Liebe Claudia Schmid, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Nach der ersten Tasse Kaffee morgens im Wilden Gärtlein begebe ich mich an meinen Schreibtisch. Der Blick durch das Dachfenster zeigt mir den Himmel und ich arbeite am Manuskript meines 13. Buches, welches im Februar 2025 im Gmeiner-Verlag erscheinen wird. Dieses Mal ist es wieder ein Kriminalroman, der sich im Werden befindet. Irgendwann am Nachmittag wende ich mich dann anderen Aufgaben zu.
Abends kochen mein Mann und ich immer gemeinsam und mit frischen Zutaten. Wir probieren auch gerne neue Rezepte aus. Umso lieber, wenn sie vegetarisch sind. Gehen wir gemeinsam zu einer Veranstaltung, bleibt es bei einem Imbiss.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Freundlich und offen zueinander zu sein. Der Empathie Raum geben. Zu verinnerlichen, dass wir tatsächlich „alle im selben Boot sitzen“. Es gibt keinen Notausgang und keine Rettungsboote.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Wir sollten die Neugierde aufeinander und das Verständnis füreinander nicht verlieren. Der eigene Tellerrand sollte nie das Ende unseres Interesses markieren. Die anstehenden, drängenden Probleme können wir nur alle gemeinsam lösen. Finger in Wunden legen, Möglichkeiten des Beistands aufzeigen, Optionen für gemeinsame Lösungen, sind hehre Aufgaben. Kunst soll aber auch unbeschwerte Momente schenken, damit wir die Lust am Leben beibehalten.
Was liest Du derzeit?
Ich bin in diesem Jahr in der Glauser-Jury des Syndikats (Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur) fürs Debüt und lese mit großer Freude und Interesse nach und nach die dazu eingereichten Titel.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Den Kantschen kategorischen Imperativ. Zeitlos gültig.
Vielen Dank für das Interview, liebe Claudia, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Claudia Schmid, Schriftstellerin
Zur Person_ Claudia Schmid ist Germanistin sowie Ehren-Kriminalkommissarin der Polizei Mannheim-Heidelberg und schreibt mit einem ausgeprägten Faible für Psychologie sowohl Historisches als auch Kriminelles und gibt Schreibworkshops. Dabei hat sie bislang sechzig Kurzgeschichten veröffentlicht, für die sie mehrere literarische Preise erhielt. Ihr 13. Buch wird im Frühjahr 2025 erscheinen. Hin und wieder läuft sie bei einem Film der Reihe TATORT durchs Bild. Live Auftritte vor Publikum schätzt sie sehr.
Sie ist Mitglied der GEDOK Heidelberg sowie im SYNDIKAT, dem Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur und hat gemeinsam mit ihrem Mann eine Tochter ins Erwachsenenleben begleitet. Claudia Schmid ist Redakteurin des Online-Portals Kriminetz.de.
Ihre Website: http://www.ClaudiaSchmid.de
Foto_ privat
Walter Pobaschnig _ 10.5.2024












































