„ich wollte. den weltschmerz „wegmeditieren““ Oskar Kabel, Progressionspoet _Indien 30.3.2023

Lieber Oskar, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

nach über einem jahr in indien. spüre ich endlich. nicht mehr. diesen geistigen druck. dieses ewige summen. der gedanken. über. die komplizierte weltlage. immer noch meditiere ich. viele stunden am tag. aber inzwischen. hat sich die ruhe. in mir. bemerkbar. gemacht. deren fehlen. mir zu beginn. des corona lockdowns 2020. bewusst wurde. ich verfüge daher. wieder. über genug kraft. um mich aktiv. in mehreren bereichen der stadt. zu beteiligen. die noch lange nicht. fertig ist. vielleicht gar nicht. fertig werden braucht. sondern das ewige. streben des menschen. nach überwindung. und überhöhung. der trivialen realität. repräsentiert.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

die menschheit zerstört. nicht die erde. sondern sich selbst. durch beeinflussung der erde. der erde selbst. ist das vollkommen egal. sie spielt. jedes spiel mit. wenn wir. unseren planet. aus einer höheren warte. lieben lernen. retten wir. uns selbst. dazu müssen wir. uns selbst. erstmal lieben lernen. um dieses paradies. in seinem sosein. überhaupt würdigen zu können.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

kurz bevor ich. 2020 den nahbellförderpreis gewann. ertrug ich. meine persönliche situation. in deutschland. nicht mehr. und bin. nach in indien. geflüchtet. um mein 0019. hoaxlyrik fragment. auf eine andere. nämlich spirituelle weise. für mich selbst. realität werden zu lassen. darin hatte ich. über die absolute ruhe. und den stillstand. geschrieben. die der menschheit. dank des corona lockdowns. aufgezwungen werden. ich wollte. den weltschmerz „wegmeditieren“. und suchte. den seelischen reset button. und fand ihn. tatsächlich. im gegensatz. zum früheren alltag. in der wiesbadener/mainzer kulturszene. mit dem weltflair imitierenden eventhopping. spielen literatur und kunst. für mich heutzutage. keine entscheidende rolle mehr. wichtiger ist. die innere balance geworden. die durch. nonverbale und nonvisuelle. konzentrationstechniken. nachhaltig erlangt werden kann. wenn literatur und kunst diese „befreite“ ebene transportieren und vermitteln könn(t)en, so wäre ein historisches paradoxon gelöst. das scheint. eher unwahrscheinlich. und doch lohnt. die arbeit daran. um die monster. der menschlichen psyche. zu heilen.

Was liest Du derzeit?

in einem lesekreis. gemeinsam.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

„sollten wir (wieder) naturgedichte schreiben?/ natürlich: die natur schreibt sie nicht selber/ wie wissen wir wovon wir schreiben?/ sind wir nicht selber (ein teil von) natur?/ wenn aber ja: kann natur über sich selber schreiben?“ siegfried j. schmidt 2013: „dem leben aus dem wege gehen“

Vielen Dank für das Interview lieber Oskar, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!

5 Fragen an Künstler*innen:

Oskar Kabel, Progressionspoet

Fotos_Oskar Kabel

23.11.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

https://literaturoutdoors.com

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