosa, 2011
„Der Wanderzirkus“ – Erzählung, 2017
„Blutleer“ – Erzählungen, 2018
„Ferdi“ – Erzählung, 3. Auflage, 2022
„Das Erbe“ – Roman, 2022
Derzeit sind mein Buch über meinen vor 20 Jahren verstorbenen Vater „Hungrige Schritte“ und eine aus drei eigenständigen Büchern bestehende Trilogie kurz vor der Fertigstellung.
Zur Trilogie: Die drei Bücher „Ein Abend mit Herrn Zimmerman“, „Au revoir“ und „Ich bau mir einen Himmel“ bilden eine für mich sehr wichtige Epoche ab, funktionieren aber nicht als EIN Buch, deshalb die Eigenständigkeit der Werke, die ich allerdings im Spätherbst zugleich mit einem Musikprogramm präsentieren werde.
Fotos: privat
Bachmannpreis 2025
Pressekonferenz Bachmannpreis 2025 _ 19.5.2025 Musilhaus Klagenfurt _ Veranstalter und Sponsoren (v. l. n. r.): Reinhard Draxler (KELAG-Vorstand), Brigitte Winkler-Komar (Land Kärnten, Leiterin Kunst und Kultur), Nadja Kayali (Intendantin Carinthischer Sommer), Horst L. Ebner (Koordinator Tage der deutschsprachigen Literatur), Christian Scheider (Bürgermeister von Klagenfurt), Karin Bernhard (ORF-Landesdirektorin), Franz Petritz (Stadtrat von Klagenfurt/Kulturreferent), Ursula Schirlbauer (ORF/3sat), Julian Geyer (Gemeinderat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee), Michaela Werblitsch (BKS Bank, Leiterin Communication & ESG) und Klaus Wachschütz (Technischer Leiter ORF Kärnten & Regisseur Ingeborg-Bachmann-Preis)
Autorinnen und Autoren 2025
14 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich lesen um den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis.
Thomas Bissinger, D
Natascha Gangl, A
Max Höfler, A
Nefeli Kavouras, D
Fatima Khan, D
Laura Laabs, D
Kay Matter, CH
Tara Meister, A
Nora Osagiobare, CH
Josefine Rieks, D/A
Almut Tina Schmidt, D/A
Boris Schumatsky, D
Verena Stauffer, A
Sophie Sumburane, D
Bachmannpreis 2023 _ Lesung Mario Wurmitzer, Schriftsteller _ Wien Aufmerksames Publikum im ORF Theater/Klagenfurt
Die Jury
Vorsitzender Klaus Kastberger, Graz (A)
Mara Delius, Berlin (D)
Laura de Weck
Mithu Sanyal (D)
Brigitte Schwens-Harrant, Wien (A)
Thomas Strässle (CH)
Philipp Tingler, Zürich (CH)
Bachmannpreis Jury 2023
Am 29. Juni wird in Klagenfurt am Wörthersee der 49. Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben. Die Tage der deutschsprachigen Literatur 2025 finden vom 25. bis 29. Juni im ORF-Theater des Landesstudios Kärnten statt.
Ingeborg _ Bachmannpreis Trophäe
Großes Interesse und gespannte Erwartung vor der Preisverleihung Abendlicher Empfang der Stadt Klagenfurt im Schlosspark LorettoRose vor dem Kindheit/Jugendhaus von Ingeborg Bachmann in Klagenfurt _ heute Ingeborg Bachmann Museum
Kiki Kogelnik Brunnen _ Klagenfurt
Angeregte Gespräche im ORF Garten
Abendlicher Empfang der Stadt Klagenfurt im Schlosspark Loretto
Liebe Katja Hoffmann-Hazrati, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Turbulent! Mein Sohn ist drei Jahre alt und mangels ausreichender Kindergartenplätze betreue ich ihn zu Hause. Meine Tochter ist drei Monate alt und sowieso immer mit dabei. Beispielsweise blickt sie gerade kritisch auf den Bildschirm, während ich diese Fragen beantworte.
