„Two, one, zero, der Alarm ist rot Wien in Not….“

„Hello, oho, Vienna calling
Hello, oho, Vienna calling…“



Theophil, allein schon der Name klingt nach Großem….nach Weltgewandtheit, nach Tiefe.

Nomen ist omen – Theophil Hansen, der in Kopenhagen geboren wurde, lebte zw. 1837 und 1846 in Athen, ehe es ihn nach Wien verschlug. Die byzantinischen Einflüsse ziehen sich auch durch sein umfassendes architektonisches Oevre, wobei seine Bauweise zu Beginn von der Spätromantik und später v. der Renaissance geprägt war. Er war der prägende Architekt der Ringstraßenarchitektur.

Hansen persönlich nannte seine Bauweise „Wiener Stil“. Dabei war jedes Detail – hauptsächlich im Inneren – sichtbar genau geplant, was das jeweilige Bauwerk zu einem einheitlichen Gesamtkunstwerk machte.





Erstaunlich ist die universelle, unvergängliche Schönheit seiner Bauwerke. Seine Bauten leben von der kohärenten Beziehung aller Elemente, wobei man erahnen kann, welche Mühe es gekostet hat, sie zu errichten. Wie viele Generationen bereits diese bewohnt, besucht oder bestaunt haben und nichts haben sie an Glanz und Glamour verloren. Der Weg durch die Zeiten – „Wien, nur Wien du kennst mich up, kennst mich down….“ all dies kann dem Ringstraßenpalais nichts anhaben, die Resilienz des Mauerwerks lässt die Stadt unbeeindruckt und souverän erstrahlen.



„Die Antithese wird bedungen
Gefälligkeitskultur ist konsumierbar
in ihrer Banalität
klischeehaft
antlitzlos
und doch
löst sie aus
Sehnsucht
nach dem Unglatten
Wahrhaften
Uneinfangbaren
Verlangen nach dem Stachel“

Acryl, Ölkreide auf Leinwand, 80×100, 2020

Der Wiener Stil, so wie ihn Hansen nannte, führt uns über ein Jahrhundert zu „Der Alarm ist rot…..Wien in Not“ aus Falco´s „Vienna Calling“.


Der Wiener Stil im weiteren und nicht ausschließlich architektonischen Sinn ist per Definition ambivalent konnotiert. Es sind Farben. Es ist Vergnügen und Melancholie. Das Spiel und der Rhythmus. Das Leichte und die Traurigkeit.


„Nur Wien, nur Wien, du nur allein…“


Die Kunstfigur Falco war Teil des Wiener Stil´s der 1980er-Jahre und zugleich auch lustvoller wie augenzwinkernd kritischer Spiegel von Stadt und Lebenswelt.
In der Mitte des Wiener Herzens – die Lebenslust.
Der Augenblick und Ausblick.




Wien- wunderschön und augenzwinkernd. Im Schmäh und Walzer. In Kraft und Mitte.
In Licht und Dunkel.
Immer im mutigen Blick zur Welt.


Ich liebte die Natter
im Bach
besonders
in den Achtzigern
war sie lebendig
und träumerisch
alles war möglich zu Peter Schilling
lebäugeln mit anderen
Nattern
amerikanisch
sprachen sie und
schlagartig
wurde sie ans Ufer geschleudert
und strandete mit einem Stoss
die Illusion schwamm allein weiter
wehmütig war sie
denn nun waren die Achtziger
vorbei und sie
erwachsen.

„Wien, nur Wien du kennst mich up, kennst mich down
Du kennst mich
Nur Wien, nur Wien, du nur allein…Vienna Calling“

„Vienna Calling – Der Alarm ist rot“ _
Lola Lindenbaum ,Künstlerin _Station bei Theophil Hansen_ Hotel Kempinski_Palais Hansen_Wien
http://www.lolalindenbaum.com/de/
Alle Bilder/Gedichte_ Lola Lindenbaum
Style/Requisite_Lola Lindenbaum/Walter Pobaschnig.
Text_Lola Lindenbaum/Walter Pobaschnig.
„Vienna Calling“ lyrics_Falco.
Alle Fotos_Walter Pobaschnig_Hotel Kempinski_Palais Hansen Wien.
Herzlichen Dank an Frau Nina Haas, PR&Communications Manager, Palais Hansen Kempinski, für die freundliche Ermöglichung und Begleitung!
5 Sterne Luxus Hotel im Zentrum Wien | Palais Hansen Kempinski Vienna
Wien_18.12.2020