„Das wachsende digitale Zeitalter, das Kunst und Literatur gerne als kostenlos vorhanden behandeln möchte“ Eva Reichl, Schriftstellerin _Ried/Riedmark 28.1.2023

Liebe Eva, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Mein Tagesablauf ist eigentlich ganz banal. Morgens geht es unter die Dusche, damit ich wach werde, ohne dem geht gar nichts. Mit einer ersten Tasse Tee beantworte ich E-Mails, die mit meiner schriftstellerischen Tätigkeit zu tun haben, oder betreue meine Sozial Medias. Dann fahre ich mit dem Zug in die Arbeit, wo ich teilzeit als Controllerin tätig bin (auch mit vielen Tassen Tee), und wenn ich nach Hause komme, schreibe ich an meinem aktuellen Buchprojekt. Der Abend gehört der Familie mit gemeinsamem Essen und Austausch, was der Tag so alles gebracht hat. Außer an den Tagen, an denen ich Lesungen abhalte. Dann komme ich meist nach Hause, wenn schon alle schlafen.

Eva Reichl, Schriftstellerin  

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Liebe und Geborgenheit. Menschen, die einen verstehen und in den Arm nehmen. In der herausfordernden Zeit mit wenig vertrauenserweckenden Zukunftsaussichten brauchen wir Menschen um uns, denen wir vertrauen können, die uns helfen, die für uns da sind. Die uns unsere Menschlichkeit nicht vergessen lassen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?

Die Kunst ist leider oftmals jenes Gut, auf das die Menschen, wenn es ihnen schlecht geht, als Erstes verzichten können. Dazu kommt das wachsende digitale Zeitalter, das Kunst und Literatur gerne als kostenlos vorhanden behandeln möchte. Erste Romane werden von KIs geschrieben, erste Gemälde von KIs gemalt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie die Zukunft mit der Literatur und der Kunst umgehen wird, welche Rolle ein von Menschen geschaffenes Werk dann noch haben wird. Doch bis es so weit ist, kommt ihnen die Aufgabe zu, die Menschen zu unterhalten, sie in andere, vielleicht bessere oder schlechtere Welten zu entführen, oder den Finger auf die Wunde der Menschheit zu legen. Und im Augenblick gibt es so viele Wunden wie schon lange nicht mehr.

Was liest Du derzeit?

Als Krimiautorin natürlich einen Krimi, von Bernhard Aichner „Brennweite“.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

In den herausfordernden Zeiten, in denen wir uns gerade befinden und die noch auf uns zukommen werden:

„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“

Winston Churchill

Vielen Dank für das Interview liebe Eva, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Eva Reichl, Schriftstellerin

Zur Person:

Zur Person_Eva Reichl wurde in Oberösterreich geboren und lebt mit ihrer Familie im unteren Mühlviertel. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und neben ihrer Beschäftigung als Controllerin entdeckte sie schon früh ihre Leidenschaft fürs Schreiben. Mit ihrer Mühlviertler Krimiserie mit Chefinspektor Oskar Stern und den Thrillern rund um Diana Heller verwandelt sie ihre Heimat, das wunderschöne Mühlviertel, in einen Tatort getreu dem Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Böse liegt so nah.

www.eva-reichl.at

Foto_Lisa Reichl

Neuerscheinung 8.2.2023: RACHEDORF

Der 2. Band mit Diana Heller


14.12.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

https://literaturoutdoors.com

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