„Zur Ruhe kommen mit Familie und Freunden. Nichts denken, nur sein“ Alexander Knaipp, Schauspieler und Intendant _ Linz 24.12.2023

Lieber Alexander Knaipp, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Das Zauberwort heißt: „Fokus“. Den Fokus legen auf Körper – Geist – Erholung. Gestärkt in den Tag mit einer ausgewogenen Ernährung, kombiniert mit Morgensport, Meditation. Das weckt den Geist.

Als Intendant, vor dem Laptop, etwas hoffentlich Unterhaltsames, gesellschaftlich Relevantes und künstlerisch Anspruchsvolles schaffen; Verantwortung übernehmen, Jobs kreieren, Visionen mit Leben erfüllen.

Als Schauspieler alles tun, damit der/ die ZuschauerIn einen unterhaltsamen Abend hat.

Zur Ruhe kommen mit Familie und Freunden. Nichts denken, nur sein.

Alexander Knaipp, Schauspieler und Intendant

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Austausch, Offenheit, Zuhören, Fragen stellen und dadurch vielleicht den Weg zur Gemeinsamkeit und idealerweise zur Gemeinschaft ebnen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Sobald etwas belehrend oder von „oben herab“ oder der Wink mit dem Zaunpfahl ist, verschließen sich die Leute. Das liegt in der Natur des Menschen. Ist auch klar, denn wenn man nicht bereit ist für Veränderung, verschließt man sich und blockt ab. Also sollte die erste Aufgabe von Theater/ Schauspiel und Kunst im Allgemeinen, meiner Meinung nach, das Fragen stellen sein. Durch eine Frage fordere ich mein Gegenüber in die Interaktion, lade ihn/ sie dazu ein, sich auf das Thema einzulassen, sich auszutauschen, zeige auf, das seine/ ihre Meinung Bedeutung hat. Wertschätzung ist einer der besten Schritte für ein Miteinander, für Veränderung.

Was liest Du derzeit?

Dutzende von Theaterstücken, Peter Falks „Just one more Thing“ und alle möglichen medizinischen Abhandlungen zu Ernährung, weil mich das einfach fasziniert.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Eines der bewegendsten Zitate, die ich je gehört habe, leider aber nicht mehr zu 100% wiedergeben kann, lautet ungefähr so: „Das Einzige, was ich sicher über das Leben nach dem Tod sagen kann ist, dass jene Menschen, die dich lieben, dich in ihren Herzen bewahren werden.“

(Autor unbekannt)

Alexander Knaipp, Schauspieler und Intendant

Vielen Dank für das Interview, lieber Alexander, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspiel-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Alexander Knaipp, Schauspieler und Intendant

Zur Person Alexander Knaipp, Schauspieler

Ausbildung: 2011 Mag.art (Schauspiel) Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz
2010 Bachelor of Arts (Theater-, Film- & Medienwissenschaft) Universität Wien.
Casting Workshops bei: Rita Waszilovics, Nicole Schmied, Nancy Bishop, Susi Stach
Camera und Film und Theater Workshop bei: Dunja Tot
English Articulation and Conversation Training/ Acting: Victoria Halper

Auszeichnungen: 2015 Kulturmedaille der Stadt Traun
2015 Sonderpreis für die beste Ensembleleistung „Kommissar Taler” (Regie: Victoria
Halper) bei dem ‘Oberösterreich im Film’-Festival;
2012 Nestroy für „Geister in Princeton” (Regie: Anna Badora) als Beste Bundesländer Aufführung (Rolle: Karl Menger) / Schauspielhaus Graz
2012 Nominierung „Turning Point” (Regie: Victoria Halper) als Bester Film beim
REC’n’PLAY – Das Tiroler Kurzfilmfestival

Film, TV:

2022 FAHNDUNG ÖSTERREICH [Tobias Wagner, EHR] Servus TV [Regie: Andy Klein]
2022 FALKNER UND DIE LIEBE EINES LEBENS [Falkner] Kino [R: Oliver Jungwirth]
2022 MOBBING – DER FILM [Lehrer] Kija-OÖ [Regie: Gerlinde Schedlberger]
2021 DEAR MOTHER [Finn Turner HR] FH-Salzburg Regie: Sabrina Hickl
2020 BERGWELTEN – WILDERER [Interviewer HR] Servus TV [Regie: Fritz Kalteis]
2020 ANIMA (short) [Thomas HR] FH – Salzburg [Regie: Norbert Pany]


2019 SOKO DONAU/ SOKO WIEN [Polizist] ORF, ZDF [Regie: Holger Gimpel]
2019 UNIVERSUM HISTORY [Bruder v. Löwenherz] ORF [Regie: Fritz Kalteis]
2019 THE GO*D (short) [Lebensmittelchemiker] Uni Ravensburg [Regie: Anete Kramina]
2018 SOKO KITZBÜHEL [Pfarrer] ORF, ZDF [Regie: Claudia Jüptner-Jonstorff]
2018 DER VERRAT DES KAISERS [Prinz Xavier] ORF [Regie: Fritz Kalteis]
2018 FOUNDFOOTAGE (Kino) [NR] Creators Cup [Regie: Oliver Jungwirth]
2017 MENSCHEN UND MÄCHTE [Elias Canetti] ORF [Regie: Fritz Kalteis]
2017 CONATUS (short) [HR] FH-Hagenberg [Regie: Andreas Ziegelwanger]
2017 DER LETZTE ANRUF (short) [HR] FH-Hagenberg [Regie: Julia Flath]
2014 KOMMISSAR TALER (Kino) [Christian Taler] Knaipp Productions [Regie: V. Halper]
2014 MEET LOTTA (short/ engl.) [Tommy] Kroh Productions [Regie: Christian Kroh]
2012 OTHELLO: EDITED WITH LIES (short/ engl.) [Othello] arteffects [Regie: V. Halper]
2011 TURNING POINT (short) [Konstantin] arteffects [Regie: Victoria Halper]
2011 „I’M NOT SCARED” (Musikvideo) [HR] Michael Egger Productions [Regie: M. Egger]
2010 BIS EINER WEINT… (short) [Clemens] Filmakademie Wien [Regie: Dominik Hartl]
2009 AKTENZEICHEN XY [Episodenrolle] ZDF [Regie: Erwin Keusch]