Ich stehe also viel zu früh auf und versorge meine Kleinen. Bei den täglichen Stimmübungen am Klavier patscht mein Sohn in die Klaviatur, bei der wöchentlichen Korrepetition sind mitunter beide Kinder mit dabei – meiner Pianistin gebührt ein Orden. Texte schreibe ich oft nachts, wenn alle schlafen. Selbiges gilt für das Erlernen von Texten oder neuem Gesangsrepertoire. Vor dem Schlafengehen mache ich dann noch ein paar Yogaübungen.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Als wesentlich sehe ich das Hinterfragen der eigenen althergebrachten Denk- und Reaktionsschemata an. Jede Form der Kunst ist dabei hilfreich, weil sie zur Selbstreflexion anregt. Und zwar ganz unwillkürlich. Gerade im Bühnenbereich sehe ich in den letzten Jahren sehr viel zeigefingerschwenkendes Moralisieren. Das halte ich für kontraproduktiv. Das Publikum will nicht belehrt werden, es kann selbst denken. Wenn man lebensnahes Theater macht, mit dem sich die Menschen identifizieren können, hat man der individuellen Selbstreflexion schon den Boden bereitet.
Was liest Du derzeit?
Die Brüder Karamasov. Und das schon eine ganze Weile…
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Es heißt, die Welt werde, weil man doch Entfernungen verkürzen und Gedanken durch die Luft übertragen könne, im Laufe der Zeit sich immer mehr einigen. […] Oh glaubt nicht an eine solche Vereinigung der Menschen. Indem sie unter Freiheit die Mehrung und rasche Befriedigung ihrer Bedürfnisse verstehen, verunstalten sie ihre Natur […].
Vielen Dank für das Interview, liebe Katja, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspiel-, Musik-, Literaturprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:Katja Hoffmann-Hazrati _ Schauspielerin, Sängerin, Autorin
Zur Person/über mich: Katja Hoffmann-Hazrati wurde 1983 in Baden bei Wien geboren und absolvierte ihre Schauspielausbildung und ein Romanistikstudium in Wien. Es folgte Gesangsunterricht in Rom, München, Salzburg und Wien. Sie spielt und singt unter anderem bei: Ensemble Passepartout, Freie Bühne Salzburg, der Philharmonie Salzburg und arbeitet zusätzlich als freischaffende Autorin.
Katja Hoffmann-Hazrati lebt mit ihrer Familie in Salzburg.
Liebe Nefeli Kavouras, herzliche Gratulation zur Bachmannpreisnominierung! Wie und wann hast Du von Deiner Nominierung erfahren? Was war Deine erste Reaktion und wie sieht jetzt die Vorbereitung aus?
Herzlichen Dank! Ich habe von der Nominierung erfahren, als ich gerade zum Schreiben in Marseille war. Da bekam ich die Mail und habe sie erst einmal als Absage verstanden, weil ich zu nervös war, um die Mail anständig zu lesen. Und am nächsten Tag kaufte ich mir einen Strauß Blumen.
Ich wüsste auch gern, wie ich mich auf den Wettbewerb vorbereiten kann. Mir hilft es, eine Packliste zu erstellen und zu wissen, was ich anziehen, was ich mitnehmen und was ich abends im Hotelzimmer lesen werde. Mir hilft es vor allem aber, dass Menschen aus meinem engen Umkreis mitkommen und mich unterstützen werden.
Wie war Dein Weg zum Schreiben?
Lang. Seit ich lesen kann, will ich schreiben. Schreiben begleitet mich schon immer und immer schon suche ich Wege, um mehr schreiben zu können. Mittlerweile habe ich einen ganz guten Modus gefunden, dass ich wegfahre, um zu schreiben.
Wie sieht der Schreibprozess bei Dir aus, gibt es etwa bestimmte Routinen, was inspiriert Dich und was ist Dir in Deinem Schreiben wichtig?
