
Es ist eine Welt im Umbruch. Die europäische Welt strukturiert sich nach den langen wie verheerenden Kriegsjahren im 17.Jahrhundert neu. Die Kunst der Diplomatie gewinnt Raum und dieser Raum ist auch einer der Eleganz – der Möglichkeiten der Begegnung, des Gesprächs, des Miteinanders in Etikette und Rolle. All das gibt eine Sicherheit und ist auch eine Norm, nach der Mann und Frau sich zu richten hat. Frankreich ist dabei ein Mittelpunkt neuer Horizonte und Perspektiven in Begegnung und Verhältnis der Geschlechter.
Es kommt zu Gründungen von Salons, von Treffpunkten, in denen der Kultur, der Bildung wie der Politik eine besondere Bedeutung zukommt. Bildungseinrichtungen etablieren sich, die Mode kommt in den Blick und zu einer Hochblüte, ebenso die Präsentation und die Subjektivität in philosophischer Reflexion wie gesellschaftlicher Kommunikation.
Viele Entwicklungen, Trends der folgenden Jahrhunderte bis in die Gegenwart sind von diesen kulturpolitischen Grundlagen des 17.Jahrhunderts und den Horizonten, Perspektiven der Eleganz bestimmt und die Auseinandersetzung hält bis zur Gegenwart an.
„Ein Buch, das europäische Kulturgeschichte spannend wie variantenreich öffnet!
„Die Erfindung der Eleganz“ Knipp, Kersten. Europa im 17. Jahrhundert und die Kunst des geselligen Lebens. Reclam Verlag. 2022
Walter Pobaschnig 11_22