Kai Beisswenger, Autor, Lektor, Illustrator, Kleinrollendarsteller
Give Peace A Chance_Akrostichon for peace
Kai Beisswenger, Autor, Lektor, Illustrator, Kleinrollendarsteller
Zur Person/über mich:Kai Beisswenger: geboren 1961, zehn Schulen besucht, zwei betriebliche Ausbildungen und fünf Weiterbildungen absolviert, drei Hochschulabschlüsse, Wehrdienst: Bundeswehr & Sar-El, Berufe u.a.: Bananenfeldarbeiter, LKW-Fahrer, Immobilienmakler, Kommissionierer, Lagerarbeiter, Verkäufer, Manager, Wohnorte: zehn in Deutschland, diverse Auslandsaufenthalte in zwanzig Ländern, Vater eines vierunddreißigjährigen Sohnes, in fester Beziehung lebend. Derzeitige Tätigkeiten: Trader, Investor, Illustrator, Herausgeber, Autor, Copywriter, (Ghost)Writer & Kleinrollendarsteller.
Veröffentlichungen: über 10 Bücher unter eigenem Namen/Pseudonym
Geboren 1960, aufgewachsen in Vorarlberg, lebt und arbeitet in Wien.
Bühnenbildstudium am Mozarteum Salzburg, anschließend Figurentheatercolleg in Bochum (D). Mitarbeit bei verschiedenen Puppenspielensembles in Deutschland, Österreich und Holland.
Aktuelle Stücke (Auswahl):
„Empfindsamkeit der Giganten“ zusammen mit dem Figurentheater Wilde&Vogel, Leipzig.
„Nachtgesänge“ zusammen mit dem Duo „die Strottern“ Klemens Lendl, David Müller.
„My dream diary“(Solo)
„Die Blumengeschichte“ mit „die Strottern“ und Martin Ptak
„Schneewittchen“ mit Ruth Humer
Zuletzt im Schubert Theater Wien:
„Die Geister, die wir rufen – rufen zurück“ – eine Geisterbeschwörung von und mit Christoph Bochdansky
Arbeitet als Regisseur, Ausstatter und Puppenbauer. (Puppentheater der Stadt Halle, Theater Junge Generation Dresden, Figurentheater Lilarum Wien, Oper Zürich, Bialistocki Teatr Lalek / Polen)
Festivalleitung:
1986 Microtheaterfestival (Wiener Festwochen),
1992 & 1993 Homunculus Hohenems
2009 künstlerische Leitung „Wo wenn nicht alle da! Ein richtiges Kasperltheater – Linz 09 Kulturhauptstadt Europas
Gastdozent
an der Musikhochschule Stuttgart / Studienzweig Figurentheater
Hochschule Ernst Busch / Abt. Puppenspielkunst / Berlin,
VSMU Faculty of Theatre Academy of Performing Arts in Bratislava, Slowakei.
Mit seinen Stücken war er zu Gast auf Festivals in Europa, Taiwan, Indonesien, den USA und Israel etc.
Veröffentlichung Bücher:
„Anmerkungen zur Umgebung“ Kurzgeschichten 2015
„Botendienst ins Jenseits“ Roman 2019 (Verlag Wortreich Wien)
„Lieder vom Horizont“ Comic (BucherVerlag 2022)
Aktuelle Produktion: „FAUST – DER TRAGÖDIE ALLERLEI“
Eine Koproduktion von Christoph Bochdansky und dem Schubert Theater Wien
Mit Soffi Povo & Christoph Bochdansky Puppenbau & Textfassung: Christoph Bochdansky Regie & Musik: Simon Meusburger Licht & Technik: Marvin Schriebl, Simon Meusburger
FAUST DER TRAGÖDIE ALLERLEI _ Puppenspiel: Soffi Povo & Christoph Bochdansky Puppenbau & Textfassung: Christoph Bochdansky Regie & Musik: Simon Meusburger Licht & Technik: Marvin Schriebl, Simon Meusburger
8. 11. 2024 (19.30 Uhr) PREMIERE
Weitere Vorstellungen: 9.11. & 5.12. & 6.12.2024 (19.30 Uhr) 10.11.2024 (18.00 Uhr Weitere Termine stets aktuell unter http://www.schuberttheater.at
SCHUBERT THEATER
A-1090 Wien; Währinger Straße 46
Tickets: € 26,– Reservierung unter: https://www.ticketlotse.com/event/?id=1119 SchülerInnen & Stud. bis 27 J. & Behindertenausweis: €18,– Ö1 Club € 23,– Alsergrund Kulturcard: € 16,–
Lieber Kai Beisswenger, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Vormittag:
6:00 Wecken, 1 Stunde Zeichnen, anschließend Frühstück vorbereiten, Frühstücken mit Partnerin, 1 Stunde Fitnessstudio, Filmangebote prüfen und Daily Trading. In der Regel 3 x wöchentlich Keyboard spielen, 1 x wöchentlich Drehtag als Kleindarsteller.
Nachmittag:
Lektorat für die Buchreihe „Zwischen den Stühlen“, die ich herausgebe sowie Arbeit an eigenen Texten, die ich am liebsten als Ghostwriter verfasse oder unter Pseudonym ausbrüte.
Kai Beisswenger, Autor, Lektor, Illustrator, Kleinrollendarsteller
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Dass wir den Klimawandel, die Kriege, gesellschaftliche Herausforderungen bewältigen
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Auswege aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit suchen und diese Auswege in Wort, Bild und bewegten Bildern darstellen.
Was liest Du derzeit?