Mir ist Ruhe und Zeit wichtig. Ich kann leider nicht morgens E-Mails checken und nachmittags schreiben. Wenn ich zum Schreiben wegfahre, habe ich wirklich nur meinen Text im Kopf und das ist der größtmögliche Luxus, den ich mir wünschen kann. Gewisse Routinen habe ich aber nicht. Ich brauche nur meinen Laptop, Espresso und die Möglichkeit, mir nach dem Schreiben, etwas Leckeres kochen zu können. Beim Schreiben werde ich nämlich absurd hungrig.
Was hast Du mit Ingeborg Bachmann gemeinsam?
Ich glaube, wir haben eine ähnliche Haarlänge.
Bitte assoziiere zu den Stichworten:
Gegenwart Unruhe
Literatur Weltumfassend
Leben Unvernunft
Klagenfurt Hitze
Preis Steuerfragen
Vielen Dank für das Interview! Viel Freude und Erfolg in Klagenfurt!
Zur Person: Nefeli Kavouras, geboren 1996 in Bamberg. Studierte Kulturwissenschaften in Lüneburg. Sie arbeitet für den mairisch Verlag, kuratiert das Literaturprogramm der altonale, führt mit Anselm Neft den Literaturpodcast „laxbrunch“ und moderiert regelmäßig Lesungen. Sie initiierte und organisierte einige Literaturfestivals, wie zum Beispiel das kulinarische Literaturfest SORBET.
2022 erhielt sie das Residenzstipendium der Hamburger Kulturbehörde für einen Aufenthalt im mare-Künstlerhaus in Wentorf. 2023 wurde sie für ihr Romanmanuskript mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnet. 2025 ist sie für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert. Ihr Debütroman erscheint 2026 bei Kiepenheuer&Witsch.
Pressekonferenz Bachmannpreis 2025 _ 19.5.2025 Musilhaus Klagenfurt _ Veranstalter und Sponsoren (v. l. n. r.): Reinhard Draxler (KELAG-Vorstand), Brigitte Winkler-Komar (Land Kärnten, Leiterin Kunst und Kultur), Nadja Kayali (Intendantin Carinthischer Sommer), Horst L. Ebner (Koordinator Tage der deutschsprachigen Literatur), Christian Scheider (Bürgermeister von Klagenfurt), Karin Bernhard (ORF-Landesdirektorin), Franz Petritz (Stadtrat von Klagenfurt/Kulturreferent), Ursula Schirlbauer (ORF/3sat), Julian Geyer (Gemeinderat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee), Michaela Werblitsch (BKS Bank, Leiterin Communication & ESG) und Klaus Wachschütz (Technischer Leiter ORF Kärnten & Regisseur Ingeborg-Bachmann-Preis)
Autorinnen und Autoren 2025
14 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich lesen um den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis.
Thomas Bissinger, D
Natascha Gangl, A
Max Höfler, A
Nefeli Kavouras, D
Fatima Khan, D
Laura Laabs, D
Kay Matter, CH
Tara Meister, A
Nora Osagiobare, CH
Josefine Rieks, D/A
Almut Tina Schmidt, D/A
Boris Schumatsky, D
Verena Stauffer, A
Sophie Sumburane, D
Die Jury
Vorsitzender Klaus Kastberger, Graz (A)
Mara Delius, Berlin (D)
Laura de Weck
Mithu Sanyal (D)
Brigitte Schwens-Harrant, Wien (A)
Thomas Strässle (CH)
Philipp Tingler, Zürich (CH)
Am 29. Juni wird in Klagenfurt am Wörthersee der 49. Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben. Die Tage der deutschsprachigen Literatur 2025 finden vom 25. bis 29. Juni im ORF-Theater des Landesstudios Kärnten statt.
Fotos: Portrait_ Nefeli Kavouras _ Maren Kaschner; Pressekonferenz _ Johannes Puch; alle weiteren Fotos_Walter Pobaschnig
Rose im Vorgarten des Kindheitshauses von Ingeborg Bachmann in Klagenfurt. Diese Rose, die Lieblingsrose von Ingeborg Bachmann, wurde von Ihrer Familie in Ihrem Todesjahr 1973 gepflanzt.
