„Aufgabe von Kunst ist immer, neue Perspektiven zu ermöglichen“ Lothar Kuschnik, Schriftsteller _Nordrhein-Westfalen/D 19.11.2023

Lieber Lothar Kuschnik, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Tagesablauf variiert von Tag zu Tag. Ich führe hier ein paar typische Muster auf:

Ich beginne den Tag mit Sport, dann arbeite ich mit KlientInnen in meiner Praxis im Zoom Format. Um ca. 12h esse ich mit meiner Frau, dann halte ich Mittagsruhe. Nachmittags kommen Enkel zu Besuch oder ich arbeite mit Weiterbildungsgruppen.

Den Abend beginne ich mit Musik. Ich spiele Klavier oder Gitarre, im Augenblick am liebsten Akkordeon, da will ich mit der linken Hand besser werden.

Lothar Kuschnik, Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Das Gebet für den Frieden in uns und in der Welt und das Üben von Ambiguitätstoleranz. D. h. das Aushalten unterschiedlicher Meinungen, Toleranz und Respekt im Kontakt miteinander. Null Toleranz für faschistoide, den Nationalsozialismus verharmlosende Ausdrucksformen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Die Aufgabe von Kunst ist immer, neue Perspektiven zu ermöglichen, die das eigene Denken transzendieren. Die Vermittlung von Werten wie Liebe, Gerechtigkeit, Respekt vor der anderen Person.

Meine Aufgabe sehe ich darin, Menschen Möglichkeiten entdecken zu lassen, Frieden in ihrem eigenen Inneren, in ihrem inneren Team herzustellen. In meinem neuen Buch: „Affe an Bord“ habe ich viele Geschichten aus meinem Seglerleben erzählt und sie mit Erfahrungen aus meiner psychotherapeutischen Praxis verknüpft. Segler sind Experten für ständige Veränderung und Leben im Hier und Jetzt.

Für mich gilt der Satz: Die einzige Konstante im Leben ist der Wandel.

Was liest Du derzeit?

Ich lese immer mehrere Bücher gleichzeitig.

Zur Zeit: Martin Walker, Delikatessen – der vierte Fall für Bruno Chef de police

Und: Jürgen Ebach: Beredetes Schweigen – Exegetisch-literarische Beobachtungen zu einer Kommunikationsform in biblischen Texten.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Ein Zitat von Victor Frankl: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Vielen Dank für das Interview, lieber Lothar, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Zur Person _ Lothar Kuschnik wurde 1951 in Bottrop geboren und ist Evangelischer Pastor, Psychotherapeut und Segler. Als Gestalttherapeut und Seelsorger ist er seit mehr als 30 Jahren in der Begleitung von an Krebs erkrankten Menschen und in der Hospizbewegung aktiv. Zudem leitet er das Weiterbildungsinstitut RheinRuhr.
Kuschnik ist verheiratet und hat zwei Söhne und drei Enkelkinder.


Weitere Veröffentlichungen des Autors sind: „Lebensmut in schwerer Krankheit – spirituelle Begleitung bei Krebs“ und „Therapie in Aktion – die Humanistische Psychologie in Verbindung mit der Aktionstherapie nach Joop Krop“.

Aktuelle Buchneuerscheinung: „Affe an Bord“ Lothar Kuschnik. Europa Verlagsgruppe.

Durchs Leben segeln mal ganz anders Indem Kuschnik Geschichten aus seinem Leben als Segler und Therapeut geschickt verknüpft, schafft er für den Leser Raum, sich selbst besser kennenzulernen. Das Versprechen des Autors: Wir können unseren inneren Kompass justieren, indem wir die inneren Stimmen miteinander ins Gespräch bringen. Frieden im inneren Team herstellen und den Affen in uns zum Schweigen bringen. Insofern ist das Buch Ratgeber und spannende Segellektüre zugleich.
Der Autor gibt auch biografische Einblicke in sein persönliches Seelen- und Seglerleben, die durch Selbstironie und Humor dem Leser ein Schmunzeln entlocken. So nimmt er die Leser mit auf eine unterhaltsame Reise hinaus in die Weiten des Meeres und hinein in die menschliche Seele.

https://www.europaedizioni.com/prodotti/affe-an-bord-lothar-kuschnik/#:~:text=Lothar%20Kuschnik%20wurde%201951%20in,leitet%20er%20das%20Weiterbildungsinstitut%20RheinRuhr.