Sasa Stanisic: Möchte die Witwe angesprochen werden …. auf Deutsch
Tahar Ben Jelloun: Les Raisins de la galère … auf Französisch
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Rede nur, worüber du was zu wissen meinst, und verschwende dich nicht im Man, dann wirst du, was du sein könntest!
Vielen Dank für das Interview, lieber Kai, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literatur-, Kunstprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:Kai Beisswenger, Autor, Lektor, Illustrator, Kleinrollendarsteller
Zur Person/über mich:Kai Beisswenger: geboren 1961, zehn Schulen besucht, zwei betriebliche Ausbildungen und fünf Weiterbildungen absolviert, drei Hochschulabschlüsse, Wehrdienst: Bundeswehr & Sar-El, Berufe u.a.: Bananenfeldarbeiter, LKW-Fahrer, Immobilienmakler, Kommissionierer, Lagerarbeiter, Verkäufer, Manager, Wohnorte: zehn in Deutschland, diverse Auslandsaufenthalte in zwanzig Ländern, Vater eines vierunddreißigjährigen Sohnes, in fester Beziehung lebend. Derzeitige Tätigkeiten: Trader, Investor, Illustrator, Herausgeber, Autor, Copywriter, (Ghost)Writer & Kleinrollendarsteller.
Veröffentlichungen: über 10 Bücher unter eigenem Namen/Pseudonym
Lieber Christoph Bochdansky, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Philosophie studieren, Juristerei studieren, Medizin studieren, leider auch Theologie studieren, wie ein armer Tor dastehen.
FAUST DER TRAGÖDIE ALLERLEI _ Puppenspiel: Soffi Povo & Christoph Bochdansky Puppenbau & Textfassung: Christoph Bochdansky Regie & Musik: Simon Meusburger Licht & Technik: Marvin Schriebl, Simon Meusburger
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Lass dich nicht verwüsten.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Die Wichtigst:, Mensch bleiben.
Was liest Du derzeit?
Aristoteles, Über die Welt
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Es irrt der Mensch so lang er strebt.
Vielen Dank für das Interview, lieber Christoph, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theaterprojekte und persönlich alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:Christoph Bochdansky, Puppenspiel, Puppenbau, Text
Zur Person/über mich:Christoph Bochdansky, Puppenspieler, Puppenbauer
Geboren 1960, aufgewachsen in Vorarlberg, lebt und arbeitet in Wien.
Bühnenbildstudium am Mozarteum Salzburg, anschließend Figurentheatercolleg in Bochum (D). Mitarbeit bei verschiedenen Puppenspielensembles in Deutschland, Österreich und Holland.
Aktuelle Stücke (Auswahl):
„Empfindsamkeit der Giganten“ zusammen mit dem Figurentheater Wilde&Vogel, Leipzig.
„Nachtgesänge“ zusammen mit dem Duo „die Strottern“ Klemens Lendl, David Müller.
„My dream diary“(Solo)
„Die Blumengeschichte“ mit „die Strottern“ und Martin Ptak
„Schneewittchen“ mit Ruth Humer
Zuletzt im Schubert Theater Wien:
„Die Geister, die wir rufen – rufen zurück“ – eine Geisterbeschwörung von und mit Christoph Bochdansky
Arbeitet als Regisseur, Ausstatter und Puppenbauer. (Puppentheater der Stadt Halle, Theater Junge Generation Dresden, Figurentheater Lilarum Wien, Oper Zürich, Bialistocki Teatr Lalek / Polen)
Festivalleitung:
1986 Microtheaterfestival (Wiener Festwochen),
1992 & 1993 Homunculus Hohenems
2009 künstlerische Leitung „Wo wenn nicht alle da! Ein richtiges Kasperltheater – Linz 09 Kulturhauptstadt Europas
Gastdozent
an der Musikhochschule Stuttgart / Studienzweig Figurentheater
Hochschule Ernst Busch / Abt. Puppenspielkunst / Berlin,
VSMU Faculty of Theatre Academy of Performing Arts in Bratislava, Slowakei.
Mit seinen Stücken war er zu Gast auf Festivals in Europa, Taiwan, Indonesien, den USA und Israel etc.
Veröffentlichung Bücher:
„Anmerkungen zur Umgebung“ Kurzgeschichten 2015
„Botendienst ins Jenseits“ Roman 2019 (Verlag Wortreich Wien)
„Lieder vom Horizont“ Comic (BucherVerlag 2022)
Aktuelle Produktion: „FAUST – DER TRAGÖDIE ALLERLEI“
Eine Koproduktion von Christoph Bochdansky und dem Schubert Theater Wien
Mit Soffi Povo & Christoph Bochdansky Puppenbau & Textfassung: Christoph Bochdansky Regie & Musik: Simon Meusburger Licht & Technik: Marvin Schriebl, Simon Meusburger
FAUST DER TRAGÖDIE ALLERLEI _ Puppenspiel: Soffi Povo & Christoph Bochdansky Puppenbau & Textfassung: Christoph Bochdansky Regie & Musik: Simon Meusburger Licht & Technik: Marvin Schriebl, Simon Meusburger
8. 11. 2024 (19.30 Uhr) PREMIERE
Weitere Vorstellungen: 9.11. & 5.12. & 6.12.2024 (19.30 Uhr) 10.11.2024 (18.00 Uhr Weitere Termine stets aktuell unter http://www.schuberttheater.at
SCHUBERT THEATER
A-1090 Wien; Währinger Straße 46
Tickets: € 26,– Reservierung unter: https://www.ticketlotse.com/event/?id=1119 SchülerInnen & Stud. bis 27 J. & Behindertenausweis: €18,– Ö1 Club € 23,– Alsergrund Kulturcard: € 16,–
Paris. Eine Stadt, die in ihrer unvergleichlichen Aura von Architektur, Kunst, Geschichte, Lebensart ganz umfängt und in Wegen „abseits der Pfade“ genussvoll verlieren lässt…
Georg Renöckl bietet nun in seinem Reiseführer eine Entdeckungsreise des Ostens der Stadt in seinem pulsierenden, lebendigen Herzschlag ganz unmittelbarer Pariser Alltagsrealität wie der historischen Bezüge und Besonderheiten dieses schier unendlichen Erlebnishorizontes. Die Stadtwege sind wunderbar beschrieben und erlauben eine schnelle Orientierung wie bieten außergewöhnliche Entdeckungen im Gewöhnlichen eines Pariser Tages.
