
Worte zum Tod von Helena Adler _ Stefan Kutzenberger, Schriftsteller
+ 5.1.2024 „Helena Adler“, Schriftstellerin, Salzburg (Stephanie Helena Prähauser *1983)

(Stephanie Helena Prähauser *1983)
Lieber Walter,
so erschüttert ich auch über den Tod von Helena Adler bin, so wenig kann ich leider sagen, da ich sie bisher nur vom Namen und von Buchtiteln her kannte. Ich habe mitgekriegt, dass sie beim Bachmannpreis nicht mitmachen konnte und mich gewundert, was sie wohl haben könnte, aber trotzdem nicht nach einem ihrer Bücher gegriffen. Erst jetzt habe ich die ersten Seiten ihrer letzten beiden Romane gelesen, und alles, was ich darüber gehört habe, stimmt: ihre kraftvolle, packende Sprache hat mich sofort weggeblasen.
Mein Neujahrsvorsatz war, mich mehr am literarischen Leben zu beteiligen, mich öfter mit Kolleginnen und Kollegen zu treffen. Es war ein frommer Wunsch, aber Stephanie werde ich nun nicht mehr kennenlernen.
Fretten war ihrem Sohn gewidmet, das schnürt einem jetzt das Herz zusammen. Sie ist in Salzburg geblieben, um in der Nähe ihrer Eltern zu sein, wenn diese alt werden und sie brauchen. Und jetzt so. Angesichts dessen wird, wie Thomas Bernhard für immer gültig gesagt hat, alles andere lächerlich.
Danke, lieber Walter, dass Du dich so einsetzt, Helena Adler würdig zu gedenken!
Sehr herzlich und mit den besten Grüßen,
Stefan 6.1.2024
Herzlichen Dank für Deine Worte , lieber Stefan!

Stefan Kutzenberger, Schriftsteller
Foto_EK
Helena Adler, Schriftstellerin +5.1.2024

(Stephanie Helena Prähauser *1983)
Geboren 1983 in Oberndorf bei Salzburg in einem Opel Kadett.
Lebte als Autorin und Künstlerin in der Nähe von Salzburg.
Studium der Malerei am Mozarteum sowie Psychologie und Philosophie an der Universität Salzburg.
Auszeichnungen:
2022 Shortlist Österreichischer Buchpreis
2020 Longlist Deutscher Buchpreis
2020 Shortlist Österreichischer Buchpreis
2020 Projektstipendium Literatur BKA
2018 Jahresstipendium Literatur, Salzburg
https://jungundjung.at/verfasser/adler-helena/ 6.1.2024
Bücher:
https://literaturoutdoors.com/2022/09/12/fretten-helena-adler-jung-und-jung-verlag/
Interview:
Fotos Helena Adler_Eva Trifft/Jung und Jung
Grafik: Romana Fürlinger
Walter Pobaschnig 6.1.2024
Ja, Bernhard hat recht, angesichts des Todes ist alles lächerlich. Wie traurig, wie trauriigder Tod, wenn man sich mitten im Leben wähnt, wie traurig für den kleinen Sohn. Auf dass ihm seine liebende Mutter immer nah sein möge.
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