Liebe Nadine, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Meine Familie und ich hatten Anfang April 10 Tage Quarantäne hinter uns gebracht (Ohne Garten oder Haus auf dem Land). Das waren besondere und für alle herausfordernde Tage. Aber wenn alles „normal“ ist, beginnt für mich nach dem Weg zum Kindergarten meine Schaffens- bzw. Kreativzeit. Ich gehe in mein kleines feines Arbeitszimmer, schaue nach E-Mails und was zu tun ist. Und dann suche ich mir ein Hörbuch oder einen Podcast raus und arbeite an meinen Collagen. Sei es frei oder nach Auftrag. Ein Tag ohne Collage ist kein guter Tag!

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Ruhe und Vertrauen aus sich selbst herausfinden. Diese Angst von außen macht
einen verrückt und hemmt das Leben und die Kreativität!

Vor einem Aufbruch werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?
Ich glaube, dass wir alle wieder lernen müssen nicht nur uns und unseren
Fähigkeiten zu vertrauen, sondern auch den anderen Menschen. Im Augenblick
ist für viele jede/jeder eine Art Bedrohung. Abstand, keine Berührungen all das
macht viel mit uns. Die Kunst schafft da eine Brücke, weil sie die Menschen
wieder für das Schöne im Leben öffnen kann und damit eine erste sanfte
Berührung mit dem Leben selber ist.

Was liest Du derzeit?
Ameisenmonarchie von Romina Pleschko und als Hörbuch höre ich gerade
Homus Deus von Yuval Noah Harari

Welches Zitat, Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
… nicht müde werden, sondern dem Wunder leise, wie einem Vogel die Hand
hinhalten. (Hilde Domin)

Vielen Dank für das Interview liebe Nadine, viel Freude weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an KünstlerInnen:
Nadine Hentrich, Illustratorin, Grafikerin, Künstlerin
Impressum – guckschatz-design (guckschatz-design.de)
Fotos_1 und 5 Studio Kamenar; 2,3,4 Nadine Hentrich.
7.4.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.