Liebe Ulrike, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?
Morgens schreiben (eine Erzählung, an der ich gerade arbeite). Nachmittags Organisatorisches, zurzeit eine Lesung vorbereiten und den Aufwand für ein Webdesign-Projekt schätzen. Zwischendurch Pausen. Abends den Baum vom Efeu befreien. Lesen. Schauen.

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?
Das weiß ich leider nicht. Ich kann mir darauf auch keine Antwort vorstellen, die jedem Einzelnen von „uns allen“ wirklich gerecht wird.
Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Literatur, der Kunst an sich zu?
Was wesentlich sein wird: Vielleicht die Antwort auf die vorige Frage. Ein Bewusstsein und ein Blick dafür, wie unterschiedlich wir betroffen sind. Die Rolle der Literatur und Kunst? Trost und Beistand ist wohl die Greifbarste. Dass man sich erkannt fühlt, gesehen. Verstanden. – Was auch immer Kunst bewirkt: Sie kann es vielleicht am besten, wenn sie sich keine Rolle vornimmt.
Was liest Du derzeit?
Alice Munro: „Himmel und Hölle“ und Liu Cixin: „Die drei Sonnen“.
Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?
Wer A sagt, muss nicht auch B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war. (Bertolt Brecht)
Vielen Dank für das Interview liebe Ulrike, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Literaturprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute!
5 Fragen an Künstler*innen:
Ulrike Schäfer, Schriftstellerin, Schreibcoach
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Foto_Thomas Stadler
8.9.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.