Liebe Bernadette, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Mal so, mal so…je nach Proben…gerade meistens aufstehen, Hühner rauslassen, Katze füttern, Tee trinken, lesen, nachdenken, irgendwas erledigen, ab 15 Uhr proben.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Zuhören, versuchen zu verstehen, auf mein Inneres hören, damit ich weiter mit mir leben kann, Natur aufsuchen, Humor nicht verlieren, tanzen, spielen, klug sein und weich sein
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Theater/Schauspiel, der Kunst an sich zu?
Was dem Theater immer zukommt: gute Fragen stellen und keine Antworten wissen, Berührt-Sein suchen, Nebensächlichkeiten entdecken, eigenartige Wege gehen, Buntheit lieben, jenseits der abgegangenen Wege laufen, irritieren, Freude generieren
Was liest Du derzeit?
Hannah Arendt, Elif Shafak, Rilke, Ala al-Aswami, Foucault, Bernadine Evaristo, Mtihu Sanyal…
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Brecht: Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an.
Und der arme sagte bleich, wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.

Vielen Dank für das Interview liebe Bernadette, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Schauspielprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Bernadette Heidegger _Schauspielerin, Regisseurin, Lehrende
https://www.bernadetteheidegger.com/profil/
Fotos_Axel Müller
14.11.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.