Wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Schreiben, hauptsächlich im Kopf, danach am Laptop.
Schlafen, dazwischen, weil die Energien aufgeladen werden müssen.
Kaffee. Viel. Kaffee.
Telefonieren mit den Liebsten.
Schreiben.
Spannend, richtig?
Vor 17 Jahren, als ich zu schreiben begonnen hab, war der Gedanke ans Schreiben romantischer, fast heldenhaft.
Become a writer, they said, it will be fun, they said.
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Das kann und möchte ich nicht so richtig beantworten, weil diese Antwort sehr subjektiv ist.
Aber ich geb gern was von Schopenhauer weiter:
(Sinngemäß): Es ist wichtig, zu beschützen, was man im Inneren trägt und sich gleichsam vor allem Äußeren zu schützen. Nie nach Dingen im Außen streben, macht nur unglücklich.
Vor allem denke ich, soll man sich auf seine Innerlichkeiten besinnen und diese hüten wie einen Schatz.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur zu?
Literatur macht, was sie im besten Falle immer macht: Aufwecken, berühren, trösten, begeistern und dabei helfen, die Perspektiven zu wechseln.
Was liest Du derzeit?
Die Richterin – Lydia Mischkulnig
Das wirkliche Leben – Adeline Dieudonné
Schwarzpulver – Laura Lichtblau
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Siehe Schopenhauer. 😉
Vielen Dank für das Interview liebe Anna, viel Freude und Erfolg für Deine großartigen vielfältigen Literaturprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an KünstlerInnen:
Anna Herzig, Schriftstellerin
Foto_Anna Herzig
4.8.2020_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.