„Ein großartiger Reiseführer in das pulsierende Herz einer wunderbaren Stadt!“
Paris abseits der Pfade, Georg Renöckl. Braumüller Verlag. ISBN-13: 978-3-99100-296-3 erschienen: 20.11.2019 Seiten: 392 Format: 12,00×19,60 Ausgabe/Einband: Buch / Softcover
Rom. Der Klang dieses Namens weckt sofort verschiedenste Bilder, Assoziationen im Kopf, die individuell den Zauber der „ewigen Stadt“ widerspiegeln…
Der vorliegende Reiseführer der in Italien geborenen und aufgewachsenen Autorin Elisabetta De Luca bietet nun gleichsam eine Verbindung der vielen Begeisterung- und Sehnsuchtsbilder mit ausgewählten Wegen „abseits der Pfade“ klassischer Stadttouren. Vielmehr sind es Wege in das Innere der Geheimnisse einer Stadt, die bei jedem Besuch neu fasziniert…
Es ist ein Flanieren zu Cafès, religiösen und künstlerischen Bezugspunkten, kulinarischen Genüssen wie dem mit und in allen Sinnen Erleben von Ein- und Ausblicken in Gassen, Plätzen und Anhöhen. Das Blättern im reichbebilderten Reiseführer, der auch viele Adressen und praktische Tipps bietet, ist eine vielseitig inspirierende Begleitung und lässt spielerisch leicht Eintauchen in „bella roma“.
„Ein Reiseführer als ganz besonderes Erleben und Erlebnis der ewigen Stadt!“
Rom abseits der Pfade, Elisabetta De Luca. Braumüller Verlag.
Bernhard Dechant, Schauspieler, Autor und Regisseur _ Foto _ aktuelle Produktion: „Oskar Werner – Kompromisslos in die Wiedergeburt“ _ Spitzer/Odeon _ Wien
Gehts noch? …….gib dem Frieden eine Chance ?
Ich denk mir….. warum ?
Vielleicht braucht die Menschheit eine ….aber der Frieden ?
Eine weitere? Eine richtige ? Eine geringfügige? Eine realistische ? Eine letzte ?
Peace Friede Salam Baris Schalom мир Paix ?
Eine Chance ? Dem Frieden? Echt Jetzt?
Auf wie vielen Sprachen hat der Frieden diese Chance schon verraten und vertan ?
Chance?…..na gut …denk ich mir nachdem ich mich beruhigt habe ….geben wir ihm halt noch
Eine Chance ….dem Frieden ……wir sind ja keine Unmenschen
A kleine…fürs erste. ..ich mein die hat er sich schon auch verdient über all die Jahre …irgendwie
„Aaaa Chance Aaaa klane Chance„
Hör ich da John Lennon Schlager singen?
Automatische Waffensysteme werden es schon richten….denk ich mir dann
Na …..darüber mach ich mir keine Sorgen.
Chancenlos übermunitioniert geben wir ihm halt noch
Eine Chance …..dem Frieden ? Oder nicht? Kann ja nix passieren ? Oder schon ?
Bernhard Dechant, 7.10.2024
Bernhard Dechant, Schauspieler, Autor und Regisseur
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Bernhard Dechant, Schauspieler, Autor und Regisseur
Zur Person _ Bernhard Dechant wurde 1976 geboren und lebt derzeit als freier Schauspieler, Autor und Regisseur in Wien. Studierte von 1997 bis 2000 Psychologie und von 2000 bis 2003 Schauspiel in Wien. Spielt derzeit „OSKAR WERNER – Kompromisslos in die Wiedergeburt„ Text von Bernhard Dechant unter der Regie von Sophie Resch im Spitzer/Odeon Theater Wien – siehe unten _aktuelle Produktion.
Von 2004 bis 2008 Ensemblemitglied am Theaterhaus Jena.
2008 gewann er mit der von ihm entwickelten und inszenierten Version von „Don Quichote“ den Publikumspreis des 100° Festivals Berlin.
Für das Jahr 2009 wurde er von Christoph Schlingensief für das Fach Regie als Stipendiat der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart ausgewählt.
2010 erhielt er mit dem Caleidospheres e.V. den Förderpreis der LAG Soziokultur Thüringen „Kulturriese 2010″.
2013 erhielt er für das Solostück „Braveheart“ den deutschen Monologpreis „Tonella“.
2015 Nestroy-Preis als Teil des Ensembles für die beste Off- Produktion für „Proletenpassion ff.“ und Extra-Nestroy-Preis für das von ihm mitgegründete Künstler*innenkollektiv „Die Schweigende Mehrheit“,
2016 Preis der Freien Szene und Nominierung für den Nestroy-Spezialpreis für „Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene“.
2017 Dorothea Neff Preis für „Traiskirchen. Das Musical“.
2018 Stadtteilprojekt „WirKommen.at“
2018 Karl Anton Wolf Preis für „Die Schweigende Mehrheit“.
Als Schauspieler arbeitete er unter anderem mit Claus Peymann, Markus Heinzelmann, Hartmut Wickert, Peter Kern, Alice Buddeberg, Tomas Schweigen, Eike Hannemann, norton.commander.Productions, Michael Schachermaier, Christine Eder, Anna Badora, Alexander Charim, Tina Leisch und Christina Tscharyiski.
