„Bei mir Kind“ Peter Reutterer. Prosa. Bibliothek der Provinz.

Da ist der Blick in den Spiegel. Die Erinnerung. Die Mutter. Das Lesen in der Kirche. Und dann der Tod –

„Wir standen an der Grabeskante, gewillt, zu überleben. Rasch und radikal galt es, die Emotionen einzufrieren. Um gegen den Ansturm von außen und die Verzweiflung von innen gewappnet zu sein…“

Der Vater. Dienstpflicht. Das Oberhaupt. Kein Halt. Keine Grenzen. Seine Jugend und dann das Zerfallen des Körpers…

Wolfgang sagt, ich war still. Fleischwerdung. Demaskierung.

„Am Schreibtisch beginne ich von meinem Stummsein zu erzählen. Auf diese Weise verliere ich meine Sprachlosigkeit…“

Lebensfreude. Jahreszeiten. Trotz allem. Mit allem. Da und dort sein. Ein Leben…

Peter Reutterer, Schriftsteller und Musiker, gelingt mit „Bei mir Kind“ ein genial autobiographisch formal experimenteller Roman, der mit außergewöhnlicher Sprachwucht und -virtuosität in Lebensetappen, -, ereignisse und -erinnerungen gleichsam hineinkatapultiert und dabei in Erschütterung wie Spannung fesselt.

Die mosaikartig orientierte Erzählform ist eine sehr direkte, die im Wechselspiel von Schilderung, Erinnerung wie literarischen Referenzen Lebensbilder, Umrisse Kontur gewinnen, wie auch wieder im Fortgang eines Lebens verschwinden lässt.

Es ist ein mitreißender Blickwechsel im Spannungsfeld eines Lebens in großer Aufmerksamkeit, Kritik wie Empathie gegenüber der Existenz und Mit-Existenz in Ort, Zeit und gemeinsamen Weg.

„Ein autobiographischer Roman wie ein Sturm, der an größte österreichische Literaturtraditionen anschließt“

Walter Pobaschnig 6_22

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2 Gedanken zu „„Bei mir Kind“ Peter Reutterer. Prosa. Bibliothek der Provinz.

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