Foto Portrait_privat

Walter Pobaschnig _ 4.11.2023

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Station bei Callas _ „Disziplin, Hingabe, den starken Willen und den Mut zum Risiko“ Elisabeth Halikiopoulos, Schauspielerin _Wien 19.11.2023

Elisabeth Halikiopoulos, Schauspielerin, Regisseurin, Wien _
acting Maria Callas _
100.Geburtstag Maria Callas, Sängerin  

* 2.Dezember 1923 New York City +16.September 1977 Paris.
Elisabeth Halikiopoulos, Schauspielerin, Regisseurin, Wien _
acting Maria Callas _
100.Geburtstag Maria Callas, Sängerin  

* 2.Dezember 1923 New York City +16.September 1977 Paris.

Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst.

Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.

Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person beizutragen.

Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.

Liebe Elisabeth Halikiopoulos, welche Bezüge gibt es von Dir zu Maria Callas?

An dieser Künstlerin kommt man nicht vorbei. Irgendwann im Leben trifft man auf die eine oder andere Weise auf sie. Als ich das erste Mal eine Aufnahme von ihr gehört habe, dachte ich nur: „Wahnsinn, so eine Stimme habe ich noch nie gehört!“ So viel Emotion, die da mitschwingt. So ein Gefühl von Gänsehaut hatte ich selten. Das hat mich nachhaltig beeindruckt. Meine Schwester, Ellen Halikiopoulos, ist klassische Sängerin und so haben wir natürlich auch immer wieder über die Callas gesprochen und – sie ist Griechin!

Was machte für Dich die Aura der „Callas“ aus?

Da ist soviel Kraft, Wille, Temperament, aber auch Empfindsamkeit und Gefühl, das da brodelt. Aber alles unter dieser Oberfläche von Eleganz, Präzision und „Geführtheit“. Sie weiß genau, was sie tut. Das vermittelt mir ein Gefühl von Erhabenheit. Eine Frau, die genau weiß, was sie will. Und sie hat die Fähigkeit, alle diese tiefen Emotionen, zu denen sie fähig ist, künstlerisch ungefiltert zum Ausdruck zu bringen.

Gibt es ein bestimmtes Musikstück, das Du hervorheben möchtest und warum?

Die Szene aus dem Film Philadelphia mit Tom Hanks ist berühmt. Er kommentiert die Arie La mamma morta der Maddalena aus der Oper Andrea Chénier. Wie die Callas diese Arie singt ist unvergleichlich. Das ist für mich Gänsehaut pur und eine unglaubliche Reise von Verzweiflung und Schmerz zu Hoffnung, wie ich sie so von keiner anderen Sängerin gehört habe. An diese Aufnahme muss ich, wie viele andere wahrscheinlich auch, immer zuerst denken, wenn ich den Namen Maria Callas höre.

Dennoch möchte ich, wenn auch ebenso auf der Hand liegend, da es sich quasi um ihre „Signatur-Arie“ handelt, Casta Diva nennen. Einerseits, weil sie es großartig singt, aber auch, weil ich es so beeindruckend finde, wie sie bei dem Konzert 1958 in Paris auf der Bühne steht – alleine in der Mitte der Bühne, fast unbeweglich, um sie herum der Chor – und ohne auch nur einen Ton zu singen füllt sie den gesamten Saal nur mit ihrem Blick, der so viel erzählt, und ihrer  Präsenz. Und die Arie ist ein Gebet der Priesterin Norma an die Mondgöttin, in dem sie sie um Frieden bittet – den braucht die Welt gerade sehr dringend!

Wie siehst Du Maria Callas in ihrem künstlerischen Weg, ihrer Entwicklung?

Ich bin keine klassische Sängerin und weiß zu wenig von der Technik, als das ich mir da ein Urteil erlauben würde. Und ich kenne ihren gesamten Werdegang zu wenig. Aber in ihren Interviews spricht sie selbst über ihre Entwicklung und das jede Rolle mit ihr gewachsen ist und sich im Laufe der Zeit mit ihr verändert hat. Das finde ich bewundernswert an ihr. Die Suche nach der Wahrhaftigkeit des Augenblicks. Und ihren Anspruch, stets das Beste zu geben und ihr Handwerk absolut zu beherrschen.

Maria Callas und die Liebe. Kunst und Leben. Wie siehst Du ihren Lebensweg?

