Liebe Doris, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Jeder Tag hat einen anderen Ablauf. Heute war Aufstehen, Telefonate führen, Mails schreiben und beantworten, Mittagessen kochen, Radiointerview aufnehmen, Telefonate führen, Mails schreiben und beantworten, Spazieren Gehen, meine Mutter besuchen, Abendessen, Schlafen gehen.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Ich kann die Frage nicht beantworten. Es gibt nichts, was für alle gleich besonders wichtig ist. Was ich sagen kann – Gesundheit ist wohl am ehesten, was ich auf diese Frage antworten kann.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Tanztheater, der Kunst an sich zu?
Ich bin noch so verstrickt in die Dystopie der Gegenwart, dass Projektionen in die Zukunft sich verbergen. Was ich sagen kann – die Rolle der Kunst war, ist und soll bleiben Kunst zu sein. Kunst hat keinen Auftrag, aber sie hat das Potential aufzurütteln. Ich kann von meiner tänzerischen Pädagogik mehr erahnen – hier ist meine Vision, dass körperliche Einschreibungen wie Abstand halten hoffentlich wieder umgeschrieben werden können durch den Tanz. Wesentlich für alle Schritte in Richtung Leichtigkeit ist zunächst, dass wir die Impfung bekommen und keine Mutationen entstehen, die die Pandemie in die Länge ziehen und zu einem unzähmbaren Monster erwachsen lassen. Daher her mit den Nadeln!

Was liest Du derzeit?
Nachrichten, Nachrichten, Nachrichten….
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
A body is a brain boom tschak. (Doris Uhlich)
Vielen Dank für das Interview liebe Doris, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Tanz-, Performanceprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Doris Uhlich, Choreografin, Performerin
Fotos_1 Katarina Soskic; 2 Theresa Rauter; 3 Alexi Pelekanos
11.4.2021_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.