Lieber Alexandru, hoffe, Dir geht es gut und Du verbringst schöne Sommertage!
Wie sieht Dein Rückblick auf die Tage der deutschsprachigen Literatur vom 22.6 – 26.6.2022 in Klagenfurt aus?
Äußerst positiv. Ich kann mich nicht beklagen, habe ja auch einen Preis bekommen und ging nicht mit leeren Händen nach Hause. Ich fand die Jurydiskussionen sehr spannend, in meinem Fall wurde von allen Kluges und dem Text Angemessenes gesagt, und das war für mich das Allerwichtigste. Gleichzeitig weiß ich aber, dass nicht alle TeilnehmerInnen ihre Jurydiskussionen so empfunden haben wie ich die meinige.

mit einladender Jurorin, Juryvorsitzender, Insa Wilke,
und René Aguigah, Ressortleiter Literatur von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur
Was war für Dich erwartet was überraschend?
Erwartbar war nichts. Überraschend war natürlich, einen Preis zu gewinnen und dass ich mich zu einer spontanen Dankesrede habe mitreißen lassen bei der Preisverleihung. Aber auch sehr überrascht war mein Blick in die einige Tage nach der Preisverleihung online gegangene Liste mit den persönlichen Punktevergaben der Jurymitglieder.
Und über den herzlichen Zusammenhalt der TeilnehmerInnen-Gruppe habe ich schon so viel geschrieben und gesprochen. Das haben viele nicht erwaret.

von links: Ana Marwan_Bachmannpreisträgerin 2022, Andreas Moster, Alexandru Bulucz _ Deutschlandfunkpreisträger 2022, Leon Engler _3sat-Preisträger 2022, Mara Genschel, Hannes Stein.
Wie beurteilst Du das diesjährige erstmalige Setting der Zweiteilung in Lesebühne und der Jury im Studio?
Ich hatte keine Probleme damit. Ich hatte anfänglich große Angst, dass ich draußen gar nicht erst lesen können werde. Ich bin starker Gräser-Allergiker, und der schlimmste Monat ist für mich der Juni, aber in Klagenfurt hatte ich plötzlich keine Allergie mehr. Ich habe am 23. Juni gelesen. In Berlin hätte ich an dem Tag draußen nicht lesen können.
Ich habe mich also beim Lesen auf das Gartenpublikum eingestellt und mir keine Gedanken gemacht, wie ich im Studio bei den Jurymitgliedern rüberkomme.

Welche Inspirationen nimmst Du für Deine Literaturprojekte mit?
Mit allen seinen Schwächen bleibt der Bachmannwettbewerb ein Literaturparadies. Und ins Paradies möchte man zurückkehren, um wenigstens im Wörthersee zu baden.





Was möchtest Du kommenden Teilnehmer:innen mitgeben?
Auch kommende TeilnehmerInnen werden IndividualistInnen sein. Man kann ihnen nichts mitgeben. Sie werden ihren Weg auch allein finden, auch allein gehen. Ich bin mir sicher.

mit einladender Jurorin, Juryvorsitzender, Insa Wilke (neben Preisträger),
und René Aguigah, Ressortleiter Literatur von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur wie Moderatorin Cécile Schortmann.
Vielen Dank für das Interview, lieber Alexandru! Viel Freude und Erfolg weiterhin und erholsame Sommertage!
Bachmannpreis 2022_im Rückblickinterview:
Alexandru Bulucz, Schriftsteller_Berlin_Deutschlandfunkpreisträger 2022
Interview 6.8.2022 _ Walter Pobaschnig
Alle Fotos_Walter Pobaschnig