Sie musste schon sehr früh hart arbeiten, das prägt bestimmt. Sie hatte große Ziele, die sie auch erreicht hat. Nicht ohne Hindernisse. Aber die Liebe…Ihre Beziehung zu Onassis hat sie aufblühen lassen und ihr die Pause und Leichtigkeit geschenkt, nach der sie sich wohl gesehnt hat, sie aber auch tief gekränkt. Sie wollte ihn unbedingt heiraten, er heiratet dann stattdessen Jackie Kennedy und sie erfährt es aus der Zeitung…Und leider hat sie während der Beziehung mit ihm immer weniger gearbeitet und gesungen, da er das, wie sie sagt, nicht wollte. Da hat die Liebe die Kunst beeinflusst. Und wahrscheinlich nicht im Besten Sinne…

Eine Frau, die ihr Leben der Kunst gewidmet hat, Maßstäbe setzte, Triumphe feierte, aber auch viel aushalten und einstecken musste, dabei aber nie ihre Würde und ihren Stolz verloren hat.

Was lässt Liebe gelingen?

Wenn ich das wüsste…Ehrliche Kommunikation, Respekt und Vertrauen sind ein guter Anfang.

Was kannst Du von Maria Callas auf Deinen künstlerischen Weg mitnehmen?

Disziplin, Hingabe, den starken Willen und den Mut zum Risiko.

Was sind Deine kommenden Projektpläne?

Ich habe für das diesjährige Theaterfestival Hin und Weg in Litschau das Stück „Wicked Play“ entwickelt, das wir am 28. November und im Dezember in Wien auf die Bühne bringen. Und es laufen die Planungen für ein längerfristiges Projekt 2024, von dem ich aber noch nicht zu viel verraten möchte…

Darf ich Dich abschließend zu einem Akrostichon bitten?

Musik –

Anmutig,

Resonierend mit unserem

Innersten.

Aufbauende

Chöre, die Grenzen

Aller

Länder überwindend. Ich

Lausche,

Aufmerksam,

Seelig.

Vielen Dank, liebe Elisabeth, für das Interview und viel Freude und Erfolg für alle Projekte!

Elisabeth Halikiopoulos, Schauspielerin, Regisseurin, Wien _
acting Maria Callas _
100.Geburtstag Maria Callas, Sängerin  

* 2.Dezember 1923 New York City +16.September 1977 Paris.

Zum Projekt: Das Bachmann Projekt „Station bei Bachmann“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt an den Schnittstellen von Literatur, Theater/Performance und Bildender Kunst.

Dabei kommt den topographischen und biographischen Bezügen eine besondere Bedeutung zu, indem Dokumentation, Rezeption und Gegenwartstransfer, Diskussion ineinandergreifen.

Künstler:innen werden eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen und in ihren Zugängen Perspektiven zu Werk und Person beizutragen.

Den Schwerpunkt bildet dabei Werk und Leben Ingeborg Bachmanns. Ebenso weitere Künstler:Innen.

100. Geburtstag Maria Callas _ 2023

Elisabeth Halikiopoulos, Schauspielerin, Regisseurin, Wien _
acting Maria Callas _

Maria Callas, Sängerin  
* 2.Dezember 1923 New York City +16.September 1977 Paris.

Interview&alle Fotos Walter Pobaschnig 11_23

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„Giggles escape, a riot of cheer“ Deniz Beser, Künstler _ Give Peace A Chance _ Wien/Istanbul 18.11.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Giggles escape, a riot of cheer,

In this canvas of joy, drawing near.

Vivid hues swirl, a laughter trance,

Entwined with whimsy, a lively dance.


Punchlines pepper, echoing glee,

Endearing moments, wild and free.

A comedy of errors, each glance,

Cultivating chuckles, a delightful advance.

End of the chaos, turns into solidarity


A chance for peace, in humor found,


Chuckles echoing, a harmonious trance,

Hours and hours with joy

And now we see the difference

Nudging hearts, breaking barriers down.

Can we just keep going on this?

Every jest, a step toward a peaceful expanse.


Deniz Beser, 16.11.2023

Deniz Beser, Künstler

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Deniz Beser, Künstler

Zur Person  _ Deniz Beşer (geb. 1986) ist ein in Wien und Istanbul lebender Künstler, Kurator und unabhängiger Verleger. Er erhielt seinen Bachelor Abschluss in Keramik- und Glasdesign an der Mimar Sinan Fine Arts University und studierte Malerei an der Universität Sevilla. Er ist der Direktor der Open Studio Days İstanbul, der Fanzineist Vienna Art Book & Zine Fair und des FanzineIST – Zine Fest Of İstanbul. Außerdem ist Beser Mitbegründer des Publikations- und Kunstkollektivs Heyt be! Fanzin.