Lieber Felix Bernhard Huber, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Ich bin definitiv eine Nachteule. Vor Mitternacht komm ich selten heim – das Leben spielt sich bei mir meistens abends oder nachts ab. Dementsprechend startet mein Tag später, so gegen zehn, elf Uhr. Ein großes Glas Wasser ist Pflicht – irgendwas muss ja den Kreislauf in Gang bringen. Dann: Zigarette. Kein Kaffee. Und langsam reinfinden – Mails checken, Termine sortieren, kurz Überblick schaffen.
Danach hör ich mir die letzten Takte an, die ich komponiert hab – ich muss spüren, ob sie noch atmen. Wenn ja, schreib ich weiter. Wenn nein, zerreiß ich’s. Dann: Trompete üben. Später wieder komponieren. Irgendwann raus – spazieren, Luft holen, Abstand. Und dann geht’s meist eh schon wieder los: Proben, Treffen, neue Impulse. Routine ist dabei eher Rahmen als Regel. Außer vielleicht, dass mein Tag auch mit einer Zigarette endet.
Felix Bernhard Huber _ Komponist, Musiker, Ghostwriter & Game Designer
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Musik, der Kunst an sich zu?
Kunst wird nicht überleben, weil sie alt ist. Sondern weil sie bereit ist, neu zu werden.
Nur weil man etwas seit 200 Jahren so gemacht hat, heißt das nicht, dass es richtig ist. Tradition ist kein Denkverbot. Form ist kein Heiligtum.
Kunst, die sich nicht bewegt, verliert ihren Puls. Und gerade jetzt – in einer Zeit voller Wandel – muss Kunst wach sein. Offen. Mutig. Wachsam gegenüber der Welt, in der sie stattfindet.
Es geht nicht darum, alles Alte wegzuwerfen. Aber es geht darum, zu prüfen: Was trägt uns wirklich – und was war nur Gewohnheit?
Kunst, die heute relevant ist, darf nicht nur bewahren – sie muss auch fragen. Auch reiben. Auch riskieren.
Nicht, um laut zu sein. Sondern um ehrlich zu bleiben.
Die Zukunft gehört der Kunst, die sich nicht einrichtet – sondern aufbricht, Kunst wird nur überleben, wenn sie bereit ist, sich zu verändern. Das gilt für alle – und Musik ist da keine Ausnahme.
Es gibt kein „ein bisschen relevant“. Kein Mittelmaß. Entweder du triffst – oder du verfehlst. Entweder du bist es – oder du bist es nicht.
Die Zeit der Selbstbeweihräucherung ist vorbei. Wir leben in einer Welt, die sich brutal schnell verändert – und trotzdem klammern wir uns kulturell an Werke, die 200 Jahre alt sind, als wäre darin noch unsere Gegenwart.
Ja – vieles davon war groß. Aber als Musiker bin ich nicht das, was mal war. Ich bin nur so gut wie mein letztes Konzert. So ehrlich wie der nächste Ton. Und wenn der nichts mehr sagt – dann ist alles davor egal.
Musik muss sich beweisen. Jedes Mal. Nicht durch Effekte, nicht durch Nostalgie – sondern durch Relevanz. Durch Tiefe. Durch Haltung.
Und das heißt auch: Alte Formen hinterfragen. Neue Wege riskieren. Nicht alles glattziehen – sondern Kante zeigen.
Wer heute Musik macht, die etwas bedeutet, muss bereit sein, sich selbst zu gefährden. Weil nur dann etwas entsteht, das wirklich trägt. Alles andere ist Echo.
Was liest Du derzeit?
„Perfekt“ von Robert Greene.
Ein Buch über Meisterschaft, Disziplin und den langen Weg dahin.
Kein leichter Stoff – aber genau richtig, wenn man es ernst meint.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
You know the Price!