Theater 2021/ 2023: Künstlerische Leitung Sommertheater Kulturpark Traun (OÖ)
(Schauspieler) 2012 – 15; 2016 – 23 Ensemblemitglied im Linzer Kellertheater
2023 DIE WOCHENENDAFFÄREN
Robert [R: Peter Andreas Landerl] T: Linzer Kellertheater
2023 LADIES NIGHT
Leo [R: Katharina Bigus] T: Sommertheater Kulturpark Traun
2022 EIN SELTSAMES PAAR
Erwin [R: John F. Kutil] T: Linzer Kellertheater
2022- SIRALEX
2023 Host [Regie: John F. Kutil] T: AK OÖ und Tournee
2021 HAIR
Vater von Claude, Sergeant [Regie: Susanne Kerbl] T: Stadttheater Bad Hall
2021 EIN SEITENSPRUNG ZUVIEL
Robert Weiß [R: John F. Kutil] T: Linzer Kellertheater
2021 DIE WUNDERÜBUNG
Therapeut [R: Alexander Knaipp, Katharina Bigus] T: Sommertheater Kulturpark
Traun
2019 BOEING BOEING – RESTARTED
Pierre, Pilot [Regie: John. F. Kutil] T: Linzer Kellertheater
2018 RESET_ALLES AUF ANFANG
Martin, Investmentbanker [Regie: John F. Kutil] T: Linzer Kellertheater
2018 LIEBESGSCHICHTEN UND HEURATHSACHEN
Alfred [Regie: John F. Kutil] T: Kulturfabrik Helfenberg
2018 HALLELUJA! VIER FÄUSTETRUMPFEN AUF
Tango, Mutter, Tschamba Fi [Regie: Michael Kuttnig] T: Theater in der Innenstadt
2017 DIE NERVENSÄGE
Dr. Wolf [Regie: Robert Mohor] T: Linzer Kellertheater
2017 TOTAL VERUNSICHERT – DAS MUSICAL
Eberhardt (HR) [Regie: Benedikt Karasek] T: Theater in der Innenstadt
2017 DER RAUB DER SABINERINNEN
Dr. Neumeister [Regie: Ursula Ruhs und Daniel Pascal] T: Schloss Traun
2016 DIE KAKTUSBLÜTE
Igor [Regie: John F. Kutil] T: Linzer Kellertheater
2016 NATHAN DER WEISE
Der Tempelherr [Regie: Cornelia Metschitzer] T: Tribüne Linz
2015 WOYZECK
Woyzeck [Regie: Cornelia Metschitzer] T: Tribüne Linz
2015 PROF. BERNHARDI
Dr. Feuermann [Regie: Hermann Beil] T: Festspiele Reichenau/Rax
2014 EAST OF BERLIN
Rudi [Regie: Victoria Halper] T: Theatermenschen Linz
2014 OTHELLO DARF NICHT PLATZEN
Max [Regie: Andrea Schnitt] T: Linzer Kellertheater
2014 AUGUST AUGUST, AUGUST
Der Stallmeister [Regie: Daniel Pascal] T: Pascal Productions, Schloss Traun
2013 TOM, DICK UND HARRY
Tom [Regie: Daniel Pascal] T: Linzer Kellertheater
2013 VOLPONE
Corvino [Regie: Daniel Pascal] T: Pascal Productions, Schloss Traun
2012 OSCAR
Albert Leroi [Regie: Daniel Pascal] T: Linzer Kellertheater
2012 DER KAUFMANN VON VENEDIG
Bassanio [Regie: Daniel Pascal] T: Pascal Productions, Schloss Traun
2012 FLOH IM OHR
Rugby [Regie: Cornelia Crombholz] T: Schauspielhaus Graz
2012 EIN IDEALER GATTE
Lord Goring [Regie: Daniel Pascal] T: Pascal Productions, Schloss Traun
2011 DON CARLOS
Page der Königin [Regie: Ingo Berk] T: Schauspielhaus Graz
2011 GEISTER IN PRINCETON
Karl Menger [Regie: Anna Badora] T: Schauspielhaus Graz
2011 PEER GYNT
Mads Moen, u.a. [Regie: Ingo Berk] T: Schauspielhaus Graz
2011 THE TURN OF THE SCREW
Vormund, Quint [Regie: Manuel Czerny] T: Schauspielhaus Graz
2010 HELDENPLATZSKANDAL
Thomas Bernhard [Regie: Steffen Jäger] T: Theater in der Josefstadt
2010 HAMLET
Güldenstern [Regie: Theu Boermans] T: Schauspielhaus Graz
2009 GOD BLESS GOD
Hauptrolle [Regie: Christiane Lutz] T: Grazer Oper
2009 DER ORGANISATOR
Der Organisator [Regie: Christiane Lutz] T: Grazer Oper
2009 RADETZKYMARSCH
Onufrij, u.a. [Regie: Ingo Berk] T: Schauspielhaus Graz
2008 DIE ODYSSEE
Antinoos, u.a. [Regie: Tanja Krone] T: Schauspielhaus Graz