Beşer hat bereits in ganz Europa, Asien und Kanada ausgestellt, unter anderem im New Jörg in Wien und in der Kunsthalle Zürich in der Schweiz. Seine Arbeiten wurden in Canon Europe, im Schwäbischen Tagblatt und The Bridge Magazine besprochen sowie in den Publikationen Artribune, renk magazin und Augustin vorgestellt.

Im Jahr 2021 erhielt Beşer ein Stipendium von READ (Goethe-Institut Skopje & Zentrum für Balkankooperation – LOJA) für seine Einzelausstellung und sein

Künstleraufenthaltsprogramm in Tetovo, Nordmazedonien.

https://denizbeser.com/works/

Foto_Deniz Beser

Walter Pobaschnig _ 16.11.2023

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„mein Menschsein leben zu dürfen und mich als Künstlerin auszudrücken“ Andrea Fischer, Sängerin, Komponistin _ Linz 18.11.2023

Liebe Andrea Fischer, wie sieht dein Tagesablauf aus?

Ich bin zurzeit berufstätig und gehe tagsüber meinen Aufgaben im Bereich Marketing bei einem Linzer Technologieunternehmen nach.

In meiner Freizeit schreibe ich Songs, Texte, produziere meine Musik selbst, male Bilder, filme, mache Reels und dokumentiere auf diese Weise mein Leben als Künstlerin.

Andrea Fischer _ Künstlername: CHIME, Sängerin, Komponistin,
Musik- und Filmproduzentin

Was ist jetzt besonders wichtig?

Ich weiß es nicht und habe deswegen auch keine Ratschläge parat. Ich bin jedenfalls ein „Friedensmensch“ und Gewalt ist mir unheimlich. Ja, Bewusstseinsbildung wäre wichtig. Schließlich verfügt jeder Mensch nur über ein einziges Leben auf dieser Erde.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Musik. der Kunst an sich zu?

Die Welt verändert sich durch das Tun und die Eingriffe der Menschen im positiven, wie auch im negativen Sinn. Es gibt keinen Stillstand.

Auch ich habe den Wunsch mich zu entwickeln und mich zu verändern. Ich versuche mein Umfeld zu verstehen und kenne viele Leute, die durch ihre Persönlichkeit und ihre Energie Positives bewirken.

Auch ich habe die Möglichkeiten mein Menschsein leben zu dürfen und mich als Künstlerin auszudrücken. Ich denke Musik und Kunst geben uns Impulse. Kunst funktioniert meiner Ansicht nach, wie ein Perpetuum mobile. Es ist eine Quelle. Ein gegenseitiges Anstupsen.

Was liest du derzeit?

Oft habe ich das Gefühl mit jemandem ganz besonders verbunden zu sein. Das ist im Moment Hermann Hesse. Ich lese Siddhartha. Dieses Buch inspiriert mich sehr.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Wenn alles Ich überwunden und gestorben war, wenn jede Sucht und jeder Trieb im Herzen schwieg, dann musste das Letzte erwachen, das Innerste im Wesen, das nicht mehr ICH ist, das große Geheimnis.“

Hermann Hesse „Siddhartha“.

Andrea Fischer _ Künstlername: CHIME, Sängerin, Komponistin,
Musik- und Filmproduzentin

Vielen Dank für das Interview, liebe Andrea, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Musik-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Andrea Fischer _ Künstlername: CHIME, Sängerin, Komponistin,
Musik- und Filmproduzentin

Zur Person Andrea Fischer _ Künstlername: CHIME, Sängerin, Komponistin,
Musik- und Filmproduzentin
. Ihr Debütalbum hat sie im Alleingang produziert und ist auf allen gängigen Streamingplattformen unter Andrea Fischer – Chime zu finden. Ihre Reels findet man auf Facebook.

Fotos _ privat

Walter Pobaschnig _ 26.10.2023

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„handlungsfähig zu bleiben“ Christoph Schiele, Clown _ Wien 17.11.2023

Lieber Christoph Schiele, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich arbeite hauptberuflich als Clown. Meine Tagesabläufe sind sehr strukturiert, aber kein Tag gleicht dem nächsten.

Gestern kamen Termine mit Anatoli Akerman für Auftritte von „Kuku“ in Berlin und Bremen im Jänner 2024 herein, die natürlich mit schon bestehenden Terminen kollidieren. D.h. mal wieder neuplanen und damit heute mehr Büroarbeit als gedacht.

Ansonsten arbeite ich mit meiner Frau, der Autorin Miriam V. Lesch, gerade an der Konzeptentwicklung für eine neue Kreation für unsere Compagnie Filou, die sich im großen Spielfeld des neuen und zeitgenössischen Zirkus bewegt.