Vielen Dank für das Interview, lieber Felix, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Musik-, Kunstprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:Felix Bernhard Huber _ Komponist, Musiker, Ghostwriter & Game Designer
Zur Person/über mich:Felix Bernhard Huber ist ein österreichischer Komponist, Musiker und Game Designer mit einem breiten künstlerischen Spektrum, das klassische Aufführungspraxis, zeitgenössische Komposition und multimediale Projekte verbindet. Seine musikalische Laufbahn begann bereits im Alter von sieben Jahren mit Trompetenunterricht bei seinem Onkel Reinhard Schäfer. Später studierte er klassische Trompete bei Prof. Mag. Jürgen Ellensohn am Landeskonservatorium Feldkirch. Schon mit 13 Jahren spielte er als zweite Trompete im international aktiven Arpeggione Kammerorchester.
Parallel zur Trompete erweiterte Felix seine musikalischen Fähigkeiten am Klavier unter Anleitung des ABBA-Arrangeurs Alexander Alexandroff und erhielt privaten Kompositionsunterricht bei Herbert Willi. 2021 vertiefte er sein Wissen im Bereich Filmmusik durch ein Studium bei Miguel Kertsman an der Donau-Universität Krems. Während der COVID-19-Pandemie setzte er seine künstlerische Arbeit am Tileyard Music Campus in London fort, wo er einen Vertrag mit FELT Music abschloss.
2023 wurde Felix Bernhard Huber für den Austria Media Music Award nominiert – eine Anerkennung seiner wachsenden Bedeutung in der Medienkomposition.
Derzeit lebt er in Wien und erweitert seine musikalische Bandbreite durch ein Studium der Jazz- und Pop-Trompete an der JAM LAB Privatuniversität bei dem renommierten Künstler Thomas Gansch. Parallel arbeitet er an künstlerischen Projekten, die Musik, Erzählkunst und interaktives Design miteinander verbinden.
Gib Raum – nicht nur dir, sondern auch denen, die keiner sieht.
Ich muss nicht immer im Mittelpunkt stehen, um Wirkung zu haben.
Vielleicht ist Frieden einfach: zuhören. Und da bleiben.
Es muss nicht perfekt sein – nur ehrlich.
Peace beginnt, wo Kontrolle endet.
Ein kleiner Schritt kann mehr verändern als große Worte.
Auf Neues reagieren, ohne es gleich bewerten zu müssen.
Chancen weitergeben, nicht festhalten.
Echte Größe zeigt sich nicht im Applaus.
Als Künstler will ich kein Denkmal – ich will Bewegung.
Curating heißt auch: Platz machen.
Haltung ist nicht Lautstärke.
Altes loszulassen ist oft der mutigste Schritt.
Nicht alles, was war, muss bleiben.
Chance heißt: vertrauen, dass das Neue trägt.
Es reicht, wenn etwas bleibt – etwas Echtes.
Felix Bernhard Huber, 17.6.2025
Felix Bernhard Huber _ Komponist, Musiker, Ghostwriter & Game Designer
GIVE PEACE A CHANCE
Felix Bernhard Huber _ Komponist, Musiker, Ghostwriter & Game Designer
Zur Person/über mich:Felix Bernhard Huber ist ein österreichischer Komponist, Musiker und Game Designer mit einem breiten künstlerischen Spektrum, das klassische Aufführungspraxis, zeitgenössische Komposition und multimediale Projekte verbindet. Seine musikalische Laufbahn begann bereits im Alter von sieben Jahren mit Trompetenunterricht bei seinem Onkel Reinhard Schäfer. Später studierte er klassische Trompete bei Prof. Mag. Jürgen Ellensohn am Landeskonservatorium Feldkirch. Schon mit 13 Jahren spielte er als zweite Trompete im international aktiven Arpeggione Kammerorchester.
Parallel zur Trompete erweiterte Felix seine musikalischen Fähigkeiten am Klavier unter Anleitung des ABBA-Arrangeurs Alexander Alexandroff und erhielt privaten Kompositionsunterricht bei Herbert Willi. 2021 vertiefte er sein Wissen im Bereich Filmmusik durch ein Studium bei Miguel Kertsman an der Donau-Universität Krems. Während der COVID-19-Pandemie setzte er seine künstlerische Arbeit am Tileyard Music Campus in London fort, wo er einen Vertrag mit FELT Music abschloss.
