GIVE PEACE A CHANCE

G ehen
I mmer weiter und noch viel weiter
V ergeh(b)en, vergessen, erinnern
E infach die Augen schließen und einschlafen, hattest du mir einmal gesagt. Heute erinnere ich mich wieder daran.

„P asse – port“, wiederholte der Pförtner nun schon merklich lauter als zuvor.
„E inen Durchgang, eine Tür passieren“, denke ich und fahre also weiter so schnell ich nur kann. Direkt am Wächter vorbei und dabei nicke ich ihm noch freundlich zu, im Vorbeiziehen.
A lle Pforten habe ich ihm offen stehen gelassen, sperrangelweit, sodass er nicht stolpere oder gar aufgehalten würde, während seiner von Blitzen begleiteten Fahrt.
C ortex cerebri: Sprach- und andere mit unsichtbarer Tinte vermerkte Muster hinterlassen tiefere Spurrinnen in seinen Furchen, als jedes noch so verchromte Fahrrad. Stetig im Kreis, noch viel tiefer, bis in die limbischen Gewinde. Das Zeitalter der Gaslampen war definitiv und endgültig vorüber.
E ntschälen, „to shell“, von hier aus ist es auch zur Muschel nicht mehr weit, andererseits bezeichnet diese Begrifflichkeit auch ein „mit Granaten beschießen“. Einen „Bombardierschock“ also, der sich selbst erklärt und als eben jenen Schockzustand enttarnt. Eine korrektere deutsche Übersetzung wäre wohl das „Kriegszittern“.

A lternativlos.
C ortex cerebri: Kunst könnte werden zur Hand, ihre Tyrannei endet
H ier – steckengeblieben, stecknadelfein zwischen die Finger gepinnt, eingestochen, elfenbeindüster untermalt – font obscure, but still Victory Peace. Victory giving in for Peace.
A chance. Grabbing it.
N oone will, when the human face has disappeared.
C ortex cerebri: (Now.)
E nd
Gerda Prantl, 26.8.2022

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:
Gerda Prantl, Künstlerin
https://gerdaprantl.tumblr.com/
Fotos_Gerda Prantl
Walter Pobaschnig _ 26.8.2022.