GIVE PEACE A CHANCE
Gestern noch ans „Nie-wieder“ geglaubt und dann doch wieder
In den Aberwitz. Erneut und wieder in die
Verwirrung imperialen Irrsinns. Verzweiflung, Verbrechen und kein
Entrinnen. Könnten wir entrinnen: all der Wut und uns selbst.
Patriotisches Morden und Vaterlandvokabeln den entkinderten
Eltern, die auf Schlachtfeldern verwaisen, weil
Abermals ein skrupelloser Diktator auf Soldatenleibern tanzt im
Cäsarenwahn und den Tod mästet mit Leichenbergen.
Erneut und wieder. Dabei hatten wir das, das hatten wir zu oft, schon zu oft. – Utopie:
Anfangen. Einfach anfangen, unverzagt anfangen, end gültig mit dem Töten aufzuhören.
Chance: den Friedfertigen eine Chance geben, den
Hass zu besiegen, die Habgier. Und die Angst. Auch die
Angst, die uns immerzu blendet, verblendet. Als wüssten wir nicht, was Krieg ist.
Neinsagen. Lernten wir doch endlich Neinsagen, menschenweit, im entscheidenden Moment:
„Nein: ich töte meinen Nachbarn nicht.“ Und:
„Niemals wieder Krieg. Mit mir nicht.“ Und:
„Nein: ich töte nicht.“ Und die Utopie wagen um Wandel wie
Change. Und so ändern, die Weltgeschichte ändern ein für allemal bis zum
End gültigen Frieden.
Patricia Falkenburg, 15.5.2023

Give Peace A Chance_Akrostichon for peace:
Patricia Falkenburg, Schriftstellerin, Bildende Künstlerin
Zur Person_ Dr. Patricia Falkenburg wurde 1961 in Mannheim geboren und wohnt mit ihrer Familie in Pulheim bei Köln. Sie ist promovierte Naturwissenschaftlerin, Lyrikerin und Fotokünstlerin und veröffentlicht seit 2015 Gedichte in deutscher und englischer Sprache, Fotovisualisationen und Lyrik-Videos. Texte in zahlreichen Anthologien, Zeitschriften und online-blogs, disziplinen-übergreifende Zusammenarbeit mit Kolleg:innen in unterschiedlichen Kunstprojekten. Falkenburg ist als Literaturfachbeirätin Mitglied des Bundesvorstands der GEDOK, sowie Mitglied der gzl, des Künstlervereins 68elf, der Literaturszene Köln, der Kölner Autorengruppe FAUST und des ARE, und im PEN Freundes- und Förderverein. Einzelveröffentlichungen: „in unsern Mündern lodern Zungen“, Kulturmaschinen-Verlag, Freiburg 2023; LyrikHeft Nr 24 „Portugiesische Notizen“, Sonnenberg-Presse Chemnitz, 2019.
Foto_©Isa Falkenburg
Walter Pobaschnig _ 15.5.2023