Parallel schreibe ich an meinem dritten Solo, dass auch mein erstes Clown-Solo wird. Es hat keine Eile, aber die Pitch steht seit August und ich find sie nach wie vor gut.

Christoph Schiele, Clown

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich merke, dass ich persönlich mehr Ruhe brauche, um das politische Weltgeschehen besser verarbeiten zu können, mich nicht zu sehr emotionalisieren zu lassen und handlungsfähig zu bleiben. Ich meide schnelle Nachrichten und lese lieber über die Ereignisse in Journalen, höre Podcasts und tausche mich mit politischen Freund:innen aus. Mir fehlen aktuell wichtige Formen der Differenzierung und der Diskussionsbereitschaft. Vielleicht wäre das besonders wichtig für uns alle gerade, aber ich kann nur für mich reden.


Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Kunst wird nicht die Welt retten. Bestenfalls lässt sie uns das Zeitgeschehen mit Leichtigkeit begleiten – bis zum Schluss.

Wenn allerdings Kunstformen zu einer elitären selbstverliebten Blase mutieren, die sich ausschließlich selbst befruchten und das Publikum nicht abholen, dann schreibe ich dieser Entwicklung keine wesentliche Rolle für einen gesellschaftlichen Aufbruch oder Neubeginn zu.

Was liest Du derzeit?

Zum Einschlafen: Popov und Piezke von Janosch

Zum Aufstehen: Herr Wondrak von Janosch

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

We (clowns) can not change the reality, but we can help to change the view about it.

Avital Dvory

Christoph Schiele, Clown

Vielen Dank für das Interview, lieber Christoph, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

Danke dir. Gerne.

5 Fragen an Künstler*innen:

Christoph Schiele, Clown

Zur Person _ Christoph Schiele ist ein Künstler des Nouveau Cirque, Clown und Physical Comedian, der in Wien lebt und international in und mit verschiedenen Formationen arbeitet. 2015-17 studierte er in Brüssel an der École Internationale de Théâtre LASSAAD und von 2019-2021 Magie Nouvelle an der CNAC, dem Centre National des Arts du Cirque in Châlons-en-Champagne, Frankreich. Zusammen mit seiner Compagnie Filou realisierte und spielte er Kammerflimmern (2018) und Paule – Ein Bademeisterstück (2021). Seit 2021 ist er mit dem Starclown Anatoli Akerman in ihrem abendfüllenden Programm KuKu zu sehen.

www.christophschiele.com

Foto_1: Igor Ripak (LE MANÈGE / KreativKultur)

Foto_2: Alexandre Mhiri

Foto_3: Miriam V. Lesch

Walter Pobaschnig _ 3.11.2023

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„Der Kunst die Freiheit“ Thomas Toppler, Regisseur _ Wien 16.11.2023

Lieber Thomas Toppler, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Aufwachen – Handy zücken und Katzenvideos anschauen – Frühstück – Leute treffen oder Büroarbeit  oder Schlagzeug üben – Mittagessen – Kurzer, ausgedehnter Schlaf – Büro oder Leute treffen – Abendessen – Lesen oder Theaterbesuch oder Fußball schauen – Katzenvideos – schlafen.

Thomas Toppler, Regisseur, Schauspieler, Musiker

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Emphatisches aufeinander aufpassen! Das sollte aber nicht ein Zeitgeist sein sonder wie 3x täglich Zähneputzen. Ich putz nur 2x, verwende aber Zahnseide, wegen den kleinen, brauen, unerwünschten Stücken, die sich verstecken und später an die Oberfläche kommen um für mehr Schaden zu sorgen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Der Kunst die Freiheit. Wir KünstlerInnen können wirtschaftlich spärlich davon leben, lasst uns doch die Freiheit uns ausdrücken zu dürfen. Da mein ich vor allem die gesellschaftliche, die erfundene Moral von Heute.

Was liest Du derzeit?

Der Ernährungskompass von Bas Kast

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Verzichtet auf industriellen Zucker! Der ist nicht gut.“ Bas Kast

Vielen Dank für das Interview, lieber Thomas, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theater-, Schauspiel-, Musik-, Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

Sehr gerne!!!

5 Fragen an Künstler*innen:

Thomas Toppler, Regisseur, Schauspieler, Musiker

Zur Person _ Thomas Toppler, Regisseur, Schauspieler, Musiker.

