Lieber Josef Hader, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Aufstehen, Stadtspaziergang, Mails beantworten mit Tee, Kabarett schreiben mit Kaffee, gegen 18 Uhr Belohnungstrinken, das ins Abendessen übergeht.
Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Sehr altmodisch gesagt Solidarität. Viele KünstlerInnen haben konkrete und existentielle Sorgen, da ist es wichtig, dass wir alle zusammen aufzeigen und etwas konkretere Perspektiven einfordern, als sie uns derzeit gegeben werden.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei dem Kabarett, der Kunst zu?
Ich glaube, dass Kunst immer die Gesellschaft kritisch begleiten muss, vor und nach so einer Krise. Und vor allem auch währenddessen. Vielleicht ist es ja mehr so ein schleichender Aufbruch, der jetzt schon begonnen hat.
Was lesen Sie derzeit?
Robert Musil, Über die Dummheit
Welches Zitat, welche Textstelle möchten Sie uns mitgeben?
Wenn die Dummheit nicht dem Fortschritt, dem Talent, der Hoffnung oder der Verbesserung zum Verwechseln ähnlich sähe, würde niemand dumm sein wollen.
Vielen Dank für das Interview lieber Josef Hader, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kabarett-, Film-, Kunstprojekte wie persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an KünstlerInnen:
Josef Hader, Kabarettist, Schauspieler, Regisseur
Foto_Lukas Beck
29.4.2020_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.