„Kunst hat die Aufgabe, Menschen zum Nachdenken anzuregen“ Björn D. Neumann, Autor _ Hagen/D 14.4.2023

Lieber Björn, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Da mein Broterwerb in einem klassischen 9to5-Business stattfindet, bleibt mir nur die Freizeit für meine kreative Arbeit. So ist die Zeit für das Schreiben, neben anderen privaten Verpflichtungen und Hobbys, durchaus rar gesät. Trotzdem versuche ich mindestens eine Kurzgeschichte monatlich zu erstellen. Hinzu kommt die Arbeit an meinem Roman-Projekt.

Björn D. Neumann, Autor und Betriebswirt

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Klima-Krise, Ukraine-Krieg, Energieknappheit, Inflation und die Nachwehen der Pandemie. Dies sind nur die drängendsten Fragen, neben all den Problemen, die uns schon Jahre und Jahrzehnte begleiten. Gerade die aktuellen Krisen zeigen, dass sie die Gräben innerhalb der Gesellschaft vergrößern. Die Spaltung wird immer extremer. Dabei sollte z. B. ein Blick in die Geschichte des letzten Jahrhunderts zeigen, dass gerade hier in Europa, die Wunden, die 2 Weltkriege geschlagen haben, nur durch Zusammenhalt, Vertrauen und aufeinander zugehen geheilt wurden. Dazu gehört auch wieder eine Streitkultur, die nicht in der Anonymität der digitalen Welt stattfindet, sondern respektvoll auf Augenhöhe.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Kunst hat die Aufgabe, Menschen zum Nachdenken anzuregen. Probleme sollten aufgezeigt und versinnbildlicht werden. Möglichst mit der Prämisse, den Konsumenten selbst die Lösung finden zu lassen. Ich halte nichts vom gehobenen Zeigefinger oder Belehrungen. Der Leser z. B. soll von sich aus auf der intrinsischen Ebene den richtigen Weg finden.

Was liest Du derzeit?

Ganz trocken als Recherche-Arbeit für meinen Roman: „Die Templer – Aufstieg und Untergang von Gottes heiligen Kriegern“ von Dan Jones.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Wenn es erlaubt ist, würde ich mich gerne selbst zitieren, mit den Worten, die ich dem Großmeister der Templer Jaques de Molay bei seiner Verhaftung in den Mund gelegt habe und die immer noch aktuell sind.

Aus meiner Kurzgeschichte „Non nobis Domine“:

„Ihr sucht hier nach Gold? Nach einem Schatz? Ihr werdet nicht finden, wonach Ihr sucht. Wisst Ihr, was der Schatz der Templer ist, den wir im Heiligen Land geborgen haben? Ich will es Euch sagen. Erkenntnis. Die Erkenntnis, dass Gottes Kinder von Königen und Päpsten in einen Krieg getrieben wurden, der nicht der ihre war. Nur aus der Verblendung, man sei im Besitz der alleinigen Wahrheit und Gott stände auf seiner, der richtigen Seite. Dabei ist es der Gott aller Kinder Abrahams – egal ob Christen, Juden oder auch Moslems. Es ist die Erkenntnis, dass weder Ihr, noch ein König, ja nicht einmal der Heilige Stuhl über uns richten kann. Allein Gott wird uns richten. Es ist die Erkenntnis, egal welche Lügen und Gerüchte verbreitet werden, Gott die Wahrheit kennt. Und nicht zuletzt die Erkenntnis, dass der Tag kommen wird, an dem die Herrscher dieser Welt sich vor dem Herrn zu verantworten haben und ebenso von diesem gerichtet werden. Die Erkenntnis, dass dies sowohl heute, wie auch morgen, so wie auch in tausend Jahren gültig sein wird. Kein Herrscher steht über Gott. Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam. Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre.“

Vielen Dank für das Interview lieber Björn, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Björn D. Neumann, Autor und Betriebswirt

Zur Person _ Björn D. Neumann wurde am 13.06.1971 in Iserlohn geboren.

Nach einer kaufmännischen Ausbildung und dem Abschluss zum staatl. gepr. Betriebswirt arbeitet er bis heute im Rechnungswesen eines mittelständischen Unternehmens.

Schriftstellerisch trat Björn D. Neumann anfangs als Verfasser von BVB-Blogs in einem Internet-Forum in Erscheinung.  Zusätzlich begann er mit dem Schreiben von Kurzgeschichten. 

2022 gewann seine Kurzgeschichte „Schach den Asen“ beim Literatur-Festival Rhein-Erft „Herzensstimmen“.

Aktuell arbeitet er an seinem historischen Debüt-Roman.

Foto_privat

Walter Pobaschnig _ 6.3.2023

https://literaturoutdoors.com

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