Geboren 1985, aufgewachsen in Mürzzuschlag

Musikgymnasium Oberschützen, Studium „Schlagwerg Klassik“ an der Kunst Uni Graz / Expositur Oberschützen, Masterabschluß 2010

2010 – 2012 Internationale Schauspielschule „Ècole Philipp Gaulier“

2012 Mitbegründer der Bouffontheatergruppe „Ship of Fools“ in London, UK – seitdem als Regisseur tätig, zahlreiche Aufführung in ganz Großbritannien

2013 Mitbegründer des Ensembles „The Erlkings“.

Konzerte im Wiener Konzerthaus, Konzerthaus Berlin, Schubertiade Hohenems, Wigmore Hall, Schleswig Holstein Musik Festival, Ludwigsburger Schloßfestspiele, etc.

Unterrichtstätigkeit an der Musikuniversität MDW Wien im Fach Bühnenpräsenz

Weiters: Allegro Vivo, Internationalen Sommerakademie Reichenau, European Chambers Music Academy, Gründerzentrum der WU im Bereich Pitching, Schule des Theaters, VETA

Regiearbeiten seit 2014: Ship Of Fools theatre Company, Da Blechhauf’n, Mozartfest 2019, Werbespots für Die Gruft (Caritas Wien) und dem Neunerhaus Wien, Liedfestival Sindelfingen, etc.

Gewinner des Nestroypreis 2022 in der Kategorie „Best Off Produktion“ mit „Ein bescheidenerer Vorschlag“ (Idee, Konzept, Text, Regie und Schauspiel) in Kooperation mit dem TAG Theater Wien.

https://www.nestroypreis.at/show_content2.php?s2id=487

https://www.thomastoppler.com/

Foto Portrait_Theresa Pewal; Foto „Ein bescheidenerer Vorschlag“  Nestroy 2022 _ Stefan Panfili

Walter Pobaschnig _ 9.11.2023

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Baumgartner, Paul Auster. Roman. Rowohlt Verlag.

Da ist ein Leben, in dem alles geordnet ist.

„Baumgartner sitzt an seinem Schreibtisch im ersten Stock, in einem Zimmer, das er je nach Laune als Arbeitszimmer, Cogitorium oder seinen Bau bezeichnet…“

Er ist Philosoph arbeitet über Kierkegaard, hat Kontakt zu seiner Schwester, schätzt die Postbotin in ihren regelmäßigen Besuchen und blickt in vielem zurück auf ein Leben, das mit dem Tod Annas, seiner Frau, einen jähen Einschnitt erfuhr…

Doch in Erinnerungen, Träumen kehrt das gemeinsame Leben wie seine Kindheit und Lebensstationen zurück und Baumgartner sucht sich in Verlust und neuen Lebensschritten zu finden…

Paul Auster, 1947 in Newark, New Jersey geborener Schriftsteller, legt einen neuen Roman vor und das ist immer ein Ereignis der Sonderklasse.

Diesmal nimmt Paul Auster in die Einsamkeit eines Protagonisten mit, der sich im ringenden Lebensprozess der Unfassbarkeit des Todes eines geliebten Menschen, dieses unsäglichen Schmerzes wie existentiellen Ringens im Meer der Fragen danach und des Wahrnehmens und sich Stellens von Erinnerungen an Familie, Liebe, Beruf, wiederfindet. Und es wäre nicht Paul Auster, wenn nicht überraschende Wendungen und Erfahrungen das Leben in Glück und Zufall, Verlust und Hoffnung tragen und weitertragen.

Paul Auster stellt sich einmal mehr als einer der außergewöhnlichsten, fesselndsten Schriftsteller der Gegenwart vor.

„Paul Auster begeistert einmal mehr mit Spracheleganz, Lebenstiefe und der unerträglichen Leichtigkeit des Zufalls!“

Baumgartner, Paul Auster. Roman. Rowohlt Verlag.

Erscheinungstermin: 07.11.2023

208 Seiten

ISBN: 978-3-498-00393-7

Gebundene Ausgabe: 22 EUR

E-Book: 19.90 EUR

Walter Pobaschnig   11/23

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„Girlanden schmücken festlich unsere Welt“ Mathias Lodd, Schauspieler _ Give Peace A Chance _ Graz 15.11.2023

GIVE PEACE A CHANCE

Girlanden schmücken festlich unsere Welt

In einem winz’gen kurzen Augenblick

Vergessen wir, was uns zusammenhält

Erleben Schmerz, erfahren Glück


Poltern nachts durch dunkle Gassen

Eine letzte Runde zum Verprassen

Am Ende gehts getrennter Wege

Charons Pfennig auf dem Augenlide

Erwacht man, ist es schwarze Nacht


Augenblicklich still in der Umgebung


Chance auf Frieden scheint doch möglich

Hofften wir nicht alle stets vergeblich?