Sprecher (Auswahl): 2022 IMAGEFILM Aloisianum; Mina Film
2022 SCHULBUCH (Veritas Verlag)
2019 WELTKRIEG – EIN BUNTER ABEND Voice Over Theater. MAW Steyr
2019 HÖRKALENDER Lesung, Radio online, Life Radio, OÖ
2018 DIE UPRIMNYS Voice Over Theater. MAW Steyr
2015 LENA: UNSER DORF UND DER KRIEG. Lesung und CD-Aufnahme. Linz
2011 DONAUBLUT (Kriminalroman) Lesung. Wiener Buchmesse
2010 INVESTMENT PUNK Hörbuch


Sonstiges _ verfilmte Drehbücher: „Turning Point”, „Othello: Edited with Lies” & „Kommissar Taler”
Theaterstück: „Priester Wider Willen“ (Schultz und Schirm-Verlag)

Fotos_ Oliver Erenyi.

11.12.2023 _Walter Pobaschnig

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„Zieh die Schuhe des anderen an und gehe ein paar Schritte“ _ Give Peace A Chance _ Marianne Schaufler, Schriftstellerin _ Mittelfranken/D 24.12.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Frieden leben

Sagen

„Es lebe der Frieden“,

ist eine Sache.

Leben,

„Es lebe der Frieden“,

ist eine ganz

andere Geschichte.

Lass uns diese

ganz andere Geschichte

leben.


Inneren Frieden,

das kann

ein jeder

für einen gemeinsamen

Frieden, beitragen.

Zeige ein

Victory- Zeichen

immer zur Begrüßung.

Zieh die Schuhe

des anderen an

und gehe ein paar Schritte.


Und sei ein Miterstreiter

von Gerechtigkeit

so weit du es kannst.

Marianne Schaufler, 15.12.2023

Marianne Schaufler, Schriftstellerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Marianne Schaufler, Schriftstellerin

Zur Person _ Marianne Schaufler, 1976 im Ruhrpott geboren, Fachhochschulreife _ Fachrichtung: Sozial-und Gesundheitswesen, examierte Altenpflegerin zzt. Hausfrau. Lebend in Mittelfranken

Foto_privat

Walter Pobaschnig _ 15.12.2023

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„Im Zweifelsfall einen guten Song auflegen“ Rahel Kislinger, Sängerin _ Give Peace A Chance _ Wien 23.12.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Grüßen Sie auch die Kleintiere

Im Zweifelsfall einen guten Song auflegen

Vielleicht wird nächstes Jahr alles besser

Einfach mal treiben lassen


Professionelles Nichtstun

Etwas Lametta versüßt graue Tage

Angenehme letzte Adventtage

C-Limo sorgt für das Plus an Vitaminen

Eigentlich ist doch alles gut


Allermeistens sorgt frau sich zu viel


Citrussäfte regen den Zellstoffwechsel an

Hören Sie nicht auf alle Ratschläge, die sie sich selbst erteilen

Angenehme Weihnachten zu wünschen

Natürlich kommt am Ende alles ganz anders

Chellospiel lauschen und Mandarinen essen

Essiggurkerl haben Elektrolyte



Rahel Kislinger, 22.12.2023

Rahel Kislinger, Sängerin, Schauspielerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Rahel Kislinger, Sängerin, Schauspielerin

Zur Person Rahel Kislinger RAHEL wohnt in einer kleineren Stadt an der Donau mit dem Namen Wien. Sie macht Musik für die Merkwürdigen, welche sie zuletzt auf der sehr großen Hauptbühne des Donauinselfests begeisterte. Bereits ihre allererste EP „Die Allerschönste Angst“ wurde in Deutschland bemerkt (u.A. Tagesspiegel, Musikexpress und Radio PULS), auf „Ein sehr schöner Witz“ im Frühjahr 2023 folgten Konzerte mit Die Sterne, Danger Dan, Juli und Gentleman, auf Festivals wie dem Deichbrand oder dem Dockville Festival, sowie eine Nominierung für den Amadeus Austrian Music Award.

Mit ihren neuen Veröffentlichungen setzt RAHEL ihre musikalische Entwicklung Richtung 80er Synths im Stil der Neuen Deutschen Welle fort und verirrt sich immer öfter zu schrillen Gitarren und schrullig-schillernder Lyrik. Diese Mischung könnte man als Neuinterpretation des Dreampunks bezeichnen. Ihre erste eigene Tour wird wild, grantig und im besten Sinne entrückt: Wenn RAHEL zum Tanz einlädt, legen sich Zukunftssorgen und Weltenschmerz kurz schlafen, und in den Niederungen des (Beziehungs-)Alltags glitzern queere Utopien. Das muss dann wohl die große Schönheit sein, von der sie so gern singt!