„Oskar Werner – Kompromisslos in die Wiedergeburt “ Theaterstück
Bernhard Dechant: Text / Regie / Spiel Sophie Resch: Text / Regie Stefan Sterzinger: Musik
„Oskar Werner – Kompromisslos in die Wiedergeburt“ Bernhard Dechant(Spiel/Text/Regie); Sophie Resch (Text/Regie); Stefan Sterzinger (Musik);
„Ich durfte am Tisch der Götter sitzen; ein Zitat von Oskar Werner, dem Theater- und Filmschauspieler mit der magischen Stimme. Zu Lebzeiten vergöttert von vielen, berühmt geworden durch den Film Jules et Jim, in dem er ein neues, differenziertes Männerbild geprägt hat. Aber: Wie viel Gott verträgt ein einzelner Mensch, ohne daran zu zerbrechen? Und: Wer waren diese Götter, an deren Tafel Werner gesessen ist? Eine Tafel, an der sich der hochsensible Künstler schließlich vor den Augen seines Publikums zu Tode getrunken hat. Im Leben wie im Spiel war Oskar Werner exzessiv und kompromisslos. Bernhard Dechant Sophie Resch und Stefan Sterzinger folgen dieser Maxime, um Mythos und Realität und die Wechselwirkung von Genialität, Sucht und Sensationslust genauer zu untersuchen.
Eine Hommage an den Künstler Oskar Werner entgleist zur erbarmungslosen Auseinandersetzung über den Umgang der österreichischen Gesellschaft mit der Volksdroge Alkohol.
Wollen wir an Oskar Werners „Tisch der Götter“ sitzen oder darunter liegen? „Im Scheitern liegt die größte Wahrheit und nur die Liebe zur Wahrheit schafft Wunder“ Der Abend scheitert, doch das Glas bleibt halbvoll.
1525. Europa. Die Welt ist im Wandel. Gott, Mensch, Welt werden im Prozess der Reformation neu verstanden und belebt. Ungeahnte Veränderungen erfassen weite Teile Europas. Und diese greifen bis in die Mitte der Lebensräume aller Menschen. Aus der bäuerlichen Bevölkerung werden Stimmen und schließlich bewaffnete Bewegungen laut, die gesellschaftliche Hierarchien umzustürzen versuchen. Der Bauernkrieg beginnt und wird zur großflächigen blutigen Auseinandersetzung im deutschsprachigen mitteleuropäischen Raum…
Gerd Schwerhoff, Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Technischen Universität Dresden, legt eine umfassende historische Analyse der Zeit der Bauernkriege, die Voraussetzungen, Ursachen, Verlauf wie Folgen in 18.Kapiteln fußend auf neuester Quellenlage öffnen und darstellen. Viele Stationen, Etappen wie erstaunliche Aspekte, etwa die Organisationsstruktur und gesellschaftlichen Visionen von Bauernvereinigungen, werden dabei kompetent wie gut lesbar festgehalten.
Zahlreiche Abbildungen und Landkarten wie ein umfangreicher Anhang mit Personen/Ortsregister, Quellen, Literatur runden ein sehr gelungenes historisches Grundlagenwerk ab.
Der Bauernkrieg.Eine wilde Handlung. Schwerhoff, Gerd. Beck Verlag.
Liebe Grischka Voss, in Deinem Theaterstück „F*ING HOT!“ geht es um das wechselvolle Erleben, Selbstverständnis im Klimakterium. Wie kam es zu Entstehung, Konzeption des Stückes?
Die Initialzündung war rückblickend betrachtet eine Zuschauerin, die mir im Theater Drachengasse/Wien nach einer Vorstellung von “Bulletproof” – meinem Ein-Frau-Stück über die Lust der Frau, sämtliche weibliche Körperflüssigkeiten und Tabus – eine Graphic Novel schenkte, mit der Bitte, ich solle als nächstes ein Stück über das Klimakterium machen, das sei ein noch viel größeres Tabu.
Ich (damals 51) dachte mir “aha” und legte “Francine und die total heiße Phase” auf den Stapel für zu lesende Bücher…Etwa ein halbes Jahr später wollte ich in der Früh aufstehen und konnte plötzlich weder meine Knie durchstrecken, noch meine Arme. Ächzend vor Gelenkschmerzen bewegte ich mich im Schneckentempo durch die Wohnung, voller Panik, ich könnte unter plötzlicher Arthrose oder frühzeitiger Versteinerung leiden. Fast gleichzeitig bekam ich Schlafstörungen und wachte jede Nacht gegen drei Uhr auf, zur sogenannten Wolfsstunde, wie ich Internet erfuhr.
“Bulletproof” _ Grischka Voss
Ich begann weiter zu recherchieren und stieß schließlich auf Wechselbeschwerden. Quasi wie auf Knopfdruck, bekam ich zur Bestätigung meine erste Wallung. Ich erinnerte mich wieder an die Graphic Novel, die mir die Zuschauerin geschenkt hatte, auf deren Cover eine schwitzende Frau mit verzweifeltem Gesichtsausdruck in ihrem Bett sitzend, abgebildet war.
Nach der Lektüre der offensichtlich extrem schrecklichen Wechselbeschwerden der Verfasserin, war ich relativ niedergeschlagen, legte das Buch weg und beschloss weiter zu recherchieren. Dachte mir, der Wechsel kann doch nicht das absolute Ende, das pure Grauen, nur Verdammnis und Verwesung sein!