Aufbruch, auf geht’s, auf nach Süden

Nirgends glaubt man noch die Lügen

Chance auf Frieden ist dort möglich

Einmal Frieden ist nicht vergeblich

Mathias Lodd, 15.11.2023

Mathias Lodd, Schauspieler

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:

Mathias Lodd, Schauspieler

Zur Person  _  Mathias Lodd – Künstler

Geboren in Hennigsdorf, aufgewachsen in Oranienburg, studiert in Berlin und Potsdam. Das erste Engagemant führt den jungen Absolventen von Potsdam Babelsberg ans Schauspielhaus Köln, wo er zwei Jahre bleibt, Karneval kennenlernt, für den WDR und Deutschlandfunk im Studio steht und die Rheinische Frohnatur entdeckt.

Dann wechselt er die Stadt, Darmstadt in Südhessen wird für zwei weitere Jahre seine Station. Er spielt viel, lernt auf engstem Raum in eine WG zu leben, zieht oft um und entdeckt, dass die Hessische Küche nichts für ihn ist.

Er zieht weiter, Freiburg im Breisgau. Er befindet den Ort für gut und bleibt bis 2015, ganze sechs Jahre. Er spielt noch mehr als in Darmstadt, fängt an zu inszenieren, was ihm viele Nerven kostet, aber auch sehr viel Vergnügen bereitet. Ist viel in Frankreich hört auf zu rauchen, was ihm gut tut. Er singt seine erste Oper und macht zum ersten Mal in seinem Leben Erfahrungen im Physical Theatre.

Dann, ohne zu wissen wie es weitergeht, siedelt er nach Mannheim um, gastiert am Staatstheater Mainz, dem Heidelberger Zimmertheater und an der Oper Mannheim. Er bekommt ein Angebot nach Österreich zu gehen. Er nimmt an. Ab Herbst 2016 spielt er durchgehend am Schauspielhaus Graz. Dann endet sein Engagement und er beschließt freischaffend in Graz zu bleiben.

Foto_Lex Karelly

Walter Pobaschnig _ 15.11.2023

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„Mehr Diversität auf der Bühne und weniger Diversität bei den Gagen“ Luisa Stachowiak, Regisseurin _ Wien 15.11.2023

Liebe Luisa Stachowiak, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Ich schlafe bis c.a. halb acht. Dann Kaffee und Lektüre im Bett. Danach erledige ich Schriftkram und kleinere Haushaltssachen. Ab zehn beginne ich zu unterrichten, je nach Anzahl der Schüler*Innen geht das bis 17:00. Da ich momentan an keiner Produktion arbeite, habe ich die Abende zur freien Verfügung. Als passionierte Hobbyköchin verbringe ich sie gerne am Herd.

Luisa Stachowiak, Regisseurin, Schauspielerin

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Auf der Probe schätze ich einen Zustand besonders: den, des Nicht- Wissens. Damit meine ich keineswegs den Verzicht auf profunde Textkenntnis oder Hintergrundwissen. Theater ist komplexe Materie und je mehr man sich beschäftigt umso komplexer wird sie. Deswegen erscheint es mir komplett unsinnig, dass man meint, BEVOR die Probe überhaupt begonnen hat, zu wissen wie „es geht“.  Ich bin immer dann am schlechtesten, wenn ich nur sehen will, was ich mir in meinem Kopf ausgedacht habe. Es ist total okay zu sagen: ich weiß eine Menge, aber ich habe keine Ahnung wie es funktionieren soll.

Wenn ein Schauspieler keine Angst hat zu scheitern, kann er unmittelbare Erfahrungen machen und Erkenntnisse gewinnen, die jenseits der Kopfgeburt liegen. Und diese Erkenntnisse bzw. Fragen übertragen sich dann auch auf die Zuschauenden.

Vielleicht würde es uns allen guttun ein bisschen weniger nach Bestätigung unserer vorgefertigten Weltbilder zu suchen und uns wieder unvoreingenommener entgegenzutreten.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Wesentlich? Unsere Kinder zu guten Menschen erziehen und mit Liebe zu überschütten.

Ansonsten? Beckett sagt es ja: Scheitern, scheitern, besser scheitern.

Aber das Theater als moralische Anstalt? Meiner Meinung nach müsste da gewaltig vor der eigenen Tür gekehrt werden.

Mehr Diversität auf der Bühne und weniger Diversität bei den Gagen wäre ein Anfang.