Fotos_ privat

Walter Pobaschnig _ 22.12.2023

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„Schlagen wir unsere Wurzeln tiefer, sodass wir Flügel bekommen und den Himmel erreichen können“ Susmita Paul, Schriftstellerin _ Graz 23.12.2023

Liebe Susmita Paul, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Zurzeit bewege ich mich auf einem schmalen Grad zwischen der kreativen Dimension des Schreibens und der handfesten Dimension der Jobsuche. Die Stunden meines Tages sind ungleich verteilt zwischen Arbeiten aus Leidenschaft und Arbeiten fürs Überleben. Um meine innere Flamme am Leben zu erhalten, schreibe ich oder bereite meine eigene Radioshow vor. Ich suche einen Vollzeitjob als Content Writer und das beinhaltet nicht nur Jobsuche und Bewerbungen, sondern auch Networking, was eine Kunst für sich ist. Da nun Weihnachten vor der Tür steht, macht es mir gerade Spaß Zentangle-Kunstwerke als Geschenk für einige meiner engen Freunde hier in Graz zu gestalten.

Susmita Paul, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Das ist bestimmt Achtsamkeit. Wir können nicht länger wie Zombies leben und uns nur auf unsere persönlichen Bedürfnisse konzentrieren und unsere Gier stillen. Ob wir es uns eingestehen oder nicht, die Realität ist, dass wir alle im selben Boot sind. Wenn wir diese Verbundenheit nicht wahrhaben wollen, werden wir blind in Entscheidungen getrieben, die, so glauben wir, nicht einmal kleine Wellen erzeugen würden. Tatsächlich sind wir aber Teil einer großen Welle! Deswegen ist es wichtig, dass wir unserer Zusammengehörigkeit treu bleiben und zugleich nicht vergessen, dass jeder einzelne Millimeter der Welle zur Entstehung von deren Kamm und Tal beiträgt.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Es ist etwas unheimlich, dass Sie diese Frage stellen. Über die letzten Jahre hatte ich jedes Mal, wenn der Herbst in den Winter überging, diese Offenbarung, dass es Zeit für Neuanfänge ist.

Der Weg nach vorne ist nicht nachhaltig zu meistern, wenn die Gegenwart stets die Vergangenheit schultern muss. Genauso wenig Sinn macht es aber in einer Blase einer in Aussicht gestellten Zukunft zu leben. Die einzige Möglichkeit zu leben ist, wie es Aldous Huxley in Schöne neue Welt ausdrückt, im „Hier und Jetzt“. Das bedeutet aber nicht, die Vergangenheit zu leugnen oder die Möglichkeiten der Zukunft, die die Gegenwart in ihrem Kern trägt, abzulehnen.

Es heißt, die Menschheit würde nicht aus der Geschichte lernen. Fehltritte werden ständig wiederholt. In solch einem Szenario fungieren Literatur und kreative Tätigkeiten wie ein magischer Ball, der sich nicht nur linear über die Zeiten hinweg ausdehnt, sondern auch vertikal durch die Schichten aus Masken dringt, die sich uns unbewusst auf unsere Gesichter gelegt haben.

Dieser magische Ball der Literatur und der Künste hat die Aufgabe, die steifen Schichten der Konformität und der Schweigekultur abzutragen. Was am Ende dieses Schaffensprismas verbleibt, ist nicht immer makellos. Aber auch eine Lotusblüte gedeiht aus Dung, nicht wahr? Schlagen wir also unsere Wurzeln tiefer, sodass wir Flügel bekommen und den Himmel erreichen können.

Was liest Du derzeit?

Ich lese gerade zum wiederholten Mal Das Narrenschiff von Sebastian Brant und Briefe an Theo von Vincent Van Gogh als Erfahrung des Lesens während des Schreibens für ein gemeinschaftliches Projekt mit einem niederländischen Autor. Des Weiteren lese ich Hieroglyphen verstehen: Eine Einführung. Das Buch wurde ursprünglich auf Englisch von Hillary Wilson verfasst und von Peter E. Maier ins Deutsche übersetzt.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Ich möchte gerne eine Definition des tschechischen Wortes „Lítost“ teilen, die Milan Kundera in Das Buch vom Lachen und Vergessen formuliert:

„Die erste Silbe, die gedehnt und betont ausgesprochen wird, klingt wie die Klage eines einsamen Hundes. In anderen Sprachen finde ich kein Äquivalent, obwohl ich mir nur schwer vorstellen kann, dass die menschliche Seele ohne dieses Wort zu verstehen ist. […]
Lítost ist ein qualvoller Zustand, der durch den Anblick unserer unvermutet entdeckten Erbärmlichkeit ausgelöst wird.
Eines der bewährten Heilmittel gegen die eigene Erbärmlichkeit ist die Liebe. Denn wer wirklich geliebt wird, kann nicht erbärmlich sein. […]
Das Absolute der Liebe ist im Grunde genommen der Wunsch nach absoluter Identität. […] Sobald die Illusion der absoluten Identität aber negiert wird […], wird die Liebe zu einem unversiegbaren Quell jener großen Qual, die wir Lítost nennen. […]
Lítost ist folglich charakteristisch für das Alter der Unerfahrenheit. Sie ist eine der Zierden der Jugend.“ – Aus dem Tschechischen von Susanna Roth (1992, S. 164-166)

Vielen Dank für das Interview, liebe Susmita, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

Interview Übersetzung _ Lisa Schantl

5 Fragen an Künstler*innen:

Susmita Paul, Schriftstellerin

Zur Person _ Susmita Paul ist eine bilinguale Schriftstellerin aus Indien. Sie erreichte den zweiten Platz des 50-Cent-Preises im Rahmen des Grazer Poesieautomaten Projekts 2021. Ihre Texte auf Bengali und Englisch erschienen bisher in KaurabTint JournalThrough the Looking Glass: Reflecting on Madness and Chaos WithinSaarangaThe New Amrita Bazar PatrikaPoetry and Covid, und weiteren. Paul ist Herausgeberin von The Pine Cone Review, eine von Zentangle inspirierte Künstlerin und gibt Creative Writing Workshops. Derzeit arbeitet sie an einem Manuskript zum Thema Trauer.