2023 wurde Felix Bernhard Huber für den Austria Media Music Award nominiert – eine Anerkennung seiner wachsenden Bedeutung in der Medienkomposition.
Derzeit lebt er in Wien und erweitert seine musikalische Bandbreite durch ein Studium der Jazz- und Pop-Trompete an der JAM LAB Privatuniversität bei dem renommierten Künstler Thomas Gansch. Parallel arbeitet er an künstlerischen Projekten, die Musik, Erzählkunst und interaktives Design miteinander verbinden.
Aktuelle Produktion mit Ralph Saml: „FRANZI & SOPH„
FRANZI & SOPH _ Die wahre Geschichte des Paares Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Esteund Sophie Herzogin von Hohenberg, geb. Chotek.
Dies ist die Geschichte einer verbotenen Liebe im Hause Habsburg, die sich gegen alle Widrigkeiten durchsetzen konnte, dabei aber auch einen unbändigen Hass auf alle Widersacher entstehen ließ.
In aller Offenheit wird erzählt, wie aus dem kränklichen, unzufriedenen und schwachen Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este durch die Liebe zur böhmischen Gräfin Sophie Chotek von Chotkowa ein gesunder und willensstarker Thronfolger mit neuen Perspektiven für die Monarchie werden konnte.
Ein Mann, der weder auf seine Liebe noch auf die Krone verzichten wollte und sich gegen die Ehegesetze des habsburgischen Hofes und den starren Sinn des Monarchen, Kaiser Franz Joseph, durchsetzen konnte.
Eine Frau, die für diese Liebe bereit war, sich und ihre Kinder durch eine morganatische Ehe aus dem Hofleben ausgeschlossen zu sehen und entwürdigend behandelt wurde. Diese Liebe hatte eine große Fürsprecherin bei Kaiser Franz Joseph: Erzherzogin Marie Therese, die verehrte Stiefmutter von Franz Ferdinand. Sie hat als einzige Vertraute den Beginn dieser Beziehung, das tragische Ende dieser Ehe und das Aufwachsen der drei Waisenkinder erlebt.
Im Anschluss bittet das hohe Paar zu einem kleinen Jagd-Imbiss. Als besondere Draufgabe werden dazu die Jagdhornbläser Eckartsau spielen.
„Wenn unsereiner jemand gern hat, findet sich immer imStammbaum irgendeine Kleinigkeit, die die Ehe verbietet,und so kommt es, dass bei uns immer Mann und Frauzwanzigmal miteinander verwandt sind. Das Resultat ist,dass von den Kindern die Hälfte Trottel und Epileptiker sind.“ (Franz Ferdinand über die Ehegesetze des Hauses Habsburg)
Presseinfo _ GAMUEKL
Es spielen:Ralph Saml (Franz Ferdinand), Beatrice Gleicher (Sophie), Elisabeth Joe Harriet (Marie Therese)
Idee, Buch, Regie: Elisabeth-Joe Harriet
So., 29. 6. 2025 (11.30 Uhr) PREMIERE
Weitere Vorstellungen:
(jeweils 11.30 Uhr, Dauer bis ca. 13.30 Uhr)
Sonntage:
6. & 13. & 20. & 27. 7.2025
31.8. & 14.9. & 12.10.2025
Donnerstage:
10. & 24.7.2025 SCHLOSS ECKARTSAU 2305 Eckartsau / NÖ
Lieber Ralph Saml, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Früh aufstehen, meine 5 Raubtiere (Katzen füttern), dann laufen, und dann, wenn ein Begräbnis ansteht (Ich bin auch Trauerredner) zum jeweiligen Friedhof zu fahren.
Ralph Saml (Franz Ferdinand), Schauspieler und Beatrice Gleicher (Sophie) in „FRANZI & SOPH“ _ Premiere So 29.6.2025 Schloss Eckartsau/NÖ
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Trotz des ganzen Wahnsinns besonnen und positiv bleiben und im kleinen Frieden leben.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Ich versuche zu vermitteln, dass Hass, Neid, negative Gefühle nicht der Weg für uns Menschen sind.
