Bachmannpreis 2025_ im Interview:
Sophie Sumburane, Schriftstellerin _ Bachmannpreis Nominierung 2025

Bachmannpreis Nominierung 2025
Liebe Sophie Sumburane, herzliche Gratulation zur Bachmannpreisnominierung! Wie und wann hast Du von Deiner Nominierung erfahren? Was war Deine erste Reaktion und wie sieht jetzt die Vorbereitung aus?
Erstmal: Vielen Dank! Es hat mich ein freundlicher Mensch aus der ORF Redaktion angerufen, um mir zu gratulieren, ich glaube, da hatte ich gerade meine Kinder in die Schule geschickt und mich zum Arbeiten an den Schreibtisch gesetzt.
Meine Vorbereitung sieht jetzt so aus, dass ich vor allem versuche mich in den kommenden Tagen gut abzulenken, um mich nicht verrückt zu machen und natürlich auf die Lesung vorbereite, um mich am Tag der Tage dann möglichst sicher zu fühlen. Alles andere liegt sowieso nicht in meiner Hand.
Wie war Dein Weg zum Schreiben?
Schreiben wollte ich schon immer. Bücher haben mich dank meiner Oma und meiner Mutter, die mich früh damit versorgt haben, schnell fasziniert und ich habe als Kind und Jugendliche viel gelesen. Der Beruf der Autorin erschien mir darum ein sehr faszinierender zu sein und ich habe mich selbst darin ausprobiert, Geschichten nicht nur zu erfinden, sondern auch aufzuschreiben. Und der Wunsch hielt sich hartnäckig, also besuchte ich schließlich in Leipzig verschiedene Lesebühnen mit eigenen Texten, wo ich dann einem Verleger auffiel. Seit dem kann ich nicht mehr ohne das Schreiben, auch wenn bis heute der Weg bis hierher alles andere als gradlinig war. Aber jeder hat eben seinen eigenen Weg und der ist nicht immer nur vorwärts.
Wie sieht der Schreibprozess bei Dir aus, gibt es etwa bestimmte Routinen, was inspiriert Dich und was ist Dir in Deinem Schreiben wichtig?
Spaziergänge inspireren mich. Ich mag, dass meine Heimatstadt Potsdam eine Insel ist und man so immer irgendwie am Wasser ankommt. Ansonsten habe ich zwar einen festen Arbeitsplatz, nutze aber viel öfter das Bügelbrett als Stehpult oder fahre in die Bibliothek. Zu meinen Routinen gehört in erster Linie Kaffee und der Versuch, zur Ruhe zu kommen.
Was hast Du mit Ingeborg Bachmann gemeinsam?
Ich hatte eigentlich gedacht, bis auf das Frausein nicht sehr viel. Aber je mehr ich sie las, desto besser sah ich auch mich in ihrem Werk und stellte fest: doch ganz schön viel.
Bitte assoziiere zu den Stichworten:
Gegenwart
Zu großen Teilen abgespalten.
Literatur
Sich was anderes trauen.
Leben
Empathietraining.
Klagenfurt
Bachmannpfad.
Preis
Tja.
Vielen Dank für das Interview! Viel Freude und Erfolg in Klagenfurt!
Zur Person: Sophie Sumburane, D
Geboren 1987 in Potsdam, lebt und arbeitet ebenda. Liest auf Einladung von Mithu Sanyal. Studium der Germanistik und Afrikanistik an der Universität Leipzig. Publizierte ihren ersten Roman noch während des Studiums. Sie ist Autorin von drei Romanen, mehreren Kurzgeschichten und Essays und engagiert sich in unterschiedlichen Netzwerken und Vereinen.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Romane
Gestörte Verhältnisse. fhl Verlag, Leipzig, 2012
Gefährlicher Frühling. Pendragon, Bielefeld, 2014
Tote Winkel. Edition Nautilus, Hamburg, 2022
Essay: Verbündet Euch! Für eine bunte, solidarische und freie Gesellschaft. Denkfabrik (Hrsg.), Edition Nautilus, Hamburg, 2021
Essay: Mit Baby in Randomkleinödland. In: Carolin Callies (Hrsg.): Literaturmagazin poetin nr. 25. Poetenladen Verlag
Worüber man nicht Spricht. Hörspiel in sechs Teilen. Mit Jenny König, Sascha Nathan, Karin Hanczewski, Anne Ratte-Polle u. v. a. Musik: Andreas Bernhard; Regie: Kirstin Petri (Produktion: SWR 2024 – Premiere)
Herausgeberin von Roter Staub: Mosambik am Ende der Kolonialzeit. Mit einem Nachwort von Sophie Sumburane. Roman. Weidle Verlag, Bonn 2019
Auszeichnungen und Stipendien (Auswahl)
Arbeitsstipendium des Brandenburger Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur, 2023
https://bachmannpreis.orf.at/stories/3304941/

Veranstalter und Sponsoren (v. l. n. r.): Reinhard Draxler (KELAG-Vorstand), Brigitte Winkler-Komar (Land Kärnten, Leiterin Kunst und Kultur), Nadja Kayali (Intendantin Carinthischer Sommer), Horst L. Ebner (Koordinator Tage der deutschsprachigen Literatur), Christian Scheider (Bürgermeister von Klagenfurt), Karin Bernhard (ORF-Landesdirektorin), Franz Petritz (Stadtrat von Klagenfurt/Kulturreferent), Ursula Schirlbauer (ORF/3sat), Julian Geyer (Gemeinderat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee), Michaela Werblitsch (BKS Bank, Leiterin Communication & ESG) und Klaus Wachschütz (Technischer Leiter ORF Kärnten & Regisseur Ingeborg-Bachmann-Preis)

Autorinnen und Autoren 2025
14 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich lesen um den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis.
Thomas Bissinger, D
Natascha Gangl, A
Max Höfler, A
Nefeli Kavouras, D
Fatima Khan, D
Laura Laabs, D
Kay Matter, CH
Tara Meister, A
Nora Osagiobare, CH
Josefine Rieks, D/A
Almut Tina Schmidt, D/A
Boris Schumatsky, D
Verena Stauffer, A
Sophie Sumburane, D




Die Jury
Vorsitzender Klaus Kastberger, Graz (A)
Mara Delius, Berlin (D)
Laura de Weck
Mithu Sanyal (D)
Brigitte Schwens-Harrant, Wien (A)
Thomas Strässle (CH)
Philipp Tingler, Zürich (CH)

Am 29. Juni wird in Klagenfurt am Wörthersee der 49. Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben. Die Tage der deutschsprachigen Literatur 2025 finden vom 25. bis 29. Juni im ORF-Theater des Landesstudios Kärnten statt.

Weitere Informationen zum Bachmannpreis 2025: https://bachmannpreis.orf.at/stories/3305089/
Fotos: Portrait_ Sophie Sumburane_ Merlin Jörg Noack; Pressekonferenz _ Johannes Puch; alle weiteren Fotos_Walter Pobaschnig

Walter Pobaschnig 27.5.2025























































































