Aktuelles internationales Buchprojekt mit Laura Theis_

Tinted Trails
Exploring Writings in English
as a Second Language

Text von Susmitta Paul, die in Tinted Trails erschienen ist: Kurzgeschichte „The River-Song“ (Neuveröffentlichung)

AN ANTHOLOGY BY TINT
EDITED BY
Lisa Schantl, Filippo Bagnasco, Andrea Färber and Chiara Meitz


GUEST EDITORS
Marjorie Agosín and Juhea Kim


CONSULTING EDITORS
Matthew Monroy and John Salimbene


ART CURATOR
Vanesa Erjavec


FORUM STADTPARK

Tined Trails

Exploring Writings in English as a Second Language

features a best-of Tint Journal texts from issues #01 to #10, as well as new works by renowned ESL authors to show the wide and bright kaleidoscope of worldwide literature in English.

The book holds 35 texts, both poetry and prose, organized in four chapters, carefully assembled by guest editors Marjorie Agosín and Juhea Kim, consulting editors John Salimbene and Matthew Monroy, and the anthology editors Lisa Schantl, Filippo Bagnasco, Andrea Färber and Chiara Meitz. The artworks were curated and the illustrations drawn by Tint Art Editor Vanesa Erjavec.

Release: November 2023
Publisher: Verlag FORUM STADTPARK
Price: € 22,-
ISBN: 978-3-901109-84-3

Tint Journal is the leading online literary journal for those who write prose and poetry in English as their second or non-native language.

By choosing English as their creative tool, these writers provide an extensive audience with a window into their values, ideas, and beliefs. Coming from a wide variety of backgrounds, they bridge borders and blend cultures, offering the purest and deepest understanding of their fiction and nonfiction worlds.


Over the years, Tint has become a multifaceted platform for emerging
and established ESL writers, and it encourages them to embrace their
non-native English backgrounds. Their unique linguistic landscapes shape
their creative voices and influence their readers’ experiences. This quality
has been ignored— even shamed— for too long.

Through the innovative, tinted lenses of ESL writers, Tint shines a light on the ways that authors all over the globe can contribute to what we know as literature in English

https://tintjournal.com/tinted-trails

Release: November 2023
Publisher: Verlag FORUM STADTPARK
Price: € 22,-
ISBN: 978-3-901109-84-3

Fotos _ presentation/readings/workshops Graz 11/23

Foto Portrait_ Andreas Kowascik

Fotos presentation „Tinted Trails“_Clara Wildberger

29.11.2023 _Walter Pobaschnig

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Die Verwegene. Sie strahlt im Glanz Hollywoods, und ihre Erfindung verändert die Welt – Hedy Lamarr“ Charlotte Leonard, Aufbau Verlag.

Wien. 1914. Der I.Weltkrieg tobt und es geht in den ersten Kriegswinter. Trotz allem gibt es Lichtblicke, Vorfreude für Familie Kiesler. Der Vater war von Lwiw/Lemberg und die Mutter aus Budapest zugezogen und Wien wurde für sie die Stadt der Liebe und nun ihres Kindes, das im November zur Welt kommt.

Der in einer Bank beschäftigte Vater und die Konzertpianistin ziehen bald in die neue Wohnung im Wiener Cottage mit großem Garten. Die kleine Hedwig „Hedy“ entwickelt sich prächtig und hat viel Freude an Musik, Tanz, Theater. Bald wird dies ihr Interessensmittelpunkt und bald folgen erste Engagements…

Theater, Film entdecken dieses unvergleichliche junge Talent in Schönheit, Präsenz und Spielfreude. Der Weg führt zu Bühnen, Filmstudios und die Karriere nimmt ihren Lauf…

Dann die Liebe. 1933 heiratet sie den Waffenfabrikanten Fritz Mandl. Ein ganz anderer Lebensabschnitt beginnt nun, dem sie bald zu entfliehen sucht…

Weitere Stationen werden Paris, London und schließlich Amerika. Hollywood empfängt sie mit offenen Armen. Ein Star wird geboren und ganze neue Welten öffnen sich. Auch in der Liebe…

Die Interessen der Schauspielerin sind jedoch vielfältig und so wird auch die Wissenschaft zu einem Innovationsraum, in dem sie ihre Ideen und Kreativität einzubringen sucht…

Ein Leben in Glanz, Glamour, Innovation, Liebe, Tragik und Geheimnis nimmt seinen spannenden weiteren Lauf…

Hedy Lamarr (Hedwig Eva Maria Kiesler * 9. November 1914 Wien † 19. Jänner 2000 in Casselberry/Florida/USA) ist eine der faszinierendsten Kunstpersönlichkeiten der Moderne. Sie verbindet auf besondere wie eindrucksvolle Weise Schauspiel, Wissenschaft und Familie. Dem umjubelten Bühnen-, und Filmerfolgen folgt auch in späteren Jahren die wissenschaftliche Anerkennung und schließlich 2014 die Aufnahme in die National Inventors Hall of Fame  (USA).