Was liest Du derzeit?
Bin noch am Überlegen, vielleicht Agatha Christie.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Zitat aus „perfect days“ von Wim Wenders:
„Nächstes Mal ist nächstes Mal, jetzt ist jetzt.“
Vielen Dank für das Interview, lieber Ralph, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspielprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:Ralph Saml, Schauspieler
Aktuelle Produktion mit Ralph Saml: „FRANZI & SOPH„
FRANZI & SOPH _ Die wahre Geschichte des Paares Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Esteund Sophie Herzogin von Hohenberg, geb. Chotek.
Dies ist die Geschichte einer verbotenen Liebe im Hause Habsburg, die sich gegen alle Widrigkeiten durchsetzen konnte, dabei aber auch einen unbändigen Hass auf alle Widersacher entstehen ließ.
In aller Offenheit wird erzählt, wie aus dem kränklichen, unzufriedenen und schwachen Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este durch die Liebe zur böhmischen Gräfin Sophie Chotek von Chotkowa ein gesunder und willensstarker Thronfolger mit neuen Perspektiven für die Monarchie werden konnte.
Ein Mann, der weder auf seine Liebe noch auf die Krone verzichten wollte und sich gegen die Ehegesetze des habsburgischen Hofes und den starren Sinn des Monarchen, Kaiser Franz Joseph, durchsetzen konnte.
Eine Frau, die für diese Liebe bereit war, sich und ihre Kinder durch eine morganatische Ehe aus dem Hofleben ausgeschlossen zu sehen und entwürdigend behandelt wurde. Diese Liebe hatte eine große Fürsprecherin bei Kaiser Franz Joseph: Erzherzogin Marie Therese, die verehrte Stiefmutter von Franz Ferdinand. Sie hat als einzige Vertraute den Beginn dieser Beziehung, das tragische Ende dieser Ehe und das Aufwachsen der drei Waisenkinder erlebt.
Im Anschluss bittet das hohe Paar zu einem kleinen Jagd-Imbiss. Als besondere Draufgabe werden dazu die Jagdhornbläser Eckartsau spielen.
„Wenn unsereiner jemand gern hat, findet sich immer imStammbaum irgendeine Kleinigkeit, die die Ehe verbietet,und so kommt es, dass bei uns immer Mann und Frauzwanzigmal miteinander verwandt sind. Das Resultat ist,dass von den Kindern die Hälfte Trottel und Epileptiker sind.“ (Franz Ferdinand über die Ehegesetze des Hauses Habsburg)
Presseinfo _ GAMUEKL
Es spielen:Ralph Saml (Franz Ferdinand), Beatrice Gleicher (Sophie), Elisabeth Joe Harriet (Marie Therese)
Idee, Buch, Regie: Elisabeth-Joe Harriet
So., 29. 6. 2025 (11.30 Uhr) PREMIERE
Weitere Vorstellungen:
(jeweils 11.30 Uhr, Dauer bis ca. 13.30 Uhr)
Sonntage:
6. & 13. & 20. & 27. 7.2025
31.8. & 14.9. & 12.10.2025
Donnerstage:
10. & 24.7.2025 SCHLOSS ECKARTSAU 2305 Eckartsau / NÖ
V olksmusik ist Musik vom Volk und nicht Musik fürs Volk
E iner ist manchmal schon einer zuviel
P ersönlichkeit ist ein Geschenk der Eltern
E chtheit gibt sich zu erkennen
A ls ich 60 wurde atmete ich einmal tief durch
C laire Danes hat mir nur als Julia an der Seite von Leonardo di Caprio gefallen
E rst wenn man aufwacht weiß man, dass der Traum ein Traum war
A lles zu wissen sollte kein Ziel sein
C hancen kann man nützen, muss es aber nicht
H elfen bedeutet sich selbst zu beschenken
A ffen müssen sich am Morgen nicht überlegen was sie anziehen sollen
N ein heißt Nein, da gibt es kein Vielleicht
C hristbäume sind wie Leuchttürme am Festland
E in Ende sollte man immer wieder verändern dürfen
Gernot Ragger,16.6.2025
Gernot Ragger, Schriftsteller und Verleger
GIVE PEACE A CHANCE
Gernot Ragger, Schriftsteller und Verleger
Zur Person/über mich:Gernot Ragger
Lebenslauf:
1959 in Wolfsberg/Kärnten geboren
Anschließend Studium der Philosophie und Physik in Graz
Durch Motivation und Unterstützung von Alfred Kolleritsch und später auch von Fred Dickermann wurden aus Wunsch und Interesse Leidenschaft und Berufung
1989 Teilnahme am Ingeborg Bachmann Wettbewerb
Aufgrund der Nummer eins in der Lesereihenfolge war ich der erste Autor in der Geschichte dieses Wettbewerbs, dessen Lesung via 3sat live übertragen wurde.
