„Es darf wieder menschlicher werden“ Laura Koller, artist, creative trainer _ Athen/Greece 28.9.2022

Liebe Laura, wie sieht jetzt Dein Tagesablauf aus?

Durch meine Hündin bin ich zur Frühaufsteherin geworden. Um 7.30 Uhr gehe ich meistens mit ihr eine Morgenrunde. Danach gibt es ein kleines Frühstück auf der Veranda und eine Stunde später befinde ich mich meistens schon im Atelier. Die ersten Minuten nehme ich mir Zeit meine Mails zu checken und zu bearbeiten, danach arbeite ich an meiner neuen abstrakten Serie „PURE JOY“ weiter oder bereite einen Creative-Workshop für Kids vor.

Seitdem es heiß geworden ist in Athen – gibt es bei mir meist griechischen Salat zu Mittag. Danach mache ich wieder eine Hunderunde und arbeite dann wieder weiter im Atelier. Mache Skizzen oder schreibe Ideen in mein Notizbuch, die mir beim Spazierengehen einfallen. Ein kurze Kaffeepause auf der Veranda am Nachmittag ist zur Tradition geworden.

Laura Koller, artist, creative trainer _ Athen
Blick auf Athen

Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Für mich persönlich ist eine Work-Life Balance in den letzten Monaten immer wichtiger geworden. Seitdem ich in der Großstadt lebe, gehe ich 3 mal die Woche trainieren und generell achte ich darauf, dass ich viel draußen in der Natur bin. Dank meiner Hündin klappt das auch ganz gut. Durch sie lerne ich Routinen zu bekommen und eine Pause zwischen dem kreativen Schaffen einzulegen. Ich übe mich darin im Moment zu leben. Und vor ein paar Monaten habe ich auch mit einem Dankbarkeitstagebuch begonnen. In welches in jeden Abend ein paar große und kleine Dinge reinschreibe, für die ich an diesem Tag dankbar bin. Was ich auch als sehr wichtig empfinde: Achtsame Kommunikation mit unseren Mitmenschen.

Vor einem Aufbruch und Neubeginn werden wir jetzt alle gesellschaftlich und persönlich stehen. Was wird dabei wesentlich sein und welche Rolle kommt dabei der Kunst an sich zu?

Ich denke, dass wir in dieser spürbaren Zeit des Wandels lernen dürfen, flexibel zu sein. Planen funktioniert nicht mehr wirklich. Was auf der einen Seite gut ist, ist und auf der anderen sehr herausfordernd. Ich denke, es wird auch wichtig sein, dass wir Menschen wieder mehr zusammen helfen und einen liebevolleren Umgang miteinander entwickeln. Denn das macht uns stark. Ich glaube nicht mehr, dass man nur als Einzelkämpfer weit kommt. Die letzten zwei Jahre haben dem einen oder anderen vielleicht auch gezeigt, dass es nicht mehr so um das Materielle geht, nicht mehr nur um den Profit. Andere Werte wollen nun auch gelebt werden. Es darf wieder menschlicher werden. Ebenfalls spüre ich in der Kunst eine Veränderung. NFT’s sind mehr gefragt als zuvor, allerdings arbeite ich nach wie vor gerne auf einer echten Leinwand. Doch ich habe gemerkt, dass sich auch meine Art Kunst zu machen, sehr verändert hat.

Was liest Du derzeit?

Derzeit lese ich das Buch „Die Lehre des Buddha über die Liebe“ von Thich Nhat Hanh

Welches Zitat, welchen Textimpuls möchtest Du uns mitgeben?

Alles was wir haben ist JETZT.

Laura Koller, artist, creative trainer _ Athen

Vielen Dank für das Interview liebe Laura, viel Freude und Erfolg weiterhin für Deine großartigen Kunstprojekte und persönlich in diesen Tagen alles Gute! 

5 Fragen an Künstler*innen:

Laura Koller_artist, creative-trainer

Fotos_privat

28.8.2022_Interview_Walter Pobaschnig. Das Interview wurde online geführt.

https://literaturoutdoors.com

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