Bevor die Stille, die Nacht kommt, wird gegessen. Alle sind jetzt hier versammelt. Die Urgroßeltern. Die Eltern, die Zwillingsschwestern und sie, ihre Schwester. Das Dach ist undicht und daher essen sie den Himmel mit, den schwarzen, in der Suppe. Jeden Abend, jeden Morgen. Es gibt keinen Raum zum Wachsen für alle hier. Hier am Bauernhof. Es geht weiter in Arbeit und Schweigen. Von Generation zu Generation. Ohne Schutz, ohne alles. Tagtäglich.
Als das Gebet gesprochen wird, brüllen die Rinder im Stall. Jetzt geht sie dorthin. Zu Stroh und Kerze. Dann passiert es. Das Feuer. Der dunkle Qualm. Der Ruß. Nichts anderes als das Innere. Das Innerste. Das Gefrorene…
Doch diese vier Wände sind jetzt verbrannt. Diese Episode verbannt. Die nächste wartet bereits. Die engen Mauern bleiben. Überall. In der Wohnung der Großmutter. Im Dorf. Eiskalt…
Ihr Weg geht weiter. Das Tasten, das Stürmen, das Fallen. Leben und Tod. Liebe und Leiden. Hoffnung und Angst. Rudern und schwimmen. Über das Eis. Und noch mehr darunter. Ein Tag wird kommen…
Die Salzburger Autorin und Künstlerin Helena Adler, Mitglied der Salzburger AutorInnengruppe SAG und Mitbegründerin der Literatur-Werkstatt LiLoLa (Literatur-Lobby-Land), reißt mit Ihrem neuen Roman „Die Infantin trägt den Scheitel links“ die Axt der Sprache aus großen Traditionen der Literatur. Und wenn sie dann das gefrorene Meer der Welt im Wort betritt, wird die Axt zum selbstbewussten variantenreichen Florett und tanzt über das Eis der Abgründe dieses Lebens als gebe es kein Morgen.
Helena Adler ist eine Tänzerin der Sprache. Hintergründig, atemlos, sprachgewaltig.
Walter Pobaschnig 6_20
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