
1945. Es ist eine Zeit des Neuanfangs und Aufbruchs in allem. Es gilt neues Leben, Perspektiven, Möglichkeiten und ein neues Verständnis von Gesellschaft zu finden. Der Mensch ist am Weg und sein Denken begleitet ihn dabei. Das Denken der Jahrhunderte. Und dies gilt es jetzt aufzunehmen, zu bedenken und Schlüsse daraus zu ziehen. Das Wort als Leitstern einer neuen Zeit in Demokratie, Frieden und Freiheit…
„Die abendländische Tradition politischen Denkens hat einen klar datierbaren Anfang, sie beginnt mit den Lehren Platos und Aristoteles`. Ich glaube, sie hat in den Theorien von Karl Marx ein ebenso definitives Ende gefunden…“
So leitet die Philosophin, Schriftstellerin und Journalistin Hannah Arendt ihren Essay „Tradition und Neuzeit“ Anfang der 1950er Jahre ein. Arendt befindet sich in dieser Zeit auf Vortragsreisen in die USA und Deutschland und fasst diese Vorträge dann auch in schriftlicher Form zusammen. 1957 kommt es zur Erstveröffentlichung und jetzt zu einer Neuausgabe.
Arendt schließt den einleitenden Essay mit den Worten „…wie dunkel und trübe der Himmel geworden war, an dem einst die Ideen der Menschen erschienen…“
Die Werke Hannah Arendts sind in ihrer kritischen Reflexion und dem fundierten philosophischen Wissen in Korrelation zu Gesellschaft und Entwicklung in jeder Zeitepoche ein Gewinn.
„Eine Neuerscheinung, die in Anspruch und Kritik auch die Situation der Zeit trifft“
Walter Pobaschnig 1_22
Eine grossartige Denkerin, deren Gedanken noch heute aktuell sind.
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