Lieber Titus, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Wenn ich nicht gerade zu Lesungen unterwegs bin wie in diesem Moment, dann verlaufen meine Tage sehr ruhig: Ich bringe die Kinder zur Schule und fahre mit dem Fahrrad weiter ins Büro. Dort schreibe ich bis 17 Uhr, komme nach Hause und erlebe den Feierabend mit der Familie.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Nicht zu verzweifeln. Mit Trotzkraft weiter für das Gute auf der Welt zu kämpfen: Verständnis, Nächstenliebe, Demokratie.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Ich glaube, die Literatur muss und darf beides: Uns entführen, eine Flucht ermöglichen, eine Erleichterung – und uns Mut machen für Veränderungen im wirklichen Leben.
Was liest Du derzeit?
Habe die Woche gerade „Verbrechen und Strafe“ von Dostojewski beendet und zwei neue Bücher parallel zueinander begonnen: „Die Verwandlung der Dinge“ von Bruno Preisendörfer und „Die seltsamsten Menschen der Welt“ von Joseph Henrich.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
„Wenn es dir möglich ist, die Liebe in der Welt mit auch nur einem kleinen Funken zu bereichern, dann hast du nicht umsonst gelebt.“ (Jack London)
Vielen Dank für das Interview lieber Titus, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Titus Müller, Schriftsteller
Foto_Julius Erler
21.10.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.