Charlotte Leonard, Autorin, gelingt es im vorliegenden biografischen Roman, ausgehend von großer künstlerischer, familiärer wie zeitgeschichtlicher Sachkenntnis des Lebens, Werkes von Hedy Lamarr, eine spannende Unmittelbarkeit und Atmosphäre zu erzeugen, die Leserin und Leser mit auf eine unvergleichliche Lebens-, Karrierereise nach Wien, Paris, London und schließlich Hollywood nimmt, die in so vielen überraschend wie begeisternd ist.

„Ein begeisternder biografischer Roman über einen der erfolgreichsten wie außergewöhnlichsten Hollywoodstars!“

Die Verwegene. Sie strahlt im Glanz Hollywoods, und ihre Erfindung verändert die Welt – Hedy Lamarr. Charlotte Leonard, Aufbau Verlag.

Format _Taschenbuch mit Klappen

Anzahl Seiten _ 398

Sprache_Deutsch

Veröffentlichung 17.01.2022

ISBN 978-3-7466-3868-3

Taschenbuch: 12,99 EUR

E-Book: 9,99 EUR

Walter Pobaschnig   12_23

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„He, holde Kunst!“ Anna Baar. Streifzüge und Randnotizen. Wallstein Verlag.

Anna Baar ist eine Erzählerin, die unserer Welt einmalig mit einer Offenheit, Aufmerksamkeit, Ehrlichkeit und Empathie ins Auge von Leben, Liebe, Sinn sieht und dies ins Wort setzt, dass es begeistert, erschüttert und einfach immer wieder lesen lässt, weil es unser aller Spiegel und unser aller Sehnsucht in Neugierde, Hoffnung und Ankommen ist.

Anna Baar öffnet in ihrem Schreiben Wege, baut Brücken über Zeit und Grenzen hinweg und wird so zu einem literarischen Leuchtturm, der in Sonne wie Sturm und Wind an unser aller Meer und Ufer des Lebens inspiriert, bestärkt und unendlich schön genießen lässt. Wort um Wort, Seite um Seite.

Der vorliegende Textband der Kunst-Staatspreisträgerin 2022 versammelt ein Wunderland der Worte zu Biographie und Gesellschaft, Referenzen zu Literatur, Kunst, Ideen, Visionen und Reflexionen, welche die Vielseitigkeit, Genialität und Originalität Anna Baars sehr gelungen kompakt vorstellen und strahlen lassen.

„Anna Baar schreibt am offenen Herzen der Welt, der Liebe, der Gesellschaft und Kultur, der Erinnerung und Sehnsucht in einmaliger Sprach- und Sinnkraft!“

„He, holde Kunst!“ Anna Baar. Streifzüge und Randnotizen. Wallstein Verlag.

146 S., geb., Schutzumschlag, 12 x 20 cm

ISBN 978-3-8353-5527-9

€ 20,00 (D) / € 20,60 (A)

Walter Pobaschnig  12/23

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„world, push the button“ Tatjana Hardikov, bildende Künstlerin _ Give Peace A Chance _ Wien 22.12.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Tatjana Hardikov _ world, push the button

Gegeben

Ist

V

E


Peace

E

A

C

E


A


C

H

A

Nicht,

C

Erarbeitet und kostbar schon

Tatjana Hardikov, 19.12.2023

Tatjana Hardikov, bildende Künstlerin

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Tatjana Hardikov, bildende Künstlerin

Zur Person _ https://www.tatjanahardikov.com/cv/

Fotos_ Tatjana Hardikov

Walter Pobaschnig _ 19.12.2023

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„Kunst bringt uns anderen näher“ Barbara Novotny, Schauspielerin _ Wien 22.12.2023

Liebe Barbara Novotny, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Im Moment versuche ich, einen neuen Tagesrhythmus zu finden. In den vergangenen Monaten habe ich ein Stück nach dem anderen geprobt und gespielt, zum Teil auch geschrieben; oft war in kürzester Zeit unglaublich viel zu schaffen, sodass mich ständig die Frage begleitet hat, schaffe ich das, geht sich das aus? – was ich mag, ich brauche die Herausforderung.

Bis zu den nächsten Projekten habe ich jetzt eine Pause. Das tut mir gerade gut. Nach einer Phase der Erschöpfung, die ich zum Glück überwunden habe, gibt es viel zu tun: Familie und Freunde treffen, die ich selten gesehen habe, da ich viele Wochen lang nicht in Wien war; liegen gebliebene Büroarbeit erledigen… ich geb’s zu, ich schiebe den Papierkram gerne so weit wie möglich von mir… Ich lese viel, sammle Ideen für neue Projekte und habe begonnen, an neuen Texten zu arbeiten, das ist beglückend, manchmal auch anstrengend, weil es mir noch nicht gelungen ist, eine Struktur in meinen Alltag zu bekommen. Das kommt schon noch. Außerdem gehe ich ins Theater, in Ausstellungen, in Konzerte. Was auf meiner To-do-Wunschliste steht: wieder ins Ballett-Training gehen, das ging sich in den letzten Monaten einfach nicht aus. Das Training fehlt mir sehr, die Leute, die Musik. Oh, und wieder mehr Schach spielen, das würde ich auch gerne und das Anfängerstadium hinter mir lassen.

