„Kunst darf und soll selbstbewusst in die Mitte der Gesellschaft drängen“ Mario Wurmitzer, Schriftsteller_ Wien 7.12.2022

Lieber Mario, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Unspektakulär. Ich schreibe an einem Roman und einem Theaterstück, spiele Lego mit meiner Tochter, beantworte Mails, gehe spazieren und möglichst oft ins Theater.

Mario Wurmitzer, Schriftsteller

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Empathie. Wir sollten versuchen, uns nicht zu sehr auf uns selbst zu fokussieren. Verständnis füreinander und eine offene Kommunikation sind wichtiger denn je.

Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?

Die Kunst darf und soll selbstbewusst in die Mitte der Gesellschaft drängen, denn dort gehört sie hin. Sie muss nicht randständig sein, wenngleich es an den Rändern oft am schönsten ist.

Wir sollten darauf vertrauen, was Kunst seit jeher sein kann und immer sein wird: die faszinierendste Alternative zum Alltag, zur Routine, zur Wirklichkeit. Die Möglichkeit, andere Perspektiven einzunehmen. Eine potenziell lebensrettende Kraft.

Was liest Du derzeit?

„Aus der Zuckerfabrik“ von Dorothee Elmiger, „Die Wahrheit ist“ von Eshkol Nevo, „Johann Holtrop“ von Rainald Goetz und immer wieder gerne „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horváth.

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Ilse Aichinger: „Ob die weite Welt wirklich weit ist, das liegt an jedem Menschen.“

In Bezug auf mein eigenes Schreiben möchte ich noch ein Zitat aus dem Roman „Irre“ von Rainald Goetz anfügen: „Lieber täte ich mich jedenfalls als den peinlichsten PathetSepp anschimpfen lassen, als daß ich mich zu einem NieNixFalschSchreiber hochloben lassen möcherte, der immer recht schön recht hat.“

Vielen Dank für das Interview lieber Mario, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Theater-, Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Mario Wurmitzer, Schriftsteller

Zur Person_ https://werk-x.at/?s=Wurmitzer

Foto Portrait_Ia Chikovani

Aktuelles Projekt_ THE SECRET BUBBLE : EINE VERSCHWÖRUNG

von Barbi Marković, Thomas Arzt und Mario Wurmitzer

WERK X-Petersplatz, 1010 Wien

Premiere_Mi 07. Dezember 2022, 19.30 Uhr _ weitere Spieltermine

THE SECRET BUBBLE : EINE VERSCHWÖRUNG

Ein Gedanke zu „„Kunst darf und soll selbstbewusst in die Mitte der Gesellschaft drängen“ Mario Wurmitzer, Schriftsteller_ Wien 7.12.2022

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