Ich führte zahlreiche Gespräche mit Frauen von 37-78 Jahren über ihre Erfahrungen und Gedanken zum Thema Klimakterium, weiblicher Körper, Frausein und Sexualität. Ausnahmslos beschrieben meine Gesprächspartnerinnen ein Gefühl der Unsichtbarkeit, der Scham und der Geschlechtslosigkeit/ Asexualität, als hätte man ihnen “mit dem Ende der Menstruation und der Fruchtbarkeit den Begriff Frau genommen” und damit einen Teil ihrer Daseinsberechtigung. Das will ich ändern. Meiner Meinung nach ist diese Betrachtungsweise der Frau als wandelndes Fortpflanzungsorgan, ein Überbleibsel nationasozialistischen Gedankenguts und gehört dringend ausgetauscht und geändert!
Wie kann Glücklichsein im Klimakterium – alleine oder in Zweisamkeit -gelingen?
Ich denke, je mehr Frauen und Männer über das Klimakterium und die Andropause wissen, um so besser können sie damit umgehen und vor allem auch aufeinander eingehen und, was ich besonders wichtig finde, es mit Humor nehmen!
Ich bin davon überzeugt, so manche Beziehung würde nicht genau in dieser Lebensphase zerbrechen, wenn die Partner voneinander wüssten, was sie jeweils gerade durchmachen und dementsprechend mehr Geduld und Toleranz füreinander aufbringen könnten.
Was macht erfülltes Leben, Liebe aus?
Das ist schwer zu beantworten, da Menschen unter erfülltes Leben und Liebe sehr unterschiedliche Dinge verstehen.
Ich denke, es ist wichtig, sich selbst im Laufe seines Lebens wirklich gut kennenzulernen und zu lernen sich selbst für alles, was man ist zu akzeptieren und zu lieben. Dann, so glaube ich, kann man auch mit derselben Toleranz und demselben Respekt andere lieben.
Ein erfülltes Leben zu führen, heißt für mich, sich mit liebenswerten Menschen zu umgeben, den oder die Berufe zu finden, die einen erfüllen und in denen man wachsen kann und mit großer Neugier und Offenheit, die Welt zu erforschen und Wissen anzusammeln.
Wie lebst Du Sexualität?
Ich finde Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheit und des Wohlbefindens der Menschen und sie sollte ohne Scham aktiv gelebt werden können, egal ob mit oder ohne Partner. Und weil dieses Recht Frauen in unserer Gesellschaft noch immer abgesprochen wird und eine Frau, die ihre Sexualität offensiv lebt auch heute, im 21. Jahrhundert (!) sofort als Schlampe beschimpft wird, habe ich mein Stück “Bulletproof” geschrieben. Ich möchte damit Frauen ermutigen, ihre Lust zu entdecken und zu leben, ohne Scham.
Wie siehst Du die Stellung der Frau im Zusammenhang aktueller politischer Entwicklungen in Österreich?
Im Moment haben wir in Österreich, aber auch weltweit eine ganz furchtbare Entwicklung in den Rechtsextremismus und alle humanen Errungenschaften, die in den Menschenrechten zusammengefasst wurden, müssen wieder mit vollem Einsatz zurück erkämpft werden. Das gilt besonders auch für Frauenrechte, wie das Recht auf Abtreibung und selbst über den eigenen Körper bestimmen zu dürfen. Dazu gehört für mich auch, dass nicht jede Frau Mutter sein möchte und eine Frau ohne Kinder genauso glücklich sein kann. Immer noch ein riesiges Tabu.
Was wünscht Du Dir für Frau, Land und Leute?
Was mich schon bei meinen Recherchen zu “Bulletproof” erschüttert hatte war, wie wenig Frauen, ich eingeschlossen, über den weiblichen Körper wissen, über das eigene Geschlechtsorgan. Das Unwissen von Frauen über das Klimakterium toppt jedoch alles. Wir wissen nicht einmal die richtige Bezeichnung dafür. Die sogenannte Menopause bezeichnet zum Beispiel lediglich die allerletzte Regelblutung einer Frau. Das Klimakterium besteht aus drei Phasen, die sich über einen Zeitraum von bis zu Zwanzig Jahren erstrecken können und es gibt zahllose Formen von Wechselbeschwerden, die Frauen nicht als solche erkennen, weil sie darüber nicht aufgeklärt wurden. Die Frauengesundheitsforschung im Altersbereich 40➕ steckt in den Kinderschuhen. Das ist absurd, weil es verdammt viele Frauen in diesem Alter gibt und es eigentlich ein riesiger Markt ist. Langsam tut sich etwas, entstehen Plattformen, vernetzen sich Frauen aus Wissenschaft, Medizin, Medien, machen das Klimakterium zum Thema, über das gesprochen wird, aber immer noch sehr leise…
Was mich zu meinem Hauptangriffspunkt führt, nämlich dass wir in einer Gesellschaft leben, in der wir nicht altern dürfen, heute ist es ein Skandal, wenn man so aussieht, wie man alt ist. Und deshalb sind die Wechseljahre der Frau, aber auch die des Mannes (Andropause) so ein gigantisches Tabu.
Es war überhaupt nicht so leicht, Frauen zu finden, die mit mir über das Thema Klimakterium sprechen wollten, weil das natürlich auch bedeutet, dass man in einer bestimmten Lebensphase angekommen ist.
Die gesellschaftlich bedingte Alterspanik und der Schönheitskorrekturwahn führen so weit, dass bereits Teenager an ihren Gesichtern und Körpern herum “optimieren”. Das ist wirklich grauenhaft.
Immerhin werben nun schon einige Mode und Kosmetikfirmen mit Models, die keine Barbiefigur haben und nicht weiß sind.