Barbara Novotny_
 Schauspielerin, Performerin, Schriftstellerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich glaube, wir sollten uns mehr an unseren Gemeinsamkeiten orientieren, und uns nicht andauernd in Unterschiede verbeißen – in Trennendes. Wie sollen wir die Aufgaben der Zukunft bewältigen, wenn wir alle den Blick nur bis zu unseren eigenen Zehenspitzen richten? Humor. Gerade in Zeiten wie diesen, wenn man bei all den Scheußlichkeiten den Kopf eigentlich nur noch tief in den Sand stecken möchte. Demut. Rückt so manches in eine angemessenere Dimension. Empathie!

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Kunst hat die große Kraft uns zum Denken zu bringen, neue Denkräume zu eröffnen, uns zu berühren. Etwas Schönes erfüllt uns plötzlich und unerwartet. Das klingt erstmal nach wenig, aber genau das kann Veränderungen bewirken, seien sie nun groß oder klein. Da ist etwas, das uns nie wieder verläßt.

Der große Luxus der Kunst ist oder sollte es sein, dass sie nichts muss, sich für nichts und niemanden zurechtbiegen muss, dass man ihr eben kein Preisschild umhängen kann, auch wenn das versucht wird und wir darauf getrimmt sind, zu glauben, dass nur einen Wert hat, was sich den Massen gut verkaufen lässt, fein säuberlich in Schubladen sortiert und bitte bloß nix durcheinander bringen. Kunst tut uns gut, unsere Seele will schließlich auch gepflegt und genährt werden. Sie verbindet. Bringt uns anderen näher. Rüttelt an unseren Gewohnheiten. Öffnet. Erschließt Möglichkeiten.

Aber ob Kunst in der Welt der Zukunft eine große Rolle spielen wird? Ich neige da zum Pessimismus. Hoffen tue ich trotzdem.

Was liest Du derzeit?

‚Die Schildkröten‘ von Veza Canetti. ‚Hier liegt Bitterkeit begraben‘ von Cynthia Fleury. ‚Niegeschichte‘ von Dietmar Dath.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

‚Nothing is beyond understanding. A hundred more exhibits, and I promise you: you’ll be dreaming in five dimensions.‘

Greg Egan

Vielen Dank für das Interview, liebe Barbara, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspiel-, Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Barbara Novotny, Schauspielerin, Performerin, Schriftstellerin

Zur Person Barbara Novotny, Schauspielerin, Performerin, Schriftstellerin; lebt in Wien.

Barbara Novotny wurde in Wien geboren. Sie absolvierte eine Ballettausbildung an der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater und an der Heinz-Bosl-Stiftung in München, bevor sie den Weg zum Schauspiel fand. Auf das Studium am Max-Reinhardt-Seminar folgte ein Engagement and Landestheater Linz, wo sie von 2006 und 2016 zehn Jahre lang Ensemblemitglied war. Sie spielte dort u.a. Marianne in ‚Geschichten aus dem Wiener Wald‘, Käthchen in ‚Das Käthchen von Heilbronn‘, Portia in ‚Der Kaufmann von Venedig‘, Olivia, in ‚Was ihr wollt‘, Dorine in Tartuffe, Pauline Piperkarcka in ‚Die Ratten‘, aber auch in Stücken von Elfriede Jelinek, Joel Pommerat und Tamsin Oglesby. Immer wieder gab es auch Abstecher in andere Sparten, zum Beispiel als Johanna im Musical ‚Sweeney Todd‘ oder als Friederike in der Kinderoper ‚Die feuerrote Friederike‘. Mit Detlev Glanerts Musiktheater ‚Nijinsky’s Tagebuch‘ kam es zu einer Co-Produktion mit den Bregenzer Festspielen.

Seit 2016 lebt sie als freie Schauspielerin in Wien und hat an verschiedenen Theatern sehr unterschiedliche Stücke gespielt, z.B. die Beatrice in ‚Viel Lärm um Nichts‘ und Antonia in ‚Offene Zweierbeziehung‘ oder Penthesilea in Kleists gleichnamigem Stück im Theater an der Rott. Zuletzt war sie als Erzählerin in Mozarts Oper ‚Zaide‘ bei den donauFESTWOCHEN im Strudengau zu sehen und am Zirkus des Wissens an der Johannes Kepler Universität in Linz in ‚Da oben dazwischen die Sterne‘ von Gerhard Willert und in ‚DSCHUNGEL.CYBERHURT/ Bytes & Pieces‘. Für Letzteres hat sie auch den Großteil der Texte verfasst.

‚Holy Holy Holy‘ hat sie für das Holy Hydra Festival 2020 geschrieben und aufgeführt. Die Kurzgeschichte ‚Zehenbetrachtung‘ ist in der Literaturzeitschrift Podium Literatur zum Thema ‚Lebenslang‘ erschienen.

Foto_ Zoe Goldstein Photographie

Walter Pobaschnig _ 09.12.2023

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Die Waffen des Lichts. Ken Follett. Historischer Roman. Bastei Lübbe.