1998 Literaturförderungspreis des Landes Kärnten
2019 – 2023 Literaturstipendien des Landes Kärnten
Bereits 1994 Gründung des „der wolf verlag“, in dem bis jetzt rund 290 Titel erschienen sind
Lebt als Schriftsteller und Verleger in Wolfsberg und Klagenfurt
Preise und Stipendien:
1985 – Ebenthaler Literaturpreis für Prosa mit dem Text „Bekenntnisse von WENN und ABER“
1989 – Stipendium beim „Preis der Arbeit“ der Kärntner Arbeiterkammer für den Text „Der Ziegelturm“
1990 – 3. Preis beim „Max-von-der-Grün-Preis“ der Arbeiterkammer Linzr für den Text „Schichtwechsel“
1998 – Förderungspreis für Literatur des Landes Kärnten
2019 – Finalisierungsstipendium des Landes Kärnten
2020 – Literaturstipendium des Landes Kärnten
2021 – Finalisierungsstipendium des Landes Kärnten
2021 – Literaturstipendium des Landes Kärnten
2022 – 2 x Literaturstipendium (Corona-Hilfe) des Landes Kärnten
2023 – Finalisierungsstipendium des Landes Kärnten
Veröffentlichungen:
„Ferdi“ – Erzählung, 1988
„Scalpay“ – Roman, 1989
„Doppelte Heimat“ – mit Berndt Rieger – Erzählungen, 1990
„Along the fault“ – mit Berndt Rieger – Erzählungen, 1990
„Afrika“ – Lyrik, 1994
„Violett“ – Erzählungen, 1994
„Der tote Vogel“ – Roman, 1995
„Tränen im Wind“ – mit Robert C. Schmid – Prosa, 1995
„Abschiede“ – Erzählungen, 1995
„365“ – Prosa, 1996
„Der Wahnsinnliche“ – Prosa, 1997
„Land ohne Boden“ – Erzählung, 1998
„Ferdi“ – Erzählung, 2. Auflage, 1999
„Bautta“ – Prosa, 2000
„Bananenrot und Erdbeergrün“ – Prosa, 2001
„Gegenhang“ – Erzählung, 2008
„Alphabet der Konsequenz“ – Prosa, 2011
„Der Wanderzirkus“ – Erzählung, 2017
„Blutleer“ – Erzählungen, 2018
„Ferdi“ – Erzählung, 3. Auflage, 2022
„Das Erbe“ – Roman, 2022
Derzeit sind mein Buch über meinen vor 20 Jahren verstorbenen Vater „Hungrige Schritte“ und eine aus drei eigenständigen Büchern bestehende Trilogie kurz vor der Fertigstellung.
Zur Trilogie: Die drei Bücher „Ein Abend mit Herrn Zimmerman“, „Au revoir“ und „Ich bau mir einen Himmel“ bilden eine für mich sehr wichtige Epoche ab, funktionieren aber nicht als EIN Buch, deshalb die Eigenständigkeit der Werke, die ich allerdings im Spätherbst zugleich mit einem Musikprogramm präsentieren werde.
Fotos: Portrait _ privat; Motiv _ Walter Pobaschnig.