Genau so wichtig wäre es aber, dass im Fernsehen, Kino und in den Medien Bilder von Menschen gezeigt werden, die Falten und Altersflecken haben. Wer sagt, dass diese Menschen nicht schön sind?
Die Angst davor alt auszusehen, ist zudem eine perverse Dekadenz, da man eigentlich zutiefst dankbar dafür sein sollte, alt werden zu dürfen und nicht eine fatale Diagnose zu bekommen.
Mein Stück F*ING HOT! über die Wechseljahre spiele ich am 20.10. in der URANIA und am 1./2.11. im Theater Odeon/Spitzer
“Bulletproof” über die Lüste der Frau und sämtliche weibliche Körperflüssigkeiten, spiele ich am 25./26.10. im Theater Odeon/Spitzer
Herzlichen Dank für das Interview!
Aktuelle Produktionen von und mit Grischka Voss:
“Bulletproof”Grischka Voss
“Bulletproof”
25./26.10. im Theater Odeon/Spitzer/Wien
Im Spitzer Taborstraße 10, Innenhof links 1020 Wien spitzer@odeon.at
Ich liebe meine Lust. Bulletproof ist die Geschichte von Amanda, einem weiblichen Freigeist. Sie ist präpotent, konsumiert Sex wie andere Kaffee oder Alkohol und liebt es, mit offener Lederjacke und nacktem Oberkörper vor ihren Lovern auf und ab zu stolzieren. Angst vor dem Alter kennt sie nicht, es gibt immer noch Ältere. Amanda nennt die Dinge beim Namen und spricht hemmungslos, frech und witzig über ihre Lust, weibliche Körperflüssigkeiten oder Selbstbefriedigung und räumt auf mit weiblichen Klischeebildern. Bulletproof ist aber auch die Geschichte einer Frau, auf der schmerzlichen Suche nach der Liebe zu sich selbst.
Eine offensive Ein-Frau-Performance von und mit Grischka Voss, produziert von Theater Drachengasse.
Der Wechsel ist genau wie die Pubertät, man schwitzt, kriegt Haare an Stellen, wo vorher keine waren, wird moppelig, stellt sich komplett in Frage, mit dem Ergebnis, dass man danach eine tolle Frau ist!
Amanda versteht die Welt nicht mehr. Warum wird das Klimakterium gleichgesetzt mit Leid, Verwesung und Verdammnis? Wieso soll einen die Menopause entweiblichen oder entsexualisieren?
Mit voller Wucht und Wortwitz attackiert die fünfzigjährige Lebens-Kamikazin Amanda das Stigma “Frau im Wechsel”, zerrt es aus dem Verdrängungsjenseits, um es zu zerschmettern und endlich die grandiosen Vorteile dieser weiblichen Umbruchsphase zu beleuchten. Sie nimmt uns mit auf eine wilde Forschungsreise durch sämtliche Wechselgebiete, und empört sich, dass die wenigsten Frauen überhaupt wissen, was Klimakterium genau bedeutet. Sie ärgert sich über die mangelnde Frauengesundheitsforschung in diesem Bereich und sie fragt sich, wieso es heute ein Skandal ist, wenn man so alt aussieht wie man ist, und sich Frauen im Klimakterium plötzlich “unfuckable” fühlen.
Mit heißen Fakten, schrägem Humor und frechen Songs soll F*ing Hot! Frauen dazu ermutigen, das Klimakterium und sich selbst mit einem neuen Blick zu sehen, einem weiblichen, positiven. Amanda sieht in den Wechseljahren mehr Lust, mehr Erfahrung, mehr Wissen, mehr Können, mehr Freiheit. Für sie sind Frauen im Klimakterium Heldinnen.
Regie: Kristina Bangert, Grischka Voss Bühne, Kostüme: Ágnes Hamvas Musik: Lonesome Andi Haller Choreografie: Peter Beil Regieassistenz: Antonia Luka Gottwald Es spielt: Grischka Voss Eine Produktion von Theater Drachengasse.
Zur Person/über mich: Grischka Voss (D) Schauspielerin, Autorin, Regisseurin 1993-1995 Ausbildung für Schauspiel und Tanz in New York und Wien 1996 Akademietheater, „Ballade vom Wiener Schnitzel“/George Tabori; Volkstheater „Cyrano de Bergerac“/ Michael Schottenberg 1997-2017 gründete und leitete die freie Künstlerin gemeinsam mit Ernst Weigel „das bernhard ensemble“, das ab 2006 in Wien, im „Das OFF Theater“ beheimatet war.
Sie versteht sich als freie Geschichtenerzählerin mit starken sozialen Anliegen, schuf zahlreiche Stücke für das bernhard ensemble, mit denen sie im In – und Ausland gastierte, spielt, inszeniert und zeichnet zumeist auch für Bühne und Ausstattung ihrer Produktionen.
Im Sommer 2017 verließ sie das bernhard ensemble, trat als Schauspielerin und Autorin bei „Ganymed female“ im Kunsthistorischen Museum Wien, bei den Gmundner Sommerfestspielen mit „Noch ein Fest für Boris“ auf, verfasste ihre Autobiographie „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ (Amalthea Verlag), aus der sie u.a. beim Literaturfestival „Blätterwirbel“ im Theater in der Josefstadt oder an der Schaubühne Berlin gelesen hat.
2018 schrieb und spielte sie für Veronika Glatzners Projekt „Habenichtse“ im Fasanviertel einen Monolog zum Thema: mündet der Wiederverwertungstrend in eine neue Form des Kapitalismus?
Seit 2017 verfasst sie auch Artikel für die Salzburger Nachrichten.