England gegen Ende des 18.Jahrhunderts. Die harte Feldarbeit fordert größten Einsatz. Auch Sal und ihr Mann Harry sind dabei. Der kleine Sohn an der Hand der Mutter. Schwer ist die Erde, die nährt. Und auch voller Gefahren…

Der Pferdekarren ist jetzt voll der geernteten Rüben. Die Männer sind müde von der Arbeit, jetzt soll es endlich nachhause gehen. Doch der Karren sitzt fest und die Männer sind wieder gefragt. Mit vereinten Kräften gilt es, die Räder aus den Schlammlöchern zu befreien. Alle packen mit an. Doch da passiert es. Der Wagen kippt und Harry schafft es nicht rechtzeitig zur Seite zu springen…

Und jetzt verändert sich alles. Das Leben der jungen Familie wird nicht mehr dasselbe sein. Sal wird in allem gefordert sein. Eine neue Zeit beginnt…

Ken Follett, britischer Bestsellerautor, legt einen weiteren Kingsbridge vor, der in die Epoche des 19.Jahrhunderts führt und deren gesellschaftlichen Veränderungen in Arbeits- Lebens-, Kulturverhältnissen. Dem Autor gelingt es Mensch und Zeit in mitreißender story packend darzustellen und Leserin und Leser folgen gebannt Sal`s Leben und deren Herausforderungen in Arbeit, Liebe, Ort und Zeit.

„Mitreißende Ken Follett Spannung in der Zeit des gesellschaftlich-wirtschaftlichen Umbruchs des 19.Jahrhunderts!“

Die Waffen des Lichts. Ken Follett. Historischer Roman. Bastei Lübbe.

Ken Follett (Autor) Markus Weber (Illustrator) Dietmar Schmidt (Übersetzer:in) Rainer Schumacher (Übersetzer:in)

Hardcover, 880 Seiten

ab 16 Jahren

ISBN: 978-3-7577-0006-5

36,00 € inkl. MwSt

Ersterscheinung: 26.09.2023

Walter Pobaschnig  12/23

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„In der Kunst kann man das hervorzaubern, was noch nicht da ist“ Gosha Valerian Gorgoshidze, Regisseur _ Dornach/Schweiz 21.12.2023

Lieber Gosha Valerian Gorgoshidze , wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Gerade ist eine intensive Zeit mit der Inszenierung von „Der Besucher“ von Eric-Emmanuel Schmitt hinter mir. Kurz nach der Premiere fällt man in ein Loch, aber es tut gut, wenn andere Aufgaben da sind. Ich bin in Georgien angekommen, bereite mich für einen Workshop und habe eine Vorfreude an der Begegnungen mit jungen Menschen, bei denen ich am stärksten eine Begeisterung erlebe und gerne lerne.

Gosha Valerian Gorgoshidze, Regie, Schauspiel, Sprachgestaltung, Biographiearbeit, Theaterpädagogik

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Einander wahrzunehmen. In unserer Andersartigkeit. Man kann nur reich werden, wenn man sich etwas öffnet, was man vorher vielleicht auch undenkbar meinte. Wir sind wie Bruchstücke einer zerfallenen Einheit. Gott sei Dank, dass wir in uns das Potential haben, einander in unser Inneres aufzunehmen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

In der Kunst kann man das hervorzaubern, was noch nicht da ist. Eine wirklichkeitsbezogene Kunst, die aber über diese hinaus will, in eine Welt, die noch nicht da ist, – wäre das nicht ein Beitrag, der einem Neubeginn dienen könnte? Wir dürfen uns irren, aber suchen, – das ist es, worauf es ankommt.

Was liest Du derzeit?

Albert Soesman „Die zwölf Sinne“

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

 „Wo geht man hin, wenn man schläft? Wenn alles erlischt, wenn man nicht einmal mehr träumt? Wohin begibt man sich da? …wenn wir aus all dem erwachen würden… und dann merkten, daß das alles auch nur ein Traum war … wo hätten wir dann gelebt?“ (Der Besucher, Eric-Emmanuel Schmitt)

Gosha Valerian Gorgoshidze, Regie, Schauspiel, Sprachgestaltung, Biographiearbeit, Theaterpädagogik

Vielen Dank für das Interview, lieber Gosha Valerian, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theater-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Gosha Valerian Gorgoshidze, Regie, Schauspiel, Sprachgestaltung, Biographiearbeit, Theaterpädagogik

Zur Person _ Gosha Valerian Gorgoshidze, geb. 10.02.1977 in Moskau. Nationalität: Georgier. Wohnort: Dornach, Schweiz

Regie, Schauspiel, Sprachgestaltung, Biographiearbeit, Theaterpädagogik

Ausbildung zum Theaterregisseur an der Theater- und Film-Universität Tbilisi, Georgien; zum Sprachgestalter am Goetheanum und bei amwort in Dornach, Schweiz; zur Biographiearbeit in Tbilisi, Georgien. Inszenierungen seit 1997, unter anderem am Rustaveli Theater Tbilisi. Arbeit mit Schauspielern, Studenten, Schülern, Laien. Kurse in Schauspiel, Sprachgestaltung und Biographiearbeit. Theaterpädagogische und sozialkünstlerische Projekte. Zur Zeit: Leitung Schauspiel, Bühnenkunst amwort Dornach und Kursleiter des Biographiearbeitskurses in Tbilisi, Georgien.

Fotos_privat

Walter Pobaschnig _ 8.12.2023

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