Ich habe schon in der Schulzeit viel geschrieben und hatte immer das Gefühl ich kann mit Worten gut umgehen. Später dachte ich, ich möchte da etwas weiterkommen und begann Kurzgeschichten zu schreiben. Dann folgten weitere Schritte.

Ich schreibe schnell, nur das Buch als Ganzes dauert dann etwas. Das ist dann oft eine Zeitfrage oder auch etwas Faulheit (lacht).

Ein Gedanke kommt, eine Figur, dazu eine Geschichte, im Schreiben ergibt sich dann ein Prozess. Ich will mich im Schreiben auch selbst unterhalten.

Ich schreibe und dann kommt lange nichts (lacht). Dann schreibe ich wieder und lese wieder nach. Wenn ich schreibe, schreibe ich schnell.

Das entspricht auch meiner Persönlichkeit, etwa im Sport. Kraft- Konditionsübungen. Schnell, effektiv. Es muss schnell sein. Marathon ist nichts für mich.
Sport ist wichtig. Ich bin auch Aerobic-Trainerin, habe dazu eine Ausbildung mit Gewerbeschein gemacht. Derzeit übe ich es beruflich nicht aus.

Namen spielen in meinen Texten meist keine große Rolle. In meinem aktuellen Roman „Teresa hört auf“ ist dies bei der Titelfigur anders. Teresa, da ist das Royale – Maria Theresia – und auch das Helfende – Mutter Teresa – drin. Dazu dann der Name der Freundin ohne größere Bedeutung.

Psychoanalyse ist in meinen Texten kein Thema. Die Psyche spielt eine Rolle, das Extreme.
Schreiben ist Herzblut für mich.

Literatur ist da, hat keine Grenzen.
Kurze Sätze, den Kern treffen – die frühe Jelinek ist da für mich beeindruckend.
Ich schätze aber auch Sagen sehr – wie phantastische Romane.

Phantasie schätze ich sehr. Im Schreiben, Lesen und Leben.

Wien ist für mich Lebenswelt. Stadt und Natur, diese Verbindung genieße ich auch sehr.

Ich bin in Kärnten aufgewachsen. Kärnten, das ist umgebende Liebeswelt für mich. Heimat ist natürlich ein belasteter Begriff. Aber Kärnten, da ist viel Gefühl – Landschaft, Menschen. Nähe.

Ich liebe gutes Essen und Trinken. Es ist etwas so sinnlich Schönes wie wenig anderes. Salat und Brot liebe ich am meisten. Mein Mann bäckt das Brot selbst. Butterbrot und frischer Salat ist köstlich. Ich mag auch Süßes, bin aber mehr für salzig und sauer.
Kasnudl gehen nur von der Oma für meine Kinder und für mich auch (lacht).

Im Gespräch und Fotoporträt:
Silvia Pistotnig _ Schriftstellerin _Wien.
Romanneuerscheinung: „Teresa hört auf“
Silvia Pistotnig – Teresa hört auf (milena-verlag.at)
Interview und alle Fotos_Walter Pobaschnig _ 5_2021.