2019 verfasste sie das offensive Ein-Frau-Stück „Bulletproof“ über die Lust der Frau und ihre ständige Unterdrückung, das sie im Jänner 2020 im Theater Drachengasse in Wien uraufführte und spielte.
2021 Neuausgabe von „Ich bin kein Papagei“ (Amalthea Verlag), für das sie das Nachwort verfasste, Wiederaufnahme “Bulletproof” im Theater Drachengasse.
2023 schrieb sie ein Theaterstück über das Klimakterium der Frau, Titel “FING HOT!”, das im Theater Drachengasse uraufgeführt wurde. Es folgten zahlreiche Gastspiele mit FING HOT! innerhalb Österreichs und eine Wiederaufnahme im Theater Drachengasse.
Bei “Ganymed Bridge” spielte sie einen Monolog von Teresa Präauer (Regie Jacqueline Kornmüller), im Projekt “Lagerkollaps” spielte sie unter der Regie von Veronika Glatzner den selbstverfassten Monolog “Storebox-Mom”. Ebenso wirkte sie in einem “Tatort” unter der Regie von Katarina Mückstein und dem TV-Film “Ewig Dein”, Regie Johanna Moder mit, sowie in der Miniserie “Kafka”, Regie David Schalko. Mit Regisseur Stefan Manuel Eggenweber drehte sie den Kinofilm “Zwei verletzte Tiere im Wald”.
2024 verfasste sie für Regisseurin Barbara Herold das Theaterstück “Ein Albtraum in zwölf Bildern” zum Thema Abtreibung (UA im Alten Hallenbad in Vorarlberg)
Preise: Nestroy für die beste Off Theater Produktion 2001, zahlreiche weitere Nominierungen
Stipendien: 2020 COVID 19 Arbeitsstipendium der MA 7 für Roman „Amanda liebt es…“ 2020 Einmaliges Arbeitsstipendium vom BMK IV/A/5, für Roman „Tanzen unten ohne“ 2023 DramatikerInnen Stipendium der Stadt Wien für “FING HOT!”
Bibliographie Bücher: „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ Erinnerungen eines Gauklerkindes 2017 Amalthea Verlag „Ich bin kein Papagei“ (Autorin von Schlusswort und Herausgeberin) 2021 Amalthea Verlag
Theaterstücke: „Hundert Gründe eine Diva zu werden“, UA 1998, Theater des Augenblicks, Wien „Das Kistenmädchen“, UA 2003, Stadtinitiative Wien „Ab und zu kleine Gemütsschwankungen“, UA 2004, WUK, Wien „Monster“, UA 2008, das OFF Theater, Wien „Myface – Liebe mich!“, UA 2010, das OFF Theater, Wien „Skinned – Ohne Haut“, UA 2014, das OFF Theater, Wien „Invidia – der böse Blick“, UA 2017, das OFF Theater Wien „Zwei Briefe“ UA 2017, Ganymed female/ Kunsthistorisches Museum Wien „Willgeben“ UA 2018, „Habenichtse“ im Fasanviertel, Wien „Bulletproof“ UA 2020, Theater Drachengasse, Wien “FING HOT!” UA 2023, Theater Drachengasse, Wien “Ein Albtraum in zwölf Bildern” UA 2024, Altes Hallenbad, Feldkirch
Über den Versuch, meiner Tochter den Flug der Friedenstaube zu erklären
Ich habe, nachdem unser Gespräch über den Frieden ein geflügeltes Wort nach dem anderen angelockt hatte, meiner Tochter versucht zu erklären, was eine Friedenstaube ist: Eine Friedenstaube ist, erklärte ich ihr, ein Vogel, der für gewöhnlich ein schneeweißes Gefieder hat, das für Unschuld stehe. Die Unschuld sei so etwas wie ein noch ziemlich sauberes Lätzchen, also so ganz ohne Möhren- oder Schokopuddingflecken. Die Taube sei ein Symbol, ein Zeichen für etwas ungemein Friedfertiges, der Vogel stehe sozusagen für den Frieden unter den Menschen, also auch für die vielen Freundschaften zwischen den Menschen über sämtliche Landesgrenzen hinweg, was bedeutet, dass die Taube eine ziemlich schwere Bürde trage, was ihren Flug sicherlich nicht leichter mache. Wo nämlich kein Frieden herrsche, erklärte ich meiner Tochter, dort können auch die Menschen, wenn überhaupt, nur unter erschwerten Bedingungen Freundschaften schließen. Dies erst recht, wenn sie, was gegenwärtig leider der Fall ist, in Ländern wie Russland oder der Ukraine lebten, die sich nicht mehr so gut verstehen würden, weil das viel größere Land die Freundschaft mit dem deutlich kleineren aufgekündigt und es überfallen hat, was eine ziemlich gemeine Sache ist. Ich habe ihr auch in ein, zwei Sätzen vom jüngsten Konflikt im Nahen Osten erzählt, davon, dass die Menschen, die diese leidgeprüfte Region bewohnen, sich mehr denn je nach dem Frieden sehnen würden und dass die Friedenstaube hier ihren Ursprung habe, dass ihr erster Taubenschlag hier angesiedelt sei und sie eigentlich gerne einmal dorthin zurückkehren würde – also so in etwa habe ich versucht, ihr zu erklären, was eine Friedenstaube ist (ich glaube, es waren auch andere Worte darunter, die mir leider wieder entfallen sind. Es waren sicherlich geflügelte, denn kaum, dass ich sie ausgesprochen hatte, hatten sie sich auf und davongemacht). Jedenfalls habe ich der Kleinen auch das Gegenbild gezeichnet, dass heißt, ich habe ihr von den Falken erzählt. Ich habe ihr erzählt, dass die Greifvögel in einer erbitterten Gegnerschaft zur Friedenstaube stünden. Und dass die Falken die Taube daran hindern würden, einmal um die Erde zu fliegen, was zugegebenermaßen gar nicht so schwer ist, schließlich ist die Erde rund wie ein Ball. Die Taube müsse nur immerzu geradeaus fliegen, sie könne sich im Grunde gar nicht verfliegen, irgendwann habe sie durch ihre bloße Anwesenheit allen Menschen die Schönheit des Lebens, für dessen Unversehrtheit der Vogel vor allen Dingen steht, vor Augen geführt, so dass zahlreiche Freundschaften zwischen ihnen entstehen und zwar, wie gesagt, über sämtliche Landesgrenzen hinweg.