Was liest Du derzeit?  

Gerade fertiggelesen: Tonio Schachinger, „Echtzeitalter“. Ein Schulroman.

Das perfekte Buch für Halloween. Selten gleichzeitig so gelacht und gegruselt.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„Erwachsensein ist nichts als eine Illusion.“ J. Brel

Vielen Dank für das Interview, liebe Luisa, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Schauspielprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Luisa Stachowiak, Regisseurin, Schauspielerin

Zur Person _ Luisa Stachowiak wurde 1980 in Köln geboren.

Nach abgeschlossener Schauspielausbildung an der Folkwang Hochschule Essen/ Studiengang Schauspiel Bochum war sie 6 Jahre lang am Nationaltheater Mannheim als Ensemblemitglied und Gast tätig.

2013 zog sie nach Wien und gründete dort das Schauspielstudio Stachowiak.

Ihre letzten Inszenierungen waren „Was ihr Wollt“ (OFF Theater, Wien), „Frau Müller muss weg“ (Schikaneder, Wien), „Kunst“ (Theatertage Weissenbach) und „Der Tod und das Mädchen“ (Theater Arche, Wien), „Betrogen“ (Kunst im Prückel), „Lost Mythologies“, (Semmelweisklinik)

http://www.schauspielstudio-stachowiak.at/

https://www.facebook.com/luisa.stachowiak

Foto_privat

7.11.2023 _Walter Pobaschnig

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Rilke. Der ferne Magier. Gunnar Decker. Eine Biographie, Siedler Verlag.

Seine poetische Kraft hat der modernen Literatur Tür und Tor geöffnet. Hier betritt ein Dichter Sprachbühne und Öffentlichkeit, dessen Faszination bis in die Gegenwart ungebrochen ist. Sprache ist für ihn Selbstvergewisserung des Lebens, der Liebe, in allen Facetten und Schattierungen von Rausch, Hoffnung und Entgleiten.

Rilke setzt der Welt die Poesie entgegen, die als Himmelsleiter wie Zufluchtsort zur Tragik des Alltäglichen wird. Vielseitig ist er dabei inspiriert von weiteren Kunstgenres (etwa bildender Kunst) wie den persönlichen Erfahrungen, Erlebnissen, Bindungen und Verlusten. Der Familie wie der Liebe kommt dabei entscheidende Bedeutung zu. Ebenso der Natur und der Suche, Erfahrung von Transzendenz. Rilke strebt in seiner unverwechselbaren Sprache nach Verstehen, Akzeptieren, nach  Ganzheitlichkeit in allem. Dies zeichnet lyrisches Hauptwerk wie Prosa aus.

Gunnar Decker, promovierter Philosoph, Autor und Journalist, legt eine umfassende wie facettenreiche Biographie des 1875 in Prag geborenen und 1926 in Montreux/Schweiz früh verstorbenen Dichter vor, der zur Inspiration wie zum Wegbereiter literarischer Moderne wird.

So bedeutsam und bekannt das Werk Rilkes ist, so weitestgehend im Dunklen ist die Persönlichkeit, der Sohn, der Liebende, der Freund, der gesellschaftliche Mensch und genau hier setzt die Biographie des Berliner Autors an und geht den Spuren von Beziehungsebenen eines Lebens und deren Ineinandergreifen von Kunst und Leben nach.

Der Autor wählt einen achtteiligen Kapitelaufbau, der in seiner thematischen Schwerpunktsetzung, der brillanten Erzählform wie der Darstellung werks- und lebensgeschichtlicher Eckpunkte überzeugt. Zudem gelingt es einen Bogen zu Kunst und Leben der Zeit zu spannen und damit Kontexte zu öffnen, die verdeutlichen, eröffnen und vertiefen.

Es gelingt den Menschen Rilke in seinen „wachsenden“ Lebensringen eindringlich vorzustellen, ohne jedes Geheimnis entschlüsseln zu wollen und zu können. Sicherlich eine wegweisende Biographie.

„Rilke als ringender Sohn, Liebender und Sterbender  – eine brillante, wegweisende Biographie!“

Rilke. Der ferne Magier. Gunnar Decker. Eine Biographie, Siedler Verlag.

Hardcover mit Schutzumschlag,

608 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 33 s/w Abbildungen

ISBN: 978-3-8275-0103-5

Erscheinungsdatum 01. November 2023   € 36,00 [D] inkl. MwSt.

€ 37,10 [A] | CHF 47,90 * (* empf. VK-Preis)

Walter Pobaschnig  10/23

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