„Watschenmann“ Karin Peschka. Roman. Otto Müller Verlag
Es ist die fulminante Uraufführung im Jänner dieses Jahres am Theater Volx_Margarethen/Volkstheater Wien des 2014 erschienen und vielfach ausgezeichneten Romans der österreichischen Schriftstellerin Karin Peschka, die fulminant das Publikum begeistert und ein Meisterwerk der Literatur wieder in das Bühnen- und Buchhandlungslicht stellt.
Die Geschichte des im Nachkriegswien der 1950er Jahre umherstreunenden „Watschenmannes“ Heinrich ist ein ungemein kluger Seelen- und Gesellschaftsspiegel österreichischer Geschichte, der große literarische und psychoanalytische Traditionen des Landes verbindet und in mitreißender wie erschütternder Erzählkraft eben dieses beschenkt.
„Karin Peschka öffnet mit ihrem großartigen Roman „Watschenmann“ (2014) die unruhige prekäre Seele der Nachkriegsgeneration wie einer Gesellschaft nach dem Ende von Gewalt und Tod an sich. Die Publikumspreisträgerin der Bachmannpreistage in Klagenfurt (2017) legt in einer famosen tragischen Persönlichkeitsschau Vision und Vordergründigkeit im Anspruch von Emanzipation und Verwandlung offen. Doch das ist ein schmerzhafter Prozess. Das weiß vielleicht keiner besser als der „Watschenmann“ Heinrich und dieser ringt stellvertretend bis zum Blut damit. Mit den geballten Fäusten in der täglichen Begegnung in den Jackentaschen da draußen. Auch Jahre danach. Die Geschichte des Krieges und ein literarischer Blick auf die Schatten einer Nation im Umgang mit Traumata, im Weg des Schweigens, im Kontinuum von Gewalt, den erhofften Formen von Wandlung und Verwandlung, der Präsenz von Aggression…und wo endet diese? Wo versteckt sich diese? Es ist zweifellos eines der klügsten Bücher zur Geschichte eines Landes und dem Wesen von Krieg an sich…“ Auszug der Theaterkritik 12.2.2019 https://literaturoutdoors.com
Walter Pobaschnig, Wien 2_2019
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Foto_Cover _ Otto Müller Verlag; Uraufführung_Watschenmann Wien _ Walter Pobaschnig