
Kunst geht und findet ihren Weg. An jedem Ort. Kunst ist präsent in unterschiedlicher Form an gesellschaftlichen Begegnungsorten und Schnittflächen. Diese können ganz direkt gesucht und konzipiert werden, als Bühne und Gemeinschaftsereignis. Oder als Aktion, im partizipativen Prozess der Entstehung und Entwicklung. Gleichsam als offenes Kunstwerk, das seinen Platz in Gesellschaft und Welt findet. Je nach der Zeit.
Viktor Rogy (1924 – 2004), österreichischer Aktions- und Performancekünstler, lebte Kunst in diesem Sinne als Erfahrung, Mitteilung und Ereignis und ging dabei einen selbstbewussten, konsequenten Weg. In Kärnten aufgewachsen, seinen Vater gewaltsam im nationalsozialistischen Widerstand verloren, suchte er nach dem Krieg sein künstlerisches Interesse partizipativ in der Mitarbeit an Kunstprojekten weiterzuentwickeln. Dabei kam es im Prozess persönlicher Inspiration und gesellschaftlicher Fragestellungen zu einem außergewöhnlichen ästhetischen Ausdruck, der sich auch unmittelbar in der Stadt Klagenfurt zeigte. Das Cafè „Om“ vor Ort wurde etwa zu einem intellektuellen Treffpunkt und Austausch wie Mittelpunkt des künstlerisch wie gesellschaftlich interessiertem Leben.
Wolfgang Koch, Kulturjournalist, geht in seinem vorliegenden Buch nun umfassend auf Leben und Wirken Viktor Rogys ein und öffnet dabei außergewöhnliche Lebens-, Werk-, und Bilddokumente des Künstlers. In acht umfassenden Kapitel werden Lebensstationen, Wirkung und Nachwirkungen, ausführlich in Recherche, Berichten und Interviews dargestellt und ergeben so ein künstlerisches Zeitzeugnis, das in Weg und dessen Gesamtdarstellung beeindruckt.
„Eine ganz außergewöhnliche Gesamtdarstellung eines Künstlers, der in seiner Vielfältigkeit und Kompromisslosigkeit beeindruckt“
Walter Pobaschnig 4_21