Ich habe der Kleinen allerdings auch erklärt, dass die Greifvögel die Taube durch ihre schiere Präsenz immerzu in Angst und Schrecken versetzen würden. Ihre Verunsicherung gehe so weit, dass die Taube sich nicht einmal mehr traue, ihre Schwingen auszubreiten, geschweige denn, sich aufzuschwingen und zu fliegen, wohin sie möchte, meinetwegen nach Kapstadt oder nach Helgoland oder von mir aus bis zum Nordpol, wo sie sich zugegebenermaßen ein ziemlich dickes Fell zulegen müsste. Die Gegnerschaft der Falken liege sicher an der Unschuld der Taube, dass heißt an ihrem schneeweißen Gefieder. Ihre Schönheit wecke geradezu die Begehrlichkeiten der Greifvögel, die sich beim Anblick der Taube zwangsläufig ihrer eigenen Schuld bewusst werden würden – der Blick auf ihre blutigen Fänge lasse gar keinen anderen Schluss zu! – was dazu führe, dass die Falken den Himmel pausenlos nach dem Friedensboten absuchen würden, glücklicherweise ist er ihnen bisher nicht in die Fänge geraten. Zieht man das ungleiche Machtverhältnis zwischen den Falken und der Taube in Betracht, so wird letztlich alles beim Alten bleiben, was ein recht pessimistischer, aber doch realistischer Blick in die Zukunft ist. Ich wollte der Kleinen damit lediglich vor Augen führen, dass es mit der Welt, in der wir leben, alles andere als gut steht: Die gegenwärtigen Kriege, die häufig aus geostrategischen Interessen geführt werden, die vielen Toten, Verletzten und Traumatisierten und die enorme Anzahl an Geflüchteten, die zunehmende Armut breiter Bevölkerungsschichten selbst in den reichsten Ländern dieser Welt, der aufkommende Populismus und die Schwächung der Demokratien, vor allem der Klimawandel mache der Welt und den Menschen darin zusehends zu schaffen (ich habeder Kleinen lediglich den Klimawandel vor Augen geführt, während ich mir den Rest, der selbst hartgesottene Erwachsene zu schaffen macht, bloß gedacht habe). Irgendwann werde uns allen, sollten wir so weiter machen, wie bisher, die Puste ausgehen oder das Wasser bis zum Hals stehen – oder alles auf einmal.
Die Falken hätten, so lautete mein Fazit, nach wie vor leichtes Spiel mit der Taube, sie würden ihr auch künftig den Horizont streitig machen. Doch irgendwann würde auch den schnellsten Falken die Puste ausgehen, dies sei nur eine Frage der Zeit. Die Greifvögel müssten anschließend ihre Manöver unterbrechen und auf einem Ast notlanden, meinetwegen irgendwo vor Moskau, Washington oder Peking und dann, ja, dann stünde dem Flug der Friedenstaube rund um den Erdball nichts mehr im Weg.
Jedenfalls haben wir uns ans Fenster gestellt, die Kleine und ich; sie stand auf der Fensterbank und ich neben ihr und wir haben Ausschau gehalten nach der Friedenstaube. Und tatsächlich, wir hatten Glück! Dass heißt, wir haben zunächst einige Krähen dabei beobachtet, wie sie die Gegend unsicher machten. Danach haben wir zwei Falken gesehen, dass heißt, wir haben bloß gehört, wie zwei riesige Greifvögel, die stählerne Fänge unter ihren Gefiedern bargen, nacheinander am Himmel entlang donnerten. Wir hatten die Hoffnung bereits aufgegeben und am Himmel zogen auch schon dunkle Wolken auf, da sahen wir mit einem Mal eine Taube auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses sitzen, ganz in weiß, eine echte Friedenstaube! Wir konnten unser Glück kaum glauben. Wenn nicht wir an den Frieden glauben, so dachte ich in diesem Moment, wer sonst sollte dies tun in Zeiten des Krieges? Etwa die Krähen dort draußen? Oder vielleicht die Falken über uns?
Die Taube auf dem Dach jedenfalls flog plötzlich auf und davon, irgendetwas hatte sie aufgescheucht. Die Kleine und ich, wir haben ihr viel Glück gewünscht (lieber eine Friedenstaube auf dem Dach als ein Spatz in der Hand!). Meine Tochter breitete kurz darauf ihre Arme aus und sah mich mit großen, erwartungsvollen Augen an. „Papa, fängst du mich auf?“ – noch bevor ich realisieren konnte, sprang sie von der Fensterbank, sicher in meine Arme.
Vater &Tochter 3.10.2024
Give Peace A Chance_Akrostichon for peace
Bülent Kacan, Schriftsteller
Zur Person_Bülent Kacan, Schriftsteller, wurde am 18. Juli 1975 geboren. Er lebt und arbeitet in Minden, Westfalen.
Bülent Kacan wurde 2023 mit dem Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autor:innen nichtdeutscher Erstsprache ausgezeichnet.