
Da ist die Stille. Gelernt. Daria.




Das Stummsein im inneren Lautsein. Die Vergangenheit. Das Grauen und das Schweigen in der Familie, der Gesellschaft dazu…

Und da ist das Scheinwerferlicht. Hell. Grell. Am Bildschirm. Jeden Abend. Die Termine davor. Und dann das Rendevousz.
Da ist Sylwia.
Alles geplant. Alles hat seinen Platz…



Wie der Whiskey und die Tulpen am Wohnzimmertisch…
Im Frühling. Wenn das Leben erwacht?

Dann der Überraschungsbesuch. Doch da ist die Eile. Keine Zeit am getakteten Tages-, Abendplan…




Die Vergangenheit. Endlich darüber sprechen. Das rote Fahrrad damals. Der Frühling. Die Liebe. Und dann…Das Dunkel, Grauen…bis heute…
Aber keine Zeit jetzt…und was soll das?





Komm` zurück!

Aufschreiben und in das Licht setzen. Das Grauenvolle ins Licht. Benennen, um Jahreszeiten wieder zu ermöglichen…



















Wollen wir? …neues Leben?…sich der Vergangenheit stellen…?

Im Frühling. Wenn das Leben erwacht…
Daria und Sylwia…
Das rote Fahrrad…


Das rote Fahrrad
URAUFFÜHRUNG: 3. März 2023, 20:00 _ Theater Arche Wien, Münzwardeingasse 2a, 1060, Wien.
Weitere Spieltage: 4.| 5.| 6.| 7.| 8. März 2023, 20:00
Text: Fred Apke
Mit: Eszter Hollósi, Heide Maria Hager, Helena May Heber
Stimme: Amélie Persché
mit Texten von Heide Maria Hager
Regie: Nagy Vilmos
Ausstattung: Helena May Heber
Technik: Jakub Kavin, Nagy Vilmos
Graphik: Christoph Raffetseder, Bernhardt Jammernegg
DAS ROTE FAHRRAD – Kooperation
Ein erschütternder wie mitreißender Theaterabend – von Eszter Hollósi, Heide Maria Hager, Helena May Heber großartig gespielt – lebendig, ausdrucksstark, spannungsgeladen. Die präzisen intensiven Dialoge, Konfrontationen werden auf der Bühne in brillanter Sprach- und Körperpräsenz des Ensembles zu einer Hochschaubahn und Höllenfahrt des Lebens. Ebenso ist die Abstimmung perfekt und der Spannungsaufbau gelingt atemberaubend.
Es ist ganz großes Theater, das hier in der wunderbaren Regie von Nagy Vilmos und der Assistenz Corinna Orbesz präsentiert wird. Die Regie lässt Text und Ensemble in größtmöglicher Authentizität sprechen, ringen, Wege zueinander finden, und gibt den präzisen dramaturgischen Rahmen dafür. Die Regie-Handschrift des Ausnahmekönners Nagy Vilmos ist deutlich zu erkennen.
Das Bühnenbild von Helena May Heber besticht als elementares Szenenelement, hat eine eigene Sprache, die Szene und Handlung tragen, öffnen, vertiefen und überleiten. Regie und Ensemble nehmen dies auf und interagieren perfekt in den Szenenstationen. Ebenso ist auf die tollen Kontraste – grell, hell, gedeckt, Dunkel – in Kostüm und Bühne zu verweisen. Es sind zwei Welten – das Ringen mit Vergangenheit und die Verdrängung im Scheinwerferlicht – die im Bühnenbild konzipiert und sensationell be- und erspielt werden.
Stimmen von Ensemble/Regie/Bühnenbild:
„Mir war schon vor Jahren klar: „ich will sie spielen, die Daria!, ich will dieses Thema beleuchten, hinschauen, Reflexion (bei mir und dem Publikum) erzeugen, Diskussion anregen, vielleicht sogar Betroffenen (von sexueller Gewalt; Anm.) signalisieren: wir schauen hin, lassen Euch nicht alleine!“
Meine Intention als Schauspielerin ist es, aus mir zu schöpfen, den Weg zuerst nach innen und dann nach außen zu gehen.“
Heide Maria Hager, Schauspielerin, Autorin _ Wien

„Sexualisierte Gewalt, wie auch seelischer Missbrauch sind immer noch Tabuthemen, deren Inhalte und Vorgänge punktuell an die Öffentlichkeit gelangen...
Ich habe damit gerechnet, dass mir das „Das rote Fahrrad“ unter die Haut gehen würde. Und doch bin ich vor den Kopf gestoßen von der Intensität…“

Sprecherin, Kulturredakteurin/Regie _ Wien
„Darias und Sylwias gemeinsame Geschichte muss sichtbar gemacht werden. Der weiße, flauschige Teppich steht für die Unschuld, die befleckt wird, sowie für das Sinnliche. Im Kostüm zeigt sich der Gegensatz der beiden…“
Helena May Heber, Bühnen-, Kostümbildnerin, Schauspielerin _ Wien

„Ein Stück, das auf die Bühne muss. Es muss gespielt werden. Es muss gesehen werden.“
Corinna Orbesz, Regieassistenz, Schauspielerin, Clownin _ Wien
„Es gibt so Theaterstücke, die einen finden, die man selbst nicht zwingend suchen würde, die man aber dann dringend auf die Bühne bringen muss…Besonderer Dank gilt Corinna, die viel mehr als Assistenzarbeiten übernommen hat, und uns als gelernte Clownin mit der Gelassenheit am Boden hielt…“
Nagy Vilmos, Regisseur_Wien

„Ich schreibe nicht, weil ich was weiß, sondern weil ich durch das Schreiben herausfinden will, warum es mich gerade zu dieser Geschichte getrieben hat…“
Fred Apke, Autor

Besprechung _ Walter Pobaschnig 3_23
Alle Fotos_Walter Pobaschnig
Interviews wurden von Regie/Ensemble/Bühnenbild/Autor zur Verfügung gestellt.
Walter Pobaschnig 3.3.2023