Lieber Hellmuth, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Morgens um 7 Uhr hoch, Kaffee, Zeitungslesen. Dann um 8.30 Uhr zur Arbeit als einer von wenigen präsent Anwesenden in einer zu drei Vierteln im Homeoffice befindlichen 25-Leute-Werbegentur. Zwischen 18 und 19 Uhr nach Hause, danach evtl. Kino, Lesung, TV. Ab 22 Uhr selber lesen und schreiben.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Die eigenen Empfindlichkeiten überdenken bzw. ablegen und stattdessen mehr Pragmatismus und Bodenständigkeit einfließen lassen, den Treibstoff der Resilienz.
Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Sich der eigenen Basis klar werden, sich dem Grund anvertrauen, auf dem man wandelt, den Wirklichkeitssinn einschalten, sich nicht von den Sozialen Medien durchhysterisieren lassen. Literatur und Kunst erweitern derweil die Dimensionen des Möglichkeitssinns.
Was liest Du derzeit?
Moderner Klassiker; Heimito von Doderer: „Die Strudlhofstiege“
Gegenwartsgedichte; Valshyna Mort: „Musik für die Toten und Auferstandenen“
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Und meine Reisen in China haben wahrhaftig wenig Bedeutung verglichen mit den tastenden Schritten im Dunkeln vom Bett zur Küche auf der Suche nach einem Glas Wasser.“
Ennio Flaiano
Vielen Dank für das Interview lieber Hellmuth, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Hellmuth Opitz, Schriftsteller
Hellmuth Opitz (hellmuth-opitz.de)
Foto_Helga König
6.7.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.
Lese diese Beiträge immer super gern
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