
Da ist der leere Raum. Die Stille. Die Dunkelheit. So beginnt es. Das Leben und die Wurzel. Nackt. Ohne Erde. Dasein.
Musik. Der Lebensgang. Rhythmus der Sehnsucht. Dunkel und schwer. Die Suche. Nach Licht. Hier, dort, irgendwo…



Der Tanz des Lebens, das Ringlspiel – Sein-Wollen, Sein-Dürfen…


Bis es wieder dunkel wird. Im letzten Gang im Trauergewand…





Das Wiener E3 Ensemble lädt in seiner neuesten Produktion „Mutter“ das Publikum zu einer mitreißend tragisch absurden Seelenreise zu Sinn und Identität, Leben und Sehnsucht des modernen Menschen ein. Der leere Bühnenraum und die Trauerkleidung des Ensembles sind schon erste Assoziation eines Spiegelbildes der Seele in der hoffnungslosen Suche nach Orientierung, Anerkennung und Miteinander. Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Dazwischen bewegen, reiben, erfinden und zerstören sich die Bedürfnisse des Menschseins. Sprache und Körper sind dabei Möglichkeit und Verhängnis, die immer wieder verstricken und fallen lassen. Umgeben ist alles von der Erschütterung des Todes. Seine stille überwältigende Macht räumt gleichsam in einem monströsen Fest des Absurden das Leben leer – „Am Zentralfriedhof is‘ Stimmung, wia’s sei Lebtoch no net wor…“.

Inszenierung und Darstellung begeistern in einer rasanten wie tiefgründigen Sprach- wie Körperdynamik, die gleichsam als Seelen-Katapult die Tragik des Lebens auf die Bühne schleudert. Wie hier der Alltag des Menschen zwischen Sehnsüchten und Missverständnissen als tägliches Sterben – tragisch-absurde „scheene leich“ – zelebriert wird, ist einzigartig. Einzigartig ist auch das Spieltempo, das von Beginn bis zum Finale mitreißt.

Es ist beeindruckend wie das so innovative Wiener Ensemble die Sehnsucht nach Leben und Sinn tief aus der dunklen Erde von Angst, Liebe, Familie und Gesellschaft der Zeit gräbt und künstlerisch transformiert. Die vielen Gang- und Stolperarten der Lebenswelt werden in tragisch-komischer Spielwucht zelebriert, dass es das Publikum in Lachen und Gänsehaut schüttelt und erschüttert. Ein Geschenk an das Publikum in begeisternder Kraft modernen Theaters in Unterhaltung wie Tiefsinn!

„Das E3 Ensemble lädt zu einer scheenen Wiener leich, die sich gewaschen hat – sensationell!“
Mutter _ Uraufführung _ E3 Ensemble Wien
mit ISABELLA JESCHKE, MICHAELA SCHAUSBERGER und GERALD WALSBERGER, MARKUS PECHMANN (Trompete), DARIO SCHWÄRZLER (Tuba) und ANNA TSOMBANIS (Saxophon), Dramaturgie THOMAS BISCHOF, Kostüm/Ausstattung PIA STROSS, Bühne/Grafik SEBASTIAN SPIELVOGEL, Künstlerische Beratung SUSANNE BRANDT.
Koproduktion von E3 Ensemble und perflux
Kooperation mit DAS OFF THEATER Wien
04., 05., 06., 08., 10. und 13. Juni 2021 um 20 Uhr
OPEN.BOX im DAS OFF THEATER
Kirchengasse 41, 1070 Wien
Walter Pobaschnig 8.6_21
Alle Fotos_Walter Pobaschnig.