Da ist das Schluchzen von unten. Vom Wohnzimmer. Die Mutter auf dem Sofa. Die Kinder streicheln, sprechen. Aber da ist Angst, wenn die Kinder von der Schule nachhause kommen und allein mit ihr sind…
Immer wieder kommt die Mutter in das Krankenhaus. Geschlossene Abteilung. Neuroleptika, ungesüßter Früchtetee und Stromschläge. Die Kinder besuchen sie. Sehen, hören. Alles und mehr. Sie malen Monster in die Schulhefte.
„“Ah, „ein Drache“, sagte er (Anm.der Vater) und deutete auf die Bibel, die offen neben ihm lag. „Da kommt auch ein Drache vor“…
Das Bad ist im Keller. Stromausfall. Auch hier Dunkelheit. Und ein Teelicht. Das ist viel jetzt…
Dann die Tage bei der Großmutter. Mutter kommt zurück. An guten Tagen gibt es Lasagne…
So viel passiert jetzt im Kopf des Jungen, das Leben und die Tage fallen wie schwerer Regen vom Himmel, Jahr um Jahr…
Der österreichische Schriftsteller und Musiker Stephan Roiss legt mit „Triceratops“ einen Roman vor, der in direkter, intensiver wie virtuoser, Sprachgewalt das Drama einer und der Welt einzigartig in Wort wie Spannung setzt. Der facettenreiche Erzählrhythmus zieht in Erschütterung und Neugierde Leserin und Leser hinein in einen Kosmos einer Familie, der alles und jedes erschüttert und zerfetzt.
„Stephan Roiss schreibt virtuos und mitreißend über eine Welt aus den Angeln. Ein Romanereignis.“
Walter Pobaschnig 8_20
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