
Polen. Ein Land, das im II.Weltkrieg zum ersten Angriffsziel des nationalsozialistischen Regimes wurde und in den folgenden Kriegs- und Besatzungsjahren größten Mordwellen und Greuel ausgesetzt war. Millionen jüdische Bürger*innen wie politisch und anderwertig Verfolgte wurden dabei ermordet. Eine Maschinerie aus Tod und Grausamkeit überrollte das Land und tauchte es immer wieder in Blut und unvorstellbarem Leiden.
Widerstand kam dabei etwa von Partisaneneinheiten in Wäldern wie auch in den jüdischen Ghettos, etwa in Warschau. Es waren todesmutige Widerstandskämpfer, die sich einem skrupellosen Regime entgegenstellten. Doch es waren nicht nur Kämpfer, auch Frauen stellten sich in vielfältiger Form in den Dienst von Freiheit und Widerstand. Voller Mut wie auch oft Aussichtslosigkeit…
Judy Batalion, in Kanada geborene Wissenschaftstheoretikerinund Kunsthistorikerin, greift nun Lebenswege von jüdischen Widerstandskämpferinnen in Polen während des Zweiten Weltkrieges auf und stellt diese in das erschütternde Panorama von Zeit und Mensch.
Die Autorin schildert dabei in beeindruckendem Sachwissen der politischen, organisatorischen wie persönlichen Umstände die Situation der Widerstandskämpferinnen und ihrer dramatischen Lebensumstände. Beeindruckend ist auch die Konstruktion dieses Werkes, das in erstaunlich anschaulicher Weise erzählt und gleichsam wie in einem Film Stationen des Lebens, des Kampfes und des Sterbens mitverfolgen lässt. Es ist da auch eine erstaunliche literarische Qualität zu erkennen, zu der nur zu gratulieren ist.
Ein ausführlicher Anhang mit Bibliographie, Fotonachweis und weiteren Informationen rundet dieses außergewöhnliche wie wichtige Werk sehr gut ab.
„Eine großartige Spurensuche und Darstellung weiblichen Widerstandes und Mutes in schlimmster Zeit – ein Denkmal, Fanal und Auftrag für Demokratie und Freiheit zu jeder Zeit!
Walter Pobaschnig 9_21